Die Bewertung von Unternehmen und strategischen Geschäftseinheiten stellt in der heutigen Praxis ein großes Problemgebiet dar. Kaum ein anderer Fragenkomplex ist durch so viele unterschiedliche Literaturbeiträge gekennzeichnet. Dabei durchlief die Unternehmensbewertung über die Jahre verschiedene Phasen, die objektive, subjektive und funktionale Unternehmensbewertung. Diese sind hauptsächlich durch den Einsatz unterschiedlicher Methoden zur Ermittlung des Unternehmenswertes gekennzeichnet. Die objektive Phase (bis 1959) bewertet den Unternehmenswert über den Substanzwert, die subjektive Phase (1960-1970) benutzt zur Bewertung die Substanzwert- und Ertragswertverfahren. Die funktionale Phase (ab 1971) verwendet nur noch das Ertragswertverfahren. Zusätzlich zum Ertragswertverfahren setzt sich heute die Discounted Cash Flow Methode zunehmend durch, da die Methode die Berechnungsgrundlage für den Shareholder- Value- Ansatz liefert. Der Shareholder- Value- Ansatz stammt aus den USA und wurde erstmals von Alfred Rappaport 1981 vorgestellt. Die Grundidee bestand daraus, den Wert eines Unternehmens oder den Wert von dessen Teileinheiten stärker in die Zielsetzung des Managements zu integrieren und betrachtet zudem die Unternehmensaktivitäten aus der Sicht der Anteilseigner. Der Wert des Unternehmens bestimmt sich dabei aus den Anteilseignern zukünftig zufließenden Zahlungen. Dieser Wert ist nach dem Shareholder- Value - Konzept zu maximieren. Da die Discounted Cash Flow Methode als Basis den freien Cash Flow benutzt, also den Teil des Cash Flows der dem Investor frei zur Verfügung steht, wird es dieser Forderung gerecht. Das Ertragswertverfahren und die Discounted Cash Flow Methode werden heutzutage vom Institut der Wirtschaftsprüfer empfohlen und stellen in Deutschland die Standardmethoden zur Unternehmensbewertung dar.
Diese Ausarbeitung setzt sich mit der Discounted Cash Flow Methode zur Bewertung von Unternehmen und strategischen Geschäftseinheiten auseinander.
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abkürzungsverzeichnis
A) Einleitung
1. Bewertungsanlässe
2. Bewertungszwecke
B) Grundlagen
1. Der Cash Flow
2. Freier Cash Flow
3. Diskontierung
4. Gewogener Kapitalkostensatz ( WACC)
C) Die Discounted Cash Flow Methode
1. Berechnung des Discounted Cash Flow
1.1. Die Entity- Methode und der Shareholder Value
1.2. Equity - Methode
1.3. APV - Methode
D) Unternehmenswertorientierte Führung
1. Bewertung von strategischen Geschäftseinheiten am Beispiel von Henkel
E) Fazit
III. Anhang A : Definitionen für den Cash Flow
IV. Abbildungsverzeichnis
V. Tabellenverzeichnis
VI. Literaturverzeichnis
II. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
A) Einleitung
