„Die deutsche Einheit ist gemacht, und der Kaiser auch!“ Bevor Bismarck unmittelbar nach der Unterzeichnung der Versailler Verträge am 23. November 1870 erleichtert darüber, dass er mit Bayern im Rahmen des Reichsgründungsprozesses endlich zu einem Abschluss gekommen war, diese Worte äußern konnte, waren im Vorfeld viele kleine Schritte notwendig, um das Königreich unter Ludwig II. zum Eintritt in das Deutsche Reich zu bewegen. Dem Entschluss Bayerns, sich dem Deutschen Kaiserreich anzuschließen, ging nämlich ein langwieriger, schwieriger Prozess voraus, in dem Bayern stets unbeirrt um den Erhalt seiner Souveränität bemüht war, während von preußischer Seite versucht wurde, den bayerischen Handlungsspielraum sukzessive derart zu beschränken, dass dem Königreich schlussendlich keine andere Möglichkeit blieb als der Reichsgründung zuzustimmen.
Die Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, genau nachzuvollziehen, durch welche politischen Vorgänge dieser Spielraum Bayerns grundlegend beschnitten wurde, so dass Bayern in den Jahren 1870/71 letztlich keine Alternative zum Eintritt in das Deutsche Reich hatte. Wichtig erscheint dabei auch die Frage, wie sich die bayerischen Verantwortlichen in dieser entscheidenden Phase verhielten und ob sie Möglichkeiten gehabt hätten, den Prozess, durch den Bayern immer weiter in den Sog Preußens gezogen wurde, aufzuhalten. Außerdem soll nach der Analyse der entsprechenden politischen Vorgänge beurteilt werden, welche Konsequenzen sich für Bayern aus der Reichsgründung ergeben haben: Gelang es Bayern trotz des Eintritts in das Deutsche Reich seine Souveränität zu erhalten oder trat das von vielen befürchtete „Finis Bavariae“ – das Ende der bayerischen Eigenständigkeit – ein?
Um angemessene Antworten auf diese Fragen zu finden und die Stellung Bayerns bei der Reichsgründung sorgfältig erfassen zu können, darf der Zeitraum, mit dem sich in dieser Arbeit beschäftigt werden soll, nicht auf die Jahre 1870 und 1871 beschränkt werden. Die entscheidenden Weichen für die Ereignisse dieser Jahre wurden nämlich schon früher gestellt. Dies brachte bereits der Zeitgenosse Heinrich von Sybel mit dem Ausspruch „im Herbste des Jahres 1866 war das deutsche Reich gegründet“ zum Ausdruck. Ein exakter Zeitpunkt, an dem die Reichsgründung letzten Endes in die Wege geleitet wurde, lässt sich allerdings nicht genau festmachen. Es erscheint aber sinnvoll, mit einer kurzen Skizzierung der politischen Lage im zweiten Ministerium von der Pfordtens zu beginnen, um daraufhin die Rolle Bayerns bei der Gasteiner Konvention – ein wichtiger Schritt auf dem Weg Bayerns ins Reich – näher beleuchten zu können.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Quellen- und Forschungsbasis
III. Bayerische Schritte auf dem Weg ins Bismarckreich
1. Die bayerische Außenpolitik im Vorfeld des Krieges von 1866
1.1 Die Grundstruktur der bayerischen Außenpolitik vor 1866
1.2 Bayerns Rolle bei der Gasteiner Konvention 1865
1.2.1 Die Haltung Bayerns in der Schleswig-Holstein-Frage
1.2.2 Die bayerische Politik gegenüber Österreich
1.2.3 Die Wende in der bayerischen Politik: Annäherung an Preußen
1.2.4 Bewertung der Politik Bayerns im Hinblick auf Gastein
1.3 Die bayerische Außenpolitik zwischen dem Gasteiner Vertrag und dem Ausbruch des deutsch-deutschen Krieges
1.3.1 Das Verhältnis zu Österreich
1.3.2 Die Beziehung zu Preußen
1.3.3 Bayern am Vorabend des Krieges zwischen den Großmächten
2. Bayerns Rolle im deutsch-deutschen Krieg von 1866
2.1 Bayerns Stellung bei Kriegsausbruch
2.2 Bayern im Krieg des Jahres 1866
2.3 Konsequenzen für Bayern aus der Niederlage
2.3.1 Die Friedensverhandlungen mit Preußen
2.3.2 Die Entlassung des bayerischen leitenden Ministers von der Pfordten
3. Zur Bewertung der Politik von der Pfordtens
4. Zur deutschen Politik des Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst
4.1 Grundsätzliche Tendenzen und Probleme in der deutschen Politik Hohenlohes
4.2 Angleichungen an Preußen im militärischen Bereich
4.3 Hohenlohes Bundpläne
4.3.1 Plan eines „weiteren Bundes“ zwischen den süddeutschen Mittelstaaten und dem Norddeutschen Bund
4.3.2 Das Südbundprojekt
4.4 Bayern und die Erneuerung des Zollvereins 1867
4.5 Zur Bewertung der Politik des Fürsten Hohenlohe
IV. Bayern im Angesicht des deutsch-französischen Krieges von 1870/71
1. Grundzüge der deutschen Politik Bray-Steinburgs
1.1 Zum Amtsantritt Bray-Steinburgs
1.2 Bray-Steinburg zwischen Preußen und Österreich
2. Entwicklungen im Vorfeld des deutsch-französischen Krieges 1870
2.1 Bayerns Rolle im Rahmen der sich zuspitzenden preußisch-französischen Auseinandersetzung
2.2 Bayern, der casus foederis und die Mobilmachung
2.3 Zur Diskussion um die Bewilligung der Kriegskredite im bayerischen Landtag
3. Bayerische Forderungen und preußische Zugeständnisse während des Krieges
V. Abschluss der Reichsgründung
1. Die Initiative Bayerns in der deutschen Frage
2. Die Münchner Vorverhandlungen im September 1870
3. Bismarcks Maßnahmen zur Beschleunigung der nationalen Einigung
4. Die Versailler Verträge
4.1 Verhandlungen und Unterzeichnung der Verträge durch Bayern
4.2 Zur Diskussion um die Ratifizierung der Verträge im bayerischen Landtag
5. Zur Kaiserfrage
5.1 Initiativen zur Lösung der Kaiserfrage
5.2 Der Kaiserbrief
6. Zur Bewertung der Geldzahlungen an Ludwig II.
7. Bayerns Stellung nach der neuen Reichsverfassung
VI. Bayern nach der Gründung des Deutschen Reiches: „Finis Bavariae“?
VII. Schluss
VIII. Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Quellen
2. Literatur
I. Einleitung
„Die deutsche Einheit ist gemacht, und der Kaiser auch!“[1] Bevor Bismarck unmittelbar nach der Unterzeichnung der Versailler Verträge am 23. November 1870 erleichtert darüber, dass er mit Bayern im Rahmen des Reichsgründungsprozesses endlich zu einem Abschluss gekommen war, diese Worte äußern konnte, waren im Vorfeld viele kleine Schritte notwendig, um das Königreich unter Ludwig II. zum Eintritt in das Deutsche Reich zu bewegen. Dem Entschluss Bayerns, sich dem Deutschen Kaiserreich anzuschließen, ging nämlich ein langwieriger, schwieriger Prozess voraus, in dem Bayern stets unbeirrt um den Erhalt seiner Souveränität bemüht war, während von preußischer Seite versucht wurde, den bayerischen Handlungsspielraum sukzessive derart zu beschränken, dass dem Königreich schlussendlich keine andere Möglichkeit blieb als der Reichsgründung zuzustimmen.
Die Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, genau nachzuvollziehen, durch welche politischen Vorgänge dieser Spielraum Bayerns grundlegend beschnitten wurde, so dass Bayern in den Jahren 1870/71 letztlich keine Alternative zum Eintritt in das Deutsche Reich hatte. Wichtig erscheint dabei auch die Frage, wie sich die bayerischen Verantwortlichen in dieser entscheidenden Phase verhielten und ob sie Möglichkeiten gehabt hätten, den Prozess, durch den Bayern immer weiter in den Sog Preußens gezogen wurde, aufzuhalten. Außerdem soll nach der Analyse der entsprechenden politischen Vorgänge beurteilt werden, welche Konsequenzen sich für Bayern aus der Reichsgründung ergeben haben: Gelang es Bayern trotz des Eintritts in das Deutsche Reich seine Souveränität zu erhalten oder trat das von vielen befürchtete „Finis Bavariae“ – das Ende der bayerischen Eigenständigkeit – ein?
Um angemessene Antworten auf diese Fragen zu finden und die Stellung Bayerns bei der Reichsgründung sorgfältig erfassen zu können, darf der Zeitraum, mit dem sich in dieser Arbeit beschäftigt werden soll, nicht auf die Jahre 1870 und 1871 beschränkt werden. Die entscheidenden Weichen für die Ereignisse dieser Jahre wurden nämlich schon früher gestellt. Dies brachte bereits der Zeitgenosse Heinrich von Sybel mit dem Ausspruch „im Herbste des Jahres 1866 war das deutsche Reich gegründet“[2] zum Ausdruck. Ein exakter Zeitpunkt, an dem die Reichsgründung letzten Endes in die Wege geleitet wurde, lässt sich allerdings nicht genau festmachen. Es erscheint aber sinnvoll, mit einer kurzen Skizzierung der politischen Lage im zweiten Ministerium von der Pfordtens zu beginnen, um daraufhin die Rolle Bayerns bei der Gasteiner Konvention – ein wichtiger Schritt auf dem Weg Bayerns ins Reich – näher beleuchten zu können.
