Wie stark ist gesundheitsriskantes Verhalten bei Jugendlichen ausgeprägt, und welche Rolle spielt der Sport? Ist er eher Förderer gesundheitsriskanten Verhaltens, oder hemmt er dieses?
Von Risiko kann man sprechen, „...wenn bei einem bestimmten Verhalten das Verfehlen des angestrebten Zielzustandes und, damit verbunden, das Eintreten eines Nachteils für das Subjekt möglich ist“ (Wesseler 1997). Das menschliche Verhalten ist meistens zukunftorientiert. Die Vor- und Nachteile einer Handlung werden stets abgewogen. Dabei gilt es überwiegend Risiken zu vermeiden. Hierfür ist es aber notwendig, die negativen Folgen einer Handlung einschätzen zu können. Dieses wiederum braucht Erfahrung, über die Jugendliche oft noch nicht verfügen. Für sie ist die Gegenwart oft wichtiger als die Zukunft.
In den betrachteten Untersuchungen werden in erster Linie Drogenkonsum und Delinquenz als jugendliches Risikoverhalten betrachtet. Ist Gesundheit der Zielzustand, so müssen vor allem eben der Drogenkonsum (mit seinen Facetten: Arzneimittel-, Alkoholkonsum und der Gebrauch von harten Drogen) und Gewaltverhalten, als Teil der Delinquenz, als Risikoverhalten angesehen werden.
Zu Beginn der Arbeit sollte daher das Gewaltverhalten und der Drogenkonsum der Gruppe aller Jugendlichen in Deutschland betrachtet werden. Hierzu dienten vor allem die Untersuchungen von Engel & Hurrelmann 1994, Brettschneider, Brandl-Bredenbeck, Hofmann 2005 sowie mit Abstrichen Brettschneider & Kleine 2002. Anschließend wurde, mit Hilfe der Untersuchungen von Brettschneider & Kleine 2002, sowie Brettschneider et al. 2005 auf den Zusammenhang zwischen Sport und gesundheitsriskantem Verhalten bei Jugendlichen eingegangen. Zum Abschluss wurde noch eine Studie von Wesseler 1997 zum Thema Risikosport in die Arbeit einbezogen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Risikoverhalten von Jugendlichen
2.1 Engel & Hurrelmann 1994
2.1.1 Drogenkonsum von Jugendlichen
2.1.2 Gewaltverhalten von Jugendlichen
2.2 Brettschneider, Brandl-Bredenbeck, Hofmann 2005
2.3 Brettschneider & Kleine 2002
3 Zusammenhänge zwischen Sport und Risikoverhalten
3.1 Brettschneider & Kleine 2002
3.1.1 Sport und Risikoverhalten: Drogenkonsum
3.1.2 Sport und Risikoverhalten: Gewalt
3.2 Brettschneider, Brandl-Bredenbeck, Hofmann 2005
4 Exkurs: Risikosportarten (Wesseler 1997)
5 Zusammenfassung
6 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Wie stark ist gesundheitsriskantes Verhalten bei Jugendlichen ausgeprägt, und welche Rolle spielt der Sport? Ist er eher Förderer gesundheitsriskanten Verhaltens, oder hemmt er dieses?
Die Welt von Jugendlichen ist heute sehr komplex. Wachsender Leistungsdruck steht im Mittelpunkt vieler Heranwachsender. Auch soziale Bindungen tragen enormes Konfliktpotential in sich. Dabei baut sich ein Szenario (Engel & Hurrelmann 1994), voll mit möglichen Problemen, auf. So setzen sich Jugendliche in der Schule stark unter Druck. Für 95 Prozent aller jungen Menschen sind gute Leistungen in der Schule sehr wichtig, wobei der verspürte Leistungsdruck mit steigendem Alter zunimmt. Viele junge Leute streben gar einen höheren Schulabschluss an, als ihn die Bildungseinrichtungen, welche sie besuchen, überhaupt anbieten. Auch die Angst, nicht das gewünschte Berufsziel zu erreichen ist groß. Verstärkten Druck kann dabei die soziale Umwelt auf die Jugendlichen ausüben. Je höher die Klassenstufe, desto mehr von ihnen geben an, die Erwartungen der Eltern nicht erfüllen zu können. Dabei hatten 63 Prozent der Schülerinnen und Schüler nie Probleme das Klassenziel zu erreichen.
Dieser Leistungs- und Erwartungsdruck kann zu einem erhöhten Stressrisiko führen (Engel & Hurrelmann 1994). Die von mir hier betrachteten Untersuchungen, überprüfen unter anderem die Reaktionen auf dieses Stressrisiko. Dabei steht bei meiner Arbeit vor allem das gesundheitsriskante Verhalten von Jugendlichen im Vordergrund. Welches in erster Linie mit der Beteiligung am Sport in Verbindung gebracht werden soll.
Von Risiko kann man sprechen, „...wenn bei einem bestimmten Verhalten das Verfehlen des angestrebten Zielzustandes und, damit verbunden, das Eintreten eines Nachteils für das Subjekt möglich ist“ (Wesseler 1997). Das menschliche Verhalten ist meistens zukunftorientiert. Die Vor- und Nachteile einer Handlung werden stets abgewogen. Dabei gilt es überwiegend Risiken zu vermeiden. Hierfür ist es aber notwendig, die negativen Folgen einer Handlung einschätzen zu können (Wesseler 1997). Dieses wiederum braucht Erfahrung, über die Jugendliche oft noch nicht verfügen. Für sie ist die Gegenwart oft wichtiger als die Zukunft (Engel & Hurrelmann 1994).
