„Kinder und die neuen Medien“ gehören zunehmend zu den wichtigsten Forschungs- und
Diskussionsthemen von Pädagogen, Psychologen, Soziologen und anderen Wissenschaftlern.
Das geradezu explosive Wachstum, vor allem der elektronischen Medien, wirkt tief greifend
auf unsere Gesellschaft ein und sozialisiert vor allem unsere Kinder. Neben dem einfachen
Fernsehapparat gibt es in den Haushalten immer mehr Computer mit Internetzugang, Videogeräte,
Handys und MP3-Player, die alle auch von Kindern genutzt werden. Die heutige Generation
der Kinder ist diejenige, die mit dem bisher größten Medienangebot lebt und aufwächst.
Die meisten Kinder sehen täglich fern, beschäftigen sich am Computer oder surfen im Internet
und nehmen damit eine Vielzahl an visuellen Eindrücken und Erfahrungen auf. Die Medien
greifen heutzutage intensiv in den Alltag der Kinder ein. Die Tragweite all dieser Reize und
ihre Einwirkung auf die kindliche Psyche sind noch umstritten und werden kontrovers diskutiert.
Im Vordergrund all dieser Kontroversen steht die Frage nach den schädlichen Einflüssen
auf die physische und psychische Entwicklung der Kinder. Einerseits behaupten Studien, dass
häufiger Medienkonsum die Kinder „verdummt“, Gewaltbereitschaft und – durch Bewegungsmangel
- Fettleibigkeit (nicht nur bei Kindern) fördert. Andererseits wird davon ausgegangen,
dass frühe Medien-Kenntnisse den Schulalltag und das spätere Berufsleben erleichtern
könnten.
Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über den komplexen Themenbereich „Kinder und
die neuen Medien“ bieten. Hierbei möchte ich mich auf die beiden Medien Computer bzw.
Internet und Fernsehen beschränken.
Ziel ist es, festzustellen, ob die negativen Möglichkeiten, die durch neue Medien entstehen,
die positiven überwiegen. Es soll insbesondere herausgefunden werden, ob die Medien Internet
und Fernsehen u.a. für Gewalt unter Kindern, Konzentrationsstörungen, Ängste, schlechte
schulische Leistungen und Übergewicht verantwortlich sind oder ob die negativen Wirkungen
geringer sind als angenommen.
Es wurde hauptsächlich die Altersgruppe von Kindern zwischen 6-13 Jahren untersucht. Wird
in der Arbeit von Kindern gesprochen, so ist in der Regel diese Altersgruppe gemeint. Auf die
gesonderte Nennung der weiblichen Form wird überwiegend verzichtet, sie ist impliziert.
INHALT
1 Einführung
2 Kinder und Mediennutzung: Die KIM-Studie
2.a Häufigste Freizeitaktivitäten
2.b Medienbindung
2.c Resümee der Studie
3 Medien und schulische Leistungen
4 Medien und Gewalt
5 Resümee der Arbeit
6 Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einführung
„Kinder und die neuen Medien“ gehören zunehmend zu den wichtigsten Forschungs- und Diskussionsthemen von Pädagogen, Psychologen, Soziologen und anderen Wissenschaftlern. Das geradezu explosive Wachstum, vor allem der elektronischen Medien, wirkt tief greifend auf unsere Gesellschaft ein und sozialisiert vor allem unsere Kinder. Neben dem einfachen Fernsehapparat gibt es in den Haushalten immer mehr Computer mit Internetzugang, Videogeräte, Handys und MP3-Player, die alle auch von Kindern genutzt werden. Die heutige Generation der Kinder ist diejenige, die mit dem bisher größten Medienangebot lebt und aufwächst.
Die meisten Kinder sehen täglich fern, beschäftigen sich am Computer oder surfen im Internet und nehmen damit eine Vielzahl an visuellen Eindrücken und Erfahrungen auf. Die Medien greifen heutzutage intensiv in den Alltag der Kinder ein. Die Tragweite all dieser Reize und ihre Einwirkung auf die kindliche Psyche sind noch umstritten und werden kontrovers diskutiert. Im Vordergrund all dieser Kontroversen steht die Frage nach den schädlichen Einflüssen auf die physische und psychische Entwicklung der Kinder. Einerseits behaupten Studien, dass häufiger Medienkonsum die Kinder „verdummt“, Gewaltbereitschaft und – durch Bewegungsmangel - Fettleibigkeit (nicht nur bei Kindern) fördert. Andererseits wird davon ausgegangen, dass frühe Medien-Kenntnisse den Schulalltag und das spätere Berufsleben erleichtern könnten.
Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über den komplexen Themenbereich „Kinder und die neuen Medien“ bieten. Hierbei möchte ich mich auf die beiden Medien Computer bzw. Internet und Fernsehen beschränken.
