Vorwort
Das Thema „Lernstrategien“ rückt immer stärker in den Fokus der Pädagogen und Psychologen. Allerdings wurden bisher überwiegend Lernstrategien für den Fremdsprachenunterricht ab der Sekundarstufe 1 unter die Lupe genommen. Aber wie sieht es nun in der Praxis mit den Lernstrategien für den Primarbereich aus? Kommen hier dieselben wie für den Sekundarbereich zum Einsatz? Die vorliegende pädagogische Hausarbeit versucht darauf eine Antwort zu finden. Neben den möglichen Lernstrategien ist es für einen Französischlehrer im Grundschulbereich von immenser Bedeutung, auch zu wissen, wie solche Lernstrategien an den Grundschüler herangetragen werden können.
Inhaltsverzeichnis
0. Vorwort
I. Einleitung
II. Theoretischer Teil
1. Voraussetzungen des Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule
2. Lernstrategien allgemein
3. Lernstrategien im Fremdsprachenunterricht der Grundschule
4. Lernstrategien in Lehrwerken
4.1 Präsentation der Lehrwerke
4.2 Eingesetzte Lernstrategien in den Lehrwerken
5. Lernstrategien in der Praxis des Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule
III. Praktischer Teil
0. Vorwort
1. Bedingungsfeld
1.1 Situation der Schule
1.2 Situation der Klasse
1.3 Bemerkungen zu einzelnen Schülern
2. Sachanalyse
3. Didaktische Analyse
3.1 Fachdidaktische Diskussion
3.2 Stellung des Themas im Lehrplan
3.3 Relevanz des Themas für die Schüler
3.4 Lernvoraussetzungen bezüglich der Lehraufgabe
3.5 Mögliche Lernschwierigkeiten
3.6 Überblick über die Unterrichtseinheit
4. Methodische Analyse
4.1 Spracheinsatz
4.2 Allgemeine Hinweise zur Methodik
4.3 Medien/ Materialien
4.4 Differenzierungsmaßnahmen
4.5 Darstellung von Einzelstunden
4.5.1 Struktur der 1. Unterrichtsstunde
4.5.1.1 Lernziele der 1. Unterrichtsstunde
4.5.1.2 Darstellung der 1. Unterrichtsstunde
4.5.1.3 Reflexion
4.5.2 Struktur der 4. Unterrichtsstunde
4.5.2.1 Lernziele der 4. Unterrichtsstunde
4.5.2.2 Darstellung der 4. Unterrichtsstunde
4.5.2.3 Reflexion
4.5.3 Struktur der 5. Unterrichtsstunde
4.5.3.1 Lernziele der 5. Unterrichtsstunde
4.5.3.2 Darstellung der 5. Unterrichtsstunde
4.5.3.3 Reflexion
4.5.4 Struktur der 8. Unterrichtsstunde
4.5.4.1 Lernziele der 8. Unterrichtsstunde
4.5.4.2 Darstellung der 8. Unterrichtsstunde
4.5.4.3 Reflexion
IV. Zusammenfassung
V. Schluss
VI. Literaturverzeichnis
VII. Anhang
0. Vorwort
Das Thema „Lernstrategien“ rückt immer stärker in den Fokus der Pädagogen und Psychologen. Allerdings wurden bisher überwiegend Lernstrategien für den Fremdsprachenunterricht ab der Sekundarstufe 1 unter die Lupe genommen. Aber wie sieht es nun in der Praxis mit den Lernstrategien für den Primarbereich aus? Kommen hier dieselben wie für den Sekundarbereich zum Einsatz? Die vorliegende pädagogische Hausarbeit versucht darauf eine Antwort zu finden. Neben den möglichen Lernstrategien ist es für einen Französischlehrer im Grundschulbereich von immenser Bedeutung, auch zu wissen, wie solche Lernstrategien an den Grundschüler[1] herangetragen werden können.
Hinzu kommt die Überlegung, inwieweit man die Lernstrategien aus dem Fremdsprachenunterricht auch auf die gesamte Primarstufe übertragen kann. Ich empfinde es als sehr wichtig, dass bereits die Grundschüler Lernstrategien an die Hand bekommen, die sie vielfältig einsetzen können. „Denn die Primarstufe hat nicht nur die Aufgabe der Wissens- und Könnensvermittlung, sondern auch die Aufgabe, die Schüler zu befähigen, sich selbst Wissen und Können anzueignen“ (vgl. Konrad 2007, S. IX). So sehe ich nun die Chance, den Schülern über den Fremdsprachenunterricht verschiedene Lernstrategien mit auf den Weg zu geben, die sie auch in anderen Unterrichtsfächern ausprobieren sollen. Denn nur mit Hilfe der Lernstrategien schaffen es die Schüler selbständig zu lernen, was spätestens in der Sekundarstufe 1 von ihnen verlangt wird. So versuche ich als Lehrer, die Schüler zu selbständigen Lernern zu erziehen.
I. Einleitung
Als zukünftiger Französischlehrer im Primarbereich ist es für mich von immenser Bedeutung, den jungen Fremdsprachenlernern Lernstrategien aufzuzeigen, mit denen sie die fremde Sprache effektiv erlernen können. Darüber hinaus können die Schüler anschließend versuchen, die Lernstrategien auch auf andere Unterrichtsfächer zu übertragen. So werden die Schüler nach und nach zu selbständigen Lernern erzogen, was ich ebenfalls als meine Aufgabe als Grundschullehrer ansehe.
Schwerpunkt meiner Arbeit ist es nun, verschiedene Lernstrategien aufzuzeigen, die im Fremdsprachenunterricht der Primarstufe effektiv zum Einsatz kommen können. Diese Lernstrategien werde ich mit Hilfe dreier Lehrwerke genauer analysieren und zudem Möglichkeiten für deren Einsatz im Unterricht geben.