II. Quellen- und Forschungsbasis
Die Quellenlage zur Aufarbeitung der vorliegenden Problematik ist als durchaus zufrieden stellend zu bezeichnen. „Die gesammelten Werke“ Bismarcks, deren Zusammenstellung die so genannte Friedrichsruher Ausgabe bietet, nehmen hierbei eine zentrale Stellung ein, da sie Erkenntnisse über den gesamten bayerischen Weg hin zur Reichsgründung liefern können. Auch die „Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten des bayerischen Landtages“ bzw. die „Verhandlungen der Kammer der Reichsräthe des Königreiches Bayern“ stehen für den vollständigen Bearbeitungszeitraum zur Verfügung. Dies gilt indessen nicht für andere Quellensammlungen: Die von Srbik herausgegebenen „Quellen zur deutschen Politik Österreichs 1959-1866“ können Aufschluss über die Amtszeit von der Pfordtens, nicht jedoch darüber hinaus, geben, da sie mit der Auflösung des Deutschen Bundes und dem damit verbundenen Ausschluss Österreichs aus dem deutschen Machtbereich enden. Auch „Die auswärtige Politik Preußens 1858-1871“ ist nicht geeignet, um Bayerns Weg zum Eintritt in das Deutsche Reich vollständig nachzuvollziehen, da darin – entgegen dem Titel, der Quellen bis hin zur Reichsgründung erwarten lässt – lediglich Quellen bis zum Februar 1869 verzeichnet sind. Hinsichtlich des Ministeriums von der Pfordtens bzw. Hohenlohes ist diese Sammlung allerdings von zentraler Bedeutung, da mit ihrer Hilfe die bayerische Politik in diesem Zeitraum näher erschlossen werden kann.
Belege zur deutschen Politik von der Pfordtens bieten außerdem die Protokolle der deutschen Bundesversammlung; eine Zusammenstellung von wichtigen Dokumenten von der Pfordtens existiert bisher leider nicht. Für Hohenlohe und Bray-Steinburg ist letzteres hingegen nicht der Fall: Beiden bayerischen leitenden Ministern sind „Denkwürdigkeiten“ gewidmet, in denen wesentliche Quellen aus deren Amtszeit erfasst sind.
Speziell zur Rolle Bayerns in der entscheidenden Phase von 1870/71 ist bisher keine Quellensammlung erschienen. Jedoch kann der Anhang in Doeberls Monographie „Bayern und die Bismarcksche Reichsgründung“, in dem zentrale Quellen zum Eintritt Bayerns in das Deutsche Reich erfasst sind, dieses Defizit weitgehend wettmachen.
Die Forschung hat die Stellung Bayerns im Rahmen der Reichsgründung bisher vielfach untersucht. Sowohl in der älteren Vergangenheit als auch aktuell erweckte bzw. erweckt diese Problematik immer wieder das Interesse von Historikern. Das schon vor über achtzig Jahren publizierte Werk Michael Doeberls über „Bayern und die Bismarcksche Reichsgründung“ wird dabei in der Literatur heute oftmals noch als zentrale Abhandlung über die bayerische Stellung in den Jahren 1870/71 betrachtet. Demgegenüber stehen aber auch einschlägige Literaturtitel, die erst kürzlich zu diesem Thema erschienen sind. Dabei sind unter anderem Albrechts Aufsatz „König Ludwig II. von Bayern“ aus dem Jahre 2000 oder Hackers zwei Jahre später publizierter Beitrag „König Ludwig II., der Kaiserbrief und die Bismarck’schen Gelder“ zu nennen.
Für die Bearbeitung der vorliegenden Problematik stehen sowohl Titel zur Verfügung, die sich explizit mit der Rolle Bayerns bei der Reichsgründung beschäftigen, – wie etwa Hans Ralls „König Ludwig II. und Bismarcks Ringen um Bayern 1870/71“ – als auch Werke, die sich mit speziellen differenzierten Aspekten der bayerischen Geschichte zur Reichsgründungszeit auseinander setzen. Letzterer Art ist beispielsweise Angelika Fox’ Monographie über „Die wirtschaftliche Integration Bayerns in das Zweite Deutsche Kaiserreich“ zuzurechnen.
Um eine differenzierte Analyse des vorliegenden Untersuchungsgegenstandes gewährleisten zu können, sollten aber nicht nur Werke, die sich im Speziellen Bayern widmen, sondern auch eine Auswahl an Titeln, die sich mit dem politischen Leben Bismarcks beschäftigen, berücksichtigt werden. Unter den zahlreichen Monographien zum politischen Wirken des preußischen Staatsmannes ist unter anderem Beckers Abhandlung über „Bismarcks Ringen um Deutschlands Gestaltung“ hervorzuheben, die im Hinblick auf bayerische Gesichtspunkte ausgewertet werden sollte.
Damit steht zur bayerischen Stellung bei der Reichsgründung eine breite Basis an Quellen und Forschungsliteratur zur Verfügung, die eine eingehende Untersuchung des Themas ermöglicht.
III. Bayerische Schritte auf dem Weg ins Bismarckreich
1. Die bayerische Außenpolitik im Vorfeld des Krieges von 1866
1.1 Die Grundstruktur der bayerischen Außenpolitik vor 1866
Indem König Ludwig II. schon kurz nach seiner Krönung Ludwig von der Pfordten als leitenden Minister in Bayern einsetzte, gab er bereits die politische Zielrichtung vor, die Bayern zukünftig verfolgen sollte. Von der Pfordten, der schon unter Ludwigs Vater das Amt des Vorsitzenden im Ministerrat in den Jahren 1849 bis 1859 innehatte, stand für eine Politik, die als wichtigste Aufgabe den Erhalt der 1806 gewonnenen bayerischen Souveränität betrachtete.[3] Um dieses oberste Ziel erreichen zu können, hatte sich von der Pfordten während seiner ersten Amtszeit unter Max II. für die großdeutsche Lösung eingesetzt[4], innerhalb derer sich die Macht Österreichs und Preußens die Waage halten sollte. Im Sinne der so genannten Triaspolitik hatte er fortwährend Bayern als führende Kraft eines Dritten – aus den deutschen Mittelstaaten bestehenden – Deutschlands zu etablieren[5] und so als Vermittler zwischen den beiden deutschen Großmächten für Bayern weit reichende Einflussmöglichkeiten zu sichern versucht.[6] Ludwig II. entschied sich wohl im Hinblick darauf, dass von der Pfordten im Kern die gleichen politischen Interessen wie er selbst verfolgte und dieser bereits seinem Vater zuverlässige Dienste geleistet hatte, ganz bewusst für den Staatsmann.[7] Tatsächlich verfolgte von der Pfordten nach seiner zweiten Berufung zum leitenden Minister zunächst die gleiche politische Linie, die er in seiner ersten Amtsperiode geführt hatte. In einer Denkschrift vom 1. Dezember 1864 brachte er zum Ausdruck, dass er für die großdeutsche Lösung eintreten[8], den Dualismus zwischen Preußen und Österreich aufrechterhalten[9] und die Zusammenarbeit Bayerns mit den Mittelstaaten zugunsten der Triasidee unter bayerischer Führung vorantreiben wolle[10]. Auf diese Weise hoffte er, einen maximalen Handlungsspielraum für Bayern zu erreichen.
Doch schon vor von der Pfordtens zweitem Amtsantritt waren die Schwächen dieser bayerischen Politik sichtbar geworden. Exemplarisch hierfür kann zum Beispiel die Erneuerung des Zollvereins im Jahre 1864 angeführt werden, da sich hier deutlich herausstellte, dass Bayern unter anderem angesichts der preußischen Vormachtstellung und einer fehlenden Kooperation mit den anderen Mittelstaaten keine Möglichkeit hatte, seinen Interessen – in diesem Fall der Aufnahme Österreichs in den Zollverein – Ausdruck zu verleihen. Dadurch, dass Preußen die Zollvereinsverhandlungen mit Österreich so lange hinauszögerte, bis sich seine Stellung – unter anderem durch einen im Jahre 1862 abgeschlossenen Handelsvertrag mit Frankreich – derart gefestigt hatte, dass es auf eine Übereinkunft mit Österreich nicht mehr angewiesen war, und durch das Verhalten der restlichen Mittelstaaten, die sich auf die Seite Preußens schlugen und den neuen Zollvereinsvertrag 1864 relativ schnell unterschrieben[11], sah sich Bayern außer Stande, Österreichs Aufnahme in den Zollverein durchzusetzen und damit den preußisch-österreichischen Dualismus zu konsolidieren. Im Rahmen der Zollvereinserneuerung von 1864 zeigte sich außerdem, dass in Bayern die beschränkten bayerischen Einflussmöglichkeiten noch nicht von allen erkannt worden sind. So schätzte zum Beispiel der zu dieser Zeit leitende Minister Bayerns Schrenck die Rolle Bayerns falsch ein: „Die Bedeutung Bayerns ist so groß, daß sein Beitritt zum preußischen Zollverein für Preußen zu jeder Zeit von solcher Wichtigkeit ist, daß derselbe von Berlin aus sicherlich in keiner Weise erschwert werden würde“[12].
