Jan Philipp Reemtsma kategorisiert die Texte Überlebender des Holocaust als "Überlebensmemoiren".
Was das Charakteristische dieser unterschiedlichen literarischen Formen ist, was ihren Gegenstand und die Wirkung dieser Literatur ausmacht, ist Gegenstand meiner Arbeit.
Dabei findet das Werk von Imre Kertesz in besonderer Weise Beachtung, da es mir den Zugang zur Problematik des "Berichten-Wollens" verbunden mit dem Wissen des "Nicht-Vermitteln-Könnens" der Erfahrungen des Konzentrationslagers auf eindrucksvolle Weise aufgezeigt hat.
Es bleibt Reemtsma gleichwohl zuzustimmen, dass diese Texte etwas über unsere Welt auszusagen in der Lage sind, worüber wir auch als Unbeteiligte aufgeklärt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Leid
- Die Deutungsautorität
- Die Memoiren Überlebender...
- Eine neue Textgattung?
- Haupt- oder Nebengattung?
- Überleben als erzwungenes Einverständnis
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Texten von Jan Philipp Reemtsma, die sich mit Überlebensmemoiren des Holocaust auseinandersetzen. Ziel ist es, Reemtsmas Verständnis dieser Texte zu analysieren und die daraus resultierenden Problemfelder zu beleuchten. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen dieser Literatur auf den Leser und die Rolle der Deutungsautorität.
- Die Einzigartigkeit und Auswirkungen von Überlebensmemoiren
- Die Herausforderungen der Deutungsautorität im Kontext des Holocaust
- Der Einfluss von Literatur auf den Leser und die Entstehung von Distanz und Empathie
- Die Rolle des Leids in der Literatur und die Frage nach der „literarischen Salonfähigkeit“
- Die Bedeutung von fiktiven Erzählungen für das Verständnis realer Ereignisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Die Einleitung stellt den Kontext und die Motivation der Arbeit dar. Sie hebt die Bedeutung von Reemtsmas Analyse für den Umgang mit Überlebensmemoiren hervor und führt ein Zitat von Imre Kertesz ein, das den zentralen Punkt der Arbeit vorwegnimmt.
- Das Leid: Dieses Kapitel analysiert Reemtsmas Verständnis von Literatur und deren Ausdruck von Leid. Dabei wird der Unterschied zu traditioneller Literatur vor dem 20. Jahrhundert beleuchtet, wobei die Rolle der fiktiven Erzählung im Hinblick auf Distanz und Empathie hervorgehoben wird.
- Die Deutungsautorität: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Reemtsmas Konzept des „ästhetischen Mehrwerts“ von Literatur. Es wird die Frage behandelt, wie der Leser durch literarische Texte beeinflusst wird und welche Rolle die Deutungsautorität im Kontext von Leid und Unrecht spielt.
- Die Memoiren Überlebender...: Dieses Kapitel geht auf die Frage ein, ob Überlebensmemoiren eine eigene Textgattung darstellen. Es wird die Rolle des Überlebens als erzwungenes Einverständnis und die daraus resultierenden Herausforderungen für die literarische Rezeption betrachtet.
Schlüsselwörter
Überlebensmemoiren, Holocaust, Literatur, Deutungsautorität, ästhetischer Mehrwert, Leid, Fiktion, Distanz, Empathie, Reemtsma, Kertesz, Salonfähigkeit, Textgattung.
- Citation du texte
- Marco Dietze (Auteur), 2002, Überlebensmemoiren - Gedanken von Jan Philipp Reemtsma zu den Texten Überlebender des Holocaust, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85007