Nach anfänglich rascher Annäherung an das alte deutsche Bundesgebiet schien der Anpassungsprozess der neuen Bundesländer ab Mitte der 1990er Jahre zu stagnieren. Es herrschte keine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und das barg eine Vielzahl von Problemen für Ostdeutschland: Arbeitslosigkeit, Abwanderung, Armut und daraus resultierende Kriminalität sind nur einige davon. In diesem Zusammenhang ist die Diskussion darüber entstanden, wie Wege aus der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit zu finden sind. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Handlungsbedarf besteht. Aus dieser Situation heraus hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 1999 den InnoRegio-Wettbewerb und im Folgenden die Programmfamilie Unternehmen Region entwickelt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit diesen beiden Projekten. Nach der Erläuterung wichtiger Begriffe wird beschrieben, wie die Gedanken entstanden sind, die dem InnoRegio-Wettbewerb und den Programmen der Initiative Unternehmen Region zugrunde liegen.
Anschließend werden beide Projekte genauer beschrieben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf InnoRegio, denn dieses Programm ist durch eine wissenschaftliche Begleitforschung eskortiert worden und die Förderung ist bereits abgeschlossen, sodass zwar noch keine endgültigen Ergebnisse zur Wirkung des InnoRegio-Projekts vorliegen, zumindest aber richtungweisende Umfragen. Mit diesen Erhebungen sollen unter anderem die Fragen beantwortet werden: Aus welchem Grund und inwiefern hat InnoRegio die Wirtschaft bereits jetzt vorangebracht und welche Auswirkungen sind in der Zukunft zu erwarten? Ein weiterer Grund für die Schwerpunktsetzung dieser Arbeit ist, dass alle weiteren Programme von Unternehmen Region auf den Gedanken und Erfahrungen von InnoRegio aufbauen.
Im Fazit, das diese Arbeit abschließt, werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit noch einmal gebündelt. Dabei soll gleichzeitig eine Bewertung der beiden Programme vorgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Terminologie
2.1 Was ist Innovation?
2.2 Was ist ein Netzwerk?
3. Ein neuer Ansatz in der Förderpolitik
4. InnoRegio
4.1 Was ist InnoRegio?
4.2 Ablauf und Umsetzung
4.3 Resultate
5. Unternehmen Region
5.1 InnoRegio
5.2 Innovative regionale Wachstumskerne
5.3 Interregionale Allianzen für die Märkte von morgen
5.4 Zentren für Innovationskompetenz
5.5 InnoProfile
5.6 ForMaT
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: „Arbeitslosenquote 1998“
http://www.destatis.de/allg/d/veroe/k_erw.htm, Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
Abbildung 2: „Die 23 geförderten InnoRegios“
BMBF (BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG), 2005.: Das BMBF-Förderprogramm InnoRegio -Ergebnisse der Begleitforschung.
http://www.unternehmen-region.de/_media/DIW-Abschlussbericht.pdf
Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
Abbildung 3: „Wer betreibt die InnoRegio-Projekte?“
eigene Darstellung nach BMBF (BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG), 2005.: Das BMBF-Förderprogramm InnoRegio -Ergebnisse der Begleitforschung.
http://www.unternehmen-region.de/_media/DIW-Abschlussbericht.pdf
Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
Abbildung 4: „Planung von Folgeprojekten im Anschluss an das InnoRegio-Vorhaben“
BMBF (BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG), 2005.: Das BMBF-Förderprogramm InnoRegio -Ergebnisse der Begleitforschung.
http://www.unternehmen-region.de/_media/DIW-Abschlussbericht.pdf
Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
Abbildung 5: „Erwartung der Teilnehmer, dass bei dem ersatzlosen Auslaufen einer Förderung die InnoRegio weiterbestehen wird“
BMBF (BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG), 2005.: Das BMBF-Förderprogramm InnoRegio -Ergebnisse der Begleitforschung.
http://www.unternehmen-region.de/_media/DIW-Abschlussbericht.pdf
Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
Abbildung 6: „Bereitschaft der InnoRegio-Teilnehmer zur Mitarbeit im Netzwerk nach Abschluss der Förderung“
BMBF (BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG), 2005.: Das BMBF-Förderprogramm InnoRegio -Ergebnisse der Begleitforschung.
