Die Güte des kaufmännischen Berufsausbildungsniveaus wird entscheidend durch die Qualität und Eignung der inländischen Handelslehrer und Handelslehrerinnen beeinflusst. Die Besonderheit dieses Berufsbildes liegt dabei vor allem in seiner zweiphasigen Ausbildungsstruktur verborgen.
Die erste, universitäre Phase steht zunächst ausdrücklich im Kontext der Wissenschaft. Sie ist als gewichtete Kombination fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer sowie wirtschaftspädagogischer Komponenten ausgestaltet, die zusätzlich um schulpraktische Anteile ergänzt werden. Der Ausbildungsschwerpunkt wird demnach nahezu ausschließlich auf die Erfassung und Beherrschung der theoretischen Grundlagen, die sowohl den Bereich der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre als auch den der Wirtschaftspädagogik und eines weiteren Schulfaches umfassen, gelegt . Durch diese Ausgestaltung des Studiums sollen die Studenten ein solides wissenschaftliches Fundament in einem oder mehreren Fächern ihres späteren Berufsfeldes erhalten . Der anschließende Vorbereitungsdienst beschäftigt sich im Gegensatz dazu vornehmlich mit dem Erleben des Schulalltages und soll durch die Agglomeration von praxisspezifischen Erfahrungen den Ausbau einer souveränen Unterrichtskompetenz ermöglichen.
Innerhalb der letzten Jahre geriet dieses auf Dauer gewachsene Ausbildungssystem jedoch wiederholt in die Diskussion. Dazu wurden unzählige Reformen und Umgestaltungen konzipiert und vorgeschlagen.Besonders aktuell ist derzeit die Debatte um die angestrebte internationale Angleichung der deutschen Studiengänge. Somit steht insbesondere die erste Ausbildungsphase der Diplom-Handelslehrer aufgrund der Sorbonne-Erklärung 1998 oder den Bologna-Beschlüssen 1999 landesweit auf ’unsicheren Beinen’.
Im Vordergrund dieser Reform steht eindeutig die Tendenz weg vom herkömmlichen und anerkannten deutschen Diplom hin zu den jeweiligen Varianten der Bachelor- und Masterstudiengänge. Diese Bemühungen werden dabei nahezu bedenkenlos als Inkarnation einer Neugestaltung eines ’offenbar’ unzeitgemäßen Hochschulwesens angepriesen und hauptsächlich aus den Reihen der Politik vorangetrieben . Doch zu dem jetzigen Zeitpunkt scheint es sich bei diesen Anstrengungen vielmehr um unübersichtliche Umstrukturierungs- und Umbruchsprozesse zu handeln, die eher einen experimentellen Charakter aufweisen und daher bis zum heutigen Tage keinen eindeutigen Ausgang versprechen.
Gliederung
Verzeichnis der Abbildungen
Verzeichnis der Tabellen
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
1 Einführung
2 Die Geschichte der Wirtschaftspädagogik
2.1 Die Anfänge der Wirtschaftspädagogik
2.1.1 Ökonomie, Wirtschaft, Pädagogik, Erziehung
2.2 Die Verankerung der Wirtschaftspädagogik
2.2.1 Friedrich Schlieper
2.2.2 Alfons Dörschel
2.3 Aufkommende Zweifel an der Wirtschaftspädagogik
2.3.1 Wolfgang Ritzel
2.3.2 Jürgen Zabeck
2.4 Zur Gewissheit der Wirtschaftspädagogik in unsicherer Mitte
2.4.1 Ein Verhältnis als Struktur
3 Der vermeintliche untergang der Wirtschaftspädagogik...
3.1 Bestandsaufnahme: Die Gegenwärtige Ausbildungsstruktur der Diplom- Handelslehrer
3.1.1 Allgemeine Sachverhalte und Regelungen
3.1.2 Das wirtschaftspädagogische Grundstudium
3.1.3 Das wirtschaftspädagogische Hauptstudium
3.1.4 Die Besonderheiten des wirtschaftspädagogischen Studiums
3.2 Grundlagen der Master- und BachelorStudiengänge
3.2.1 Gründe für die Einführung einer konsekutiven Studienstruktur
3.2.2 Nationale und internationale Konferenzen im Zuge des Bologna-Prozesses
3.3.2.1 Die Sorbonne-Erklärung
3.3.2.2 Die Bologna-Erklärung
3.3.2.3 Das Prager Communique
3.3.2.4 Die Berlin-Konferenz...
3.3.2.5 Die Konferenz in Bergen
3.3 Die rechtliche Umsetzung des Bologna-Prozesses in Deutschland
3.3.1 Beschlüsse auf Basis des europäischen Rechts
3.3.2 Beschlüsse auf Basis des Bundesrechts
3.3.3 Beschlüsse auf Basis der Kultusministerkonferenz
3.4 Charakteristische Elemente der Master- und Bachelorstudiengänge
3.4.1 Die konsekutive Studienstruktur und die Abschlüsse Master und Bachelor
3.4.2 Die Modularisierung
3.4.2.1 Allgemeine Kritik an der Modularisierung.
3.4.2.2 Die Modularisierung der Studieninhalte aus dem Blickwinkel der ... Komplementarität
3.4.2.3 Komplementarität als unverzichtbares Prinzip im tertiären ... Bildungssektor – Ein Exkurs
3.4.3 Das Leistungspunktesystem
3.4.3.1 Allgemeine Kritik am Leistungspunktesystem. 72
3.5 Eine abschließende Gegenüberstellung der Diplom- und Bachelor- / Master-Studiengänge
4 Die Zukunft der Wirtschaftspädagogik
4.1 Die Folgen der Modularisierung auf die Handelslehrerausbildung
4.2 Der Verfall der beruflichen Identität der Handelslehrer
4.3 Konkrete Umsetzungen der neuen Studienstruktur
4.4 Der Masterstudiengang Wirtschaftspädagogik
4.5 Der Verlust der Polyvalenz durch die Einführung der konsekutiven Studienstruktur
4.6 Die zukünftige Eingliederung und Gehaltgruppierung der Berufsschullehrer
5 Zusammenfassung und Ausblick
Verzeichnis der verwendeten Literatur
Eidesstattliche Erklärung
Verzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1: Die duale Ausbildungsstruktur der Diplom-Handelslehrer mit dem Fokus auf die Fragestellung dieser Diplomarbeit, ob die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge zum Untergang der Wirtschaftspädagogik führt? (eigene Darstellung)
Abbildung 2: Der Versuch der Wirtschaftspädagogik auf mehreren Stühlen zugleich Platz zu nehmen (eigene Darstellung; in gedanklicher Anlehnung an Jongebloed)
Abbildung 3: Die Wirtschaftspädagogik schien zu Beginn ihres Entwicklungsprozesses den Platz vielmehr auf dem ’Stuhl der Betriebswirtschaftslehre’ zu finden (eigene Darstellung)
Abbildung 4: Die zweite Phase der Entwicklung der Wirtschaftspädagogik führte dazu, dass sie nahezu ausschließlich als Teildisziplin der allgemeinen Pädagogik angesehen wurde. (eigene Darstellung)
Abbildung 5: Friedrich Schlieper forderte die Anerkennung der Wirtschaftspädagogik als eine Wirtschafts- und Sozialwissenschaft mit erziehungswissenschaftlichem Blickwinkel (eigene Darstellung)
Abbildung 6: Allgemeine und spezielle Wirtschaftspädagogik (Vgl. Dörschel, A., Einführung in die Wirtschaftspädagogik, S. 24)
Abbildung 7: Alfons Dörschel definierte die Wirtschaftspädagogik „als Delegierte der Erziehungswissenschaft im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft“ (Dörschel, A., Arbeit und Beruf in wirtschaftspädagogischer Betrachtung, Freiburg i.Br. 1960, S. 80), sodass sie sich als eigenständige Spezialpädagogik etablieren sollte. (eigene Darstellung)
Abbildung 8: Wolfgang Ritzel entzog der Wirtschaftspädagogik jegliches Recht auf Eigenständigkeit und erkannte ihr allenfalls „nur ein spezielles fachdidaktisches Interesse innerhalb der Allgemeinen Pädagogik“ an (eigene Darstellung)
Abbildung 9: Zwar spricht sich Zabeck definitiv für die Anerkennung der Wirtschaftspädagogik als Teildisziplin aus, doch ist sie ihm zufolge als ’unselbstständig’ anzusehen und wird daher leer erweisende Schnittmenge füllen – als Erkenntnis und Erfahrung (eigene Darstellung)
Abbildung 10: Gemäß Jongebloed sollte die Wirtschaftspädagogik als eigenständige Disziplin zwischen den beiden Aussagengebäuden der Ökonomie und Pädagogik stehen und die sich als leer erweisende Schnittmenge füllen – als Erkenntnis und Erfahrung (eigene Darstellung)
Abbildung 11: Zwei heterogene Studiengangmodelle legitimieren den Eintritt ins berufliche Schulwesen (eigene Darstellung)
Abbildung 12: Die zwei Studienrichtungen der Wirtschaftspädagogik (eigene Darstellung)
Abbildung 13: Das getrennte aber dennoch parallele Nebeneinander der im Grundstudium zu studierenden Fächer (eigene Darstellung)
Abbildung 14: Innere Flexibilität des Studiums und Verkettung von mehreren Fachbereichen sichert die Polyvalenz der Diplom-Handelslehrerausbildung (eigene Darstellung)
Abbildung 15: Das durch eine tiefe Auseinandersetzung mit den Fächern während des Studiums erworbene Erkenntniskomplement dient im Anschließenden Berufsleben als Basis für die Gestaltung des Unterrichts (eigene Darstellung)
Abbildung 16: Die Erzeugung von Synergieeffekten in den Fächern Raumwirtschaft I/II und Geographie (eigene Darstellung)
Abbildung 17: Der Werdegang der Handelslehrer und Handellehrerinnen (eigene Darstellung)
Abbildung 18: Weitere berufliche Wirkungskreise für Diplom-Handelslehrer (in Anlehnung an die Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, a.a.O., S. 34 f.)