Die vorliegende pädagogische Hausarbeit besteht aus insgesamt fünf Kapiteln.
Im zweiten Kapitel werde ich mich zunächst mit der Theorie beschäftigen. Dies beinhaltet neben den Voraussetzungen des frühen Fremdsprachenunterrichts auch Begriffserklärungen zu Lernstrategien, sowie das Aufzeigen der verschiedenen Lernstrategien im Fremdsprachenunterricht. Abschließend werde ich in diesem Kapitel die Lernstrategien hervorheben, die auch in der Praxis des frühen Fremdsprachenunterrichts zum Einsatz kommen können.
Das dritte Kapitel ist dann der unterrichtspraktische Teil, der wesentlich umfangreicher ausfallen wird, als der theoretische Teil. Ich werde dort eine Unterrichtseinheit zum Thema „Lernstrategien im frühen Fremdsprachenunterricht und deren Umsetzungsmöglichkeiten“ präsentieren. Dabei zeige ich mehrere Unterrichtstunden im Fach Französisch in einem vierten Schuljahr auf, in denen die Schüler sich mit Hilfe verschiedener Lernstrategien Vokabular und Strukturen aneignen. Die vorgestellten Unterrichtsstunden werden von mir persönlich gehalten und anschließend auch reflektiert.
In Kapitel 4 werde ich die wichtigsten Erkenntnisse der Unterrichtseinheit noch einmal zusammenfassen, um somit in Kapitel 5 einen Ausblick geben zu können. Hierbei werde ich der Frage nachgehen, wie man mit diesem Thema fortfahren kann und werde dem Leser Anregungen geben, wie er diese Lernstrategien in seinen Fremdsprachenunterricht in der Primarstufe sinnvoll einsetzen kann.
Da ich es als äußerst wichtig empfinde, dass der Leser praktische Informationen an die Hand bekommt, die er selbst auf seinen Unterricht übertragen kann, gestalte ich den praktischen Teil umfangreicher als den theoretischen Teil. Der Leser soll auch darüber informiert werden, wo Schwierigkeiten auftreten können und wie man diese umgehen oder aber auch beheben kann.
II. Theoretischer Teil
1. Voraussetzungen des Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule
Im Saarland ist der Fremdsprachenunterricht in der Primarstufe für alle Schüler ab der Klassenstufe 3 verpflichtend. Die Richtlinien für den Französischunterricht in der Grundschule weisen explizit darauf hin, „dass der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule vom Fremdsprachenunterricht der weiterführenden Schulen abzugrenzen ist“ (Ministerium für Bildung und Sport: Richtlinien für den Französischunterricht 1994, S. 2). Denn der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule soll ganzheitlich, handlungsorientiert und spielerisch sein. Das Grobziel besteht darin, „eine elementare fremdsprachliche Kommunikationsfähigkeit anzubahnen, besonders im mündlichen Sprachgebrauch“ (Ministerium für Bildung und Sport: Richtlinien für den Französischunterricht 1994, S.3).
Der Fremdsprachenunterricht in der Grundschule kann aber nur Erfolg haben, wenn der Lehrer gewisse Prinzipien und methodische Grundsätze befolgt.
Heribert Rück geht in seinem Buch „Früher Fremdsprachenunterricht“ unter anderem von folgenden Prinzipien aus:
- Das Input- Prinzip – Im Kindesalter spielt neben dem bewussten auch der intuitive Erwerb sprachlicher Regeln eine große Rolle. Jedoch können die Schüler diese Regeln nur dann intuitiv erfassen, wenn ihnen genügend Sprachkontakte angeboten werden.
- Das Prinzip der variierenden Wiederholung – Die Schüler sollen die neu zu erlernenden Vokabeln und Strukturen mehrmals variierend nachsprechen, bevor diese rezeptiv und produktiv gesichert werden. In dieser Phase sollen die Schüler die neuen Wörter und Strukturen phonetisch korrekt aussprechen können, wobei der Lehrer die Möglichkeit hat, bei Ausspracheproblemen direkt einzugreifen. Variationen ergeben sich unter anderem durch den Rhythmuswechsel, durch die Einbettung der Vokabeln in andere Strukturen, den Tempowechsel und auch durch den Lautstärkewechsel.
- Das Spielprinzip – Hier ist vor allem das Spiel mit der Handpuppe und das mimisch-gestische Agieren des Lehrers nennenswert, denn eine Verbindung von verbalem und körpersprachlichem Ausdruck wirkt sich sehr positiv auf den Erwerb einer Fremdsprache aus.
Zusätzlich fordert der frühe Fremdsprachenunterricht, die Einsprachigkeit von Beginn an konsequent anzustreben. Selbstverständlich ist es in manchen Fällen sinnvoller die Muttersprache zu verwenden, vor allem wenn es darum geht, Sachverhalte zu klären, bei Erläuterungen zur Landeskunde und bei Verständnishilfen für lernschwächere Schüler.
2. Lernstrategien allgemein
Zunächst möchte ich gerne der Frage nachgehen, wozu man überhaupt Lernstrategien braucht. Dabei verweise ich auf Horst Raabe, der in einem Artikel „Lernstrategien (nicht nur) im Französischunterricht“ die Autoren Rampillon und Klippert zitiert, die davon ausgehen, dass „der Erwerb fachübergreifender Lernstrategien und Methoden zweifelsohne die Selbständigkeit und Mündigkeit der Schüler fördert. Diese Lernstrategien und Methoden stützen auch ein lebenslanges Lernen, helfen beim Abbau von Leistungsschwäche. Zusätzlich steigern sie die Motivation und das Selbstvertrauen der Schüler, was letztendlich dazu führt, dass der Lerner effektiver, mehr und schneller lernt“ (vgl. Horst Raabe).