Bayern gelang es – so stellte sich nicht nur im Rahmen der Zollvereinserneuerung des Jahres 1864 heraus – nicht, die Triaspolitik durchzusetzen; dafür verantwortlich waren vor allem der Widerstand der anderen süddeutschen Mittelstaaten, die sich einem bayerischen Primat nicht beugen wollten, sowie die zu schwache Machtbasis Bayerns, aufgrund derer es den anderen Mittelstaaten keine Sicherheit bieten konnte. Spätestens aber seit dem Aufkommen der Schleswig-Holstein-Frage wurde für jedermann evident, dass die bisherige bayerische Souveränitätspolitik nicht den Erfolg brachte, den man sich in Bayern von ihr erhofft hatte.
1.2 Bayerns Rolle bei der Gasteiner Konvention 1865
1.2.1 Die Haltung Bayerns in der Schleswig-Holstein-Frage
Bayern vertrat in der Schleswig-Holstein-Frage die Ansicht, dass der Herzog von Augustenburg rechtmäßiger Erbe der Elbherzogtümer sei. König Ludwig II. und seine Regierung unterstützten dieses Erbrecht des Augustenburgers, da dies auf ein Legitimitätsprinzip zurückgehe, auf dem auch die Existenz aller deutschen Mittelstaaten beruht.[13] Vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass die Mittelstaaten einschließlich Bayern in einem Beschluss der Bundesversammlung Preußen und Österreich nahe legten, zugunsten des Augustenburgers auf ihre Rechte in den Elbherzogtümern zu verzichten.[14] Die beiden Großmächte klärten die Schleswig-Holstein-Frage jedoch ohne jegliche Rücksicht auf die vorherrschende Meinung im Bund: In der Gasteiner Konvention vom 14. August 1865 einigten sie sich darauf, das Herzogtum Holstein unter österreichische, Schleswig hingegen unter preußische Verwaltung zu stellen.[15] Diese Übereinkunft unter dem Ausschluss des Deutschen Bundes zeigt, dass die Mittelstaaten selbst dann, wenn sie dasselbe Ziel verfolgten, zu schwache Machtgrundlagen hatten, um ihre Interessen durchzusetzen.
1.2.2 Die bayerische Politik gegenüber Österreich
Wie konnte es aber so weit kommen, dass Preußen und Österreich den Boden des Bundesrechts verließen, indem sie die Elbherzogtümer im Alleingang unter sich aufteilten, und welche Rolle hatte Bayern auf dem unmittelbaren Weg zu der Gasteiner Konvention gespielt?
Ludwig von der Pfordten hatte zunächst alles daran gesetzt, Österreich in der Schleswig-Holstein-Frage auf seine Seite zu ziehen.[16] Dies schien noch zu diesem Zeitpunkt nicht mit allzu vielen Schwierigkeiten verbunden zu sein, da in Österreich nach dem Amtsantritt Graf Mensdorffs im Oktober 1864 wieder deutliche Tendenzen in Richtung einer Verständigung mit Bayern spürbar waren.[17] Vor allem in der Schleswig-Holstein-Frage deutete sich eine Zusammenarbeit zwischen den Mittelstaaten und Österreich an, nachdem Graf Mensdorff gegenüber dem bayerischen Gesandten Graf Bray den Erbprinz von Augustenburg als Favoriten im Nachfolgestreit um die Elbherzogtümer benannt hatte.[18] Die Politik Österreichs war bezüglich dieser Frage jedoch nicht geradlinig: Einerseits schienen die Österreicher Bayern bzw. die Mittelstaaten zu unterstützen, andererseits führten sie die Kooperation mit Preußen nach wie vor weiter.[19] So versuchte etwa Graf Mensdorff gegenüber Preußen, die österreichische Affinität zu den Mittelstaaten zu relativieren und als belanglos darzustellen.[20] Die Ambivalenz in der österreichischen Politik zeigte sich zum Beispiel auch ganz augenscheinlich darin, dass Graf Mensdorff nur wenige Tage, nachdem er im Gespräch mit Graf Bray den Augustenburger als rechtmäßigen Nachfolger in den Elbherzogtümern benannt hatte, gegenüber Preußen den Eindruck, er könnte sich für den Augustenburger aussprechen, bewusst zerstreut hat.[21] Derartige Widersprüchlichkeiten bzw. Wankelmütigkeiten in der Politik Österreichs haben sicherlich einen großen Beitrag dazu geleistet, dass Ludwig von der Pfordten Österreich stets mit Misstrauen begegnete[22].
1.2.3 Die Wende in der bayerischen Politik: Annäherung an Preußen
Unter anderem aufgrund dieser zwiespältigen Politik Österreichs, das den Mittelstaaten angesichts einer immer engeren Zusammenarbeit mit Preußen die politischen Einflussmöglichkeiten entzog und sie damit zu bloßen Statisten in der deutschen Politik machte, fühlte sich der leitende Minister Bayerns gezwungen, die Zusammenarbeit mit Österreich zu lockern und einen Kurs zugunsten einer graduellen Annäherung an Bismarck einzuschlagen. Zwar brach er nicht vollständig mit Österreich – er warb bei den österreichischen Vertretern weiterhin für eine gemeinsame Linie gegen die möglicherweise bevorstehende gewaltsame Besetzung der Elbherzogtümer durch Preußen[23] –, doch in der Erwartung, dass Österreich allein nicht die Souveränität Bayerns sichern könne, schreckte von der Pfordten auch nicht mehr vor einer Kooperation mit Bismarck zurück.[24]
Ludwig von der Pfordten ließ sich auf Zugeständnisse an Preußen ein, sofern dafür im Gegenzug die Eigenständigkeit Bayerns gewährleistet wurde. So erklärte sich von der Pfordten zum Beispiel mit einer Annexion der Elbherzogtümer durch Preußen unter der Bedingung einverstanden, dass Österreich weiterhin im Bund verbleibt und Bayern als Führungsmacht des nichtösterreichischen Südens anerkannt wird.[25] Durch die Konzessionen an Preußen verspielte von der Pfordten zwar teilweise das Vertrauen Österreichs[26], ließ jedoch bei Bismarck gleichzeitig den Willen zur Verständigung erkennen[27]. Bismarck begrüßte den Kurswechsel des bayerischen Ministers[28], doch ein sichtbares Entgegenkommen konnte von der Pfordten durch die Zugeständnisse an Preußen nicht erzielen. Zwar garantierte der preußische Minister, dass er keinerlei Pläne zur Einnahme oder Mediatisierung Bayerns verfolgen werde[29], doch dies war wohl kein mühsam abgerungenes Zugeständnis an Bayern, sondern gehörte einfach tatsächlich nicht zu Bismarcks Vorhaben.[30] Von der Pfordten war mit dieser Erklärung Bismarcks aber schon zufrieden[31], denn für ihn war damit das Hauptziel erreicht: Eine Übernahme Bayerns durch Preußen schien ausgeschlossen zu sein.
Bezüglich des Kernproblems rückte Preußen aber nicht von seiner gefestigten Meinung ab[32]: Der Deutsche Bund sei nicht zu einer Einmischung in die Schleswig-Holstein-Frage befugt, Österreich und Preußen allein seien zur Lösung des Problems ermächtigt und der Augustenburger sei nicht der rechtmäßige Erbe der Elbherzogtümer.[33] Gegen diese preußische Beharrung konnte von der Pfordtens Kurswechsel in Richtung einer preußenfreundlichen Politik letztendlich nichts bewirken: Der Antrag, den Augustenburger als legitimen Nachfolger des Herzogtums Holstein zu akzeptieren, der schließlich am 6. April 1865 von der Bundesversammlung beschlossen wurde, fand bei den Großmächten kein Gehör; die „vertrauensvolle Erwartung“[34] der Bundesversammlung, Österreich und Preußen würden sich der Meinung der Bundesversammlung anschließen, wurde enttäuscht. Bayerns Initiative – es hatte zusammen mit Sachsen und Hessen-Darmstadt den angesprochenen Antrag in die Bundesversammlung eingebracht[35] – blieb ohne positive Folgen für die Mittelstaaten.