http://www.unternehmen-region.de/_media/DIW-Abschlussbericht.pdf
Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
Abbildung 7: „Die Initiativen von Unternehmen Region“
http://www.unternehmen-region.de/de/67.php
Erstellt: keine Angabe, Abruf: 07.06.2007
1. Einleitung
Nach anfänglich rascher Annäherung an das alte deutsche Bundesgebiet schien der Anpassungsprozess der neuen Bundesländer ab Mitte der 1990er Jahre zu stagnieren. Es herrschte keine positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und das barg eine Vielzahl von Problemen für Ostdeutschland: Arbeitslosigkeit, Abwanderung, Armut und daraus resultierende Kriminalität sind nur einige davon. In diesem Zusammenhang ist die Diskussion darüber entstanden, wie Wege aus der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit zu finden sind. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Handlungsbedarf besteht. Aus dieser Situation heraus hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 1999 den InnoRegio-Wettbewerb und im Folgenden die Programmfamilie Unternehmen Region entwickelt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit diesen beiden Projekten. Nach der Erläuterung wichtiger Begriffe wird beschrieben, wie die Gedanken entstanden sind, die dem InnoRegio-Wettbewerb und den Programmen der Initiative Unternehmen Region zugrunde liegen.
Anschließend werden beide Projekte genauer beschrieben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf InnoRegio, denn dieses Programm ist durch eine wissenschaftliche Begleitforschung eskortiert worden und die Förderung ist bereits abgeschlossen, sodass zwar noch keine endgültigen Ergebnisse zur Wirkung des InnoRegio-Projekts vorliegen, zumindest aber richtungweisende Umfragen. Mit diesen Erhebungen sollen unter anderem die Fragen beantwortet werden: Aus welchem Grund und inwiefern hat InnoRegio die Wirtschaft bereits jetzt vorangebracht und welche Auswirkungen sind in der Zukunft zu erwarten? Ein weiterer Grund für die Schwerpunktsetzung dieser Arbeit ist, dass alle weiteren Programme von Unternehmen Region auf den Gedanken und Erfahrungen von InnoRegio aufbauen.
Im Fazit, das diese Arbeit abschließt, werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit noch einmal gebündelt. Dabei soll gleichzeitig eine Bewertung der beiden Programme vorgenommen werden.
2. Terminologie
Um im weiteren Verlauf der Arbeit bedeutende Grundlagen von InnoRegio und Unternehmen Region verstehen zu können, werden an dieser Stelle die Begriffe Innovation und Netzwerk definiert.
2.1 Was ist Innovation?
Unter Innovation versteht man ein Produkt oder eine Dienstleistung, welche neu oder deutlich verbessert sind und bereits auf dem Markt eingeführt worden sind. Unter den Begriff fallen aber auch neue oder verbesserte Verfahren, die neu eingesetzt werden (vgl. OECD 1997:§129).
2.2 Was ist ein Netzwerk?
Unter einem Netzwerk versteht man in Wertschöpfungsketten kooperierende Unternehmen, der Begriff schließt aber auch konkurrierende Firmen eines Wirtschaftszweiges sowie die Vernetzung zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Organisationen ein (vgl. PREISSL o.J.:1).
3. Ein neuer Ansatz in der Förderpolitik
Um die Ansätze der Förderungspolitik für die neuen Bundesländer nachvollziehen zu können, muss man sich zunächst die Situation in der Mitte der 1990er Jahre vor Augen führen: In den neuen Bundesländern herrscht zu diesem Zeitpunkt eine hohe, bzw. noch steigende Arbeitslosigkeit. Ebenso ist noch immer ein wirtschaftlicher Rückstand gegenüber den alten Bundesländern festzustellen und der Trend zur Angleichung ist nicht mehr zu erkennen.
Aus diesen Gründen entsteht der allgemeine Konsens, dass dieser Entwicklung entgegengesteuert werden muss. Wissenschaft und Politik beschäftigen sich mit dem Thema und kommen zu dem Ergebnis, dass die klassischen Instrumente der regionalen Wachstums- und Beschäftigungspolitik nicht mehr wirkungsvoll und deswegen zu überdenken sind (vgl. PRIEWE/SCHULDT 2002:206).