„Bereits die griechischen Philosophen Diogenes und Plato machten sich Gedanken über Formen und Lokalisierungen des Gedächtnisses. Dennoch formierte sich die Gedächtnisforschung erst im 20. Jahrhundert. Erst als kognitive Strukturen und Prozesse in den Mittelpunkt des Interesses rückten, wurde die wissenschaftliche Forschung im Zusammenhang mit Lernstrategien wichtig. Man erkannte nämlich, dass Lernvorgänge von außen beeinflussbar sind und man ging der Frage nach, welche Umstände das Lernen begünstigen“ (vgl. Gläser- Zikuda).
Heute gibt es in der wissenschaftlichen und fachdidaktischen Literatur eine Vielzahl von Definitionen bezüglich des Begriffes „Lernstrategien“. Dies ist auf die unterschiedlichen theoretischen Denkrichtungen der Autoren zurückzuführen.
Nachstehend werde ich zuerst einige Definitionen zum Begriff „Strategie“ nennen:
- „La stratégie est fondamentalement liée à l’idée d’action, cette action poursuit un but et elle constitue des moyens, organisés méthodiquement, adaptés à la finalité“ (Vergon 2000, S.98).
- „Strategien sind kognitive Operationen, die der Lerner mit bestimmten Zielen und Intentionen bewusst oder auch unbewusst auswählt und anwendet“ (Edmondson/ House 1993, S.219).
Diese beiden Definitionen des Begriffs „Strategie“ stehen im Zusammenhang mit Lernprozessen, so dass man hier auch von Lernstrategien reden könnte. Nun zeige ich, wie weit der Begriff Lernstrategie gefasst werden kann und welche möglichen Einteilungen es gibt.
So versteht Paul Cyr unter„stratégies d’apprentissage « un ensemble d’opérations mises en œuvre par les apprenants pour acquérir, intégrer et réutiliser la langue cible »“ (Cyr 1998, S.5).
Helmut Felix Friedrich und Heinz Mandl bezeichnen als Lernstrategien „jene Verhaltensweisen und Gedanken, die Lernende aktivieren, um ihre Motivation und den Prozess des Wissenserwerbs zu beeinflussen und zu steuern“ (Friedrich/ Mandl 2006, S.1). Sie unterteilen die Lernstrategien in kognitive und metakognitive Strategien, sowie in motivational-emotionale Stützstrategien und in kooperative Lernstrategien.
Klaus Konrad hingegen unterscheidet lediglich zwischen Primärstrategien und Stützstrategien. „Dabei schaffen Stützstrategien günstige Rahmenbedingungen für das Lernen und halten diese auch aufrecht, während die Primärstrategien dafür sorgen, dass die zu lernende Information besser verstanden, behalten, wieder abgerufen und transferiert werden kann“ (vgl. Konrad 2007, S.20).
Peter Bimmel und Ute Rampillon gehen in ihrem Buch „Lernerautonomie und Lernstrategien“ davon aus, dass sich „Lernstrategien nicht nur auf rein kognitive Funktionen wie z.B. das Einprägen von Wortbedeutungen beschränken. Sie umfassen auch andere Bereiche: die Planung und Einrichtung des eigenen Lernens, den emotionalen Bereich sowie den sozialen Bereich“ (P. Bimmel/ U. Rampillon 2007, S.64). Sie unterscheiden daher zwischen direkten (kognitiven) Strategien, indirekten Strategien und Sprachgebrauchsstrategien.
Die direkten Strategien, auch kognitive Strategien genannt, helfen, das Gelernte so im Gedächtnis zu speichern, dass man es jederzeit wieder abrufen kann. Dafür muss man sich mit dem Lernstoff direkt befassen, indem man ihn strukturiert und verarbeitet.
Die indirekten Lernstrategien hingegen befassen sich nicht direkt mit dem Lernstoff. Sie schaffen die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen.
Die Sprachgebrauchsstrategien sind Strategien, die beim Kommunizieren in der fremden Sprache zum Einsatz kommen können.
Weitere Autoren wie Ellis, Rubin, O’Malley & Chamot unterteilen die Lernstrategien in kognitive Lernstrategien, metakognitive Lernstrategien, Kommunikationsstrategien und in soziale Strategien.
3. Lernstrategien im Fremdsprachenunterricht der Grundschule
Auf Grund der vielen unterschiedlichen Einteilungen von Lernstrategien in der Fachliteratur werde ich mich gleich für eine Variante entscheiden müssen, um Doppelnennungen und Sprünge zu vermeiden. Dadurch ist ein besseres Verständnis gewährleistet.
Nachstehend werde ich mich auf die Einteilung der Lernstrategien nach Peter Bimmel und Ute Rampillon beziehen.
Wie bereits erwähnt, teilen diese beiden Autoren die Lernstrategien in direkte Strategien, indirekte Strategien und in Sprachgebrauchsstrategien.
Zunächst beschäftige ich mich mit den direkten, kognitiven Lernstrategien. Diese kann man in Gedächtnisstrategien und Sprachverarbeitungsstrategien gliedern.
Mit Hilfe der Gedächtnisstrategien werden neue Informationen so in unserem Gedächtnis gespeichert, dass diese neu gelernten Informationen einerseits gut behalten werden und andererseits leicht wieder abgerufen werden können.
