"Was immer auch die Intellektuellen sind - sie und sie allein waren es, die ihre jeweiligen Definitionen entwarfen und verwarfen. Jeder Versuch, Intellektuelle zu definieren, ist ein Versuch der Selbstdefinition; jeder Versuch, den Status eines Intellektuellen zu gewähren oder zu verweigern, ist ein Versuch der Selbstentwerfung. Definieren und über Definitionen zu streiten sind das Kernstück der Produktion und Reproduktion des intellektuellen Ich." Die Definition des Intellektuellen ist immer eine Diskussion um diese Definition. Die Diskussionen werden in der Regel von Intellektuellen selbst vorgenommen. Man hat es hier mit einem sich selbst reproduzierenden bzw. produzierenden Diskurs zu tun.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Selbstdeutungen der Intellektuellen am Beispiel der beiden französischen Intellektuellen Michel Foucault und Jean-Francois Lyotard darzustellen. Beide Persönlichkeiten versuchen Antworten auf die Fragen nach dem Status, der Rolle und der Funktion des Intellektuellen in der Gesellschaft zu finden. Sie gehen davon aus, daß sich der heutige Intellektuelle nicht mehr mit universellen Subjekten identifizieren kann.
Die Arbeit gliedert sich in fünf Abschnitte: Nach der Einleitung, im zweiten Teil der Arbeit, wird die geschichtliche Entstehung des Begriffs "Intellektuelle" dargestellt. Als Ausgangspunkt dient hierbei die Dreyfus-Affäre im Großen Generalstab der französischen Armee im Jahre 1894 und der Offene Brief Emile Zolas an den französischen Präsidenten. Im dritten Abschnitt werden Michel Foucaults Auffassungen vom Intellektuellen erläutert. Im Vordergrund steht die Definition der beiden Begriffe "universeller" und "spezifischer Intellektueller", sowie ihre inhaltliche Abgrenzung. Im vierten Teil werden die Überlegungen Jean-Francois Lyotards zum Begriff des Intellektuellen aufgezeigt und erläutert. In der Zusammenfassung werden die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit noch einmal kurz und thesenartig zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Die Definition des Intellektuellen als Selbstdefinition
- Geschichtliche Vorbetrachtungen zum Begriff des „Intellektuellen"
- Der „Bordereau" und die Alfred Dreyfus
- Der Offene Brief Emile Zolas
- Die Entstehung des Wortes „les intellectuels"
- Die Bedeutung des Wortes während der Dreyfus-Affäre
- Michel Foucaults Auffassung vom Intellektuellen
- Die Intellektuellen und die Macht
- Der „universelle Intellektuelle" bei Foucault
- Der „spezifische Intellektuelle" bei Foucault
- Jean-Francois Lyotards Auffassung vom Intellektuellen
- Universelle Subjekte und Meta-Erzählungen
- Das Grabmal des Intellektuellen bei Lyotard
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Selbstdeutungen von Intellektuellen am Beispiel von Michel Foucault und Jean-Francois Lyotard. Sie analysiert, wie diese beiden französischen Denker den Status, die Rolle und die Funktion des Intellektuellen in der Gesellschaft definieren, insbesondere im Kontext der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen im 20. Jahrhundert. Die Arbeit beleuchtet die Frage, wie sich die Intellektuellen mit der Veränderung des gesellschaftlichen Diskurses und der Frage der Universalität auseinandersetzen.
- Die historische Entwicklung des Begriffs „Intellektuelle" im Kontext der Dreyfus-Affäre
- Die Unterscheidung zwischen „universellem" und „spezifischem" Intellektuellen bei Foucault
- Lyotards Kritik an der Idee der Universalität und das „Grabmal des Intellektuellen"
- Die Rolle der Intellektuellen im gesellschaftlichen Diskurs und ihre Auseinandersetzung mit Machtstrukturen
- Die Transformation des Intellektuellen-Begriffs im 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Definition des Intellektuellen als Selbstdefinition in den Mittelpunkt. Sie führt die beiden zentralen Figuren der Arbeit, Michel Foucault und Jean-Francois Lyotard, ein und skizziert die grundlegende Fragestellung der Arbeit.
Der zweite Teil der Arbeit beleuchtet die geschichtliche Entstehung des Begriffs „Intellektuelle" im Kontext der Dreyfus-Affäre. Er analysiert den „Bordereau", den Offenen Brief Emile Zolas und die Entstehung des Wortes „les intellectuels" im öffentlichen Sprachgebrauch.
Der dritte Teil widmet sich Michel Foucaults Auffassungen vom Intellektuellen. Er untersucht Foucaults Unterscheidung zwischen „universellem" und „spezifischem" Intellektuellen und beleuchtet die Rolle der Intellektuellen im Kontext von Macht und Wissen.
Der vierte Teil der Arbeit stellt Jean-Francois Lyotards Gedanken über den Intellektuellen dar. Er analysiert Lyotards Kritik an der Idee der Universalität und beleuchtet seine These vom „Grabmal des Intellektuellen".
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Intellektuelle, Selbstdeutung, Michel Foucault, Jean-Francois Lyotard, Dreyfus-Affäre, universeller Intellektueller, spezifischer Intellektueller, Universalität, Meta-Erzählungen, Grabmal des Intellektuellen, Macht, Wissen, Diskurs, Gesellschaft, Geschichte.
- Citar trabajo
- Martin Wolf (Autor), 2001, Die Selbstdeutung der Intellektuellen am Beispiel von Michel Foucault und Jean-Francois Lyotard, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8502
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.