Abbildung 19: Polyvalenz der Handelslehrerausbildung (eigene Darstellung)
Abbildung 20: Zusammenfassung der Besonderheiten des Wirtschaftspädagogikstudienganges vor der Einführung der Master- und Bachelorstudiengänge (eigene Darstellung)
Abbildung 21: Der vermeintliche Druck auf das europäische Bildungssystem (eigene Darstellung)
Abbildung 22: Zusammenfassung der Ziele des Bologna-Prozesses (eigene Darstellung)
Abbildung 23: Welche Beschlüsse sind für die Umsetzung der neuen Studienstruktur in Deutschland verbindlich? (eigene Darstellung)
Abbildung 24: Rechtliche Grundlagen zur Einführung der zweiphasigen Studienstruktur und ihre faktische Verbindlichkeit (eigene Darstellung)
Abbildung 25: Grundgestalt der konsekutiven Studienstruktur (eigene Darstellung)
Abbildung 26: Modulare Struktur des Studiums (eigene Darstellung)
Abbildung 27: Das Verhältnis zwischen den physikalischen Entitäten ’Welle’ und ’Teilchen’ (Vgl. Jongebloed, H.-C.)
Abbildung 28: Das Phänomen Komplementarität (in enger Anlehnung an Jongebloeds Vorlesungsmaterialien)
Abbildung 29: >>Bildung<< entwirft sich als Komplementarität von Erkenntnis und Erfahrung (Jongebloed, H.-C.: (2004) a.a.O., S. 4)
Abbildung 30: Erkenntnis und Erfahrung (eigene Darstellung, in gedanklicher Anlehnung an Jongebloed, H.-C.)
Abbildung 31: Duale Konzeption des tertiären Bildungssektors mit ausdrücklicher Betonung der Erkenntniskomponente (eigene Darstellung, in gedanklicher Anlehnung an Jongebloed, H.-C.)
Abbildung 32: Module erzeugen lediglich geringe Verknüpfungen von Inhalten im menschlichen Gehirn (in gedanklicher Anlehnung an Jongebloed, H.-C.)
Abbildung 33: Zahlreiche inhaltesreine Fächer erzeugen starke Verknüpfungen von Inhalten im menschlichen Gehirn (in gedanklicher Anlehnung an Jongebloed, H.-C.)
Abbildung 34: Bosten Consulting Group – Matrix; verbunden mit der Frage, ob die Diplomstudiengänge vielmehr Poor Dogs oder die heimlichen Stars des deutschen Bildungssystems sind? (eigene Darstellung, in Anlehnung an Homburg, C., Krohmer, H.: a.a.O., S. 438 ff.)
Abbildung 35: Bosten Consulting Group – Matrix verbunden mit der Antwort, dass die Diplomstudiengänge vielmehr die heimlichen Stars des deutschen Bildungssystems sind, für die jedoch eine fatale Desinvestitionsstrategie verfolgt wird! (eigene Darstellung, in Anlehnung an Homburg, C., Krohmer, H.: a.a.O., S. 438 ff.)
Abbildung 36: Die Verkettung von mehreren Studienbereichen schafft Vernetzungen aller relevanten Lehrinhalte (eigene Darstellung)
Abbildung 37: Das durch eine tiefe Auseinandersetzung mit den Fächern während des Studiums erworbene Erkenntniskomplement wird mit der Einführung der Master-/Bachelorstruktur ’brüchig’ und kann kaum als Basis für den anschließenden Beruf dienen (eigene Darstellung)
Abbildung 38: Bachelor- und Masterstudium in Göttingen (Vgl. Homepage der Universität Göttingen)
Abbildung 39: Die Bachelorphase des Studiums für Berufschullehrer mit Fokus auf die Wirtschaftswissenschaften und geringen Wirtschaftspädagogikanteilen verhindert die Ausbildung eines in sich verschlungenen Erkenntniskomplements (eigene Darstellung, in inhaltlicher Anlehnung an den Studiengang in Göttingen)
Abbildung 40: Der Master-Studiengang Wirtschaftspädagogik an der Universität Göttingen (Vgl. Homepage der Universität Göttingen)
Abbildung 41: Masterphase: Fokus auf die Wirtschaftspädagogik, aber zu geringe wirtschaftswissenschaftlichen Anteile verhindern die Ausbildung eines ganzheitlich-dynamischen Erkenntniskomplementes (eigene Darstellung, in Anlehnung an den Studiengang in Göttingen)
Abbildung 42: Gegenüberstellung von Studenten innerhalb des Auswahlsystems zum Masterstudiengang (eigene Darstellung)
Abbildung 43: Verlust der Polyvalenz des wirtschaftspädagogischen Studienganges durch die Einführung der Master- und Bachelorstruktur (eigene Darstellung)
Abbildung 44: Aufgrund der Einführung des neuen Studiensystems kann die Wirtschaftspädagogik als eigenständige Disziplin die zwischen den beiden Aussagengebäuden der Ökonomie und Pädagogik stehende und die sich als leer erweisende Schnittmenge nicht mehr füllen. Das bedeutet einen ‚Untergang’ der Wirtschaftspädagogik (eigene Darstellung)
Abbildung 45: Das Ergebnis der Diplomarbeit im Überblick (eigene Darstellung)
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: Entwicklung der Bachelor- und Masterstudienangebote, Wintersemester 1999 / 2000 bis Sommersemester 2006
Tabelle 2: Studierende und Studienanfänger insgesamt und nach angestrebten Prüfungsgruppen Bachelor/Master im Wintersemester 2004 / 2005
Tabelle 3: Studienanfänger im 1. Hochschulsemester und 1. Fachsemester insgesamt und nach angestrebten Prüfungsgruppen Bachelor / Master im Wintersemester 04/05
Tabelle 4: Gegenüberstellung von Master-/ Bachelor- und Diplomstudiengängen (eigene Darstellung)
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einführung
Die Güte des kaufmännischen Berufsausbildungsniveaus wird entscheidend durch die Qualität und Eignung der inländischen Handelslehrer und Handelslehrerinnen[1] beeinflusst[2]. Die Besonderheit dieses Berufsbildes liegt dabei vor allem in seiner zweiphasigen Ausbildungsstruktur verborgen.
Die erste, universitäre Phase steht zunächst ausdrücklich im Kontext der Wissenschaft. Sie ist als gewichtete Kombination fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer sowie wirtschaftspädagogischer Komponenten ausgestaltet, die zusätzlich um schulpraktische Anteile ergänzt werden.[3] Der Ausbildungsschwerpunkt wird demnach nahezu ausschließlich auf die Erfassung und Beherrschung der theoretischen Grundlagen, die sowohl den Bereich der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre als auch den der Wirtschaftspädagogik[4] und eines weiteren Schulfaches umfassen, gelegt[5]. Durch diese Ausgestaltung des Studiums sollen die Studenten ein solides wissenschaftliches Fundament in einem oder mehreren Fächern ihres späteren Berufsfeldes erhalten[6]. Der anschließende Vorbereitungsdienst beschäftigt sich im Gegensatz dazu vornehmlich mit dem Erleben des Schulalltages und soll durch die Agglomeration von praxisspezifischen Erfahrungen den Ausbau einer souveränen Unterrichtskompetenz ermöglichen[7].
Innerhalb der letzten Jahre geriet dieses auf Dauer gewachsene Ausbildungssystem jedoch wiederholt in die Diskussion. Dazu wurden unzählige Reformen und Umgestaltungen konzipiert und vorgeschlagen.
Besonders aktuell ist derzeit die Debatte um die angestrebte internationale Angleichung der deutschen Studiengänge. Somit steht insbesondere die erste Ausbildungsphase der Diplom-Handelslehrer aufgrund der Sorbonne-Erklärung 1998[8] oder den Bologna-Beschlüssen 1999[9] landesweit auf ’unsicheren Beinen’.
Im Vordergrund dieser Reform steht eindeutig die Tendenz weg vom herkömmlichen und anerkannten deutschen Diplom hin zu den jeweiligen Varianten der Bachelor- und Masterstudiengänge[10]. Diese Bemühungen werden dabei nahezu bedenkenlos als Inkarnation einer Neugestaltung eines ’offenbar’ unzeitgemäßen Hochschulwesens angepriesen und hauptsächlich aus den Reihen der Politik vorangetrieben[11]. Doch zu dem jetzigen Zeitpunkt scheint es sich bei diesen Anstrengungen vielmehr um unübersichtliche Umstrukturierungs- und Umbruchsprozesse zu handeln, die eher einen experimentellen Charakter aufweisen und daher bis zum heutigen Tage keinen eindeutigen Ausgang versprechen[12]. Im Weiteren setzen die angestrebten Modifikationen eine radikale Abkehr von den über die Zeit gewachsenen, erprobten und bewährten Strukturen des deutschen Bildungssystems voraus. Diese zunächst strukturellen Neuerungen bringen dabei zugleich eine Vielzahl von inhaltlichen Problemstellungen mit sich, die jedoch bisher kaum in die Reformüberlegungen einbezogen wurden.[13]
Letzteres könnte folgenschwere Auswirkungen auf die Ausbildungsqualität der angehenden Diplom-Handelslehrer aufweisen, da davon auszugehen ist, dass insbesondere in dem Zeitraum der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Lehrberuf und seiner substanziellen Grundlagen die personellen und unmittelbaren Fundamente für die Bewältigung der zukünftigen unterrichtsspezifischen Herausforderungen gelegt werden[14]. Eine Umstellung dieser probaten Wege und Mechanismen dürfte demzufolge mit beachtlichen und zeitverzögerten negativen Auswirkungen verbunden sein.