Obwohl Bismarck die bayerischen Interessen in diesem Fall nicht gewahrt hat, zeigte er sich jedoch an einer Zusammenarbeit mit Ludwig von der Pfordten durchaus interessiert.[36] Aus diesem Grund kam er von der Pfordtens Wunsch, ihn treffen zu wollen, gerne nach.[37] Nachdem Bismarck Regensburg als Treffpunkt vorgeschlagen[38], der bayerische Minister aber abgelehnt hatte, kam es schließlich am 23. Juli in Salzburg zu der erwünschten Begegnung.[39] Zwar zeigte von der Pfordten sich mit den Ergebnissen der Unterhaltung zufrieden[40], doch im Grunde erwies sich bei dieser Zusammenkunft, dass er nicht in geringstem Maße in der Lage war, dem preußischen Minister die Stirn zu bieten.[41] Bismarck brachte zum Beispiel noch einmal seinen gefestigten Standpunkt zum Ausdruck, dass der Augustenburger mit seinem derzeitigen Verhalten keine Unterstützung durch Preußen erhalten werde.[42] Von der Pfordten konnte den Interessen Bayerns und der restlichen Mittelstaaten keinen Ausdruck verleihen. So ging er zum Beispiel davon aus, dass ein militärischer Konflikt um die Schleswig-Holstein-Frage in gegenseitigem Einvernehmen von Preußen und Österreich leicht umgangen werden konnte. Von der Pfordten hoffte in diesem Prozess nicht außen vor gelassen zu werden und bot sich selbst als Vermittler zwischen den beiden Großmächten an: „Ich zweifle nicht, daß, wenn wir zu dreien, also Herr von Bismarck, Graf Mensdorff und ich, in Salzburg zusammenkommen könnten, wir ein gutes Resultat erzielen dürften.“[43] Der weitere Verlauf der Schleswig-Holstein-Frage zeigte allerdings, dass von der Pfordten weder an den Gesprächen beteiligt wurde, noch durch die Treffen mit Bismarck im Vorfeld irgendwie Einfluss nehmen konnte; Preußen und Österreich einigten sich unter Ausschluss des Deutschen Bundes entgegen den Interessen der Mittelstaaten auf die Aufteilung Schleswigs und Holsteins auf Preußen bzw. Österreich.
1.2.4 Bewertung der Politik Bayerns im Hinblick auf Gastein
In der Literatur wird von der Pfordten bisweilen der Vorwurf gemacht, er habe die Lage völlig verkannt und dem Salzburger Gespräch mit Bismarck ausschließlich entnommen, dass Preußen nicht auf eine militärische Lösung des Konflikts bedacht war.[44] Tatsächlich zeigte er sich nach seiner Rückkehr nach München optimistisch, dass Preußen sich mit einigen Privilegien in Holstein begnügen würde.[45] Dessen ungeachtet wies er aber auch ganz deutlich darauf hin, dass „das preußische Kabinett fest entschlossen sei, sich selbst Recht zu verschaffen und vor keinen Folgen zurückschrecken werde“[46]. Dem Ernst der Lage scheint er sich demnach grundsätzlich bewusst gewesen zu sein. Allerdings stellte sich die Einschätzung von der Pfordtens, dass Preußen die Verständigung zugunsten einer friedlichen Lösung suchen wolle[47], angesichts der konkreten Annexionspläne, die Bismarck verfolgte und über die er von der Pfordten nur einen Monat nach der Salzburger Zusammenkunft informierte[48], als Irrtum heraus. Diese Entwicklung hätte von der Pfordten in Anbetracht der Tatsache, dass Bismarck auf seinem Standpunkt konsequent beharrte, möglicherweise auch schon infolge des Gesprächs vom 23. Juli erahnen können. Schließlich hatte der preußische Minister offen erklärt, dass „seiner festen Ueberzeugung nach der Krieg zwischen Preußen und Oesterreich sehr wahrscheinlich und unmittelbar bevorstehend sei“[49]. Aus diesem Grund ist die Behauptung, der bayerische Minister habe die Situation vollkommen richtig eingeschätzt, sicherlich überzogen.[50]
Ob nun von der Pfordten die Lage richtig beurteilt hat oder nicht; in beiden Fällen hätte dies wohl keinen wesentlichen Einfluss auf die bayerische Situation bedeutet. Bayern hatte zu geringe Machtgrundlagen, um seine Interessen durchzusetzen. Daran konnte eine realistische Einschätzung der Lage auch nichts ändern. Im Rahmen der Gasteiner Konvention zeigte sich ganz offensichtlich, dass diese politische Ohnmacht Bayerns in besonderem Maße der Fall war, wenn Österreich und Preußen zusammenarbeiteten. Trotz der Kooperation zwischen den Mittelstaaten, die in der Schleswig-Holstein-Frage grundsätzlich dasselbe Ziel verfolgten, konnte Bayern gegenüber dieser Dominanz der beiden Großmächte keinen Einfluss ausüben. Dafür war primär der beschränkte politische Handlungsspielraum verantwortlich und nicht der leitende Minister von der Pfordten.
1.3 Die bayerische Außenpolitik zwischen dem Gasteiner Vertrag und dem Ausbruch des deutsch-deutschen Krieges
1.3.1 Das Verhältnis zu Österreich
Nach Abschluss der Gasteiner Konvention zeigte sich von der Pfordten darüber verärgert, dass die mittelstaatlichen Interessen von den beiden Großmächten vollkommen missachtet worden waren. Die Aufgebrachtheit des bayerischen Ministerpräsidenten über den Gasteiner Vertrag wirkte sich vor allem auf die Beziehung Bayerns zu Österreich aus. Noch kurz bevor von der Pfordten über den Inhalt der Konvention informiert worden war[51], sicherte er Österreich noch seine Verbundenheit zu: „Sollte es zu offenem Bruche, zu einem wirklichen Kriege zwischen Österreich und Preußen kommen, so möge ich [Freiherr von Kübeck, der österreichische Gesandte am Bundestag] versichert sein, daß Bayern mit dem Aufgebote aller Kräfte bis aufs äußerste an Österreichs Seite stehen und kämpfen werde“[52]. Als von der Pfordten dann von den Ergebnissen des Gasteiner Vertrages erfahren hat, zeigte sich noch nicht sofort seine Verstimmung gegenüber Österreich – Blome war alles in allem mit der direkten Reaktion des bayerischen Ministers sehr zufrieden[53] –, doch schon bald kristallisierte sich ganz deutlich eine zunehmende Distanzierung Bayerns zum Kaiserreich heraus. Von der Pfordten zeigte sich von Österreich enttäuscht, „weil es sich aus Furcht Preußen in die Arme geworfen hat“[54]. Unter anderem aus diesem Grund rückte Bayern immer mehr von Österreich ab; eine Entwicklung, die aber nicht erst seit der Gasteiner Konvention feststellbar war, sondern – wie im Abschnitt 1.2 bereits dargelegt – schon vor dem Abschluss der Gasteiner Konvention eingesetzt hatte. Von der Pfordten ließ Österreich deutlich spüren, dass das bayerische Misstrauen ihm gegenüber massiv zugenommen hat; das Übereinkommen mit Preußen in Gastein darf aber nicht als die einzige Ursache für diesen Prozess betrachtet werden.[55]
Die Distanzierung zwischen Österreich und Bayern wird aber nicht nur im Hinblick auf den Gasteiner Vertrag sichtbar; auch Bayern selbst trieb die Abkühlung der Beziehung zu Österreich voran. So erkannte es zum Beispiel das Königreich Italien an[56], obwohl es von österreichischer Seite nachdrücklich aufgefordert wurde, dies zu unterlassen,[57] und trat dem Handelsvertrag zwischen dem Zollverein und Italien bei[58].
1.3.2 Die Beziehung zu Preußen
Wie verhielt sich von der Pfordten aber gegenüber der anderen deutschen Großmacht? Schließlich darf Preußen – besser gesagt Bismarck als Vertreter Preußens – wohl als treibende Kraft für den Gasteiner Vertrag gesehen werden. Man könnte also erwarten, dass von der Pfordten Bismarck seine Verärgerung in besonderem Maße spüren ließ.
Dem war jedoch nicht so: Der bayerische Ministerpräsident bemängelte zwar, dass die Konvention keine Sicherheit vor einer preußischen Annexion der Elbherzogtümer darstellte, doch im Großen und Ganzen zeigte er gegenüber Preußen gegen die Gasteiner Konvention keinen Widerstand.[59] Gegen die Bismarckschen Annexionspläne bezüglich der Elbherzogtümer, die der preußische Ministerpräsident ihm bei einer Zusammenkunft in München am 23. August 1865 unverhohlen eröffnete[60], leistete von der Pfordten ebenfalls keine Gegenwehr.[61] Dieses Verhalten bringt klar zum Ausdruck, dass Bayern sich immer weiter Preußen annäherte. Dessen war sich Bismarck sicherlich bewusst, zumal der bayerische Minister Preußen deutlich zeigte, dass sich seine Beziehung zu Österreich durch den Gasteiner Vertrag deutlich verschlechtert hat.[62] Dies konnte nur im Sinne Bismarcks sein, denn damit reichte bei seinem persönlichen Gespräch mit von der Pfordten am 23. August 1865 lediglich die Zusage aus, dass er keine Annexionspläne in Bezug auf Süddeutschland verfolge[63], um von der Pfordtens Gegenwehr endgültig im Keim zu ersticken. Die Einwände des bayerischen Ministers gegen den Gasteiner Vertrag fielen danach außerordentlich gering aus. Die Anträge am Bund, die gegen Preußen gerichtet waren, unterstützte von der Pfordten nicht mehr aus voller Überzeugung, sondern wohl nur noch pro forma[64], um etwaigen Vorwürfen von Kritikern, er habe nicht angemessen für die augustenburgische Sache gekämpft, entgegentreten zu können.