Die Bewertung von Unternehmen und strategischen Geschäftseinheiten stellt in der heutigen Praxis ein großes Problemgebiet dar. Kaum ein anderer Fragenkomplex ist durch so viele unterschiedliche Literaturbeiträge gekennzeichnet. Dabei durchlief die Unternehmensbewertung über die Jahre verschiedene Phasen, die objektive, subjektive und funktionale Unternehmensbewertung. Diese sind hauptsächlich durch den Einsatz unterschiedlicher Methoden zur Ermittlung des Unternehmenswertes gekennzeichnet[1]. Die objektive Phase (bis 1959) bewertet den Unternehmenswert über den Substanzwert, die subjektive Phase (1960-1970) benutzt zur Bewertung die Substanzwert- und Ertragswertverfahren. Die funktionale Phase (ab 1971) verwendet nur noch das Ertragswertverfahren.[2] Zusätzlich zum Ertragswertverfahren setzt sich heute die Discounted Cash Flow Methode zunehmend durch, da die Methode die Berechnungsgrundlage für den Shareholder- Value- Ansatz liefert. Der Shareholder- Value- Ansatz stammt aus den USA und wurde erstmals von Alfred Rappaport 1981 vorgestellt.[3] Die Grundidee bestand daraus, den Wert eines Unternehmens oder den Wert von dessen Teileinheiten stärker in die Zielsetzung des Managements zu integrieren[4] und betrachtet zudem die Unternehmensaktivitäten aus der Sicht der Anteilseigner. Der Wert des Unternehmens bestimmt sich dabei aus den Anteilseignern zukünftig zufließenden Zahlungen. Dieser Wert ist nach dem Shareholder- Value - Konzept zu maximieren. Da die Discounted Cash Flow Methode als Basis den freien Cash Flow benutzt, also den Teil des Cash Flows der dem Investor frei zur Verfügung steht, wird es dieser Forderung gerecht.[5] Das Ertragswertverfahren und die Discounted Cash Flow Methode werden heutzutage vom Institut der Wirtschaftsprüfer empfohlen und stellen in Deutschland die Standardmethoden zur Unternehmensbewertung dar.[6]
Diese Ausarbeitung setzt sich mit der Discounted Cash Flow Methode zur Bewertung von Unternehmen und strategischen Geschäftseinheiten auseinander.
1. Bewertungsanlässe
Die Discounted Cash Flow Methode soll den Informationsbedarf nach dem Unternehmenswert befriedigen. Der Unternehmenswert ist nach der heutigen Auffassung stark vom Bewertungszweck abhängig. Dieser ist wiederum sehr eng mit den Bewertungsanlässen verbunden, die sehr zahlreich und vielfältig sein können. Bewertungen können beispielsweise in Zusammenhang mit einem Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens, im Zuge einer Kreditwürdigkeitsprüfung oder einer Verschmelzung erforderlich sein[7], sie können aber auch gesetzlichen Ursprung haben.
Eine genaue Übersicht über die Bewertungsanlässe verschafft die nachstehende Tabelle:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1 Systematisierung von Bewertungsanlässen[8],[9]
Die Tabelle unterscheidet zwischen transaktionsbezogener und nicht transaktionsbezogener Unternehmensbewertung. Der Unterschied besteht darin, dass bei transaktionsbezogener Bewertung mit dem Bewertungsanlass eine potentielle Änderung der Eigentumsverhältnisse verbunden ist. Dabei unterscheiden sich die Konfliktsituationen zwischen dominiert und nicht dominiert. In der dominierten Situation kann beispielsweise ohne die Zustimmung der anderen Partei
(z.B. Gesellschafter) eine Veränderung der Eigentumsverhältnisse vorgenommen werden.[10] Das wäre der Fall, wenn ein Gesellschafter einer OHG durch Kündigung aus der Gesellschaft ausscheidet, die Unternehmung aber fortgeführt wird.