Aus diesem Grunde sollen die aktuellen Entwicklungen vielmehr kritisch betrachtet werden, da insbesondere die Wirtschaftspädagogik eine mit den Jahren gewachsene Wissenschaft darstellt, die seit ihren Anfängen vielfältige Phasen der Entwicklung, Veränderung und Kritik durchlebt hat[15] und nunmehr vermeintlich vor ihrem endgültigen ’Untergang’ steht. Der Leitgedanke dieser Diplomarbeit wird daher sein, den Weg der Wirtschaftspädagogik aufzuzeigen und im Anschluss daran zu erforschen, ob die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge eine faktische Verdrängung dieses etablierten Diplomstudienganges zur Folge haben wird. Die Frage- und Problemstellung dieser Arbeit wird zur exakteren Übersicht folgendermaßen graphisch dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Die duale Ausbildungsstruktur der Diplom-Handelslehrer mit dem Fokus auf die Fragestellung dieser Diplomarbeit, ob die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge zum ’Untergang’ der Wirtschaftspädagogik führt? (eigene Darstellung)
In der Arbeit werden sowohl die Intentionen, die rechtlichen Grundlagen aber auch die Vor- und Nachteile der aktuellen Hochschulreform debattiert, um im Anschluss daran eine gründliche Bewertung und Klassifikation der Neustrukturierung vorzunehmen. Die Untersuchung wird sich zu diesem Zweck vornehmlich daran orientieren, zunächst die allgemeinen inhaltlichen Schwierigkeiten der geplanten Umgestaltung aufzuzeigen, und anschließend die speziellen Auswirkungen auf die Ausbildung der Diplom-Handelslehrer insbesondere im Bereich der Wirtschaftspädagogik zu analysieren.
Indessen soll zuvor jedoch die Entwicklung der Wirtschaftspädagogik von seinen Anfängen bis zum heutigen Tage dargestellt werden, um ein richtungweisendes Grundverständnis für die Problematik zu entwickeln. Dieser Teilabschnitt dient dabei vielmehr einer grundlegenden Orientierung und Aufklärung, um darauf aufbauend die aktuellen Fragestellungen und Reformbemühungen besser ergründen und bewerten zu können.
Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt dementsprechend in der gegenwärtigen Umstrukturierungsdebatte einschließlich ihrer Charakteristiken und den daraus resultierenden Konsequenzen begründet.
2. Die Geschichte der Wirtschaftspädagogik
2.1 Die Anfänge der Wirtschaftspädagogik
Da die Anfänge der Wirtschaftspädagogik kaum bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zurückreichen, handelt es sich um eine noch sehr junge Hochschuldisziplin.[16] [17] Überdies wird Sie allzu häufig lediglich als eine Teildisziplin[18] der Erziehungswissenschaft[19] angesehen.
Um dieser Fehleinschätzung entgegenzuwirken, befindet sich die Wirtschaftspädagogik seit ihrem Aufbruch auf der Suche nach Legitimation, Autonomie und Anerkennung als eigenständige Disziplin.
Nichtsdestoweniger kann die Frage, ob die Wirtschaftspädagogik faktisch als eigenständige Fachrichtung betrieben werden ’darf’, nicht ohne eingehende Betrachtung ihrer Tradition beantworten werden.
Dazu muss zunächst festgehalten werden, dass weder von ’der einen’ deutschen Erziehungswissenschaft gesprochen werden kann, sondern dass verschiedenartige „Lehrmeinungen“[20] innerhalb dieser Ausrichtung existieren und aus diesem Grunde genau so wenig von ’der einen’ Berufs- und Wirtschaftspädagogik die Rede sein kann. Vielmehr sind in letztgenannter Fachrichtung nahezu alle Strömungen, Ansätze und Einflüsse der Erziehungswissenschaft zu erkennen, sodass sich ihre gesamte Vielfalt deutlich in der Wirtschaftspädagogik widerspiegelt[21].
Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass die Berufs- und Wirtschaftspädagogik nicht als „Besonderung der Allgemeinen Pädagogik“[22] begründet wurde, sondern vielmehr als „Sonderfrage im Rahmen der Handels- bzw. Gewerbelehrerbildung“[23]. Sie bezieht ihren Geltungsanspruch primär aus der Notwendigkeit einer verantwortbaren wissenschaftlich didaktischen Reduktion der Lehrinhalte, insbesondere der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre (sowie der Ingenieurwissenschaften)[24] [25].
Zudem steht sowohl die angemessene pädagogisch-methodische Vermittlung und Übertragung der Unterrichtsinhalte sowie die Auseinandersetzung mit den pädagogischen Belangen von beruflichen Qualifizierungsprozessen[26] als auch die Analyse von beruflich-betrieblichen Sozialisationsfragen von Jugendlichen und Erwachsenen im Vordergrund.[27]
Dies zeigt, dass für die Wirtschaftspädagogik neben der allgemeinen Pädagogik vor allem die Betriebswirtschaftslehre als ’Stammwissenschaft’ im Zentrum der Lehre steht.
2.1.1 Ökonomie, Betriebswirtschaft, allgemeine Pädagogik, Erziehung
Die Wirtschaftspädagogik musste demnach zu Beginn ihres Aufbruches und während der Phasen ihrer Etablierung die Herausforderung annehmen, auf mehreren ’Stühlen’ zugleich ihren Platz zu finden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Der Versuch der Wirtschaftspädagogik auf mehreren Stühlen zugleich Platz zu nehmen (eigene Darstellung; in gedanklicher Anlehnung an Jongebloed[28])[29]
Dies erklärt, warum der Werdegang der Wirtschaftspädagogik nicht hinreichend und ausschließlich mit Hilfe eines vereinfachten Modells der „bloßen Abspaltung aus einer Stammwissenschaft“[30] begründet werden kann.
Indessen führte die Einordnung als Kontinuum zwischen Wirtschafts- und Erziehungswissenschaft dazu, der Berufs- und Wirtschaftspädagogik eine Zweifelhaftigkeit und Unentschlossenheit in ihrem Selbstverständnis zu attestieren. Diese Schlussfolgerung kann jedoch bei eingehender Betrachtung keinesfalls bestätigt werden, da insbesondere diese heterogenen und vielfältigen Einflüsse die wissenschaftliche Mannigfaltigkeit und die Offenheit der betrachteten Hochschuldisziplin[31] förderten und „die Heranbildung des wissenschaftlichen Charakters der Wirtschaftspädagogik“[32] begünstigten.
Allerdings gestaltet sich aufgrund dessen eine ’Charakterisierung’ bzw. ’Gegenstandsbeschreibung’ der Wirtschaftspädagogik als außergewöhnlich komplex und schwierig, was sich daran verdeutlicht, dass seit ihren Anfängen wiederholt unzählige Auseinandersetzungen und Kontroversen über einen Zwiespalt oder eine Unentschlossenheit ihres Selbstverständnisses geführt wurden.[33]
Der Beginn dieser außergewöhnlichen Wissenschaft kann - wie bereits angedeutet wurde - insbesondere mit der Ausformung der entsprechenden Lehrerbildungsgänge in den Handelshochschulen und den berufspädagogischen Instituten verzeichnet werden[34]. Als Quelle dieser Evolution wird zumeist der Beginn des vergangenen Jahrhunderts genannt.[35] Beispielsweise wurde 1898 in Leipzig die erste Handelshochschule gegründet. Köln und Frankfurt folgten 1901[36].
Aus diesen Handelshochschulen entwickelten sich schließlich autonome Universitäten und rund 40 Jahre später wurde unter dem Hintergrund des intendierten „Wirtschaften-Lehrens“[37] beispielsweise an der Universität zu Köln ein eigener Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik eingerichtet.[38] In dieser Zeit des Heranwachsens der Wirtschaftspädagogik hatte insbesondere die Betriebswirtschaftslehre einen außerordentlichen Status. Dies belegen vor allem die ersten Benennungen und Eingliederungen der entsprechenden Lehrstühle an den Handelshochschulen. Beispielsweise trug der 1923 in Leipzig eingerichtete wirtschaftspädagogische Fachbereich den Titel „Ordinariat für Handelsschulpädagogik und betriebswirtschaftliche Nachbarwissenschaften“[39] und befand sich zudem unter der Leitung des damaligen Professors für Buchführung[40], also (mit Nachdruck bemerkt): unter der Führung eines Wirtschaftswissenschaftlers.
In den ersten Jahren des Bestehens der Wirtschaftspädagogik erfuhr die Fachrichtung insbesondere um 1920 aufgrund der „Übernahme der akademischen Vorbildung der Diplom-Handelslehrer“[41] durch die neu gegründeten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultäten einiger Universitäten wesentliche Anstöße und Antriebe, zumal zu diesem Zeitpunkt verstärkt die Pädagogisierung der Lehrkräfte veranlasst wurde[42].