Die Worte und Taten des leitenden Ministers in Bayern stimmten damit nicht überein: Einerseits brachte er zum Ausdruck, dass er seine Politik nicht als „stillschweigendes Ergeben in die Konvention von Gastein“[65] verstanden wissen wollte, andererseits muss aber angesichts seiner mangelnden Gegenwehr das Verhalten von der Pfordtens tatsächlich als eben solches bezeichnet werden. Von der Pfordten sollte dies allerdings nicht zum Vorwurf gemacht werden. Dafür dass Bayern immer mehr in den preußischen Einflussbereich geriet, ist nicht eine fehlerhafte Politik des leitenden Ministers verantwortlich, sondern primär der begrenzte Handlungsspielraum Bayerns, der de facto ausschließlich eine verstärkte Anlehnung an Preußen zuließ. Abgesehen von der direkten Reaktion auf den Gasteiner Vertrag erkennt man zum Beispiel auch am Beitritt Bayerns zum Handelsvertrag zwischen dem Zollverein und Italien, wie stark Bayern bereits in den Sog Preußens gezogen worden war, da diesen Preußen forciert hatte[66].
1.3.3 Bayern am Vorabend des Krieges zwischen den Großmächten
Wie kam es dann also soweit, dass Bayern im Krieg von 1866 schließlich an die Seite Österreichs trat und zusammen mit dem Kaiserreich gegen Preußen kämpfte, obwohl von der Pfordten zuvor Bismarck einen immer größeren politischen Spielraum eingeräumt hatte und von Österreich Schritt für Schritt abgerückt war?
Der bayerische leitende Minister brachte sich in der Phase zwischen dem Gasteiner Vertrag und dem deutsch-deutschen Krieg in eine Position, in der er zwischen den Stühlen stand: Einerseits ließ er sich von Bismarck immer mehr umwerben – unter anderem durch ein Schreiben, das der preußische Ministerpräsident auf den Rat seines Gesandten Reuß hin[67] nach München schickte und in dem er von der Pfordten als bedeutenden Staatsmann darstellte und Bayern als einen der wichtigsten Faktoren für Deutschland hervorhob[68] –, andererseits hielt der bayerische Minister strikt am Deutschen Bund fest, da er diesen als Garant für die bayerische Souveränität betrachtete. Eine Folge dieser Situation war eine widersprüchliche Politik von der Pfordtens: Er konnte, wollte er eine in sich stimmige Politik führen, sich nicht gleichzeitig von Bismarck umwerben lassen[69] und sich für die Rechte des Deutschen Bundes stark machen.[70] Schließlich drohte gerade Preußen den Bund durch seine Annexionspläne bezüglich der Elbherzogtümer zu untergraben.
Dessen ungeachtet verständigte sich von der Pfordten mit Bismarck jedoch etwa über einen Antrag zur Bundesreform, den Preußen am Bund einbrachte.[71] Das kooperative Verhalten des bayerischen Ministers erweckte bei Bismarck im Falle einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den beiden deutschen Großmächten die Hoffnung auf eine bayerische Neutralität. Da diese für Preußen von großem Vorteil gewesen wäre, machte Bismarck die Loslösung Bayerns von Österreich unter anderem durch die Aussicht auf einen Südbund schmackhaft, in dem Bayern die Führungsrolle übernehmen sollte.[72] Von der Pfordten wurde also von preußischer Seite umworben und arbeitete zum Teil mit Bismarck zusammen.
Andererseits machte Bayern immer wieder deutlich, dass das Bundesrecht oberste Priorität hatte: So wurde Mensdorff etwa von bayerischer Seite zugesichert, „daß, wenn Österreich, auf dem Boden des Bundesrechts stehend, in Deutschland widerrechtlich angegriffen werden sollte, es auf Bayern rechnen könne“[73]. Die Motivation für diese Zusage an Österreich lag keineswegs darin, dass Bayern sich irgendwelche Vorteile von einem Krieg an der Seite des Kaiserreiches versprach[74] ; von der Pfordten war zu diesem Schritt lediglich deshalb bereit, weil er dem Bundesrecht uneingeschränkt Rechnung tragen wollte; schließlich schien die Bundesverfassung die einzige verbleibende Garantie für Bayern zu sein.[75] Dieses starre Festhalten am Bund war letztendlich der Hauptgrund für Bayern, sich im Krieg 1866 dem Kaiserreich anzuschließen. Seine Überzeugung, die von der Pfordten früher wiederholt erklärt hatte, dass die bayerische Souveränität nur mit Hilfe der Realisierung der großdeutschen Lösung gesichert werden könne, wird für die Entscheidung, an die Seite Österreichs zu treten, vermutlich keine Rolle gespielt haben[76], da er wohl – genauso wie zum Beispiel auch Prinz Karl und Freiherr von der Tann[77] – von vornherein nicht an die Möglichkeit eines österreichischen Sieges glaubte[78] ; unter anderem deshalb, weil Österreich im Vergleich zu Preußen nur über ein rückständiges Heereswesen verfügte[79], stand die Hoffnung auf einen Sieg des Kaiserreiches schließlich von Beginn an unter keinem guten Stern. Dass die Sympathie des bayerischen Hofes zugunsten Österreichs und die Abneigung König Ludwigs II. gegen eine militärische Vereinigung mit Preußen zum Anschluss Bayerns an das Kaiserreich im Krieg beigetragen haben, erscheint dagegen schon wahrscheinlicher.[80] Durch von der Pfordtens Zusage an Österreich handelte der bayerische leitende Minister konträr zu seinem eigentlichen Anspruch, der „Erhaltung des Friedens“[81], denn durch dieses Versprechen wusste Mensdorff, dass er sich, solange er den Boden des Bundesrecht nicht verließ, der Unterstützung Bayerns, die Mensdorff für eine militärische Auseinandersetzung mit Preußen für unverzichtbar hielt[82], sicher sein konnte.[83] Dies trug mit dazu bei, dass Österreich nun nicht mehr vor einer militärischen Auseinandersetzung mit Preußen zurückschreckte.[84] Trotz dieses Vorgehens und obwohl von der Pfordten Bismarck die Hoffnung gemacht hat, dass Bayern im Kriegsfalle neutral bleiben könnte[85], darf aber Bayern nicht für den Ausbruch des Krieges verantwortlich gemacht werden. Zwar hat es einen Beitrag dazu geleistet, doch letztendlich blieb es die Sache Österreichs und Preußens.[86]
Österreich entschied sich schließlich Ende März des Jahres 1866 dazu, militärische Vorbereitungen für den anstehenden Krieg mit Preußen zu treffen.[87] Auch Bayern machte etwa im gleichen Zeitraum mobil.[88] Obwohl demnach alle Zeichen auf eine militärische Auseinandersetzung standen und ein Krieg realiter nicht mehr verhindert werden konnte, versuchte von der Pfordten dies noch immer. Zu dieser Politik sind zum Beispiel die Bemühungen des bayerischen leitenden Ministers um eine Verzögerung der Bundesmobilisierung[89] zu rechnen. Die Ereignisse waren jedoch so weit vorangeschritten, dass jegliche bayerische Einflussnahme zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich war.[90]
2. Bayerns Rolle im deutsch-deutschen Krieg von 1866
2.1 Bayerns Stellung bei Kriegsausbruch
Österreich stellte am 1. Juni schließlich trotz des Widerstandes von bayerischer Seite den Antrag am Bund, dass über die Erbfolge in den Elbherzogtümern entschieden werden sollte.[91] Da Preußen dies als einen Bruch des Gasteiner Vertrages betrachtete, marschierte es in Holstein ein. Dieses Vorgehen versetzte Österreich in die Lage, die Mobilmachung der Bundesarmee beantragen zu können. Nachdem dieser Antrag am 14. Juni in der Bundesversammlung angenommen worden war, kündigte Preußen seine Mitgliedschaft im Bund auf, da es diesen als aufgelöst ansah, und fiel in Sachsen, Kurhessen und Hannover ein. Bayern war bei der Entwicklung dieser Ereignisse mehr oder weniger auf die Rolle des ohnmächtigen Zuschauers beschränkt. Von der Pfordten war spätestens zu diesem Zeitpunkt außer Stande, Einfluss auf den Gang der Ereignisse auszuüben.
2.2. Bayern im Krieg des Jahres 1866
Nicht nur im direkten Vorfeld des deutsch-deutschen Krieges, sondern auch in der militärischen Auseinandersetzung selbst spielte Bayern lediglich eine untergeordnete Rolle. Der organisatorischen und technischen Dominanz Preußens[92] hatte weder Österreich noch Bayern viel entgegenzusetzen. Der Deutsche Bund war im Gegensatz zu Preußen schließlich nicht darauf ausgelegt, Kriege zu führen. Dieses Defizit konnte selbst durch die zahlenmäßige Überlegenheit der Süddeutschen[93] nicht kompensiert werden. Das bayerische Heer war nicht annähernd so gut vorbereitet wie die preußische Armee.[94] Daneben verringerten aber auch innerbayerische Differenzen und Diskrepanzen zwischen Bayern und Österreich[95] die gemeinsamen Siegchancen gegen Preußen. So bestand zum Beispiel in der Frage, ob Bayern an einer militärischen Aktion der kaiserlichen Truppen in Böhmen teilnehmen soll, sowohl zwischen dem bayerischen Generalstabschef von der Tann und von der Pfordten als auch zwischen Bayern und Österreich keine Einigung.[96] Unstimmigkeiten zwischen den beiden Armeekorps des süddeutschen Truppenverbandes waren ebenfalls keine Seltenheit.[97] Im deutsch-deutschen Krieg setzt sich also die Politik fort, die bereits vor den militärischen Aktionen zu beobachten war: Bayern war nicht in der Lage, sich auf eine einheitliche Strategie mit Österreich zu einigen, und auch zwischen den Mittelstaaten fand keine erfolgreiche Kooperation statt. Diese Tatsache trug wohl mit dazu bei, dass Österreich bzw. der Deutsche Bund nicht gegen Preußen siegen konnte. Österreich hatte schließlich die für den weiteren Verlauf des Krieges entscheidende Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli verloren, nachdem ihm vom bayerischen leitenden Minister die militärische Unterstützung für diesen Kampf in Böhmen versagt worden war.