Einen Unterpunkt zur Gedächtnisstrategie nennen U. Rampillon und P. Bimmel „Mentale Bezüge herstellen“. Dabei sollen die Schüler die neue Informationen mit bereits Bekanntem verbinden, damit die Informationen leichter behalten und auch schneller abgerufen werden können. Dafür eignet sich die Lernstrategie „Wortgruppen bilden“ sehr gut. Im Fremdsprachenunterricht der Grundschule sollte der Lehrer diese Lernstrategie im Sinne seiner Schüler vorleben, indem er neue Vokabeln thematisch strukturiert einführt. So sollte er z.B. beim Thema „A table“ erst das Geschirr und Besteck einführen, ehe er mit den Mahlzeiten beginnt oder umgekehrt. Er sollte die Wörter aber auf keinen Fall gemischt in einer Stunde einführen. So können die Schüler das neue Vokabular im Gedächtnis strukturiert unter Geschirr und Mahlzeiten ablegen, um somit schneller darauf zurückgreifen zu können. Eine weitere Lernstrategie zu „Mentale Bezüge herstellen“ ist das Kombinieren. Dabei kombiniert der Lerner bekannte Wörter und Strukturen zu neuen Strukturen. Sind dem Schüler sowohl die französischen Bezeichnungen verschiedener Gebäude geläufig, sowie die Satzstruktur „Je vais à la...“, dann ist er auch in der Lage aus dem Satz „Je vais à la piscine.“ den Satz „Je vais à la gare.“ zu formen.
Eine weitere Gruppe der Gedächtnisstrategien nennen U. Rampillon und P. Bimmel „Bilder und Laute verwenden“. Dazu zählt unter anderem die Lernstrategie „Bilder verwenden“. Hierbei soll der Schüler „Wörter und Ausdrücke mit einem Bild in seiner Vorstellung verbinden. Selbst erfundene Fantasiebilder sind besonders kräftig“ (Rampillon/ Bimmel 2007, S. 67). Damit der Schüler beide Bedeutungen des französischen Wortes „rose“ behält, könnte er sich eine rosa Rose vorstellen. Es wäre auch möglich mit sogenannten Piktogrammen zu arbeiten. Hierfür sollten die Schüler aber bereits ein wenig mit der französischen Schrift und deren Aussprache vertraut sein, um Aussprachefehler zu verhindern. So könnte man dann bei der Einführung des Wortes „pomme“ eine Bildkarte zeigen, auf der die Form des Apfels durch das mehrfach geschriebene Wort „pomme“ zu erkennen ist.
Zur Gedächtnisstrategie „Bilder und Laute verwenden“ gehört auch die Lernstrategie ‚Lautverwandtschaften nutzen’. Hierbei erschließen die Kinder die Bedeutung eines unbekannten Wortes, indem sie dieses Wort mit dem in der Muttersprache vergleichen. So verstehen die Schüler das Wort ‚famille’, da es sich so ähnlich anhört wie im Deutschen.
Eine weitere Gruppe der Gedächtnisstrategien nennt sich „Regelmäßig und geplant wiederholen“. Während Schüler ab der 5. Klasse meist dazu angehalten werden, eine Vokabelkartei zu führen, um somit neue Vokabeln und Redewendungen zu lernen, sieht dies bei Grundschülern anders aus. Eine gezielte Wiederholung des neuen Vokabulars und von Redewendungen kann der Lehrer durch das morgendliche Ritual in seinen Unterricht einbinden. Die Schüler sollen sich in dieser Zeit gegenseitig Fragen stellen, die ihr Gegenüber beantwortet. Hilfreich ist es natürlich, wenn der Lehrer dabei Bildkarten des Vokabulars der letzten Stunde an die Tafel heftet und die Schüler so in eine bestimmte Richtung lenkt. Da neue Vokabeln anfangs öfter und dann in immer größeren Abständen wiederholt werden sollen, könnten alle Vokabeln einer Unterrichtseinheit am Ende der Einheit noch einmal spielerisch vertieft werden. Bestimmte Vokabeln lassen sich aber auch immer wieder in andere Unterrichtseinheiten integrieren, um so dem Prinzip der Wiederholung gerecht zu werden.
Somit kämen wir auch schon zur letzten Gedächtnisstrategie, die Ute Rampillon und Peter Bimmel ganz simpel „Handeln“ nennen. Wenn die Schüler selbst mit dem neuen Vokabular und den Redewendungen handeln, können sie diese besser verinnerlichen. Eine Möglichkeit bietet z.B. die Pantomime. Aber auch mit Hilfe von Reimen lassen sich neue Vokabeln leichter memorisieren.
Innerhalb der Sprachverarbeitungsstrategie sind für den frühen Fremdsprachenerwerb in der Grundschule meiner Meinung nach drei verschiedene Lernstrategien von Bedeutung. Das ist zum Einen das „Strukturieren“, dann das „Analysieren und Regeln anwenden“, sowie das „Üben“.
Das Strukturieren findet seine Anwendung unter anderem in der Metaphase, wenn die Schüler die Inputgeschichte zusammenfassen. Sie strukturieren die Inputgeschichte, indem sie die Geschichte chronologisch auf Deutsch wiedergeben.
Bei der Lernstrategie „Analysieren und Regeln anwenden“ sollen die Schüler dazu angehalten werden, Regelmäßigkeiten zu entdecken. Wichtig ist dabei, dass der Unterrichtsstoff gut strukturiert und in gehäufter Form den Schülern dargeboten wird z.B. in Form einer Inputgeschichte oder über eine Hörverstehensübung aus dem Lehrwerk. So entdecken die Schüler die Regelmäßigkeit zur Redewendung „avoir mal à la/ au“ induktiv.