Durch diese Entwicklungen wurden dementsprechend die „ersten formalen Grundlagen für die Entwicklung der späteren Wirtschaftspädagogik zur Wissenschaft im Rahmen lehrender und forschender Hochschulen gelegt.“[43]
Gleichwohl ist es aufgrund der genannten Umstände fraglich, ob zu diesem Zeitpunkt bereits von einer Wirtschaftspädagogik im eigentlichen Sinne gesprochen werden kann, „zumal ein Selbstverständnis als Wissenschaft eindeutig nicht belegt ist und zumal der B e g r i f f nicht existierte, wenngleich die damit gemeinte Sache so alt ist, wie Menschen knappe Güter beschaffen und mit ihnen haushalten müssen“.[44]
Dennoch stand zu Beginn der Entstehungsgeschichte im Mittelpunkt aller Bemühungen - wie bereits angedeutet - die Betriebswirtschaftslehre, „die dann durch verschieden akzentuierte Erkenntnisinteressenbildung – einerseits mehr an der Theorie des Betriebes anderseits mehr an einer Theorie der Vermittlung“[45] orientiert war. Dies hat zur Folge, dass die allgemeine Pädagogik vor allem auf eine ’Mittelfunktion’ „für den ökonomischen Zweck“[46] reduziert wurde und sich die entwickelnde Fachrichtung vornehmlich an den Belangen der Betriebswirtschaftslehre orientierte. Zusammenfassend lässt sich daher die eingangs entwickelte Abbildung modifizieren, indem die Wirtschaftspädagogik am Anfang ihrer Entstehung ihren Platz vielmehr auf dem ’Stuhl der Betriebswirtschaftslehre’ zu finden schien:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Die Wirtschaftspädagogik schien zu Beginn ihres Entwicklungsprozesses den Platz vielmehr auf dem ’Stuhl der Betriebswirtschaftslehre’ zu finden (eigene Darstellung)
2.2 Die Verankerung der Wirtschaftspädagogik
2.2.1 Friedrich Schlieper
An diese erste Ausrichtung schließt sich eine zweite bedeutende Phase der wirtschaftspädagogischen Entwicklung an, die insbesondere durch die Einflüsse von Friedrich Schlieper und Alfons Dörschel geprägt wurde.
Der Ursprung eines veränderten Denkens und damit der Eintritt in einen weiteren Evolutionsprozess lag dabei vor allem in der zunehmenden Institutionalisierung der Berufsschulen begründet und führte dazu, dass die Wirtschaftspädagogik zunehmend in die Richtung der allgemeinen Pädagogik „gerückt“[47] wurde.
Zu der Zeit empfanden die allgemeinen Pädagogen die Ausdrucksweise der Wirtschaftspädagogik zwar vielmehr als „mechanistisch“[48], während die Wirtschaftspädagogen die Ausdrücke ihrer Berufsgenossen als auffallend „romantisch“ wahrnahmen und somit keinesfalls ein gemeinsame Sprache gefunden werden konnte; dennoch führten die Einflüsse von Georg Kerschensteiner und Eduard Spranger dazu, die Wirtschaftspädagogik „vollends als Teildisziplin der Pädagogik“[49] anzuerkennen.
Und auch im Sinne von Abraham (1966) muss als Hauptbestandteil des Wortes ’Wirtschaftspädagogik’ die ’Pädagogik’ als belangreicheres Glied ermittelt werden, sodass es sich bei den wirtschaftspädagogischen Belangen folglich um „einen Sachbereich der Erziehungswissenschaft“[50] handeln muss. In der zweiten Entwicklungsphase wurde die Wirtschaftspädagogik daher nahezu ausschließlich auf dem Stuhl der allgemeinen Pädagogik platziert:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Die zweite Phase der Entwicklung der Wirtschaftspädagogik führte dazu, dass sie nahezu ausschließlich als Teildisziplin der allgemeinen Pädagogik angesehen wurde. (eigene Darstellung)
Lediglich Friedrich Schlieper, der 1941 die ’Vertretung der Wirtschaftspädagogik’ an der Universität Köln übernahm, strebte an, die Wirtschaftspädagogik „als sozialwissenschaftliche Disziplin mit pädagogischer Perspektive zu rechtfertigen“[51].
Die dadurch erklärte Absicht der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät war es, unter allen Umständen eine Trennung der Pädagogik für die zukünftigen Handelslehrer von der theoretischen Behandlung dieses Faches in der Philosophischen Fakultät zu erwirken.[52]
Mit diesen Bemühungen war zugleich das Ziel verbunden, die „obendrein noch mit einem gänzlich anderen, eben pädagogischen Erkenntnissinteresse verbundene Disziplin durch Aufnahme in ihr Haus“[53] zu kontrollieren und für sich dienstbar machen zu können.
Zu diesem Zweck verfolgte Schlieper intensivste Bemühungen. Beispielsweise strebte er den Auf- und Ausbau einer eigenen wirtschaftspädagogischen Seminarbibliothek an, aus der sich die bis zum heutigen Tage am hochwertigsten ausgestattete Schriftensammlung in Deutschland mit einem Bestand von mehr als 35.000 Bänden (inkl. Zeitschriften) etabliert hat.[54]
Darüber hinaus wurde am 1. April 1941 ein eigenes Extraordinariat für Wirtschaftspädagogik errichtet, sodass im Zuge dieses Verfahrens die Disziplin im Juni 1941 erstmalig an einer deutschen Universität auf der Ebene eines außerordentlichen Lehrstuhls vertreten war.[55] Zusätzlich erklärte Schlieper 1954, dass sich diese Zugehörigkeit zur Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät nicht nur auf taktische Erwägungen stütze, sondern vornehmlich wissenschaftssystematisch begründet sei.[56]
Diese fragmentarischen Aufzählungen verdeutlichen, dass in Köln, insbesondere aufgrund der Bemühungen Friedrich Schliepers, die die Wirtschaftspädagogik als eine Wirtschafts- und Sozialwissenschaft mit erziehungswissenschaftlichem Blickwinkel anerkannt wurde.
Die gezeigten Entwicklungen hatten im Weiteren zur Folge, dass sich der genannte Fachbereich nicht ausschließlich auf die schulischen Belange, sondern vielmehr auf das „praktische wirtschaftliche Leben“[57] fokussierte und sich auf diese Weise bereits die ersten Ansätze einer polyvalenten Ausgestaltung dieses Studienganges abzeichneten.
Insgesamt kann Schlieper damit zu Recht als einer der bedeutendsten ’Konsolidierer’ der Wirtschaftspädagogik bezeichnet werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Friedrich Schlieper forderte die Anerkennung der Wirtschaftspädagogik als eine Wirtschafts- und Sozialwissenschaft mit erziehungswissenschaftlichem Blickwinkel (eigene Darstellung)
Trotz der Anstrengungen zeigten die verbleibenden Hochschulen des Landes insgesamt eine eher zurückhaltende Einstellung gegenüber diesen Entwicklungen. Die Wirtschaftspädagogik fand dort als ordentliche Lehrstuhldisziplin kaum Anerkennung und wurde daher vielfach - wie bereits erwähnt - „in den Schoß der Pädagogik aufgenommen und eingeordnet“[58].
2.2.2 Alfons Dörschel
Neben Friedrich Schlieper gebührt desgleichen Alfons Dörschel einen außerordentlichen Verdienst im Rahmen der zweiten Entwicklungs- und Etablierungsphase der Wirtschaftspädagogik.
Der am 17.11.1912 geborene Diplom-Psychologe habilitierte zunächst 1959 an der FU Berlin im Fach Wirtschaftspädagogik mit der Schrift: ’Die physiologische, psychologische und soziologische Fragestellung in der Wirtschaftspädagogik’ und konzentrierte sich im Folgenden darauf, angehende Lehrer der beruflichen Schulen nicht ausschließlich mit der Schulwirklichkeit vertraut zu machen, sondern darüber hinaus sicherzustellen, dass die Studierenden mit möglichst vielen Institutionen, die sich mit Fragen der beruflichen Aus- und Fortbildung befassen, in Berührung kamen.
Durch diese Forderung und mit Hilfe der Ausarbeitung seines Werkes ’Einführung in die Wirtschaftspädagogik’ etablierte sich die Fachrichtung zu Beginn der sechziger Jahre als ’eigenständige Teildisziplin der Pädagogik’, die damit gemäß Dörschel „als Delegierte der Erziehungswissenschaft im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft“[59] definiert und zudem in einen allgemeinen und speziellen Fachbereich unterteilt werden konnte:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Allgemeine und spezielle Wirtschaftspädagogik (Vgl. Dörschel, A., Einführung in die Wirtschaftspädagogik, S. 24)
Infolge der Einflüsse von Schlieper und Dörschel entwickelte sich innerhalb der zweiten Evolutionsphase „die Ökonomie und Wirtschaft als Inhaltsfeld“[60] „zum Mittel, Bildung pädagogisch zu transportieren, wobei die bereits erreichte Explizität ökonomischer Theoriebildung einerseits, die Komplexität ihres relevanten Erfahrungsfeldes andererseits“[61] bewirken.
Die Wirtschaftspädagogik kann sich daher aufgrund ihres „offensichtlich exklusiven inhaltlichen Anspruchs als eigenständige Spezialpädagogik gegenüber der Allgemeinen Pädagogik“[62] emanzipieren.