In welchem Maße ist damit aber Bayern eine Mitschuld an der Misere der österreichischen Kriegsführung zuzuschreiben? Es sind in der Literatur verschiedene Antworten auf diese Frage gefunden worden. Srbik etwa geht davon aus, dass das Vorgehen Bayerns eine Hauptursache dafür darstellt, dass der Deutsche Bund den deutsch-deutschen Krieg verloren hat.[98] Kraus weist von der Pfordten ebenfalls eine Teilschuld im Rahmen der Niederlage von Langensalza zu[99], wenn er sie auch nicht derart hoch bewertet wie Srbik. Volkert hingegen deutet Zweifel an, ob die Schlacht von Königgrätz mit Hilfe der bayerischen Truppen tatsächlich eine andere Entscheidung herbeigeführt hätte.[100]
Die Hauptschuld für die Niederlage trägt Bayern sicherlich nicht. Zwar waren die Unstimmigkeiten in der Politik Bayerns und die eingeschränkte Leistungsfähigkeit seiner Armee sicherlich nicht förderlich, doch letztendlich waren die Mängel am österreichischen Heeressystem und in der Kriegsorganisation des Kaiserreiches so enorm, dass wohl selbst durch eine angemessene Politik Bayerns der endgültige Sieg gegen einen Militärstaat wie Preußen nicht erlangt hätte werden können. Trotzdem hat Bayern es durch seine unentschlossene Politik dem ohnehin überlegenen Preußen erleichtert, das bayerische Heer bei Kissingen, Helmstadt und Roßbrunn zu besiegen und schließlich am 1. August 1866 sogar Nürnberg zu besetzen.[101] Durch die mangelnde Abstimmung einer gemeinsamen Strategie ist es Bayern und seinen Verbündeten nicht gelungen, die Trümpfe in ihrer Hand – so zum Beispiel die zahlenmäßige Überlegenheit – auszuspielen und so für kriegsentscheidende Erfolge zu sorgen.
[...]
[1] Busch, Tagebuchblätter, S. 427.
[2] Sybel, Begründung, S. 346.
[3] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 294.
[4] Vgl. von der Pfordtens Aussage: „Österreich darf nicht von Deutschland getrennt werden.“ zitiert nach: Doeberl, Unionsprojekt, S. 90.
[5] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 520.
[6] Vgl. Glaser, Großmächte, S. 161.
[7] Vgl. Rall, Ludwig II., S. 13.
[8] Es sei nach von der Pfordten die „Aufgabe Bayerns, weder eine österreichische noch eine preußische Politik zu machen, sondern eine bayerische und deutsche, und zwar großdeutsche.“ zitiert nach: Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 399.
[9] „Dabei hat Bayern nicht auf eine Entzweiung Österreichs und Preußens hinzuwirken, sondern auf ihre Einigung auf dem Boden des Bundesrechtes.“ zitiert nach: Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 399.
[10] „Die natürlichen Bundesgenossen Bayerns sind die Mittelstaaten, sie müssen unter Bayerns Führung zu gemeinschaftlichem Handeln zusammengefaßt werden […]. Dieses zunächst formlose Zusammenwirken kann als Vorbereitung dienen für die Verwirklichung des Triasgedankens“. zitiert nach: Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 399.
[11] Vgl. Verträge und Verhandlungen, S. 1-4 (Vertragsverlängerung zwischen Preußen, Sachsen, Baden, Kurhessen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Braunschweig, Lüneburg, Frankfurt).
[12] zitiert nach: Fox, Integration, S. 132.
[13] Vgl. Franz, Von der Pfordten, S. 334.
[14] Vgl. Protokolle der Bundesversammlung 1865, 11. Sitzung, 6. April 1865, § 74, Herzogthümer Holstein und Lauenburg. Abstimmung. Beschluss, S. 111: „Die Bundesversammlung hat hierauf mit Stimmenmehrheit beschlossen: unter Vorbehalt weiterer Beschlußfassung die vertrauensvolle Erwartung auszusprechen, es werde den höchsten Regierungen von Oesterreich und Preussen gefallen das Herzogtum Holstein in eigene Verwaltung nunmehr zu übergeben, bezüglich der wegen des Herzogthums Lauenburg aber unter ihnen getroffenen Vereinbarungen der Bundesversammlung Eröffnung zugehen zu lassen.“
[15] Vgl. Protokolle der Bundesversammlung 1865, Beilage zu § 172 des Protokolls der 25. Sitzung der Deutschen Bundesversammlung vom 24. August 1865, Uebereinkunft zwischen Ihren Majestäten dem Kaiser von Oesterreich und dem König von Preussen, zu Gastein abgeschlossen am 14. und in Salzburg ratificirt am 20. August 1865, Art. 1, S. 391: „Die Ausübung der von den hohen vertragschließenden Theilen durch den Art. 3 des Wiener Friedenstractates vom 30. October 1864 gemeinsam erworbenen Rechte wird, unbeschadet der Fortdauer dieser Rechte beider Mächte an der Gesammtheit beider Herzogthümer, in Bezug auf das Herzogthum Holstein auf Seine Majestät den Kaiser von Oesterreich, in Bezug auf das Herzogthum Schleswig auf Seine Majestät den König von Preußen übergehen.“
[16] Vgl. Franz, Von der Pfordten, S. 333.
[17] Der bayerische Gesandte in Wien, Graf Bray, berichtete König Ludwig II. von einem Gespräch zwischen ihm und Graf Mensdorff, in dem dieser versicherte, das „kaiserl. Kabinett lege jetzt wie früher den größten Wert auf ein Zusammengehen mit Bayern, er, Gr. Mensdorff, bedauere die darin eingetretenen Störungen und freue sich, aus dem eben vernommenen Ministerialschreiben zu entnehmen, daß zwischen beiden Regierungen in der Hauptsache nunmehr Einklang der Meinungen bestehe.“ Srbik, Quellen, Bd. IV, Nr. 1910, Bericht des Grafen Bray an den König Ludwig II. von Bayern, 18. Dezember 1864, S. 463.
[18] „Als den Kandidaten Österreichs bezeichnete mir […] Gr. Mensdorff zum ersten Male ausdrücklich den Erbprinzen Friedrich von Augustenburg“ Srbik, Quellen, Bd. IV, Nr. 1910, Bericht des Grafen Bray an den König Ludwig II. von Bayern, 18. Dezember 1864, S. 463.
[19] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 522.
[20] „Er [Graf Mensdorff] gab mir [Freiherrn von Werthern] zu, daß die mittelstaatliche Vorliebe seiner Staatskanzlei […] vielleicht eine Schärfe hineinbringen könnte, welche gar nicht in seiner Absicht läge.“ Srbik, Quellen, Bd. IV, Nr. 1913, Bericht des Freiherrn von Werther an den Herrn von Bismarck, 21. Dezember 1864, S. 473.
[21] „In den persönlichen Anschauungen des Gr. Mensdorff habe ich [Freiherr von Werthern] auch diesmal eher Abneigung als Sympathie für die augustenburgische Kandidatur gefunden.“ Srbik, Quellen, Bd. IV, Nr. 1913, Bericht des Freiherrn von Werther an den Herrn von Bismarck, 21. Dezember 1864, S. 474.
[22] Vgl. Rumpler, Bayern, S. 466.
[23] Von der Pfordten untermauerte seine Forderung nach einer gemeinsamen Politik der Mittelstaaten und Österreich damit, dass ohne diese die Annexion Holsteins und Schleswigs durch Preußen nicht verhindert werden könne: „Herr v. Bismarck, meinte er [Ludwig von der Pfordten], werde von seinen konsequent verfolgten Annexionsplänen in den Herzogtümern nicht durch irgendwelche, noch so eindringliche Vorstellungen, sondern nur durch die Überzeugung abgebracht werden, daß Österreich mit dem übrigen Deutschland solchen, wo nötig, mit Waffengewalt entgegentreten werde.“ Srbik, Quellen, Bd. IV, Nr. 1917, Bericht des Freiherrn von Kübeck, 26. Dezember 1864, S. 479.
Ob von der Pfordten bereits zu diesem Zeitpunkt tatsächlich der Überzeugung war, dass Preußen Schleswig und Holstein annektieren wird, oder ob er die drohende Annexionsgefahr nur als Argument gegenüber Österreich eingesetzt hat, lässt sich nicht vollkommen klären. Bedenkt man, dass von der Pfordten selbst nach dem Gespräch mit Bismarck vom 23. August 1865, bei dem der preußische Minister seine Annexionspläne unverhohlen offen legte, nicht die kriegerischen Absichten Preußens erkannte, bleibt fraglich, ob sich von der Pfordten der Bismarckschen Annexionspläne bereits im Dezember 1864 tatsächlich bewusst war.