Außer denen in Tabelle 1 genannten konkreten Bewertungsanlässen, kann es notwendig sein, dass eigene Unternehmen oder strategische Geschäftseinheiten des eigenen Unternehmens zu bewerten. Zu diesen Anlässen zählen:
- Vergleich verschiedener strategischer Konzepte mit dem jetzigen Konzept,
- Ermittlung des Wertes der Synergie- Effekte im eigenen Unternehmen beim Kauf eines Unternehmens,
- Beabsichtigte Gründung eines Joint Venture.[11]
Die Bewertung einzelner strategischer Geschäftseinheiten kann außerdem:
- eine schnelle Reaktion auf eventuelle Übernahmeangebote ermöglichen,
- die Grundlage für ein Investitionscontrolling bilden,
- Hilfe bei der Auswahl der richtigen Bezahlung für das neue erworbene Unternehmen bieten (Barkauf oder Aktientausch)[12]
2. Bewertungszwecke
Mit der Vielzahl und Heterogenität der Bewertungsanlässe sind unterschiedliche Zwecke der Unternehmensbewertung verbunden. In der funktionalen Unternehmensbewertung werden daher aus der Gesamtheit der in der Realität vorkommenden Bewertungsanlässe praktisch bedeutsame Zwecksetzungen abgeleitet. Dabei wird den Zwecksetzungen je eine „Funktion“ der Unternehmensbewertung zugeordnet. Die nachfolgende Tabelle zeigt diese Ableitung auf.[13]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2 Funktionale Unternehmensbewertung[14]
Die Ermittlung eines zweckbezogenen Unternehmenswertes ist nur dann gewährleistet, wenn der Bewertungszweck eindeutig festgelegt wird. Der Katalog der Bewertungszwecke ist nicht abschließend formuliert. Hinzuzufügen wären noch die Bewertungen, die zum Zwecke der Gewinnung von Entscheidungsgrundlagen durch die Unternehmensleitung vorgenommen werden. Sie dienen im Rahmen des Value- Based- Managements der Abschätzung von Auswirkungen bestimmter Strategien auf den Marktwert (Shareholder Value).[15]
Der bekannteste Ansatz zur Ermittlung des Unternehmenswertes ist, wie in der Einleitung bereits erwähnt, der Shareholder- Value- Ansatz von Rappaport, der auf der Discounted Cash Flow Methode basiert. Alternativen zu dem Ansatz von Rappaport sind
- die EVA Konzeption von Stern/Stewart
- der CFROI- Ansatz der Boston Consulting Group[16]
Diese Ausarbeitung befasst sich leider nur mit der Discounted Cash Flow Methode.
B) Grundlagen
Um die Thematik besser verstehen zu können, befasst sich dieser Abschnitt vorab mit den wichtigsten Definition und Komponenten der Discounted Cash Flow Methode.
1. Der Cash Flow
Cash Flow übersetzt sich aus dem englischen als „Geldfluß“ oder aber auch als „ Bruttoertragslage“[17]. Er stellt die Basis für die Discounted Cash Flow Methode ( im folgenden DCF- Methode genannt ) dar. Die Literatur stellt für diesen Begriff ein breites Spektrum an Definitionen vor, welche sich in der Art der Detaillierung stark voneinander unterscheiden.
Der Cash Flow ist demnach die Messzahl für die Selbstfinanzierungskraft des Unternehmens. Sie gibt an, welche im Geschäftsjahr selbst erwirtschafteten Mittel dem Unternehmen für die Finanzierung von Investitionen, Schuldentilgung und Gewinnausschüttung zur Verfügung stehen.[18]
Cash Flow ist also jener Teil der Deckungsbeiträge, der nicht durch bare fixe Kosten gebunden ist und zeigt damit die finanzielle Manövriermasse des Unternehmens auf.[19] Weitere abweichende oder erweiternde Definitionen befinden sich im Anhang A dieser Ausarbeitung.
[...]
[1] Vgl. Mandel et al., 1997, S.5
[2] Vgl. List, 1987, S.21
[3] Vgl. Taetzer, 2000, S.28
[4] Vgl. Höfner et al., 1994 S. 13
[5] Vgl. Weber, 2002, S. 190f.
[6] Vgl. Olfert et al., 2003, S.141
[7] Vgl. Mandl et al.,1997, S.13
[8] Vgl. Mandl et al.,1997, S.14
[9] Vgl. Drukarczyk, 1998, S.108
[10] Vgl. Mandel et al., 1997, S.13
[11] Vgl. Born, 1995, S.18
[12] Vgl. Born, 1995, S.20
[13] Vgl. Mandel et al., 1997, S.15
[14] Vgl. Mandel et al., 1997, S.15
[15] Vgl. Mandel et al., 1997, S.16f.
[16] Vgl. Horváth, 2002, S.511
[17] Vgl. Breitsprecher et al., 1996, S.169
[18] Vgl. Schmolke et.al, 2002, S. 339
[19] Vgl. Deyhle, 1971,S. 23
- Citation du texte
- Dipl.-Kfm. Marco Fricke (Auteur), 2006, Die Discounted Cash Flow Methode zur Bewertung von Unternehmen und strategischen Geschäftseinheiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82984
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