Diese Regelmäßigkeiten und auch andere Vokabeln können anschließend beim „Üben“ vertieft werden, indem man sie z.B. in Dialoge einbettet.
Nachstehend möchte ich noch kurz einige indirekte Lernstrategien aufzeigen, die ebenfalls im frühen Fremdsprachenerwerb zum Einsatz kommen könnten bzw. zum Einsatz kommen sollten. Jedoch steht hier nun nicht mehr nur der Lernen im Mittelpunkt, sondern auch der Lehrer, auf den eine bestimmte Aufgabe zukommt. Beim (Fremdsprachen-)Lernen ist es wichtig, dass der Lerner mit Freude bei der Sache ist und eine positive Einstellung zum Lerngegenstand hat. Dabei kann der Lehrer dem Schüler sehr viel helfen, indem er einerseits stets um eine gute Lehrer- Schüler- Beziehung bemüht ist und andererseits versucht, seine positive Einstellung gegenüber dem Lerngegenstand deutlich zu machen. Das heißt, dass ein Lehrer, der mürrisch vor der Klasse steht und sein Desinteresse zum Fach offen zeigt, nicht nur nicht in der Lage ist, seine Schüler für dieses Fach zu begeistern sondern sie sogar demotiviert. Aber der Lehrer soll nicht nur motivieren, sondern gelegentlich auch mal Mut zusprechen, denn eine Fremdsprache kann nur produktiv beherrscht werden, wenn der Lerner ein gewisses Selbstvertrauen zeigt und keine Angst davor hat, Fehler in der Kommunikation zu machen.
Zusätzlich sollte der Lehrer seine Schüler hin und wieder belohnen. Dies könnte geschehen, indem sie sich z.B. ein Abschlussspiel aussuchen dürfen. Dadurch wird wiederum die Motivation gesteigert.
Zu den indirekten Lernstrategien gehören auch die sozialen Lernstrategien, die „angewandt werden, um mit anderen zusammenzuarbeiten oder um Hilfe bei anderen zu suchen“ (Bimmel/ Rampillon 2007, S. 74). So habe ich in meiner Französischklasse von Anfang an darauf geachtet, dass die Schüler bei Fragen bezüglich der Aussprache, oder wenn sie ein Wort nicht wissen, immer zuerst bei ihren Mitschülern nachfragen, ehe der Lehrer zu Rate gezogen wird. Wichtig ist auch, dass die Schüler lernen, mit ihren Mitschülern zusammenzuarbeiten. Diese soziale Lernstrategie kann sowohl in Partnerarbeit als auch in Gruppenarbeit eingesetzt werden. Beim Fremdsprachenlernen eignet sich besonders die Partnerarbeit, bei der zwei Schüler gemeinsam einen Dialog erarbeiten sollen, den sie anschließend gemeinsam vor der Klasse präsentieren.
Peter Bimmel und Ute Rampillon nennen noch eine weitere soziale Lernstrategie, die ich als sehr wichtig empfinde. Diese heißt „sich in andere hineinversetzen“. Hierbei geht es unter anderem darum, dass die Lerner ein Verständnis für die fremde Kultur entwickeln sollen. Bei diesem „Interkulturellen Lernen“ wird den Schülern die fremde Kultur vermittelt. So erfahren unsere Schüler, dass französische Schulkinder einen anderen Tagesablauf als sie selbst haben.
Abschließend möchte ich noch eine Strategie erwähnen, die man nicht unbedingt zum Erlernen einer Fremdsprache benötigt, sondern eher beim kommunikativen Gebrauch der Fremdsprache anwendet, nämlich die Sprachgebrauchsstrategie. Da Grundschüler noch nicht so viel in der fremden Sprache kommunizieren, die fremde Sprache also noch nicht so stark produktiv anwenden, kommt diese Strategie eigentlich erst im Sekundarbereich zum Einsatz. Allerdings können die Grundschüler bereits für diese Strategie sensibilisiert werden. So kann der Schüler, wenn er ein Wort nicht mehr weiß, deutlich machen, dass er Hilfe benötigt. Diese Strategie habe ich zuvor bereits bei den anderen sozialen Lernstrategien erklärt. Ebenso kann es den Schülern helfen, mit Mimik und Gestik zu arbeiten. Diese Strategie erlernen die Schüler bei der Gedächtnisstrategie ‚Handeln’, indem sie bestimmte Begriffe mit Pantomime erklären.
Man sieht also, dass die Lernstrategien, die zum Erlernen der Fremdsprache eingesetzt werden können, den Schülern auch später noch innerhalb einer Kommunikation weiterhelfen können.
4. Lernstrategien in Lehrwerken
4.1 Präsentation der Lehrwerke
Im Rahmen dieser pädagogischen Hausarbeit habe ich mit insgesamt drei Lehrwerken gearbeitet, um aufzuzeigen, welche Lernstrategien unseren Schülern durch die Lehrwerke vermittelt werden. Ich werde diese drei Lehrwerke nachstehend alphabetisch präsentieren, bevor ich dann in Punkt 4.2 die eingesetzten Lernstrategien aufzeige.
Die verwendeten Lehrwerke sind:
- La Petite Pierre 4
- Rénette
- Toi et moi 4.
Bei der Auswahl der Lehrwerke habe ich darauf geachtet, Lehrbücher miteinander zu vergleichen, die an saarländischen und rheinland-pfälzischen Schulen eingesetzt werden.
