Das Essay befaßt sich mit der amerikanischen Außenpolitik in den letzten Jahren kurz vor dem zweiten Weltkrieg bis zum Eintritt der USA in denselben. Diese Politik schwankte, wie schon des öfteren in der amerikanischen Geschichte zwischen Isolationismus und Interventionismus. Es wird ein kurzer Verlauf über bisherige Isolations- und Interventionsphasen aufgezeigt und anschließend beschrieben, wie und warum sich die USA gegen Ende der dreißiger Jahre vom Isolationismus abkehrten und dem Interventionismus zuwanden. Hierbei stützt sich die Arbeit hauptsächlich auf die Quarantänerede Roosevelts von 1937 und einen Artikel des angesehenen Historikers Charles A. Beard. Es werden Für und Wider gegenübergestellt, und herausgearbeitet, mit der heutigen Möglichkeit eines historischen Rückblicks, inwieweit richtig gehandelt wurde. Zum Ende wird auf die folgende Außenpolitik der USA eingegangen, inwieweit sich Isolationismus oder Interventionismus durchgesetzt haben und warum. Letztendlich soll auch noch kurz auf die Problematik der aktuellen amerikanischen Außenpolitik eingegangen werden und welche Rolle die Europäer in Zukunft spielen müssen.
Interventionismus vs.Isolationismus
Ein Essay zur Diplomatiegeschichte der USA
Von Stephan-Pierre Mentsches
Das Essay befaßt sich mit der amerikanischen Außenpolitik in den letzten Jahren kurz vor dem zweiten Weltkrieg bis zum Eintritt der USA in denselben. Diese Politik schwankte, wie schon des öfteren in der amerikanischen Geschichte zwischen Isolationismus und Interventionismus.
Es wird ein kurzer Verlauf über bisherige Isolations- und Interventionsphasen aufgezeigt und anschließend beschrieben, wie und warum sich die USA gegen Ende der dreißiger Jahre vom Isolationismus abkehrten und dem Interventionismus zuwanden.
Hierbei stützt sich die Arbeit hauptsächlich auf die Quarantänerede Roosevelts von 1937 und einen Artikel des angesehenen Historikers Charles A. Beard.
Es werden Für und Wider gegenübergestellt, und herausgearbeitet, mit der heutigen Möglichkeit eines historischen Rückblicks, inwieweit richtig gehandelt wurde.
Zum Ende wird auf die folgende Außenpolitik der USA eingegangen, inwieweit sich Isolationismus oder Interventionismus durchgesetzt haben und warum. Letztendlich soll auch noch kurz auf die Problematik der aktuellen amerikanischen Außenpolitik eingegangen werden und welche Rolle die Europäer in Zukunft spielen müssen.
Bis zum ersten Weltkrieg waren die USA außenpolitisch kaum vertreten. Lediglich Handelsbeziehungen wurden zu Europa, Ostasien und Südamerika unterhalten. Nach der Wahl McKinleys zum Präsidenten kam erstmals außenpolitisches Interesse der USA zum Vorschein, welches sich aber zunächst noch auf Latein- und Südamerika beschränkte. Die führte dann auch zu Interessenskonflikten und zu einem Krieg mit Spanien im Jahre 1898, den die Amerikaner dank ihrer überlegenen Flotte für sich entschieden. Hauptsächlich dienten diese Aktionen dazu, um den Amerikanern neue Absatzmärkte in diesen Regionen erschließen zu können.
Umgekehrt duldeten die Amerikaner nach der Monroe-Doktrin auch keine Einmischungen der Europäer in ihre eigenen Belange, so daß es zum „Alten Kontinent“ nur rein wirtschaftliche Beziehungen gab.
Dadurch entstand dann der Isolationismus, sich erst gar nicht mit europäischen Problemen zu befassen, bis der erste Weltkrieg sie zur Intervention veranlaßte.
Dabei gab es lange Zeit ein Ringen für, oder gegen eine Intervention. So erklärte Präsident Wilson bei Kriegsausbruch 1914 zunächst die Neutralität der USA. Zum einen war das Volk antikriegerisch eingestimmt und zum anderen sah Wilson seinen Reformkurs durch eine Beteiligung gefährdet.
Spätestens nach dem Scheitern der Friedensverhandlungen 1916 jedoch wollte Wilson den Kriegseintritt an der Seite der Entente-Mächte; zum einen drohte Deutschland nach einem Sieg das europäische Mächtegleichgewicht zu zerstören, zum anderen war England der wichtigste Handelspartner der USA.
Im Jahre 1917 spielte das Schicksal Wilson dann einen Trumpf zu, der die Meinung des Volkes über Nacht änderte. Die Deutschen hatten den Mexikanern ein Geheimbündnis gegen die USA vorgeschlagen. Der britische Geheimdienst konnte die sogenannte Zimmermann-Depesche abfangen und übergab sie Wilson, der sie veröffentlichte. Nun stand also einem Kriegseintritt der USA nichts mehr im Wege, der Kongreß stimmte mit großer Mehrheit zu.
Diese erste große Intervention der USA stellte damit auch den Eintritt in die Weltpolitik und den Aufstieg zur Supermacht dar. Jedoch war dies nur ein erster Schritt, dem Rückschläge direkt nach dem Kriege folgen sollten.
