Waffen sind „Gegenstände und Geräte, die zur Tötung, Verwundung und Zerstörung im Krieg, im Kampf und bei der Jagd verwendet werden“ (Microsoft Encarta Enzyklopädie 2004). Allerdings gibt es auch eine andere Form von Waffen. Politische Waffen, die in der Konsequenz ebenfalls zum Tod führen können. In erster Linie aber werden sie eingesetzt um Meinungen zu beeinflussen und politische Ziele zu verfolgen. Um das durchführen zu können bedarf es einiger Mittel. Die folgenden drei Texte sind dem Thema Waffen untergeordnet und beschäftigen sich mit verschiedenen Methoden der politischen Willensbeeinflussung. Die Texte von Sigmund Freud, Georges Sorel und Ernst Bloch sind in „Politisches Denken im 20. Jahrhundert – Ein Lesebuch“ publiziert worden, welches von Herfried Münkler 1994 herausgegeben worden ist und mittlerweile in der 5. Auflage erscheint. Im ersten Schritt werde ich die einzelnen Texte zusammenfassen und hier die von den Autoren analysierten Methoden herausarbeiten, bevor ich am Ende die Bedeutung ihrer Aussagen und Standpunkte beschreibe.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Sigmund Freud – „Zwei künstliche Massen: Kirche und Heer“
3. Georges Sorel – „Politische Mythen“
4. Ernst Bloch – „Kritik der Propaganda“
5. Resumee
6. Literaturliste
1. Einleitung
Waffen sind „Gegenstände und Geräte, die zur Tötung, Verwundung und Zerstörung im Krieg, im Kampf und bei der Jagd verwendet werden“ (Microsoft Encarta Enzyklopädie 2004). Allerdings gibt es auch eine andere Form von Waffen. Politische Waffen, die in der Konsequenz ebenfalls zum Tod führen können. In erster Linie aber werden sie eingesetzt um Meinungen zu beeinflussen und politische Ziele zu verfolgen. Um das durchführen zu können bedarf es einiger Mittel. Die folgenden drei Texte sind dem Thema Waffen untergeordnet und beschäftigen sich mit verschiedenen Methoden der politischen Willensbeeinflussung. Die Texte von Sigmund Freud, Georges Sorel und Ernst Bloch sind in „Politisches Denken im 20. Jahrhundert – Ein Lesebuch“ publiziert worden, welches von Herfried Münkler 1994 herausgegeben worden ist und mittlerweile in der 5. Auflage erscheint. Im ersten Schritt werde ich die einzelnen Texte zusammenfassen und hier die von den Autoren analysierten Methoden herausarbeiten, bevor ich am Ende die Bedeutung ihrer Aussagen und Standpunkte beschreibe.
2. Sigmund Freud, „Zwei Künstliche Massen: Kirche und Heer“
Im 1921 erschienen Text „Zwei künstliche Massen: Kirche und Heer“ beschäftigt sich Sigmund Freud mit der Macht der Gemeinschaft. Als Beispiele nennt er hier die Kirche und das Heer. Beide Institutionen bezeichnet er als „künstliche Massen“ (Freud 287), die nur durch äußere Umstände zusammengehalten werden können. Beide haben gemeinsam, dass sie hierarchisch aufgebaut sind. Die Christen erkennen Christus als ihr Oberhaupt an und das Heer den Feldherr. Nur durch diese Struktur ist ein Gemeinschaftsleben möglich. Häufig werden auch bestimmte Verhaltensweisen von Vorbildern nachgeahmt. Im Dritten Reich z.B. hat der Hitlergruss ein Gemeinschaftsgefühl suggeriert. Das Oberhaupt, „das alle Einzelnen der Masse mit der gleichen Liebe liebt“ (Freud 287), schafft eine Illusion, ohne die diese Einrichtungen, also Kirche und Heer, sofort auseinander brechen würden. Im Falle des Verschwindens des Führers kann nach Freud eine Panik der Masse entstehen. Dieser Zustand ist erreicht, wenn „kein Befehl des Vorgesetzten mehr angehört wird und [wenn] jeder für sich selbst sorgt ohne Rücksicht auf die anderen“ (Freud 289). Diese Erscheinung kann auch in ganz anderen Fällen im alltäglichen Leben beobachtet werden. Wenn z.B. eine beliebte Musikgruppe ihre Trennung bekannt gibt und die vor allem weiblichen Fans mit Suiziddrohungen reagieren. Das war 1970 bei den Beatles so und zuletzt 1996 bei der Trennung der Boygroup Take That. In diesen Fällen wurden die gegenseitigen Bindungen der Fans aufgelöst und eine Panik ist entstanden, denn „ mit der Bindung an den Führer schwinden – in der Regel – auch die gegenseitigen Bindungen der Massenindividuen“ (Freud 290f). Sobald das Gemeinschaftsgefühl der Masse aufgelöst wird, entsteht Angst, die zur Panik führen kann.
Eine Waffe, um zur Überschrift der Texte wieder Bezug zu nehmen, kann also auch die Gemeinschaft sein. Wenn ein geschlossenes Heer dem Feind gegenübersteht kann die Gefahr noch so groß sein, die Krieger werden kämpfen, solange sie einen starken Führer haben und die Truppe zusammenhält. Wenn einer dieser Faktoren aber weg bricht, dann fällt auch die Gemeinschaft auseinander, es kann Panik entstehen und die „Waffe“ ist nicht mehr sehr gefährlich für den Feind.
3. Georges Sorel, „Politische Mythen“
Im zweiten Text „Politische Mythen“ befasst sich der Sozialphilosoph Georges Sore mit dem Meinungsbildungsprozess des Proletariats. Nach seiner Auffassung sind alle Bemühungen der geistigen Elite, also z.B. von Politikern oder Wissenschaftlern, den Meinungsbildungsprozess zu beeinflussen, sinnlos. Alles was zählt, ist ein Grundgedanke, der aus dem Mythos hervorgeht. Dabei bezeichnet er den Mythos als „ein Mittel einer Wirkung auf die Gegenwart“ (vgl. Sore 292). Wenn es sich um einen Grundgedanken handelt, der „die kräftigsten Tendenzen eines Volkes, einer Partei oder Klasse“ (Sore 291) enthält, dann ist es auch möglich eine ungefähre Vorstellung von der Zukunft zu bekommen. Denn dieser Mythos ist weit verbreitet, hat sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Und die Menschen leben nach diesen Vorstellungen. Sore gibt hierfür ein religiöses Beispiel. Er erwähnt die Christen, die die Rückkehr Christi und den Untergang der heidnischen Welt erwartet haben. Dieser Fall ist nie eingetreten. Allerdings ist aus diesem Mythos eine Bewegung entstanden, die dazu führt, dass einige Wissenschaftler die Botschaften Jesu nur noch auf diese Aussage beschränken.
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- Citation du texte
- Bachelor of Arts in Social Science Christoph Tautz (Auteur), 2004, "Waffen" - Texte von Sigmund Freud, Georges Sorel, Ernst Bloch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84099
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