Der „Labeling Approach“ ist ein relativ neuer Ansatz der Soziologie abweichenden Verhaltens. Er beschreibt das Phänomen Kriminalität vor allem von den Reaktionen und Sanktionen der Gesellschaft her. Demnach ist Devianz keine im Handeln des betrachteten Täters auffindbare Qualität, sondern eine Konsequenz der Anwendung von Regeln und Sanktionen auf den Täter. Der Täter wird damit etikettiert, also „gelabelt". Beim „Labeling Approach" darf die Außenseiter-Theorie von Howard S. Becker natürlich nicht außen vor gelassen werden. Becker beschreibt abweichendes Verhalten am Beispiel von Außenseitern wie Marihuana-Raucher oder Tanzmusiker. Mit Siegfried Lamnek werden die Theorien, Gemeinsamkeiten und Variationen des „Labeling Approach" erklärt. Schließlich werden die vorgestellten Ausführungen mit den „Neuen Perspektiven in der Kriminologie" von Fritz Sack verglichen. Sack nennt zunächst die Ziele der Analyse abweichenden Verhaltens und wendet sich dann den Wurzeln der Kriminalität zu. Er beschäftigt sich schließlich mit der Pluralität von Normensystemen.
Zur Autorin:
Sonja Deml, geboren 1977, studierte Diplom-Pädagogik an der Universität Regensburg. Derzeit arbeitet sie an ihrer Dissertation im Fach Soziologie mit dem Arbeitstitel „Die Rede von der Single-Gesellschaft. Eine kritische und empirische Betrachtung am Beispiel der Stadt Regensburg.“ bei Prof. Dr. Dr. Robert Hettlage an der Universität Regensburg. Daneben ist sie als Psychosozialberaterin mit dem Schwerpunkt „Singleberatung“ tätig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der zentralen Begriffe „Labeling Approach" und „abweichendes Verhalten"
- Labeling Approach
- Abweichendes Verhalten
- Howard S. Becker: Außenseiter
- Definition des Begriffs „Außenseiter" nach Becker
- Der Zusammenhang zwischen Außenseitern und abweichendem Verhalten
- Verschiedene Arten abweichenden Verhaltens
- Beispiele abweichenden Verhaltens
- Der Marihuana-Raucher
- Der Tanzmusiker
- Siegfried Lamnek: Theorien abweichenden Verhaltens
- Die Theorien des „Labeling Approach"
- Siegfried Lamnek über abweichendes Verhalten nach Becker
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten im „Labeling Approach"
- Fritz Sack: Neue Perspektiven in der Kriminologie
- Ziele der Analyse abweichenden Verhaltens
- Die Wurzeln der Kriminologie
- Die Pluralität von Normensystemen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem „Labeling Approach" und seinen zentralen Begriffen, um ein tieferes Verständnis von abweichendem Verhalten in der Gesellschaft zu erlangen. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien des „Labeling Approach" und beleuchtet die Ansichten von Howard S. Becker, Siegfried Lamnek und Fritz Sack zu diesem Thema. Die Arbeit strebt danach, die Entstehung und Interpretation von abweichendem Verhalten durch die Reaktionen der Gesellschaft zu verstehen.
- Definition und Anwendung des "Labeling Approach"
- Die Rolle von Außenseitern in der Gesellschaft
- Die Interpretation von abweichendem Verhalten
- Die Bedeutung von Normensystemen und sozialer Kontrolle
- Die Auswirkungen von Etikettierungsprozessen auf Individuen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema „Labeling Approach" ein und erläutert die Relevanz der Arbeit. Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Labeling Approach" und „abweichendes Verhalten", um eine solide Grundlage für die weiteren Ausführungen zu schaffen. Das dritte Kapitel widmet sich Howard S. Beckers Werk „Außenseiter" und analysiert seine Definition des Begriffs „Außenseiter" sowie den Zusammenhang zwischen Außenseitern und abweichendem Verhalten. Becker untersucht verschiedene Arten abweichenden Verhaltens und präsentiert Beispiele wie den Marihuana-Raucher und den Tanzmusiker, um seine Theorie zu veranschaulichen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Siegfried Lamneks „Theorien abweichenden Verhaltens" und analysiert die Theorien des „Labeling Approach" im Detail. Lamnek beschreibt die verschiedenen Richtungen des „Labeling Approach", unterscheidet zwischen abweichendem und regelverletzendem Verhalten und beleuchtet die Ansichten von Becker in diesem Zusammenhang. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit Fritz Sacks „Neuen Perspektiven in der Kriminologie" und beleuchtet die Ziele der Analyse abweichenden Verhaltens, die Wurzeln der Kriminologie und die Pluralität von Normensystemen. Sack argumentiert, dass die Analyse abweichenden Verhaltens einen neuen theoretischen Bezugsrahmen erfordert, der die komplexen Interaktionen zwischen verschiedenen Normensystemen berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Labeling Approach, abweichendes Verhalten, Außenseiter, soziale Kontrolle, Normensysteme, Etikettierung, Devianz, Kriminalität, Reaktionsansatz, Symbolischer Interaktionismus, Howard S. Becker, Siegfried Lamnek, Fritz Sack, Marihuana-Raucher, Tanzmusiker, Resozialisierung.
- Quote paper
- Sonja Deml (Author), 2002, Der "Labeling Approach". Kriminalität nach Howard S. Becker, Siegfried Lamnek und Fritz Sack, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8416
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