Seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts sind die Worte Mergers und Acquisitions (M&A) in aller Munde. Unternehmen, die zu den Global Players gehören möchten, kommen an Firmenfusionen und Firmenkäufen nicht vorbei. Die abgebildete Grafik verdeutlicht, dass sich in den Jahren zwischen 1992 und 2000 das weltweite Transaktionsvolumen fast verzehnfacht hat.
Gründe für diese Entwicklung sind unterschiedlichster Natur. Sie reichen von der "Globalisierung der Absatz- und Beschaffungsmärkte, der Deregulierung und Privatisierung ganzer Industriezweige, der Fokussierung der Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen bis hin zur Nachfolgeproblematik im Mittelstand."
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Aktuelle Situation bei Mergers and Acquisitions
1.2 Probleme bei Mergers & Acquisitions
2. Sozialkompetenzen
2.1 Allgemeine Begriffsbestimmung
2.2 Das sozial-kommunikative Handeln
2.3 Zugrunde liegende Modelle
2.4 Das Ordnungsmodell nach Dieter Euler
2.5 Die Verhaltenskomponenten und Mergers & Acquisitions
3. Schlußbemerkung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Aktuelle Situation bei Mergers and Acquisitions
Seit Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts sind die Worte Mergers und Acquisitions (M&A) in aller Munde. Unternehmen, die zu den Global Players gehören möchten, kommen an Firmenfusionen und Firmenkäufen nicht vorbei. Die abgebildete Grafik verdeutlicht, dass sich in den Jahren zwischen 1992 und 2000 das weltweite Transaktionsvolumen fast verzehnfacht hat.
Gründe für diese Entwicklung sind unterschiedlichster Natur. Sie reichen von der „Globalisierung der Absatz- und Beschaffungsmärkte, der Deregulierung und Privatisierung ganzer Industriezweige, der Fokussierung der Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen bis hin zur Nachfolgeproblematik im Mittelstand.“[1]
Transaktionsvolumen weltweit in Milliarden US-$
Abbildung 1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Probleme bei Mergers & Acquisitions
Diese rasante Veränderung in der Unternehmenslandschaft brachte auch eine Vielzahl an Problemen mit sich, denn die wenigsten Firmenvereinigungen sind von wirtschaftlichen Misserfolgsquoten verschont geblieben. Die Gründe für das Scheitern von Mergers & Acquisitions wurden bisher allerdings meist in strategischen oder finanzwirtschaftlichen Fehlleistungen gesucht.
In den meisten Fällen liegen die Gründe allerdings in einem viel naheliegenderen Defizit, nämlich der Vernachlässigung des Faktors Mensch.
Inzwischen werden als Gründe für das Mißlingen in Untersuchungen besonders häufig die starke Dominanz der hard facts zu Lasten der soft facts in der Pre-Merger Phase, „eine unzureichende Kommunikation in allen Phasen des Mergers, mangelnde Einbeziehung der Mitarbeiter in den Prozeß, überdurchschnittliches Ansteigen der Fluktuation, kulturelle Differenzen zwischen den Unternehmen und fehlende oder mangelhafte Integrationskonzepte, genannt.“[2]
In meiner Seminararbeit möchte ich auf diese wichtigen „weichen Faktoren“, insbesondere der Kommunikation, eingehen. Zuerst werde ich allerdings eine allgemeine Begriffsbestimmung von Sozialkompetenz liefern und danach auf das sozial-kommunikative Handeln Dieter Eulers eingehen, wobei hier die Sozial- und Kommunikationspsychologie als Anhaltspunkt dient. Zum Abschluss werde ich den Umgang mit Sozialkompetenzen, am Beispiel eines Ordnungsmodells von Dieter Euler erläutern. Dieses Modell werde ich auf die Kommunikation bei Mergers & Acquisitions beziehen.