Ihre Konsolidierung als eigenständige Disziplin schien damit mit Beginn der sechziger Jahre erfolgreich bewirkt worden zu sein.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Alfons Dörschel definierte die Wirtschaftspädagogik „als Delegierte der Erziehungswissenschaft im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft“ (Dörschel, A., Arbeit und Beruf in wirtschaftspädagogischer Betrachtung, Freiburg i.Br. 1960, S. 80), sodass sie sich als eigenständige Spezialpädagogik etablieren sollte. (eigene Darstellung)
2.3 Aufkommende Zweifel an der Wirtschaftspädagogik
2.3.1 Wolfgang Ritzel
Im Gegensatz dazu sprach sich nur kurze Zeit später Wolfgang Ritzel, Professor für Wirtschaftspädagogik der Universität Mannheim,[63] wider der gewonnenen Anerkennung der Wirtschaftspädagogik aus[64] und eröffnete damit einen ’vernichtenden Feldzug’ gegen die Autonomiebestrebungen seines eigenen Faches.
Er argumentierte, dass zunächst jegliche Versuche, die Allgemeine Pädagogik in Teilbereiche zu differenzieren, keinesfalls vertretbar[65] seien[66] und demzufolge die Wirtschaftspädagogik zu keiner Zeit als eigenständige Disziplin betrieben werden könne. In Anbetracht dieser unerreichbaren Untergliederung der Allgemeinen Pädagogik könne die Wirtschaftspädagogik folglich zu keinen sublimeren oder differenteren Aussagen „als jene andere theoretisch gesichtete pädagogische Aussage auch“[67] kommen, infolgedessen sie „allenfalls nur ein spezielles fachdidaktisches Interesse innerhalb der Allgemeinen Pädagogik“[68] verkörpere. Für Ritzel stellt Wirtschaftspädagogik somit lediglich „die Auswahl bestimmter Unterrichtsstoffe aus einer Vielzahl solcher, deren pädagogischer Wert anderweitig (eben mittels der allgemeinen Pädagogik) gesichert ist“ dar, wodurch dementsprechend keinesfalls eine Differenzierung der Pädagogik begründet werden könne. Angesichts dieses ’Freiheitsentzuges’ erntete Ritzel zwar wenig Anerkennung von seinen Berufsgenossen, sie scheuten jedoch die Auseinandersetzung. Aus diesem Grunde zeigt die zur Verdeutlichung gewählte Abbildung folgende Abwandlung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Wolfgang Ritzel entzog der Wirtschaftspädagogik jegliches Recht auf Eigenständigkeit und erkannte ihr allenfalls nur ein spezielles fachdidaktisches Interesse innerhalb der Allgemeinen Pädagogik an (eigene Darstellung)
2.3.2 Jürgen Zabeck
3.2.2 Lediglich Jürgen Zabeck[69] und einige weitere Wirtschaftspädagogen fühlten sich verpflichtet, die ’Herabsetzung’ durch Ritzel abzuschwächen.
3.2.3 Zabeck ’gelang’ es dabei auf Grundlage des so genannten semantischen Stufenmodells mit den zwei Ebenen der Objekt- und Metasprache die ’Eigenständigkeit’ der Wirtschaftspädagogik als besondere Pädagogik ’im Großen und Ganzen’ zu bewahren.[70]
3.2.4 Die Analyse der semiotischen Struktur der Erziehungswissenschaft ermöglichte es ihm im Folgenden „in gewisser Weise“[71], Ritzel einerseits auf der Ebene der Metasprache zustimmen und ihm andererseits auf der Ebene der Objektsprache widersprechen zu können.[72]
3.2.5 Seine Untersuchung zeigte, dass die allgemeine Pädagogik keinesfalls daran gehindert werde, sich in „unselbständige Teildisziplinen“[73] zu untergliedern[74]. Dazu müsse sie jedoch „von überschaubaren und anthropologisch bedeutsamen Wirklichkeitsbereichen ausgehen, damit eine fruchtbare Arbeitsteilung zustandekommt.“[75] Daher definiert Zabeck die Berufs- und Wirtschaftspädagogik als eine „unselbstständige erziehungswissenschaftliche Teildisziplin“[76], die sich bevorzugt mit den Belangen der Berufsausbildung befasst.[77]
3.2.6 Zabeck wählt dazu den Begriff der ’Unselbständigkeit’ aufgrund dessen, da die Wirtschaftspädagogik seiner Meinung nach „keine eigene Methodik, keine eigene Terminologie, keinen eigenen Theoriebegriff“[78] aufweisen kann und sie insofern „auf die stetige metatheoretische Rückversicherung bei der Allgemeinen Pädagogik angewiesen bleibt“.[79] [80]
3.2.7 Diese Gedanken bedeuten, dass sowohl Ritzel als auch Zabeck anstrebten, die Wirtschaftspädagogik immer untrennbarer in die Allgemeine Pädagogik einzubetten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 9: Zwar spricht sich Zabeck definitiv für die Anerkennung der Wirtschaftspädagogik als Teildisziplin aus, doch ist sie ihm zufolge als ’unselbstständig’ anzusehen und wird daher untrennbarer in die Allgemeine Pädagogik eingegliedert (eigene Darstellung)
2.4 Zur Gewissheit der Wirtschaftspädagogik in unsicherer Mitte
2.4.1 Ein Verhältnis als Struktur
Die dargestellten Entwicklungsphasen verdeutlichen, dass der Wirtschaftspädagogik wiederkehrend eine Unsicherheit in ihrem Selbstverständnis zugesprochen wird. In Anbetracht der Bemühungen, sie einerseits als Teildisziplin der Betriebswirtschaft, andererseits als Teildisziplin der Erziehungswissenschaften zu definieren, wurde ihr über die Jahre jeglicher Anspruch auf Eigenständigkeit und Selbstbestimmung ’geraubt’. Dieses Dilemma des Verhältnisses[81] zwischen Erziehung und Wirtschaft kann demzufolge als so genannte „Antinomie der Wirtschaftspädagogik“[82] bewertet werden. Aber auch andersartige Angriffe mussten pariert werden, beispielsweise wurde die Wirtschaftspädagogik insbesondere in den siebziger und beginnenden achtziger Jahren des ausgehenden Jahrhunderts durch den so genannten Positivismusstreit getroffen.[83] Um diese Offensiven und die daraus resultierende Unsicherheit der Wirtschaftspädagogik jedoch gänzlich zu beseitigen, ist es von besonderer erkenntnisleitender Relevanz, sich über das Fach eine vollständigere Vergewisserung zu verschaffen.[84] Es ist dabei nicht abzustreiten, dass die zunächst durch ein ’und’ verbundenen Begriffe >>Wirtschaft<< und >>Pädagogik<< zu Beginn des 19. Jahrhunderts eher etwas Gegensätzliches, sich gegenseitig Ausschließendes ausdrückten als etwas Zusammengehöriges[85], dennoch besteht gemäß Jongebloed trotz der bestehenden Umstände die Möglichkeit, Wirtschaftspädagogik als wissenschaftliche Disziplin betreiben zu können. Zum einen vollzieht es sich heutzutage tagtäglich an den Hochschulen[86], zum anderen sollte Wirtschaftspädagogik eben nicht als >>Teildisziplin von<< sondern vielmehr als >>Verhältnis zwischen<< definiert werden.[87]
Für diese Betrachtungsweise sollte grundsätzlich das Prinzip ’Komplementarität’ als grundlegende Struktur bewirkt werden, das es im Weiteren der Wirtschaftspädagogik ermöglicht, sich als eigenständige Disziplin zu etablieren.[88] Gemäß Jongebloed sollten infolgedessen zwei verschiedene Zweck-Mittel-Relationen erzeugt werden, die jeweils für die Entwicklung der menschlichen Existenz bedeutend geradezu essentiell sind.[89] „Die erste, von der Pädagogik aus gedachte Zweck-Mittel-Relation steht (demzufolge) in der Verpflichtung, den – wo auch immer - >>wirtschaftenden<< Menschen für sein Handeln fähig zu machen und so seinen Nutzen wie seine Nützlichkeit zu ermöglichen und zu fördern (…)“[90] Die andere, von der Ökonomie aus zu denkende Zweck-Mittel-Relation verpflichtet die >>in der Wirtschaft Handelnden<< auf ihre Verantwortung, Humanität und Entwicklung von Persönlichkeiten zu ermöglichen und zu fördern (…)“[91] Durch eine Übertragung dieses komplementären Verhältnisses auf den praktischen Aufgabenkreis der Hochschule dürfte sich die Wirtschaftspädagogik somit als eigenständige Disziplin >>zwischen<< der Ökonomie und Pädagogik etablieren und könnte im Weiteren die sich „zwischen diesen beiden Aussagengebäuden als leer erweisende Schnittmenge nach und nach mit wirtschaftspädagogischen Aussageelementen füllen – als Erkenntnis und Erfahrung“.[92]
Und auch auf den Bereich der Forschung ließe sich diese Betrachtungsweise übertragen, indem entsprechend Jongebloed die „Aufgabe in der Verknüpfung der zwischen den Ebenen unterscheidbaren methodischen Vorgehensweisen“ liege.[93]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Wirtschaften“ und „erziehen“ widersprechen sich demnach nicht, sondern stehen vielmehr in einem komplementären Verhältnis zu einander[94] und bewirken daher, sofern die Bereitschaft besteht, die Antinomie anzuerkennen, dass die Wirtschaftspädagogik einerseits als eigenständige Disziplin betrieben werden kann und zum anderen auch betrieben werden sollte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 10: Gemäß Jongebloed sollte die Wirtschaftspädagogik als eigenständige Disziplin zwischen den beiden Aussagengebäuden der Ökonomie und Pädagogik stehen und die sich als leer erweisende Schnittmenge füllen – als Erkenntnis und Erfahrung (eigene Darstellung)
Nachdem der lange und schwierige Weg der Wirtschaftspädagogik und die Anstrengungen ihrer Selbstfindung nachgezeichnet wurden, wird im Folgenden Bezug auf die aktuelle Hochschulreform und ihre Diskussion genommen. Dazu wird zunächst der gesamte universitäre Ausbildungsweg der Diplom-Handelslehrer betrachtet[95], um im Anschluss daran die Folgen einer Umgestaltung für die Wirtschaftspädagogik genauer zu analysieren.