In den von mir herangezogenen Untersuchungen, werden in erster Linie Drogenkonsum und Delinquenz als jugendliches Risikoverhalten betrachtet. Ist Gesundheit der Zielzustand, so müssen vor allem eben der Drogenkonsum (mit seinen Facetten: Arzneimittel-, Alkoholkonsum und der Gebrauch von harten Drogen) und Gewaltverhalten, als Teil der Delinquenz, als Risikoverhalten angesehen werden.
Zu Beginn meiner Arbeit möchte ich daher das Gewaltverhalten und den Drogenkonsum der Gruppe aller Jugendlichen in Deutschland betrachten. Hierzu dienen mir vor allem die Untersuchungen von Engel & Hurrelmann 1994, Brettschneider, Brandl-Bredenbeck, Hofmann 2005 sowie mit Abstrichen Brettschneider & Kleine 2002. Anschließend gehe ich mit Hilfe der Untersuchungen von Brettschneider & Kleine 2002, sowie Brettschneider et al. 2005 auf den Zusammenhang zwischen Sport und gesundheitsriskantem Verhalten bei Jugendlichen ein. Zum Abschluss möchte ich noch eine Studie von Wesseler 1997 zum Thema Risikosport in meine Arbeit einbeziehen.
2 Risikoverhalten von Jugendlichen
2.1 Engel & Hurrelmann 1994
Die Studie von Engel und Hurrelmann ist eine Längsschnittstudie über Drogenkonsum, Stressreaktion und Delinquenz von Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren. Sie versucht Aussagen über die Rolle psychosozialer Faktoren bei der Entstehung und im Verlauf jugendlichen Risikoverhaltens zu machen. Dabei machen die Autoren in erster Linie die hohen Wettbewerbsanforderungen und die gestiegene Orientierungslosigkeit der heutigen Jugend für deren riskantes Verhalten verantwortlich. Probleme oder gar das Versagen in Familie, Schule, Beruf oder Peergroups führen zu einem gesteigerten Risikoverhalten. Nicht ganz nachzuvollziehen ist das Argument der Autoren, dass zu hohe schulische Standards die Leistungsfähigkeit der Jugendlichen übersteigen, was wiederum zu Stressreaktionen führt. Würde dies der Fall sein, könnte man davon ausgehen, dass Schüler in den PISA-Gewinner-Ländern ein viel höheres Stressrisiko hätten. An dieser Stelle glaube ich, dass schulisches Versagen eher mit mangelnder Förderung der Kinder und Jugendlichen, nicht aber mit zu hohen Leistungsanforderungen, zu tun hat. Als Entschuldigung für Engel und Hurrelmann muss man allerdings anbringen, dass ihre Studie 1994, also lange vor der ersten PISA-Studie, veröffentlicht wurde.
2.1.1 Drogenkonsum von Jugendlichen
Betrachten wir hier zuerst den Arzneimittelkonsum, so zeigt sich, dass mit erhöhtem Stress auch die Einnahme von Kopf- und anderen Schmerzmitteln bei Jugendlichen um etwa das 1,5-fache steigt. Der starke Leistungsdruck in Schule, Familie und Freizeit führt zu gesundheitlichen Beschwerden, welche wiederum zu gesteigertem Medikamentenkonsum führen. Hier können auch die Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmittel, Herz- und Kreislaufmittel, Arzneien gegen Magenbeschwerden, Blutdrucksenker sowie Abführmittel angeführt werden. Jugendliche mit Kreislauf- bzw. Durchblutungsstörungen zum Beispiel, greifen weit häufiger zu Herz- und Kreislaufmitteln, wenn die Schulleistungen für sie ein großes Problem darstellen (54,8%) als wenn diese gar kein Problem sind (22,2%). Auch diejenigen Jugendlichen mit Kreislauf- oder Durchblutungsstörungen, für die es ein großes Problem darstellt dem Leben einen Sinn zu geben, nehmen häufiger diese Mittel ein (50%), als diejenigen, für welche dieses Problem nicht präsent ist (25,2%). Auffällig ist, dass bei steigenden Problemen (in der Schule als auch im Leben generell) selbst Jugendlichen ohne Kreislaufstörungen verstärkt zu Kreislaufmitteln greifen.
Die Einnahme von weichem und hartem Alkohol, als auch von Zigaretten steigt mit höherem Alter an. Auffällig ist, dass Jungen häufiger einmal in der Woche zu hartem (13,2% in der 10.Klasse, gegenüber 7,6% der Mädchen) und weichem (39,5% in 10.Klasse, gegenüber 27,6%) Alkohol greifen, während Mädchen etwas öfter rauchen (28% in Klasse 10, gegenüber 25,2% der Jungen). Auch hier ist allerdings festzustellen, dass der Konsum bei Problemen in der Familie oder der Schule steigt. Zu dem hat das Cliquenverhalten einen entscheidenden Einfluss auf den Konsum von Alkohol oder Zigaretten. Weil man dazu gehören will, greift man eher zu Drogen. Die Peers geben hier die Möglichkeit, mit Drogen in Berührung zu kommen, und üben einen gewissen Gruppenzwang aus.
Auffällig bei Engel und Hurrelmann ist allerdings, dass man sich stark auf den hohen Leistungsdruck als Erklärungsfaktor für den Drogenkonsum konzentriert, während andere Probleme der modernen Gesellschaft außen vor gelassen werden. So findet der mediale Einfluss keinerlei Erwähnung. Auch eine schlechte Betreuung, durch Erwerbstätigkeit beider Elternteile, als auch eine wachsende Kinderarmut werden nicht thematisiert.
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- Arbeit zitieren
- Nico Meissner (Autor:in), 2006, Sport und gesundheitsriskantes Verhalten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84462
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