Das Lehrwerk „La petite pierre “ wurde von den Autoren Frédérique Löchner, Anja Seith, Ulrike Irmler und Hans Mader im Jahre 2003 vom Diesterweg Verlag veröffentlicht. Ich habe in meiner vierten Klasse das Werk ‚La petite pierre 4’, das im Jahre 2007 neu gedruckt wurde, eingesetzt. Dieses Lehrwerk ist für den frühen Fremdsprachenunterricht ab Klasse 1 gedacht, so dass der Band 4 für Grundschüler im vierten Lernjahr ausgerichtet ist. Diesterweg bietet neben dem Cahier d’ activités 4 ein Kommentarband „La petite pierre 4“ für Lehrerinnen und Lehrer, eine Compact Disc „La petite pierre 4“ mit Hörtexten und Liedern, sowie eine Handpuppe „Filou an“. Filou ist eine Katze und begleitet die Schüler vom ersten Band an. Das Cahier d’activités 4 beschäftigt sich mit folgenden Themen:
- De pays en pays
- Marion, la vache
- Le serveur dans la lune
- La soupe de légumes
- Au supermarché
- Visite au zoo
- Les DOM TOM
- Les courses de Filou
- Une ville en Provence
- Un jour chez Bocuse
- Le tour de France
- Noël au soleil
- Le 14 juillet à Paris
Das Cahier besteht aus sehr ansprechenden und bunten Illustrationen, die sehr kindgerecht und übersichtlich sind. Darüber hinaus arbeitet das Buch mit sehr viel Schrift, was dadurch gerechtfertigt wird, dass die Schüler, die mit diesem Buch arbeiten, bereits im vierten Lernjahr sein sollten.
Der Lehrerband bietet neben einigen Tipps zum Unterricht auch einen Stoffverteilungsplan zu „La petite pierre 4“ an. Zu den einzelnen Themen gibt der Lehrerband genau Hinweise, wie der Einstieg und auch die Übungsphase aussehen könnten. Der Lehrerband hält sich an das Prinzip des spielerischen Lernens und beschreibt zu jedem Thema Spiele, die der Lehrer in seinem Unterricht einsetzen kann. Zusätzlich bietet der Lehrerband auch noch Kopiervorlagen zu jedem Thema an.
Das zweite Lehrwerk wird vom Cornelsen Verlag vertrieben und heißt „Rénette“. Dieses Lehrwerk wurde von Marie-Catherine Tanguy und Frédéric Vermeersch unter Mitwirkung von Birgit Schuhmacher erarbeitet und erstmals im Jahre 1998 veröffentlicht. In meinem Unterricht habe ich die 1. Auflage aus dem Jahre 2002 verwendet. Rénette ist der Name des Frosches, der die Schüler durch das ganze Buch begleitet. Rénette kann man auch als Handpuppe für den Unterricht bestellen. Zudem gibt es neben dem Cahier d’activités und der Handpuppe auch noch ein livre d’images. Alle Texte und Lieder, die in diesen beiden Büchern vorkommen, gibt es zusätzlich auf CD oder Kassette.
Das livre d’images besteht aus vielen bunten Bildern und Liedtexten. Es sind immer wieder Bildfolgen abgebildet, die eine Handlung beschreiben. Dialoge oder Erzähltexte sind keine abgedruckt, sondern liegen als Hörtexte auf CD bzw. Kassette vor. Ein genaues Inhaltsverzeichnis gibt es nicht, aber die Thematik geht von der Begrüßung über Freizeit- und Urlaubsaktivitäten, den Geburtstag, dem Einkaufen, den Uhrzeiten bis hin zu den Tieren im Zoo. Dieses livre d’images ist sehr offen gehalten, so dass der Lehrer selbst entscheiden muss, ob er zu den Vokabeln aus dem Buch noch weitere einführt oder nicht. Es wäre jedoch ratsam weitere Vokabeln und Redewendungen einzuführen, da das angestrebte Vokabular aus dem Lehrwerk nicht sehr groß ist, zumal mit diesem einen Buch in Klassenstufe 3 und 4 gearbeitet wird. Bei dem Cahier d’activités scheinen die Schüler viel basteln und malen zu müssen. Leider stehen auf den Arbeitsblättern keine Arbeitsanweisungen und einen Lehrerkommentar habe ich auch nicht gefunden, bei dem der Lehrer sich Hilfe holen könnte.
Das dritte Lehrwerk nennt sich „Toi et moi“. Erstellt wurde es von Sandra Behrend und Helga Martin unter Mitarbeit von Claudia Bernd, Erika Incardona und Gertrud Wilhelm im Jahre 2006 und beim Klett Verlag veröffentlicht. Das Besondere an „Toi et moi“ ist, dass es zwei verschiedene Lehrwerke gibt. Die eine Lehrwerkreihe ist für den Einsatz im frühen Fremdsprachenunterricht ab Klassenstufe 1 gedacht und hat somit insgesamt vier Schülerbücher – für jede Klassenstufe eins. Die zweite Lehrwerkreihe ist für den Einsatz des frühen Fremdsprachenunterrichts ab Klassenstufe 3 bestimmt und bietet somit zwei Schülerbücher – eins für die Klassenstufe 3 und eins für die Klassenstufe 4. Für meinen Unterricht habe ich das Lehrwerk „Toi et moi 4“ für den frühen Fremdsprachenunterricht ab Klassenstufe 3 benutzt. Neben dem Schülerbuch mit Audio- CD gehört zu „Toi et moi 4“ ein Lehrerband mit Lehrer- CD, die Handpuppe Corax und ein Stempel. Die Handpuppe Corax ist ein Rabe, der die Schüler durch alle Bücher begleitet. Das Lehrwerk selbst setzt sich aus fünf ‚Unités’ und einem ‚Résumé/ fêtes- Teil’ zusammen. Die einzelnen Unités sind die folgenden:
- L’anniversaire de Dominique
- A table!