3. Der vermeintliche Untergang der Wirtschaftspädagogik
3.1 Bestandsaufnahme: Die gegenwärtige Ausbildungstruktur der Handels-lehrer
3.1.1 Allgemeine Sachverhalte und Regelungen
Um die angesprochenen Neuerungen jedoch präziser bewerten zu können, ist es zunächst wichtig, sich kurz einen Einblick über die bisherige Ausgestaltung des Studiums zu verschaffen.
Derzeit werden die berufs- und wirtschaftspädagogischen Studiengänge an nahezu 50 technischen und allgemeinen Universitäten im gesamten Bundesgebiet angeboten. Beispielsweise befinden sich explizite Lehrstühle in:
- Berlin (Abteilung Wirtschaftspädagogik)
- Dresden (Lehrstuhl Wirtschaftspädagogik)
- Göttingen (Seminar für Wirtschaftspädagogik)
- Jena (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik / Institut for Business and Vocational Education) und
- Kiel (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik)
Dabei weisen die Studiengänge der jeweiligen Hochschulen untereinander zumeist eher heterogene Konzeptionen auf. Im Hinblick auf die strukturelle Studiengestaltung existieren jedoch länderübergreifend gemeinsame Merkmale[96], wie beispielsweise die föderal verankerten Staatlichkeit, die zweiphasige Struktur und ihre Disposition in verschiedene institutionelle Umgebungen[97] sowie die Verknüpfung von drei bzw. vier verschiedenen Studienbereichen[98].
Gleichwohl bestehen in Deutschland zwei grundsätzlich unterschiedliche Studiengangmodelle, die zum Unterrichten im berufsbildenden Schulwesen berechtigen.
Dies sind zum einen Studiengänge, die entsprechend der Rahmenvereinbarung der ’ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland’ (Kurz: Kultusministerkonferenz, Abkürzung: KMK) von 1995 mit einem Staatsexamen abgeschlossen werden und zum anderen jene, die mit einer Diplomprüfung enden.
Letzterer Hochschulabschluss wird dabei durch die gemeinsame Rahmenordnung „für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen“[99] der KMK und der Hochschulrektorenkonferenz[100] aus dem Jahre 1999 legitimiert[101].
Die gewonnenen Erkenntnisse werden hier graphisch dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 11: Zwei heterogene Studiengangmodelle legitimieren den Eintritt ins berufliche Schulwesen (eigene Darstellung)
Anhand dieser Abbildung ist darüber hinaus zu erkennen, dass sowohl der akademische Abschluss des ersten Staatsexamens[102] sowie das Bestehen der Diplomprüfung zum Eintritt in den Vorbereitungsdienst berechtigen.
Die hiermit angesprochene Gleichsetzung ist in § 17 der Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik (nachfolgend: ’Rahmenordnung’) und § 18 der Muster-Rahmenordnung für Diplomprüfungsordnungen[103] statuiert und erkennt die letztgenannte abschießende Prüfung ebenfalls als berufsqualifizierende Beendigung des Studiums an.
Diese Regelung zeigt, dass Diplomprüfungen[104] [105] gemeinhin als Staatsprüfungen anerkannt werden und dementsprechend eine Übernahme in den staatlichen Schuldienst gewährleistet ist[106].
Die dargestellten abschließenden Prüfungen sollen dabei grundsätzlich diagnostizieren, „ob der Prüfling die Zusammenhänge seines Faches überblickt, die Fähigkeit besitzt, wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse anzuwenden, und die für den Übergang in die Berufspraxis notwendigen gründlichen Fachkenntnisse erworben hat“.[107]
Um den Hochschülern die notwendigen berufsqualifizierenden Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu vermitteln, verfolgen die sechzehn Bundesländer bisweilen ihre eigenen individuellen Vorstellungen und Entwürfe, sodass die Wirtschaftspädagogikstudiengänge zumeist sehr heterogen konzipiert sind.
Sie reichen von einer engen Anlehnung an die jeweils korrespondierenden Fachwissenschaften, die dabei jegliche Fachdidaktik vermissen lassen, über Mischformen[108] bis hin zu reinen ’Lehrermodellen’[109] [110]. Ein mustergültiges Verfahren scheint es demnach nicht zu geben[111].
Trotz der unterschiedlichen Formen und Modelle ist es zweckmäßig die momentan bestehende Ausbildungsstruktur der angehenden Berufsschullehrer eingehend zu analysieren, gewissermaßen eine Bestandsaufnahme durchzuführen, um im Anschluss daran, die kommenden Änderungen und Umgestaltungen, die eine konsekutive Studienstruktur erwarten lassen, besser vergleichen zu können.
Gemäß § 23 der Rahmenordnung gilt eine Regelstudienzeit von insgesamt neun Semestern, wobei sich die zu erbringenden Leistungen auf das Grund- und Hauptstudium aufteilen.
Als Zugangsvoraussetzung für das wirtschaftspädagogische Studium ist ein „betriebspraktischer Erfahrungshintergrund“[112] außerordentlich förderlich, sodass in erster Linie eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung erwünscht wird.
Kann dieser Nachweis jedoch nicht erbracht werden, muss geringstenfalls ein sechsmonatiges zweckdienliches Betriebspraktikum vorgewiesen werden.
Um die in der Diplomprüfung abgelegten Prüfungsfächer im anschließenden Vorbereitungsdienst in Ausbildungsfächer überführen zu können, wurde der Studiengang Wirtschaftspädagogik gemäß § 23 Abs. 3 der Rahmenordnung in zwei Studienrichtungen angeordnet[113]:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 12: Die zwei Studienrichtungen der Wirtschaftspädagogik (eigene Darstellung)
Innerhalb der Studienrichtung I - Diplom-Handelslehrerin bzw. Diplom-Handelslehrer mit Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre – werden die allgemeinen wirtschaftswissenschaftlichen Pflichtbereiche um zusätzliche Wahlpflichtbereiche der Volkswirtschaftslehre erweitert.
Diese Ausgestaltungsweise führt daher im Vorbereitungsdienst zu einer ’bloßen’ Zuordnung zu den gemäß § 27 Abs. 1 Rahmenordnung definierten Wirtschaftsfächern.[114]
Die Studienrichtung II - Diplom-Handelslehrer mit zweitem Schulfach – wird zusätzlich zu den wirtschaftspädagogischen und wirtschaftswissenschaftlichen Verpflichtungen, die gemäß § 27 Abs. 2 Nr. 1 – 3 obligatorisch zu belegen sind, um das Studium eines Doppelwahlpflichtfaches ergänzt.[115]
Die Studiengestaltung entspricht auf diese Weise insbesondere den Bedürfnissen des Lehramtes an berufsbildenden Schulen, denen zufolge zusätzlich zur wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtung ein berufsfeldübergreifendes oder allgemeines Fach unterrichtet werden kann und ’soll’.[116]
Es ist bereits zu diesem Zeitpunkt erkennbar, dass sich der Studiengang Wirtschaftspädagogik aufgrund „seiner inneren Flexibilität“[117], die ihm überdies die „Polyvalenz seines Abschlusses sichert“[118], nicht auf einen universellgültigen Musterstudienplan übertragen lässt. Dennoch existieren grundlegende profilbildende Komponenten, wie beispielsweise die wirtschaftspädagogischen Kernbereiche und die entsprechenden Bezugswissenschaften, sodass infolgedessen ein gesicherter Grundtypus des Diplom-Handelslehramtstudiums erzeugt wird[119].
3.1.2 Das wirtschaftspädagogische Grundstudium
Um diesen Grundtypus und eine spezifische Ausgestaltung des Handelslehrerstudiums präziser analysieren zu können, wird im Weiteren das Studium[120] der Christian-Alberechts-Universität zu Kiel als Basis der Untersuchung betrachtet[121]. Innerhalb des Grundstudiums werden zunächst Pflichtveranstaltungen im Bereich der:
- Volkswirtschaftslehre,
- Betriebswirtschaftslehre,
- Beschreibenden Statistik,
- Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler,
- Technik des betrieblichen Rechnungswesens,
- Recht für Wirtschaftswissenschaftler,
- Wirtschaftspädagogik,
- und des zweiten Schulfaches angeboten.
Dabei werden die im Studienplan angegebenen betriebs- und volkswirtschaftlichen Veranstaltungen durch Vorlesungen und Seminare der Wirtschaftspädagogik und des 2. Schulfaches vervollständigt.