Man wendet sich ab vom klassischen „Top-Down“-Ansatz der regionalen Wirtschaftspolitik. Bei diesem wird die Wirtschaft in einer Region von außen durch Instanzen geplant und geregelt. Die Entwicklungstendenzen laufen somit von oben nach unten ab, von den Steuerinstanzen zu den Akteuren (vgl. WÖLLERT/JUTZI 2005:55). Ziel dieses Ansatzes ist es, die Disparitäten zwischen Regionen auszugleichen, was gut möglich ist, denn durch die Planung von oberer Ebene ist die gesamte Entwicklung – sozusagen aus der Vogelperspektive – relativ einfach zu überblicken.
Der neu aufkommende Gedanke ist, die Entwicklung einer Region von innen heraus („Bottom-Up“-Ansatz) zu fördern. Die Region soll demnach ihre wirtschaftlichen Strategien selbst entwickeln, da die ansässigen Akteure selbst am besten wissen, in welchen Bereichen sie besonders stark sind (vgl. WÖLLERT/JUTZI 2005:55). Dieser neue Ansatz der regionalen Wirtschaftsförderungspolitik setzt sich zum Ziel, bestimmte Regionen zu dynamischen Entwicklungsimpulsen zu machen, die dann einen positiven Ausstrahlungseffekt auf wirtschaftlich schwächere Regionen haben sollen.
Im Rahmen der entstandenen Debatte wird außerdem versucht, die Frage zu klären, weshalb manche Regionen wirtschaftlich stärker sind, als andere. Ein Teil der der Begründung ist, dass neben den sogenannten harten Standortfaktoren (z.B. Infrastruktur, Subventionen, etc.) auch die weichen Standortfaktoren (z.B. Bildungs-, Freizeitangebot, Image einer Region, etc.) über die wirtschaftliche Entwicklung einer Region bestimmen. So kann beispielsweise ein schlechtes Bildungsangebot zu Innovationsschwäche führen, was in der Regel eine schwache Wirtschaftsentwicklung nach sich zieht, da die regionalen Unternehmen nicht wettbewerbsfähig bleiben. Dieser Zusammenhang ist dann besonders ausgeprägt, wenn die Innovationsschwäche im Bereich moderner Technologien liegt, denn gerade in diesem Bereich ist der Wettbewerb sehr schnellebig.
Die OECD hat zur Frage unterschiedlicher Wirtschaftsstärke verschiedener Regionen empirische Studien durchgeführt, welche zu dem Ergebnis kommen, dass Kooperationen und Netzwerke wirtschaftliche Disparitäten zwischen Regionen erklären können (vgl. GERLACH 2003:292f.). Das ist folgendermaßen zu erklären: In Netzwerken kooperieren Wissenschaft und Forschung mit Unternehmen. Dadurch findet Wissensübertragung statt, was am besten auf regionaler Ebene funktioniert. Weiterhin sollen Netzwerke durch die Zusammenarbeit zur Vertrauensbildung zwischen den einzelnen Beteiligten beitragen. Als Folge dieser beiden Sachverhalte steigt die Innovationsfähigkeit einer Region. Das ist besonders wichtig für die Existenz und das wirtschaftliche Wohlergehen von klein- und mittelständischen Unternehmen, da diese sich andernfalls nur schwer am Markt behaupten können.
Ein Netzwerk kommt aus diesen Gründen auch als Lösungsversuch für die Problematik in Ostdeutschland in Frage, da sich die Unternehmenslandschaft dort ja gerade dadurch auszeichnet, dass es viele klein- und mittelständische Unternehmen gibt, wohingegen die großen Firmen fehlen. Zudem sind Netzwerke eine Mischung aus „Top-Down“- und „Bottom-Up“-Ansatz. Denn einerseits sind Netzwerke komplexe Gebilde, deren Koordination aufwendig ist und eine Steuerung von außen erfordert, andererseits sollen die Netzwerkteilnehmer selbst aktiv sein und eigene Strategien, Ideen, etc. entwickeln. Ein Netzwerk verfolgt also – auf seine Region bezogen – zugleich ein Ausgleichs- und ein Wachstumsziel.
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- Citation du texte
- Martin Trodler (Auteur), 2007, Der InnoRegio-Wettbewerb und die Programmfamilie "Unternehmen Region", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84772
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