Die Arbeit beschätigt sich mit der Entstehungsgeschichte der NS-Pädagogik. Hierbei zeigt sich, daß die NS-Erziehung keine Erfindung des Hitler-Regimes war, sondern ihre Genese bereits in der Wilhelminischen Ära und den Weimarer Jahren fand. Es empfiehlt sich, die im faschistischen Deutschland propagierten Erziehungstheorien nicht gänzlich auf die Jahre zwischen 1933 und 1945 zu reduzieren. Dies gilt übrigens ebenso für die Heil- und Sonderpädagogik, deren Funktion während des Nationalsozialismus im zweiten Teil der Arbeit ausführlich erörtert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Teil: Über die Genese nationalsozialistischer Erziehung
- 1.1 Deterministische Anthropologien —Folge der sozialen Veränderungen vor 1933
- 1.2 Über Wirkungen des „kulturkritischen" Denkens auf die Erziehungstheorien im präfaschistischen Deutschland
- 1.3 Die Grundlagen nationalsozialistischer Erziehung
- 2. Teil: Zur Situation der Heil- respektive Sonderpädagogik im Nationalsozialismus
- 2.1 Vorbemerkungen
- 2.2 Ideologien der Heilpädagogik im Kaiserreich und der Weimarer Republik
- 2.3 Hilfsschule bzw. Heilpädagogik im Nationalsozialismus
- 2.4 Sonderpädagogische Fürsorgeeinrichtungen und ihre Bestimmung im Dritten Reich am Beispiel der Heilerziehungsanstalt Kalmenhof in Idstein
- Resümee
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung der nationalsozialistischen Erziehung, insbesondere im Kontext der Heil- und Sonderpädagogik im Dritten Reich. Sie untersucht die historischen Wurzeln dieser Erziehungsideologie und ihre Auswirkungen auf die Praxis der Sonderpädagogik.
- Die Genese nationalsozialistischer Erziehungsideologien im präfaschistischen Deutschland
- Die Rolle der Heilpädagogik im Kaiserreich und der Weimarer Republik
- Die Umdeutung der Hilfsschule im Nationalsozialismus
- Die Umwandlung von sonderpädagogischen Fürsorgeeinrichtungen zu Sterilisierungs- und Tötungsanstalten
- Die Rolle der Heilpädagogen im Nationalsozialismus: Mitläufer, Überzeugungstäter oder Opfer?
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den historischen Kontext der nationalsozialistischen Erziehung dar und skizziert die Forschungslücken im Bereich der Heilpädagogik im Dritten Reich.
- 1. Teil: Über die Genese nationalsozialistischer Erziehung:
- 1.1 Deterministische Anthropologien —Folge der sozialen Veränderungen vor 1933: Dieser Abschnitt analysiert die „Kulturkritik" des späten 19. Jahrhunderts und ihre Auswirkungen auf die Erziehungstheorien im Kaiserreich und der Weimarer Republik.
- 1.2 Über Wirkungen des „kulturkritischen" Denkens auf die Erziehungstheorien im präfaschistischen Deutschland: Dieser Abschnitt untersucht, wie die kulturkritischen Ideen der Wilhelminischen Ära die humanistische Bildungstradition in Deutschland untergraben haben.
- 1.3 Die Grundlagen nationalsozialistischer Erziehung: Dieser Abschnitt beleuchtet die zentralen Elemente der nationalsozialistischen Ideologie und deren Einfluss auf die Erziehung im Dritten Reich.
- 2. Teil: Zur Situation der Heil- respektive Sonderpädagogik im Nationalsozialismus:
- 2.1 Vorbemerkungen: Dieser Abschnitt diskutiert die bisherige Forschungslage zur Rolle der Heilpädagogik im Nationalsozialismus und kritisiert die Tendenz, die Sonderpädagogen als Opfer darzustellen.
- 2.2 Ideologien der Heilpädagogik im Kaiserreich und der Weimarer Republik: Dieser Abschnitt analysiert die Ideologien der Heilpädagogik im Kaiserreich und der Weimarer Republik, die bereits den Grundstein für die nationalsozialistische Sonderpädagogik legten.
- 2.3 Hilfsschule bzw. Heilpädagogik im Nationalsozialismus: Dieser Abschnitt untersucht die Funktionsänderung der Hilfsschule im Dritten Reich und die Rolle der Heilpädagogen bei der Umsetzung der nationalsozialistischen Rassenpolitik.
- 2.4 Sonderpädagogische Fürsorgeeinrichtungen und ihre Bestimmung im Dritten Reich am Beispiel der Heilerziehungsanstalt Kalmenhof in Idstein: Dieser Abschnitt analysiert die Umwandlung der Heilerziehungsanstalt Kalmenhof in Idstein zu einer Tötungsanstalt und die Rolle des sonderpädagogischen Personals bei der Umsetzung des Tötungsprogramms.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die nationalsozialistische Erziehung, Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Hilfsschule, Rassenhygiene, Eugenik, Sterilisation, Tötung, Heilerziehungsanstalt Kalmenhof, Idstein, und die Rolle der Heilpädagogen im Nationalsozialismus. Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung der nationalsozialistischen Erziehungsideologie und ihre Auswirkungen auf die Praxis der Heilpädagogik im Dritten Reich.
- Citar trabajo
- Timo Grund (Autor), 1998, Die Entstehungsgeschichte der nationalsozialistischen Erziehung unter besonderer Berücksichtigung der Heil- und Sonderpädagogik im faschistischen Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8414
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