2. Sozialkompetenzen
2.1 Allgemeine Begriffsbestimmung
Sozialkompetenzen gehören, in einer Welt, die durch wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Veränderungen geprägt ist, neben Selbst-, Fach- und Methodenkompetenzen zu einer Säule der Handlungskompetenz.[3] Doch was soll unter Sozialkompetenz verstanden werden? Bei meiner Literaturrecherche habe ich festgestellt, dass es eine Vielzahl an Begriffsbeschreibungen gibt, sie reichen von Kooperationsbereitschaft über Fairneß, Verbindlichkeit, Gerechtigkeit, Dienstbereitschaft, Teamgeist bis hin zu Kommunikationsfähigkeit. Diese Liste läßt sich noch beliebig verlängern. Allgemein läßt sich jedoch sagen, dass Sozialkompetenz eine Verhaltensqualifikation mit einem Hauptaugenmerk auf das zwischenmenschliche Miteinander darstellt.[4]
2.2 Das sozial-kommunikative Handeln
Sozialkompetenzen werden durch Dieter Euler als „ Handlungskompetenzen (1), die ein sozial-kommunikatives Handeln (2) über unterschiedliche Inhalte (3) in spezifischen Situationen ermöglichen (4) “[5] definiert. Im folgenden werde ich die einzelnen Begriffe noch weiter ausführen.
1. „Sozialkompetenzen werden als eine Teilklasse von Handlungskompetenzen verstanden“[6], die Verhaltensmöglichkeiten eines Menschen bezeichnen, die auf mittlere Sicht konstant bleiben.
Handlungskompetenzen lassen sich über drei Komponenten genauer beschreiben, nämlich über eine Verhaltenskomponente, eine Inhaltskomponente und eine Situationskomponente. Sozialkompetenz darf sich, nicht allein auf die Verhaltenskomponente beschränken, wie es so oft geschieht, sondern sie muss die Inhalts- und Situationskomponente miteinbeziehen. In einem Satz ausgedrückt kann man Sozialkompetenz als Handlungskompetenz verstehen, welche die Fähigkeit besitzt , in verbaler und nonverbaler Form bestimmte Äußerungen auf der Sach-, Beziehungs-, Selbstkundgabe- und Absichtsebene artikulieren bzw. entsprechende Äußerungen von Kommunikationspartnern interpretieren zu können.[7]
Auf die Verhaltens- und Inhaltskomponente werde ich in Kapitel 2.4 noch genauer eingehen.
2. „Sozialkompetenzen bilden die Grundlage und Möglichkeit für sozial-kommunikatives Handeln “[8] Da allerdings Kommunikation häufig durch situative und auch personale Merkmale gestört wird, wird sozial-kommunikatives Handeln über zwei Schwerpunkte bestimmt. Auf der einen Seite steht der agentive Schwerpunkt, bei dem eine störungsfreie soziale Kommunikation vorliegt.
Allerdings gibt es Ereignisse, die als störend empfunden werden und bei dem die soziale Kommunikation scheitern kann, hierbei ist ein Wechsel in den zweiten Schwerpunkt, dem Reflexiven, möglich. Hier kann der Kommunikationspartner erkunden und für sich klären, welche situativen oder personalen Bedingungen auf das sozial-kommunikative Handeln Einfluß nehmen und es möglicherweise beeinträchtigen könnten. Unter situativen Bedingungen fallen zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen der Kommunikation, Nachwirkungen aus vorangegangen Ereignissen, soziale Erwartungen an die Gesprächspartner oder auch Wirkungen aus der Gruppenzusammensetzungen. Personale Bedingungen werden durch emotionale Empfindlichkeiten, normative Ausrichtungen, Handlungsprioritäten, fachlichen Grundlagen und einem Selbstkonzept spezifiziert.
[...]
[1] Jäger, M., 2001, S.1
[2] Jäger, M. ,2001, S.9
[3] Vgl. Bauer, A./Euler, D. Hahn, von Sozialkompetenzen durch Formen des dialogorientierten Lehrgesprächs
[4] vgl. Bunk, G. P. 1982, S. 192
[5] Euler, D/Reemtsma-Theis,M: 1999, S. 171 ff
[6] Euler, D/Reemtsma-Theis,M:1999
[7] Vgl. Bauer-Klebl, A. / Euler,D,/ Hahn: 2000, S. 104 – 108
[8] Euler, D/Reemtsma-Theis,M:1999
- Quote paper
- Daniela Thielepape (Author), 2002, Identifikation von Sozialkompetenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8313
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