[24] Fassbar wird diese sukzessive Annäherung zum Beispiel in einem Bericht von der Pfordtens an den preußischen Gesandten in München, Reuß, am 2. März 1865, in dem der bayerische leitende Minister sich betont freundschaftlich gegenüber Preußen äußert: So habe er zum Beispiel keinen Hass gegen Preußen, und versichert, dass er keinerlei Zweifel daran habe, dass Preußen die bayerische Eigenheiten stets berücksichtigt hat. Vgl. GW, Bd. 5, Nr. 72, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 5. März 1865, S. 115.
[25] Blome, der österreichische Gesandte in München, berichtet von einem Spaziergang mit von der Pfordten, bei dem dieser ihm seine politischen Vorstellungen hinsichtlich der Zukunft des Bundes und der Lösung der Schleswig-Holstein-Frage eröffnete: „Mithin stelle sich als die nächste Bundesreform ein Bündnis dreier gleichberechtigter Staatengruppen heraus: Österreich, Norddeutschland und Südwestdeutschland. Komme es dahin, so sei ihm [Ludwig von der Pfordten] gleichgültig, was mit den Elbherzogtümern geschehe.“ Srbik, Quellen, Bd. IV, Nr. 2037, Bericht des Grafen Blome, 15. April 1865, S. 645/646.
[26] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. IV, Bericht des Grafen Blome, 15. April 1865, Nr. 2037, S. 646.
[27] In einem Erlass an Reuß, den preußischen Gesandten in München, zeigte sich Bismarck zuversichtlich, dass „eine Verständigung mit dem Münchener Kabinette nicht ausgeschlossen scheint“. GW, Bd. 5, Nr. 71, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 5. März 1865, S. 112.
[28] Vgl. GW, Bd. 5, Nr. 72, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 5. März 1865, S. 115-117.
[29] Bismarck schrieb an Reuß, dessen Aufgabe als preußischer Gesandter in München es war, von der Pfordten von den lauteren Absichten Preußens zu überzeugen, „daß weder in den Kreisen der Regierung noch auch in irgend welchen anderen Kreisen, die einer richtigen Auffassung der Verhältnisse fähig sind, und die politisch überhaupt mitzählen können, der von ihm [Ludwig von der Pfordten] erwähnte Gedanke einer Eroberung oder Mediatisierung Bayerns in irgend welcher Form als etwas Mögliches oder zu Erstrebendes Platz findet.“ GW, Bd. 5, Nr. 72, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 5. März 1865, S. 116.
[30] Bismarcks Aussage, dass „der Ehrgeiz, Baiern von Berlin aus beherrschen zu wollen, garnicht zu den Versuchungen gehört, die einem conservativen u[nd] besonnenen Staatsmann in dieser Stellung [als preußischer Minister] nahe treten“ (GW, Bd. 5, Nr. 72, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 5. März 1865, S. 116) ist sicherlich nicht als Schmeichelei gegenüber Bayern einzustufen. Stattdessen hatte Bismarck zu diesem Zeitpunkt vermutlich tatsächlich keine Pläne zur Einverleibung Bayerns.
[31] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 295.
[32] Vgl. Franz, Von der Pfordten, S. 340.
[33] Vgl. Franz, Von der Pfordten, S. 340.
[34] Protokolle der Bundesversammlung 1865, 11. Sitzung, 6. April 1865, § 74, Herzogthümer Holstein und Lauenburg. Abstimmung. Beschluss, S. 111.
[35] Vgl. Protokolle der Bundesversammlung 1865, 10. Sitzung, 27. März 1865, § 66, Herzogthümer Holstein und Lauenburg. Gemeinschaftlicher Antrag von Bayern, Königreich Sachsen und Großherzogtum Hessen, S. 79-86.
[36] Erkennen lässt sich dies in den Quellen unter anderem darin, dass Bismarck versuchte, von der Pfordten besondere Vertrauensbeweise zukommen zu lassen: „Ich wünsche, dem Königlich Bayerischen Herrn Minister einen Beweis des Vertrauens zu geben und bitte, daß Ew. pp. [Reuß] dies [im Gespräch mit von der Pfordten] ausdrücklich betonen mögen. […] Es ist mir daher wünschenswert, durch diese vertraulichen vorläufigen Mitteilungen die Wege der Verständigung mit ihm [von der Pfordten] offen zu halten; und Ew. pp. wollen ihn in Ihren Besprechungen den Wert erkennen lassen, welchen ich […] auf seine Haltung lege.“ GW, Bd. 5, Nr. 101, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen von Reuß, 21. April 1865, S. 173.
[37] „Ich würde sehr erfreut sein, mich mit Herrn von der Pfordten in nächster Zeit besprechen zu können“. GW, Bd. 5, Nr. 138, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 14. Juli 1865, S. 233.
[38] Vgl. GW, Bd. 5, Nr. 138, Erlaß an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 14. Juli 1865, S. 233.
[39] Vgl. Schulthess, Geschichtskalender (1865), S. 89.
[40] Vgl. APP VI, Nr. 196, Reuß an Bismarck, 25. Juli 1865, S. 281.
[41] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 523.
[42] „Erst wenn der Prinz aufhört, sich den Schein zu geben, als regire er bereits aus eigner Machtvollkommenheit, erst wenn die öffentliche Meinung den Eindruck erhält, daß der Prinz nicht anti preußischer, sondern ebenso wohl Preußischer wie östreichischer oder Bundes-Candidat ist, erst dann kann Preußen wieder in augustenburgischer Richtung verhandeln.“ GW, Bd. 5, Nr. 143, Aufzeichnung, ca. 23. Juli 1865, S. 241.
[43] APP VI, Nr. 196, Reuß an Bismarck, 25. Juli 1865, S. 283.
[44] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 523. Kraus widerspricht aber indirekt selbst seiner eigenen Aussage. Von der Pfordten habe die akute Gefahr, die von Preußen ausgehe, gegenüber Österreich so stark hervorgehoben, dass der Kaiser sich unter anderem wegen dieser Einschätzung bei der Gasteiner Konvention mit übermäßig vielen und wichtigen Zugeständnissen an Preußen einverstanden erklärte (Vgl. Kraus, Geschichte, S. 524). Hätte von der Pfordten die kriegerischen Absichten – wie Kraus zuvor behauptet (Vgl. Kraus, Geschichte, S. 523) – überhaupt nicht wahrgenommen, hätte er auch nicht vor der Bedrohung durch Preußen warnen können.
[45] Vgl. APP VI, Nr. 196, Reuß an Bismarck, 25. Juli 1865, S. 282.
[46] APP VI, Nr. 196, Reuß an Bismarck, 25. Juli 1865, S. 281.
[47] „Andrerseits aber wünsche das königliche Kabinett den Bruch nicht und sei zur Verständigung bereit“. APP VI, Nr. 196, Reuß an Bismarck, 25. Juli 1865, S. 281.
[48] Vgl. APP VI, Nr. 273, Immediatbericht von der Pfordtens, 29. August 1865, S. 362.
[49] Schulthess, Geschichtskalender (1865), S. 89.
[50] Vgl. dagegen Franz, Von der Pfordten, S. 344/345: „Er [Ludwig von der Pfordten] durchschaute also die Lage kritisch.“ (S. 345)
[51] Blome unterrichtete von der Pfordten am 21. August von den Ergebnissen des Gasteiner Vertrages. Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2189, Bericht des Grafen Blome, 21. August 1865, S. 19. Auch der preußische Gesandte Reuß informierte den bayerischen Minister am selben Tag vom Inhalt der Konvention. Vgl. APP VI, Nr. 263, Reuß an Bismarck, 21. August 1865, S. 348.
[52] Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2184, Privatschreiben des Freiherrn von Kübeck an den Grafen Mensdorff, 16. August 1865, S. 15.
[53] „[Im] ganzen kann ich [Blome] mich von der Haltung, welche der königl. bayerische Ministerpräsident heute beobachtete, wider Erwarten nur befriedigt erklären.“ Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2189, Bericht des Grafen Blome, 21. August 1865, S. 21.
[54] zitiert nach: Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 406 (Gutachten von der Pfordtens an Kabinettssekretär Pfistermeister, 12. Oktober 1865).
[55] Von der Pfordten machte Blome auch wegen anderer Ereignisse, bei denen Österreich Bayern in den Rücken gefallen ist, offen Vorwürfe: „[Z]weimal (sind wohl gemeint der 28. Mai in London und der 6. April in Frankfurt) hat die kaiserl. Regierung laut zugunsten des Prinzen von Augustenburg gesprochen und schließlich uns [die Mittelstaaten] doch sitzen lassen.“ Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2326, Bericht des Grafen Blome, 21. Februar 1866, S. 205.
[56] Vgl. Schulthess, Geschichtskalender (1865), S. 282.
[57] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2254, Bericht des Grafen Blome, 12. November 1865, S. 104.