Als zweites Schulfach werden an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beispielsweise Deutsch, Geographie, Englisch Französisch, Evangelische Religion, Spanisch, Philosophie, Mathematik, Geschichte zugelassen. Zudem nehmen die Studierenden - wie bereits erwähnt - an mindestens einer Vorlesung oder an einem Seminar der Wirtschaftspädagogik aus den nachstehenden vier Bereichen teil:
- Einführung in die Berufs- und Wirtschaftspädagogik,
- Didaktik und Fachdidaktik,
- Vor- und Nachbereitung des Praktikums im Grundstudium sowie
- Berufliche Bildung und Berufsbildende Schule als System
Dabei muss in wenigstens einer der angegebenen Veranstaltungen ein benoteter Leistungsnachweis erbracht werden. Überdies ist im Grundstudium ein wirtschaftspädagogisches Pflichtpraktikum an einer berufsbildenden Schule zu absolvieren. Insgesamt beträgt die Regelstudiendauer des Grundstudiums vier Semester und schließt mit der Diplom-Vorprüfung ab.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 13: Das getrennte aber dennoch parallele Nebeneinander der im Grundstudium zu studierenden Fächer (eigene Darstellung)
Mittels dieser Anordnung des Grundstudiums, das komplementär und vor allem durchlässig ausgestaltet ist, soll insbesondere der Erwerb fachlicher Grundlagen sowie die Aneignung eines methodischen Instrumentariums in den Fächern der Wirtschaftspädagogik, der Wirtschaftswissenschaften, sowie ggf. eines Wahlpflichtfaches ermöglicht werden[122].
3.1.3 Das wirtschaftspädagogische Hauptstudium
Das wirtschaftspädagogische Hauptstudium in Kiel umfasst fünf Semester und dient der Vertiefung und Erweiterung der Kenntnisse, die im Grundstudium erworben wurden. Dazu werden im studienbegleitenden Teil der Diplomprüfung insgesamt 100 Prüfungspunkte erwartet, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen des Hauptstudiums (Vorlesungen, Fortgeschrittenenkurse) erbracht und bei erfolgreichem Abschluss mit jeweils vier Prüfungspunkten entlohnt werden.
[...]
[1] Im Folgenden wird der Begriff Diplom-Handelslehrer geschlechtsneutral und wertungsfrei für Diplom-Handelslehrer und Diplom-Handelslehrerinnen verwendet.
[2] Vgl. Klauser, F.: Entwicklung beruflicher Indentität von Handelslehrerinnen und Handelslehrern unter den Bedingungen der aktuellen Reform universitärer Studiengänge der Wirtschaftspädagogik, in: Herausforderung für die kaufmännische Berufsbildung, VLW, Heft 53 der Sonderschriftenreihe des VLW, S. 63 ff.
[3] Vgl. Merkens, H.: Lehrerbildung in der Diskussion. Kriterien und Eckpunkte für eine Neuordnung, in: Merkens, H. (Hrsg.): Lehrerbildung in der Diskussion. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften. Opladen 2003, S. 16 ff.
[4] Im Bereich der Wirtschaftspädagogik wird u.a. auch von Wirtschaftsberufs-Pädagogik, Wirtschafts- und Berufspädagogik oder Berufs- und Wirtschaftspädagogik gesprochen. Diese nuancierten Unterscheidungen finden innerhalb dieser Arbeit jedoch keine Berücksichtigung, die Begriffe werden daher gleichwertig verwendet.
[5] Vgl. Jongebloed, H.-C.: Landesfachausschuß Bildung und Kultur / FDP S-H, Positionspapier: >>Bildung 2005<<, Kiel 2004, S. 50 ff.
[6] Vgl. Merkens, H.: a.a.O., S. 16 ff.
[7] Vgl. Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 50 ff.
[8] Vgl. Sorbonne Ceclaration, Paris, the Sorbonne, May 25, 1998 unter http://www.bologna-berlin2003.de/pdf/Sorbonne_declaration.pdf, Abruf am 28.08.2006, der Inhalt wird im Verlauf der Arbeit noch konkretisiert
[9] Vgl. Bologna-Erklärung 1999, der Inhalt wird im Verlauf der Arbeit noch konkretisiert
[10] Vgl. Klauser, F.: a.a.O., S. 63 f.
[11] Ebenda, S. 63 f.
[12] Ebenda, S. 63 f.
[13] Ebenda, S. 63 f.
[14] Ebenda, S. 63 f.
[15] Jongebloed, H.-C.: Vorlesung – H1/2: Hauptseminar I/II: Selbstverständnis zwischen Ökonomie und Erziehung – oder: Gedanken zu einem Verhältnis. WS 2005/2006
[16] Vgl. Schannewitzky, G.: Werden und Wachsen einer Wissenschaft. Der Kölner Beitrag zur Entwicklung der Wirtschafts-, Sozial- und Berufspädagogik, Frankfurt a. M., Bern, New York, Paris, 1991, S. 7
[17] Das grundsätzliche Interesse an diesem Themenbereich ist jedoch ganz vereinzelt bereits als Bestandteil der antiken und mittelalterlichen Erziehungslehre zu finden. (Vgl. Löbner, W.: Entwicklung und gegenwärtiger Stand der wissenschaftlichen Wirtschaftspädagogik, in: in: Röhrs, H. (Hrsg.): Die Wirtschaftspädagogik – eine erziehungswissenschaftliche Disziplin?, Frankfurt am Main. 1967, S. 316 ff.)
[18] Vgl. Sloane, P.F.E, Twardy, M., Buschfeld, D.: Einführung in die Wirtschaftspädagogik, Paderborn, 1998, S. 70ff.
[19] Die Begriffe Erziehungswissenschaft und Pädagogik werden in dieser Abhandlung im Folgenden als Synonyma verwendet, da sich innerhalb der Fachliteratur z. T. verschiedene Kennzeichnungen und Definitionen durchgesetzt haben und die übliche Unterscheidung in empirische Erziehungswissenschaft und praktische Pädagogik keine uneingeschränkte Durchsetzung erzielen konnte. (Vgl. Schurer, B.: Was heißt und zu welchem Zweck studiert man Wirtschaftspädagogik? Eine problemorientierte Einführung zur inhaltlichen und methodischen Selbstvergewisserung und Neuorientierung einer erziehungswissenschaftlichen Disziplin zwischen klassicher Berufsbildungstheorie, Qualifikationswanel und neuer Beruflichkeit, S. 2 f.)
[20] Stratmann, K., Berufserziehung und sozialer Wandel, Frankfurt am Main 1999, S. 509
[21] Vgl. Brenner, D.: Hauptströmungen der Erziehungswissenschaft. Eine Systematik traditioneller und moderner Theorien, München 1973
[22] Stratmann, K.: a.a.O., S. 512 f.
[23] Ebenda, S. 512 f.
[24] Ingenieurwissenschaften stellen entsprechend die „Stammwissenschaften“ für die Gewerbelehrer dar.
[25] Vgl. Stratmann, K.: a.a.O., S. 512
[26] Ebenda, S. 509
[27] Ebenda, S. 509
[28] Jongebloed, H.-C. Vorlesung – H1/2: Hauptseminar I/II: Selbstverständnis zwischen Ökonomie und Erziehung – oder: Gedanken zu einem Verhältnis. WS 2005/2006, Thema 1: Aufbruch zur Disziplin – oder: Über den Versuch, auf vier Stühlen zugleich zu sitzen: Die Anfänge der Wirtschaftspädagogik.
[29] Auf die getroffene Unterscheidung zwischen Betriebswirtschaft und Ökonomie sowie Allgemeine Pädagogik und Erziehung wird im Laufe dieser Arbeit nicht gesondert eingegangen, kann jedoch Jongebloed, H.-C.: Wirtschaftspädagogik: Gedanken zu einem Verhältnis in: Wirtschaftspädagogik als Wissenschaft und Praxis – oder: Auf dem Wege zur Komplementarität als Prinzip, Kiel 1998, S. 9 – 56, hier S. 25
[30] Dörschel, A.: Einführung in die Wirtschaftspädagogik, 4. Aufl., München 1975, S. 18 ff.
[31] Vgl. Stratmann, K.: a.a.O., S. 509
[32] Vgl. Dörschel, A.: a.a.O., S. 18 ff.
[33] Vgl. z.B. Groothoff, H.: Allgemeine und Wirtschaftspädagogik, in: Röhrs, H. (Hrsg.): Die Wirtschaftspädagogik – eine erziehungswissenschaftliche Disziplin?, Frankfurt am Main. 1967, S. 77
[34] Vgl. Schannewitzky, G.: Die Handelshochschule in Deutschland als Träger der pädagogischen Handelslehrerausbildung. In: Die deutsche Beruf- und Fachschule 48 (1952), 6/7, S. 421 ff.
[35] Wobei zu erwähnen ist, dass vor allem auch die seit 1900 beginnenden pädagogisch orientierten Strömungen in den sich entwickelnden Disziplinen der Arbeits-, Berufs-, Betriebs-, Jugend- und Wirtschaftspsychologie sowie –soziologie die Gesamtwirkung der Wirtschaftspädagogik wenigstens bis 1960 positiv sowie negativ beeinflusst haben. (Vgl. Dörschel, A.: a.a.O., S. 18 ff.)
[36] Vgl. Schannewitzky, G.: a.a.O., S. 421 ff.
[37] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 26
[38] Vgl. Schannewitzky, G.: a.a.O., S. 6
[39] Vgl. Pleiss, U.: Wirtschaftslehrerbildung und Wirtschaftspädagogik. Die wirtschaftspädagogische Disziplinbildung an deutschsprachigen wissenschaftlichen Hochschulen, Göttingen 1973
[40] Ebenda, S. 10 ff.