So waren die Amerikaner vom Ergebnis der Friedensverhandlungen und dem daraus resultierenden Versailler Diktat alles andere als zufrieden. Sie ahnten, daß die übertriebene Härte gegenüber den Deutschen sich nicht auszahlen würde.
So setzte sich denn auch der traditionelle Isolationismus wieder durch, sich nicht in europäische Angelegenheiten einzumischen, mit dem Ergebnis, daß auch die Aufnahme in den Völkerbund die notwendige Zweidrittel Mehrheit im Senat verfehlte.
In der weiteren Zeit zogen sich die Amerikaner in ihrer westlichen Hemisphäre zurück. Lediglich im ostasiatisch-pazifischen Raum versuchten sie ihre Interessen gegenüber Japan und den alten Kolonialmächten neu abzustecken.
Was Europa betraf zeigten die USA nur in Wirtschaftsfragen Interesse, um weiterhin ihre Absatzmärkte dort zu erhalten und auch neue zu schaffen, weshalb sie sich an der Klärung der Reparationsfrage Deutschlands beteiligten mit dem Dawes-Plan 1924 und später mit dem Young-Plan 1928. Damit schufen sie quasi die Grundlage der „Goldenen Zwanziger“ in Europa.
Der Briand-Kellogg-Pakt von 1928 zur Ächtung des Krieges als Mittel der Politik war zwar eine politische Beteiligung Amerikas auch in europäische Angelegenheiten, doch war dies ein Abkommen mehrerer auch Nichteuropäischer Staaten; zudem kam er amerikanischen Interessen letztlich auch zugute.
Damit war dann aber auch schon das Gros amerikanischer Außenpolitik in den Zwanziger Jahren weitgehend abgesteckt.
An der isolationistischen Haltung der USA änderte sich auch zu Beginn der dreißiger Jahre mit dem Aufkommen des Faschismus in Europa nichts. Auch Präsident Franklin D. Roosevelt, seit 1933 im Amt, kehrte sich zunächst von Wilsons internationalistischen Positionen ab.
Im Gegenteil beschloß der Senat sogar bis 1937 mehrere Neutralitätsgesetze, die dem Präsidenten und seiner Regierung die militärische Unterstützung kriegführender Mächte, gleich ob Angreifer oder Verteidiger, verbot.
Roosevelt erkannte allerdings die Notwendigkeit, sich von der isolationistischen Haltung zu lösen und wollte dies mit seiner Quarantäne-Rede 1937 zum Ausdruck bringen.
In dieser stellt Roosevelt dar, daß es Plätze auf der Erde gebe, in denen die Dinge nicht so glücklich laufen wie in den USA. Er nennt jedoch keine Staaten beim Namen, sondern redet allgemein von Regentschaften des Terrors, die seit ein paar Jahren ihr Unwesen trieben. Diese Terrorregimes mischten sich in die Angelegenheiten anderer Staaten ein, ignorierten hoheitliche Gebiete fremder Staaten und brächen Verträge. Zudem stellten sie eine Gefahr für die Wahrzeichen der Zivilisation, namentlich Gesetz und Rechtsprechung, dar.
Des weiteren würden ohne Kriegserklärung Menschen durch Bomben und Schiffe durch U-Boote versenkt; es würde Partei gegen Staaten genommen, die niemand etwas zu leide getan hätten.
Roosevelt bekräftigt seine Aussagen mit einem Zitat eines Autors, welches aussagt, daß die Menschheit vielleicht in eine Zeit komme, in der die Menschen jubelnd die Technik des Totschlags so weit voranbrächten, daß alles wertvolle, was seit zwei Jahrtausenden besteht, vollkommen zerstört würde.
Die Konsequenz daraus, so Roosevelt, sei, daß niemand glauben dürfe, die USA könnten diesen Gefahren entkommen, oder Gnade erwarten und weiter ihr friedliches Leben leben.
Um dies zu verhindern gibt es laut dem Präsidenten nur einen Weg: die friedliebenden Nationen müßten sich in Opposition zu den Verbrecherstaaten begeben, zusammen Frieden und Gesetze bewahren, da es durch Isolation oder Neutralität kein Entrinnen vor der internationalen Anarchie gäbe.
Nach Roosevelt gibt es eine Solidarität und auch eine Abhängigkeit in der modernen Welt, technisch und auch moralisch, welche es für jede Nation unmöglich mache, sich selbst von politischen und wirtschaftlichen Umstürzen zu isolieren, vor allem dann, wenn sich diese Umstürze weiter ausbreiten und nicht lokal begrenzen.
Da die internationale Anarchie jeden Frieden gefährdet und die Sicherheit kleiner als auch großer Staaten bedroht, läge also ein Beweis vor, daß die Achtung internationaler Verträge und die Erhaltung der Moral wieder einzusetzen im amerikanischen Interesse sei.
Als weiteren Beweis für die Gefährlichkeit einiger Staaten führ Roosevelt die Rüstungsproduktionen an, die in den von ihm beschuldigten Ländern teilweise auf über 50% gestiegen seien.
[...]
- Citation du texte
- Stephan-Pierre Mentsches (Auteur), 2007, Interventionismus vs. Isolationismus - Ein Essay zur Diplomatiegeschichte der USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84226
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