Ziel ist es, festzustellen, ob die negativen Möglichkeiten, die durch neue Medien entstehen, die positiven überwiegen. Es soll insbesondere herausgefunden werden, ob die Medien Internet und Fernsehen u.a. für Gewalt unter Kindern, Konzentrationsstörungen, Ängste, schlechte schulische Leistungen und Übergewicht verantwortlich sind oder ob die negativen Wirkungen geringer sind als angenommen.
Es wurde hauptsächlich die Altersgruppe von Kindern zwischen 6-13 Jahren untersucht. Wird in der Arbeit von Kindern gesprochen, so ist in der Regel diese Altersgruppe gemeint. Auf die gesonderte Nennung der weiblichen Form wird überwiegend verzichtet, sie ist impliziert.
2 Kinder und Mediennutzung: Die KIM-Studie
Die heutige Mediennutzung von Kindern ist ein brisantes Thema, das an Aktualität stetig gewinnt. Der Umgang mit Medien ist für Kinder heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden. In den Familien stehen zahlreiche Geräte zur Verfügung, die zu den unterschiedlichsten Tätigkeiten genutzt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Themeninteressen 2006; KIM-Studie 2006[1]
Um Pädagogen, Eltern und auch den Kindern selbst einen Überblick und Orientierung in dieser dynamischen Medienentwicklung zu verschaffen, untersucht der Medienpädagogische Forschungsverband Südwest – eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) – seit 1999 den Medienumgang von Kindern in Deutschland. Die Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit der Medienforschung des Südwestrundfunks (SWR).
Im Rahmen dieser repräsentativen Langzeitstudie wurden für die aktuelle Untersuchung (das Jahr 2006) 1.203 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren und deren Haupterzieher befragt.
2.a Häufigste Freizeitaktivitäten
„Freundschaft und Freundeskreis“ stehen bei Kindern laut der Studie trotz aller medialen Verlockungen an erster Stelle, wenn man sie anhand einer vorgegebenen Liste von 18 Themen bewerten lässt, ob sie diese „sehr interessant“, „interessant“, „weniger oder gar nicht interessant“ finden. Auch „Musik“, „Sport“, „Schule“ und „Tiere“ haben eine große Bedeutung für Kinder. Drei Viertel von ihnen bewerteten diese Themen als (sehr) interessant. Nahezu 70% der Befragten begeistern sich auch die Themen „Kino/Filme“ und „Computer/-Spiele“. Gut die Hälfte der Kinder interessiert sich für Computer, Internet, Handy, Umweltfragen und Stars aus Film und Fernsehen.
Welche Rolle die Beschäftigung mit Medien für die Freizeitgestaltung der Kinder spielt, wird in der KIM-Studie anhand von mehreren vorgegebenen medialen Freizeitaktivitäten untersucht: Bei den Freizeitbeschäftigungen mit Medien ist laut KIM-Studie das Fernsehen mit 97 Prozent die häufigste Tätigkeit der Sechs- bis 13-Jährigen. Vier Fünftel sitzen sogar jeden oder fast jeden Tag vor dem Fernseher.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Freizeitaktivitäten 2006 (teil 1); KIM-Studie 2006[2]
Über zwei Drittel der befragten Kinder sitzt Woche für Woche vor dem Computer, ein Viertel macht dies jeden oder fast jeden Tag. 42 Prozent beschäftigen sich, so die KIM-Studie, regelmäßig mit Konsolenspielen oder mit dem Gameboy (43 %).
2.b Medienbindung
Angesichts des großen Angebots an verschiedenen Mediengeräten und den vielseitigen Interessen der Kinder stellte die Studie die Frage nach der Bindung an ein bestimmtes Medium.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 : Medienbindung 2006; KIM Studie 2006[3]
Überraschenderweise fiel diese Unverzichtbarkeit immer noch eindeutig zugunsten des Fernsehens aus: Sieben von zehn Kindern möchten aus einer Reihe vorgegebener Medien am wenigsten auf den Fernseher verzichten. Mit großem Abstand folgt mit 16 Prozent der Nennungen der Computer. Fünf Prozent könnten am wenigsten auf Bücher verzichten und jeweils zwei Prozent würden sich, vor die Wahl gestellt, für Zeitschriften/Heftchen, Radio oder
MP3-Player entscheiden. Die Differenzierung nach Geschlecht zeigt, dass Jungen eine etwas geringere Bindung an das Fernsehen aufweisen. Dafür würden sich mehr als doppelt so viele Jungen wie Mädchen für den Computer entscheiden. Für Mädchen hingegen haben Bücher eine weitaus größere Bedeutung.
[...]
[1] Quelle: KIM-Studie 2006; siehe Literatur- und Quellenverzeichnis Seite 14.
[2] Quelle: KIM-Studie 2006; siehe Literatur- und Quellenverzeichnis
[3] Quelle: KIM-Studie 2006; siehe Literatur- und Quellenverzeichnis.
- Quote paper
- Kristin Bauer (Author), 2007, Kinder und Medien - wenn Fernsehen, Computer und Internet überhand nehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84513
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