- On fait des achats
- En classe verte
- Le départ en vacances
Die ‚Unités’ im Schülerbuch haben jeweils den gleichen Aufbau und bestehen alle aus einer Panoramaseite, Dialogseiten, Comptineseiten und Revisionsseiten.
„Auf der DIN A4-doppelseitigen Panoramaseite wird die Gesamtsituation der ‚Unité’ bildlich vorgestellt. Sie ermöglicht den Einstieg in die jeweilige Episode in einem zunächst sehr offenen Lernprozess. So können die Schüler z.B. Bekannte(s) wiedererkennen und benennen und somit ganz ungezwungen Vokabular wiederholen. Über dazugehörige Immersionstexte werden die Schüler dann an die Inhalte der Panoramaseite herangeführt (...). Die Dialogseite dient der weiteren Fokussierung auf Sprachhandlungsmuster, an welche die Schüler schon über die Einstiegsgeschichte herangeführt wurden (...). Über die Aktivitätsseiten werden die Lerninhalte der ‚Unités’ erarbeitet, vertieft und gefestigt (...). Die Comptine- und Liedseiten tragen zur authentischen Sprachbegegnung bei (...). Die Revisionsseiten greifen dann abschließend wiederholend Lerninhalte der ‚Unité’ auf“ (Toi et moi Lehrerband 2006, S.4 ff.).
Der Lehrerband weist neben den Lernzielen und den Lerninhalten, die das Lehrwerk vermittelt, auch didaktische Grundprinzipien und methodische Umsetzungsmöglichkeiten auf. So werden dem Lehrer unter anderem auch vielfältige Spiele an die Hand gegeben, um dem Prinzip des spielerischen Lernens gerecht zu werden. Abschließend ist noch hinzuzufügen, dass das Buch spiraldidaktisch aufgebaut ist und einer stetigen Progression folgt. Daher auch der vermehrte Einsatz der Schrift.
4.2 Eingesetzte Lernstrategien in den Lehrwerken
Nachstehend liste ich zunächst tabellarisch die Lernstrategien auf, die in den einzelnen Lehrwerken zum Einsatz kommen. Zunächst noch folgende Erläuterungen dazu:
++ = diese Strategie wird im Lehrwerk sehr oft eingesetzt.
+ = diese Strategie wird im Lehrwerk oft eingesetzt.
o = diese Strategie wird im Lehrwerk gelegentlich eingesetzt.
- = diese Strategie wird im Lehrwerk nicht eingesetzt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie aus der obenstehenden Tabelle ersichtlich ist, arbeiten alle drei Lehrwerke sehr viel mit Bildern. Leider bietet das Lehrwerk Rénette meines Erachtens nicht genug strukturiertes Material, mit dem die Schüler Lernstrategien anwenden können. So wird vieles zwar in einen geschichtlichen Kontext eingebunden, aber die Arbeitsmaterialien im Cahier d’activités fördern nicht wirklich die Kommunikation bzw. das Einsetzen von Lernstrategien. Anders sieht es bei den beiden anderen Büchern aus. Durch das strukturiert angebotene Material kann der Lehrer dafür sorgen, dass immer ganze Wortgruppen eingeführt werden. Zudem bekommt der Lehrer viel Hilfestellung durch den Lehrerband. Hier werden neben Unterrichtsbeispielen mit Spielen auch Informationen über das Zielsprachland gegeben. Dies ist ganz besonders im Lehrwerk „La petite pierre“ zu beobachten. Allerdings handelt es sich dabei auch um ein Lehrwerk für das 4. Lernjahr. Darüber hinaus sind die Lehrwerke „Toi et moi“ und „La petite pierre“ sehr stark auf Kommunikation ausgerichtet. Das bedeutet, dass die Schüler mit Hilfe der Lernstrategie „Üben“, die Fremdsprache kommunikativ gebrauchen. So wollen es schließlich die Richtlinien für den Fremdsprachenunterricht im Saarland auch haben.
Wenn ich mir alle drei Lehrwerke gemeinsam anschaue, ist auch eine gewisse Hierarchie bezüglich der Lernstrategien, die von den Schülern eingesetzt werden sollen, zu erkennen:
Zu jeder neu eingeführten Vokabel und zu jedem Text bekommen die Schüler Bilder gezeigt, um diese zusammen mit der neuen Vokabel im Gedächtnis zu vernetzen. Zusätzlich wird versucht, diese neuen Vokabeln immer in Wortgruppen einzuführen, damit sie durch Verknüpfungen länger im Gedächtnis behalten werden. Eine weitere vielseitig eingesetzte Lernstrategie ist ebenfalls eine Gedächtnisstrategie, nämlich das Handeln. Hierbei erlernen die Schüler die Fremdsprache handlungsorientiert z.B. in Form von Pantomime. Ebenso wird sehr häufig die Sprachverarbeitungsstrategie „Üben“ in den Lehrwerken eingesetzt, bei der es darum geht, dass die Schüler die Satzmuster erst einmal erkennen sollen, bevor sie diese dann kommunikativ gebrauchen z.B. in Form eines Rollenspiels oder in Dialogen. Erfreulich finde ich auch, dass in allen drei Lehrwerken, in dem einen mehr und in dem anderen weniger, das Interkulturelle Lernen miteingebunden ist.
Nicht mehr ganz so oft wird die soziale Lernstrategie des Zusammenarbeitens eingesetzt.
Leider kommt die Gedächtnisstrategie des „Regelmäßig und geplant wiederholen“ in den Lehrwerken „la petite pierre“ und „Rénette“ viel zu kurz. So ist es die Aufgabe des Lehrers, die Strukturen und Vokabeln z.B. im Ritual wiederholen zu lassen.