[41] Dörschel, A.: a.a.O., S. 18 ff
[42] Vgl. Pleiss, U.: a.a.O., S. 10 ff.
[43] Dörschel, A.: a.a.O., S. 20 ff
[44] Vgl. Dörschel, A.: a.a.O., S. 18 ff.
[45] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 26
[46] Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 26
[47] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 27
[48] Groothoff, H.: a.a.O., S. 75
[49] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier. S. 28
[50] Abraham, K.: Wirtschaftspädagogik, 2. Auflage, Heidelberg 1966, S. 16
[51] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier. S. 28 ff.
[52] Vgl. Schannewitzky, G.: a.a.O., S. 33 ff.
[53] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier. S. 29 ff.
[54] Ebenda, S. 67 ff.
[55] Ebenda, S. 67 ff.
[56] Vgl. SCHLIEPER, F., Die Aufgaben des Instituts für Berufserziehung im Handwerk, in: Berufserziehung im Handwerk. I. Folge der Untersuchungen des Instituts für Berufserziehung im Handwerk an der Universität Köln, Coesfeld i. Westf. 1954, S. 7 ff.
[57] SCHLIEPER, F.: a.a.O., S. 13
[58] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier. S. 30
[59] Dörschel, A., Arbeit und Beruf in wirtschaftspädagogischer Betrachtung, Freiburg i.Br. 1960, S. 80 f.
[60] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier. S. 32
[61] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 32
[62] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 32
[63] Und späterer Lehrstuhlinhaber für Philosophie und Pädagogik der Universität Bonn (Vgl. PLEISS, U.: Wirtschaftslehrerausbildung und Wirtschaftspädagogik, S. 292 ff.)
[64] RITZEL, W.: Die Pädagogik und ihre Disziplinen, Veröffentlichungen der Wirtschaftshochschule Mannheim, Reihe 2, Reden, Heft 6, Stuttgart 1961, S. 1-22
[65] Ebenda, S. 3 ff.
[66] Als Begründung für seine These gibt er an, dass Pädagogik bekanntermaßen die Wissenschaft der Erziehung darstellt und folglich nur eine Erziehung existiere, die sich daher nicht „mit dem Hinweis darauf, daß die Erziehung sich auf unterschiedliche Alterklassen und Tätigkeitsbereiche“ (RITZEL, W.: a.a.O., S. 17) erstrecke, in eine Vielzahl von Pädagogiken aufteilen lasse.
[67] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 32
[68] Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 32
[69] Der 1963 Ritzels Nachfolge in Mannheim antritt (Vgl. PLEISS, U.: a.a.O., S. 292 ff.)
[70] Zabeck, J.: Zur Stellung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der Erziehungswissenschaft (zugleich ein Aufriß der semiotischen Struktur der Pädagogik), in: Die Deutsche Berufs- und Fachschule, 61. Bd. (1965), S. 801-827
[71] Jongebloed, H.-C., a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 36
[72] Vgl. Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 37
[73] Zabeck, J.: a.a.O., S. 86 f.
[74] Allerdings ist dieses Vorhaben ausschließlich auf der Stufe der objektsprachlichen Pädagogik möglich
[75] Ebenda, S. 86 f.
[76] Ebenda, S. 86 f.
[77] Ebenda, S. 86 f.
[78] Ebenda, S. 86
[79] Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 39
[80] Grundsätzlich basieren die Argumentationen von Ritzel und Zabeck gleichermaßen auf einem fehlerhaft interpretiertem Verhältnis von >>Allgemeinheit<< und >>Bestimmtheit<<, dessen Ergründung und Aufdeckung ausführlich von Jongebloed H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier. S. 35 ff. erörtert wurde.
[81] Vgl. die Diskussion zum Verhälnisbegriff in Jongebloed, H.-C.: a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 9
[82] Vgl. die Diskussion zum Verhälnisbegriff in Jongebloed, H.-C.: a.a.O. S. 9 – 56, hier S. 13
[83] Vgl. Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 42 ff. oder ZABECK, J.: a.a.O., S. 577-599. Bei dem so genannten Positivismusstreit handelte es sich insbesondere um eine gesellschaftstheoretische Auseinandersetzung über Methoden und Werturteile im Bereich der Sozialwissenschaften, die sich jedoch ebenfalls auf andere Fachdisziplinen wie die Wirtschaftspädagogik ausdehnte.
[84] Jongebloed, H.-C., a.a.O., S. 9 – 56, hier S. 12
[85] Ebenda, S. 13
[86] Vgl. Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 44
[87] Vgl. Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 44 ff.
[88] Vgl. Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 44 ff.
[89] Vgl. Ebenda, S. 9 – 56, hier S. 12
[90] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 45 f.
[91] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 46.
[92] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 46
[93] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 46
[94] Ebenda, S. 9 – 56, hier. S. 12
[95] Diese Vorgehensweise ist damit begründet, da die Wirtschaftspädagogik vornehmlich im Verbund mit der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, der Fachdidaktik und den Verhaltenswissenschaften in Form des Diplom-Handelslehramtstudienganges auftritt.
[96] Wissenschaftsrat, Empfehlungen zur künftigen Struktur der Lehrerbildung, Berlin 16.11.2001, S. 5ff.
[97] Im Einzelnen wird die Ausbildung in den Lernort Universität und den Lerort Schule verlagert.
[98] Namentlich der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftspädagogik und einem Zweitfach (Mathematik, Religion, Geographie, etc.)
[99] Vgl. Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, Beschlussfassung HRK am 23. Februar 1999, KMK am 19. März 1999
[100] Der Begriff Hochschulrektorenkonferenz wird im Folgenden mit HRK abgekürzt
[101] Vgl. Reinisch, H.: Berufs- und Wirtschaftspädagogik in der Lehrerbildung. in: Merkens, Hans (Hrsg.): Lehrerbildung in der Diskussion. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften. Opladen 2003, S. 39
[102] Diese Studiengänge werden bei der weiteren Analyse lediglich eine untergeordnete Rolle einnehmen, da sie innerhalb der Reformdebatte einer besonderen Regelung unterliegen.
(Vgl. Ländergemeinsame Strukturvorgaben gemäß § 9 Abs. 2 HRG für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.10.2003 i.d.F. vom 22.09.2005)
[103] Vgl. § 18 der Muster-Rahmenordnung für Diplomprüfungsordnungen, beschlossen von der HRK am 6.7.1998 und der KMK vom 16.10.1998, i.d.F. vom 13.10.2000
[104] Als Hochschulgrad existiert das Diplom seit dem 11. Oktober 1899, als der Grad des Diplom-Ingenieurs der Bau- und Gewerbeakademien durch den Reichserlass Kaiser Wilhelms II auch an Technischen Hochschulen eingeführt wurde. (Vgl. Wex, P.: Bachelor und Master: Die Grundlagen des neuen Studiensystems in Deutschland, Ein Handbuch, Berlin 2005, S. 24)
[105] Der Diplomgrad ist ein nationaler Grad und wird von den deutschen Hochschulen vergeben, die nach Landesrecht staatliche Hochschulen sind (§ 1 Satz 1 Hochschulrahmengesetz).
[106] Vgl. Studiengang DIPLOM-HANDELSLEHRERIN BZW. DIPLOM-HANDELSLEHRER - Studienführer mit Studienplan - Stand: August 2006, Kiel 2006, http://www.bwl.uni-kiel.de/pruefamt/stordnungen/pdf/sp-dhl.pdf, Abruf 16.09.2006
[107] Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, Beschlussfassung HRK am 23. Februar 1999, KMK am 19. März 1999
[108] Mischformen stellen lediglich eine partielle Teilhabe an allgemeinen fachwissenschaftlichen Lehrangeboten und adressatenspezifischen, fachwissenschaftlichen Lehrangeboten und Fachdidaktik dar.
[109] Lehrermodelle stellen durchgängig adressatenspezifische fachwissenschaftliche Lehrangebote und Fachdidaktik dar.
[110] Vgl. GEW/Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft: Die Ausbildung von Berufsschullehrern und – lehrerinnen. Ein Diskussionspapier der GEW. Frankfurt a. M. 2002, S. 6 f.
[111] Ebenda, S. 6 f.
[112] Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, Beschlussfassung HRK am 23. Februar 1999, KMK am 19. März 1999, § 26 Abs. 2
[113] Ebenda, § 23 Abs. 3
[114] Ebenda, § 27 Abs. 1
[115] Ebenda, § 27 Abs. 2 Nr. 1 -3
[116] Gemäß den Angaben des Kultusministeriums Schleswig-Holstein werden Bewerber, die ein zweites Fach an der Universität studiert haben, vorrangig bei der Vergabe der Referendaritatsstellen berücksichtigt.
[117] Erläuterungen zur Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, Beschlussfassung HRK am 23. Februar 1999, KMK am 19. März 1999, Nr. I
[118] Ebenda, Nr. I
[119] Ebenda, Nr. I ff.
[120] Siehe Studiengang DIPLOM-HANDELSLEHRERIN BZW. DIPLOM-HANDELSLEHRER - Studienführer mit Studienplan - Stand: Oktober 2006 der Christian-Alberechts-Universität zu Kiel, Kiel 2006, S. 9.,
http://www.bwl.uni-kiel.de/pruefamt/stordnungen/pdf/sp-dhl.pdf, Abruf am 23.08.2006
[121] Im Folgenden wird zur Vereinfachung lediglich die Studienrichtung I betrachtet.
[122] Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studiengang Wirtschaftspädagogik an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, a.a.O., S. 37
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