Anfang 2005 ist das neue Alterseinkünftegesetz in Kraft getreten. Zurückzuführen ist dies auf eine Diskussion, die bereits in den 80er Jahren sowohl die Bundesregierung als auch die Finanzgerichte beschäftigte. Bereits damals hatte sich das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) mit der Problematik auseinandergesetzt, ob die unterschiedliche Besteuerung von Beamtenpensionen und gesetzlichen Renten mit dem Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes vereinbar ist. Das BVerfG hatte den Gesetzgeber bereits mit dem Urteil vom 26.03.19801 aufgefordert, eine Rechtsänderung vorzunehmen. Mit Ausnahme von geringfügigen Korrekturen wurde dieser Aufforderung jedoch zunächst nicht nachgekommen. Erst das Urteil vom 06.03.2002 des BVerfG, in dem nochmals auf die Verfassungswidrigkeit der unterschiedlichen Besteuerung der Alterseinkünfte hingewiesen wurde, gab den Anstoß zu einer grundlegenden Reformierung der Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Alterseinkünften. Die Bundesregierung wurde mit diesem Urteil dazu verpflichtet, spätestens ab dem 01.01.2005 eine verfassungskonforme Neuregelung zu treffen, um damit die Steuergerechtigkeit wieder herzustellen. Wäre keine Neuregelung der Besteuerung erfolgt, so hätten die bisherigen Bestimmungen zur Besteuerung der Beamtenpension ab dem Jahr 2005 nicht mehr angewendet werden dürfen, und dies hätte wiederum zu erheblichen Steuermindereinahmen geführt. Insbesondere sollte der Gesetzgeber im Rahmen der Neuregelung die Besteuerung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen so aufeinander abstimmen, dass eine doppelte Besteuerung vermieden wird.2 Am 29.04.2004 hat der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Neuordnung der
einkommensteuerrechtlichen Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und
Altersbezügen (Alterseinkünftegesetz) verabschiedet und der Bundesrat stimmte dem Gesetz in einer Sitzung vom 11.06.2004 zu.3 Das Alterseinkünftegesetz wurde schließlich am 09.07.2004 im Bundesgesetzblatt verkündet und ist in seinen wesentlichen Elementen am 01.05.2005 in Kraft getreten.4
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Problemstellung
- Rürup-Kommission
- Überblick über die Änderungen
- Altersvorsorge: Drei-Schichten-Modell
- Basisversorgung (Erste Schicht)
- Allgemeines
- Die gesetzliche Rente
- Berufsständische Versorgungswerke
- Landwirtschaftliche Alterskasse
- Rürup-Rente
- Zusatzversorgung (Zweite Schicht)
- Allgemeines
- Riester-Rente
- Allgemeines
- Förderung der Riester-Rente
- Zulagenförderung
- Steuerliche Förderung
- Weitere wichtige Punkte zur Riester-Rente
- Betriebsrente
- Allgemeines
- Die fünf Durchführungswege der BAV
- Direktzusage
- Unterstützungskasse
- Direktversicherung
- Pensionszusage
- Pensionsfonds
- Kapitalanlageprodukte (Dritte Schicht)
- Allgemeines
- Private Rentenversicherung
- Kapitallebensversicherung
- Das Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge in Deutschland
- Die verschiedenen Optionen in der Basisversorgung, Zusatzversorgung und Kapitalanlage
- Die Bedeutung der privaten Altersvorsorge im Kontext der Alterssicherung
- Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten für die private Altersvorsorge
- Die wichtigsten Punkte zur Gestaltung einer optimalen privaten Altersvorsorge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der privaten Altersvorsorge in Deutschland. Sie analysiert das Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge und beleuchtet die verschiedenen Optionen in jeder Schicht. Die Arbeit soll einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Altersvorsorgeformen in Deutschland bieten und die wichtigsten Punkte zur Gestaltung einer optimalen privaten Altersvorsorge beleuchten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die allgemeine Problemstellung der Altersvorsorge in Deutschland und die Hintergründe des neuen Alterseinkünftegesetzes beleuchtet. Im Anschluss daran wird das Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge vorgestellt und die verschiedenen Optionen in jeder Schicht detailliert beschrieben. Die Basisversorgung umfasst die gesetzliche Rente, berufsständische Versorgungswerke, die landwirtschaftliche Alterskasse und die Rürup-Rente. Die Zusatzversorgung umfasst die Riester-Rente und die Betriebsrente. Die Kapitalanlageprodukte umfassen die private Rentenversicherung und die Kapitallebensversicherung.
Schlüsselwörter
Private Altersvorsorge, Drei-Schichten-Modell, gesetzliche Rente, Rürup-Rente, Riester-Rente, Betriebsrente, private Rentenversicherung, Kapitallebensversicherung, Altersvorsorgeformen, Fördermöglichkeiten, Alterssicherung.
- Quote paper
- Gerald Gieseke (Author), 2007, Private Altersvorsorge in Deutschland: drei Schichten - drei Optionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82712