[58] Mensdorff war sich bewusst, dass die Enttäuschung Bayerns durch Österreich die primäre Motivation für die bayerische Beteiligung am Handelsvertrag mit Italien darstellte. Vgl. APP VI, Nr. 393, Werther an Bismarck, 20. Dezember 1865, S. 497.
[59] Reuß informierte Bismarck über die Reaktion von der Pfordtens auf die Gasteiner Konvention: „Was seinen [Reuß’] Eindruck betreffe, so würde er [Ludwig von der Pfordten] nichts an der Übereinkunft im allgemeinen auszusetzen finden, nur böte dieselbe gar keine Garantie gegen die Annexion, und er finge wieder an zu glauben, daß Preußen diesen Gedanken keineswegs aufgegeben habe.“ APP VI, Nr. 263, Reuß an Bismarck, 21. August 1865, S. 349.
[60] Vgl. APP VI, Nr. 273, Immediatbericht von der Pfordtens, 29. August 1865, S. 362.
[61] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 524.
[62] So berichtete etwa Reuß, dass im Gespräch mit von der Pfordten dessen „Schadenfreude über die Niederlage der österreichischen Politik“ (APP VI, Nr. 263, Reuß an Bismarck, 21. August 1865, S. 350) klar zum Vorschein getreten sei.
[63] In einem Bericht über das Gespräch am 23. August gab von der Pfordten an, dass Bismarck „betonte, daß Preußen und Bayern keine feindlichen Interessen hätten, sondern natürliche Alliierte seien“. APP VI, Nr. 273, Immediatbericht von der Pfordtens, 29. August 1865, S. 363.
[64] Vgl. APP VI, Nr. 339B, Reuss an Bismarck, 27. Oktober 1865, S. 434/435: Falls die von den Mittelstaaten auf den Weg gebrachten Anträge scheitern sollten, „so würden sich die antragstellenden Regierungen dabei beruhigen, ihre Pflicht getan zu haben. Sie würden selbst nach einer Niederlage doch ihren Kammern ruhig entgegentreten […] können“. Laut Reuß erkenne man, dass es von der Pfordten nur „auf ein »acquit de conscience« ankommt, und daß er auf eine Ablehnung seines Antrages ganz gefaßt ist.“
[65] zitiert nach Franz, von der Pfordten, S. 349 (Pfistermeisters Antwort an Samwer, München 4.11.1865).
[66] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2247, Bericht des Legationsrates Ritter von Zwierzina, 4. November 1865, S. 93.
[67] Vgl. APP VI, Nr. 498, Reuß an Bismarck, 27. Februar 1866, S. 611.
[68] Vgl. GW, Bd. 5, Nr. 256, Privatschreiben an den Gesandten in München Heinrich VII. Prinzen Reuß, 8. März 1866, S. 390-394.
[69] Dies geschah unter anderem durch die Aussicht auf einen Südbund, den Bismarck in Aussicht stellte. Vgl. Rall, Entscheidung, S. 255.
[70] Vgl. Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 410.
[71] Vgl. Kaernbach, Reform, S. 211-214.
[72] Vgl. Rall, Entscheidung, S. 255.
[73] Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2354, Bericht des Grafen Bray an den König Ludwig II. von Bayern, 3. März 1866, S. 248.
[74] Vgl. Schüßler, Tagebücher, von der Pfordten an Dalwigk, 9. März 1866, S. 280: „Wir Mittelstaaten alle haben bei einem Kriege nur zu verlieren, keiner hat dabei zu gewinnen. Wir können daher wohl pflichtgetreu für das Recht kämpfen, aber auch nur hierfür!“
[75] Erkennen lässt sich dies an einer Äußerung, die von der Pfordten an den österreichischen Gesandten in München Blome richtete: „Ich mache den Krieg aus Bundespflicht, Rechtsgefühl und der Konsequenz des von Bayern eingenommenen Standpunktes halber, aber alles Übrige spricht gegen den Krieg, Bayern kann nur dabei verlieren.“ Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2376, Bericht des Grafen Blome, 11. März 1866, S. 279.
Auch in von der Pfordtens absoluter Unterordnung des Bundesrechts kommt allerdings dessen widersinnige Haltung zum Ausdruck, denn an anderer Stelle behauptet er, „bei dem Ausbruch tätlicher Feinseligkeiten zwischen Österreich und Preußen sei der Bund eo ipso aufgelöst“ (Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2355, Bericht des Freiherrn von Werner, 4. März 1866, S. 250). Bei konsequenter Betrachtungsweise müsste diese Ansicht zur Folge haben, dass – wenn kein Deutscher Bund mehr besteht – auch kein Bundesrecht mehr existiert, das geschützt werden müsste. Dies erkannte von der Pfordten sogar selbst: Im Falle eines Krieges würden Preußen und Österreich „aufhören, Bundesglieder zu sein, und alle übrigen Bundesglieder würden dadurch jenen gegenüber ihrer Bundespflicht entledigt“. APP VI, Nr. 526, Zirkular von der Pfordtens an die bayerischen Missionen in Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt, Wiesbaden, 8. März 1866, S. 642.
[76] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 296.
[77] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2442, Bericht des Grafen Blome, 26. März 1866, S. 366.
[78] Schließen lässt sich dies unter anderem aus Äußerungen von der Pfordtens, in denen zum Ausdruck kommt, dass er Preußen für wesentlich leistungsfähiger als Österreich hielt. Vgl. Schüßler, Tagebücher, 22. April 1866, S. 205: „Baron Pfordten sprach sich in einer längeren Rede auf das ungünstigste über Österreich und seine Leistungsfähigkeit aus. Er meinte, Preußen sei ein junger aufstrebender Staat, dessen Drang, sich zu stärken und zu vergrößern, um seiner Aufgabe zu entsprechen, kein unberechtigter sei. Demselben zumuten, mit Österreich zu gehen, heiße eine Ehe zwischen einer jungen, kräftigen Frau und einem altersschwachen Greise verlangen.“
[79] Vgl. Wienhöfer, Militärwesen, S. 103/104.
[80] Vgl. Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 411/412.
[81] Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2376, Bericht des Grafen Blome, 11. März 1866, S. 279.
Von der Pfordten sprach auch zu der Zeit, als sich die preußisch-österreichisch Auseinandersetzung bereits klar abzeichnete, noch mehrmals die Hoffnung aus, dass „doch gewiß noch ein Weg zur Ausgleichung zu finden sein“ (APP VI, Nr. 480, Reuß an Bismarck, 21. Februar 1866, S. 594) werde. Selbst zu der Zeit als Bayern bereits für den anstehenden Krieg mobil machte, hatte von der Pfordten noch immer die Hoffnung „zur Übernahme der Vermittlerrolle von einer der beiden streitenden Parteien aufgefordert zu werden“ (Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2475, Bericht des Grafen Blome, 31. März 1866, S. 403).
[82] „Ich muß daher den höchsten Wert darauf legen, daß Bayern gleich im Anbeginne sich entschieden auf unsere Seite stelle; wir bedürfen der süddeutschen Staaten entweder als Reserve für alle Eventualitäten oder um wenigstens einen Teil der preußischen Armee zu verhindern, sich am ersten Einfall in Österreich zu beteiligen.“ Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2390, Privatschreiben des Grafen Mensdorff an den Grafen Blome in München, 16. März 1866, S. 301.
[83] Zwar bestanden für Österreich Unsicherheitsfaktoren wie etwa der bayerische König Ludwig II., dem es offensichtlich an Tatkraft fehlte (Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2398, Privatschreiben des Grafen Blome an den Grafen Mensdorff, 17. März 1866, S. 309), doch insgesamt konnte Mensdorff mit der Hilfe Bayerns im Kriegsfalle sehr sicher rechnen.
[84] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 525.
[85] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 526.
[86] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 297. Vgl. dagegen Kaernbach, Reform, S. 213, der die Meinung vertritt, dass es zu keinem Krieg gekommen wäre, wenn Bayern sich statt mit Österreich mit Preußen verständigt hätte. Damit schiebt Kaernbach Bayern gewissermaßen die Rolle des Hauptverursachers zu.
[87] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2488, Bericht des Grafen Bray an den König Ludwig II. von Bayern, 3. April 1866, S. 418-420.
[88] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 1. Halbband, Nr. 2475, Bericht des Grafen Blome, 31. März 1866, S. 403.
[89] Vgl. Srbik, Quellen, Bd. V, 2. Halbband, Nr. 2876, Bericht des Legationsrates Ritter von Zwierzina, 10. Juni 1866, S. 856/857.
[90] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 527.
[91] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 527.
[92] Vgl. Wandruszka, Schicksalsjahr, 1966, S. 158/159.
[93] Vgl. Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 426.
[94] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 297.
[95] Vgl. Friesen, Erinnerungen, Bd. 2, S. 172.
[96] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 528.
[97] Vgl. Doeberl, Entwicklungsgeschichte, S. 426.
[98] Vgl. Srbik, Einheit, S. 441: „Schwerste Mitverantwortung am Scheitern der großdeutschen, österreichischen und bayerischen Kriegsziele trug der Sonderwille Bayerns.“
[99] Vgl. Kraus, Geschichte, S. 527.
[100] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 297.
[101] Vgl. Volkert, Entwicklung, S. 298.
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- Annette Schießl (Author), 2007, Bayern und die Reichsgründung 1870/71, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84915
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