Affektive Lernstrategien wie „Stress reduzieren“ und „sich Mut machen“ fehlen in allen Lehrwerken ganz. Ebenso sind keine Strategien zur Regulierung des eigenen Lernens vorzufinden.
Auch Sprachgebrauchsstrategien, bei denen die Schüler die Bedeutung aus dem Kontext ableiten müssen, sind nicht allzu häufig zu finden. Lediglich in den Inputgeschichten. Darüber hinaus werden aber keine Möglichkeiten aufgezeigt, wie man in einer „echten“ Kommunikation bestehen kann.
Im Endeffekt kann man sagen, dass die Gedächtnisstrategien am häufigsten eingesetzt werden, gefolgt von den Sprachverarbeitungsstrategien, schließlich die sozialen Lernstrategien und zum Schluss die Sprachgebrauchsstrategien.
5. Lernstrategien in der Praxis des frühen Fremdsprachenunterrichts der Grundschule
Aus dieser Vielzahl von Lernstrategien werde ich in meiner Unterrichtseinheit die Lernstrategien einsetzen, die meiner Meinung nach am effektivsten zum Fremdsprachenlernen geeignet sind. Dennoch versuche ich die Lernstrategien zu streuen, d.h. ich setze zum Einen mehrere Lernstrategien ein und zum Anderen kommen diese verschiedenen Lernstrategien in mehreren Phasen des Unterrichts zum Einsatz.
Es ist so gedacht, dass die Schüler sich unbewusst der Lernstrategien bedienen werden, bevor ich ihnen einige erkläre. Es werden aber nicht alle Lernstrategien explizit angesprochen, da dieses Reflektieren über die Sprache meiner Meinung nach die Kommunikation hemmen kann. Zudem weisen die Richtlinien des Französischunterrichts im Saarland darauf hin, dass nicht das Reflektieren über die Sprache, sondern das Anbahnen einer elementaren fremdsprachlichen Kommunikationsfähigkeit im Vordergrund stehen sollte. Um dieses Lernziel zu erreichen, werde ich in meiner vorliegenden Unterrichtseinheit folgende Lernstrategien verwenden:
- Gedächtnisstrategien
- „Mentale Bezüge herstellen“, indem ich als Lehrer den Schülern in einer Unterrichtsstunde immer Wörter einer Gruppe beibringe und nicht einzelne Vokabeln, die keinen Bezug zueinander haben.
- „Bilder verwenden“ – dadurch wird jede neue Vokabel oder Redewendung mit einen Bild assoziiert, die zusammen im Gedächtnis gespeichert werden. Solche Bilder sind Visualisierungshilfen und helfen auch, die Gesamtsituation der Inputgeschichte zu erkennen.
- „Handeln“ – Mit dieser Strategie wird das Prinzip des handlungsorientierten Fremdsprachenunterrichts verinnerlicht. Die Schüler sollen mit der fremden Sprache handeln, das heißt Wörter und Ausdrücke z.B. schauspielerisch darstellen.
- Sprachverarbeitungsstrategien
- „Analysieren und Regeln anwenden“ – Hierbei sollen die Schüler die fremde Sprache mit ihrer Muttersprache vergleichen und dabei die Bedeutung des Wortes erkennen. Diese Strategie wird von den Schülern weitgehend automatisch angewandt, funktioniert aber nur, wenn die Unterrichtsmaterialien gut strukturiert sind. Der Lehrer muss darauf achten, dass nicht zu viele Wörter im Text enthalten sind, die mit einem deutschen Wort verwandt sind, aber eine ganz andere Bedeutung haben. Zudem soll diese Strategie den Schülern helfen, Regelmäßigkeiten zu entdecken.
- „Üben“, indem die Schüler die Sprache kommunikativ verwenden. Dazu müssen sie die Satzmuster zunächst einmal erkennen, ehe sie diese in Form eines Rollenspiels oder in einem Dialog anwenden können.
- Soziale Lernstrategien
- „Sich in andere hineinversetzen“ – Die Schüler sollen neben der elementaren Kommunikationsfähigkeit auch die fremde Kultur kennen lernen und ein Verständnis dafür entwickeln.
III. Praktischer Teil
0. Vorwort
Die vorliegende Unterrichtseinheit handelt von Lernstrategien im frühen Fremdsprachenunterricht der Grundschule. So versuche ich den Schülern Lernstrategien an die Hand zu geben, die ihnen das Erlernen der Fremdsprache erleichtern sollen. Ich zeige den Schülern, dass es (nicht nur) beim Fremdsprachenlernen kleine Tricks, sogenannte Lernstrategien, gibt, die ihnen helfen, die fremde Sprache leichter zu erlernen. Da es aber eine Fülle von Lernstrategien gibt, werde ich den Schülern nur die meiner Meinung nach effektivsten und wichtigsten Strategien in der Hoffnung näher bringen, dass diese Strategien auch beim weiteren (Fremdsprachen)lernen angewandt werden.
Bei der Vermittlung der Lernstrategien werde ich mit drei verschiedenen Lehrwerken arbeiten, die im Saarland und Rheinland-Pfalz eingesetzt werden. Dadurch bekomme ich die Möglichkeit, die Lehrwerke im Hinblick auf ihre Strategievermittlung miteinander zu vergleichen.
[...]
[1] Die in der vorliegenden pädagogischen Hausarbeit gebrauchten männlichen Bezeichnungen stehen stellvertretend für beide Geschlechter.
- Citar trabajo
- Michael Digeon (Autor), 2007, Lernstrategien im Fremdsprachenunterricht der Grundschule und ihre Umsetzungsmöglichkeiten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83462
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