„Am siebenten Tag aber ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.“ (Ex 20,11)
So heißt es in der Tora bzw. im Alten Testament in dem wichtigen Abschnitt über die 10 Gebote. Allein dies zeigt schon die Bedeutsamkeit, welche der Schabbat einnimmt, denn kein anderer jüdischer Festtag findet seine Erwähnung in den 10 Geboten.
Deshalb soll im vorliegenden Text der Schabbat genauer betrachtet werden und exemplarisch einen Einblick geben in jüdisches Leben und jüdischen Glauben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische Grundlagen
2.1. Schabbat – Versuch einer Definition
2.2. Die verbotenen Hauptarbeiten
3. Ablauf, Riten und Traditionen
3.1. Beginn und Ende des Schabbat
3.2. Vorbereitungen
3.3. Ablauf
3.4. Die Gebete in der Synagoge
3.4.1. Der Gottesdienst am Freitagabend
3.4.2. Der Gottesdienst am Samstagmorgen
3.4.3. Der Gottesdienst am Samstagnachmittag
3.5. Braut, Prinzessin, Königin Schabbat
4. Anwendung/ Vermittlung im LER-Unterricht
5. Schlusswort
Literaturangaben
1. Einleitung
„Am siebenten Tag aber ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.“ (Ex 20,11)
So heißt es in der Tora bzw. im Alten Testament in dem wichtigen Abschnitt über die 10 Gebote. Allein dies zeigt schon die Bedeutsamkeit, welche der Schabbat einnimmt, denn kein anderer jüdischer Festtag findet seine Erwähnung in den 10 Geboten. Die Heiligung des Schabbat steht als das vierte Gebot in einer Reihe mit den wichtigsten Glaubensgrundsätzen wie „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“ (Ex 20,3) und „Du sollst nicht morden.“ (Ex 20,13)
Hinzu kommt, dass der Schabbat nicht wie andere Feste einmal im Jahr zelebriert wird, sondern jede Woche einmal – und die Vorbereitungen beginnen meist so früh, dass der Schabbat das ganze Jahr über allgegenwärtig ist. Wer sich also mit dem Schabbat beschäftigt, gewinnt einen kleinen Einblick in das jüdische Leben und in den jüdischen Glauben an sich.
Aus diesem Grund soll die vorliegende Arbeit sich mit diesem Festtag auseinandersetzen. Dabei sollen im ersten Teil einige theoretische Grundlagen geklärt werden. Desweiteren wird auf den Ablauf des Schabbat sowie einige damit einhergehende Riten und Traditionen eingegangen. Im abschließenden Teil der Hausarbeit sollen die gewonnenen Erkenntnisse kurz zusammengefasst und ein Bezug zur Lehrertätigkeit hergestellt werden. Es soll insbesondere darum gehen, ob und wie das Thema in den LER-Unterricht miteinbezogen werden kann.
2. Theoretische Grundlagen
Zuerst sollen nun einige theoretische Grundlagen geklärt werden, ohne die ein Verständnis des Schabbat unmöglich ist.
2.1. Schabbat – Versuch einer Definition
„Der Schabbat ist ein Ruhetag in Erinnerung an die Entstehung der Welt, als G´tt Sein Schöpfungswerk vollendet hatte.“ (Stern, 2001, S.63)
Diese Beschreibung mag zwar richtig sein, denn sie enthält zwei wesentliche Merkmale des Schabbat – nämlich Ruhe und Erinnerung an die Schöpfung - , doch sie kann das Wesen des Schabbat und den damit einhergehenden Zauber nicht vermitteln. Emotionalere Worte findet Erich Fromm:
„Der Sabbat ist der Ausdruck der zentralen Idee des Judentums: der Idee der Freiheit; der Idee der völligen Harmonie zwischen Mensch und Natur, Mensch und Mensch; der Idee der Vorwegnahme der messianischen Zeit und der Überwindung der Zeit, der Trauer und des Todes durch den Menschen. (…) Am Sabbat ist der Mensch ein voller Mensch, der keine andere Aufgabe hat als menschlich zu sein. In der jüdischen Überlieferung ist nicht die Arbeit der höchste Wert, sondern die Ruhe, der Zustand, der keinen anderen Zweck hat, als menschlich zu sein.“
Erich Fromm betont also ebenso wie Stern die Ruhe, die dem Schabbat innewohnt, aber er misst auch anderen bedeutsamen Merkmalen wie Freiheit, Harmonie und Menschlichkeit eine große Bedeutung zu. Am Schabbat gibt es nichts zu erledigen, jeder einzelne und alle zusammen widmen sich einzig und allein angenehmen Dingen, die nichts mit Arbeit zu tun haben.
Schabbat ist aber keine „Vorschrift“, die den gläubigen Juden Woche für Woche daran hindert sein Leben zu führen, wie er es immer tut, nämlich mit täglichen Erledigungen, Briefen, die geschrieben werden müssen, Küchen, die geputzt werden wollen usw. Ganz im Gegenteil: Der Schabbat „verspricht Freude, erquickende Ruhe, Erholung des Körpers und der Seele vom Alltagsstress.“ (Fleischmann, 1997, S. 106) Der Schabbat ist somit keine Einschränkung der Freiheit, weil er den Menschen nicht erlaubt Auto zu fahren, einzukaufen usw., sondern er ist vielmehr ein Geschenk G´ttes an die Menschen, denn er schenkt Freiheit. Freiheit in Form von Zeit für sich selbst, für die Familie, für Freunde, Freiheit zum „Mensch-sein“, Freiheit zum „Seele baumeln lassen“, Freiheit zum „Nichts-Tun“ und ausruhen. Betrachtet man es von dieser Seite aus, wird Schabbat zum „Luxus in jeder Hinsicht“ (Spiegel, 2003, S. 209), zum von G´tt gegebenen Luxus, der die Menschen daran erinnert, dass auch G´tt „nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte“ (Gen 2,3) ausruhte.
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- Citation du texte
- Jessica Brückner (Auteur), 2007, Braut, Prinzessin, Königin - Warum der Schabbat für den jüdischen Glauben so wichtig ist, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84693
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