Der Koran gilt als die zentrale heilige Schrift der Muslime. Er ist das Fundament der Religion des Islams. Als Offenbarung Gottes, als „Wort Allahs“ wurde der Koran durch den Engel Jibril Wort für Wort an den Propheten Mohammad herab gesandt. Daher darf der Koran nicht von Menschenhand verändert werden. Aber darf er ausgelegt werden? Diese Arbeit versucht einige Koranexegten vorzustellen und versucht eine Koranexegese der Koransure 4, Vers 34, in der eine Vormachtstellung des Mannes gegenüber der Frau angedeutet wird, sowie der Mann die Erlaubnis erhält, die Frau zu schlagen, so könnte man zumindest den Vers auslegen. Ist dieser Vers tatsächlich so einfach zu verstehen? Dieses Essay versucht, dieser Frage anhand von Koranexegeten, von Korankommentatoren nachzugehen.
Die Exegese des Qur’ans – Eine Einführung …
Der Qur’an gilt als die zentrale heilige Schrift der Muslime. Er ist das Fundament der Religion des Islams. Als Offenbarung Gottes, als „Wort Allahs“ wurde der Qur’an durch den Engel Jibril Wort für Wort an den Propheten Mohammad herab gesandt. Er besteht aus 114 Suren in arabischer Sprache.
Der Qur’an ist daher bedeutend für die Muslime. Die Frage besteht darin, wie der Moslem bzw. die Muslima oder auch wie Nicht-Muslime mit dem Qur’an umgehen. Grundsätzlich beschreibt Khoury[1] zwei Haltungen: Zunächst eine tiefe Ehrfurcht vor der wörtlichen Offenbarung, vor dem koranischen Text, andererseits, neben einer linguistischen, eine hermeneutisch orientierte Deutung des Qur’ans, hinsichtlich der Umstände der Entstehung, oder der Kanonisierung des Buches im 7. Jahrhundert. Eine entsprechende Auslegung bzw. Exegese des Qur’ans fordert einerseits die Einbettung des Qur’ans in die Kontexte der historischen Begebenheiten während der Entstehung des Islams im 7. Jahrhundert, andererseits die Berücksichtigung der tribalen Gesellschaftsordnung der vorislamischen Zeit, z.B. die Zugehörigkeit des Propheten Mohammad zum Stamm der Quraisch in Mekka[2]. Ort, Zeit und Anlass der Einzeloffenbarungen (usul al-qur’an) sind nicht unerheblich. Es existieren in Qur’an sowohl mekkanische, als auch medinensische Suren.[3] Weiterhin werden unterschiedliche Qur’anverse zu einem Thema herangezogen, sogenannte „parallele Stellen“ untersucht, auch Konkordanz[4] genannt. Vergleiche mit der Bibel sind dabei möglich, genauso wie mit der Tora oder mit dem Talmud, aber auch v.a. aber mit der Hadith-Literatur, der traditionellen Überlieferung über die Verwirklichung des Glaubens durch den Propheten Mohammad.
So existieren heute linguistische, philologische, theologische, apologetische, juristische und mystische Kommentare[5] zum Qur’an, die verschiedene Aspekte des koranischen Textes berücksichtigen, so z.B. die Sprache. Grammatikalische und semantische Analaysen des Arabischen, gar des Syro-Aramäischen[6] werden eingesetzt, um den Qur’an zu erfassen.
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[1] Vgl. Khoury, 1988:
[2] Vgl. Halm:
[3] Vgl. Bobzin:
[4] Vgl. Paret, 1971
[5] Vgl. Khoury, 1988.:
[6] Vgl. Luxenberg, 2007
- Quote paper
- Udo Lihs (Author), 2007, Die Exegese des Korans, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83271
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