Bürgerschaftliches Engagement spielt in der deutschen Gesellschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dies liegt einerseits in der enormen Bedeutung freiwilliger, unbezahlter Arbeit in vielen Sektoren der Gesellschaft, wie z.B. der Betreuung von Kindern und Senioren, der Kultur oder im Bereich von Sport und Bewegung. Andererseits ermöglicht Bürgerschaftliches Engagement Millionen von Menschen die aktive Teilhabe am öffentlichen Leben und ist somit „eine unverzichtbare Bedingung für den Zusammenhalt der Gesellschaft“. Durch die beständigen Aktivitäten der Bürger werden Tag für Tag die Bindekräfte unserer Gesellschaft erneuert und belebt, dies schafft eine Atmosphäre der Solidarität, der Zugehörigkeit und des gegenseitigen Vertrauens.
Da der ALLBUS unter Anderem Verhaltensweisen im sozialen Bereich hinterfragt und darüber hinaus einen großen Stichprobenumfang, der einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft darstellt, hat, eignet er sich dazu, Struktur und Intensität bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland zu beleuchten. Anhand der ALLBUS-Daten wurde die Variable ’Ehrenamtliche Tätigkeit’ mit Hilfe des statistischen Datenverarbeitungsprogramms SPSS auf ausgewählte Variablen hin untersucht. Untersucht wurden sozio-demographische Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Bildung, da davon auszugehen ist, dass diese Einfluss auf die Intensität des Engagements haben.
Im Anschluss folgt ein kurzer Abriss, der beleuchten soll, mit welchen Maßnahmen bürgerschaftliches Engagement gestärkt werden kann.
Inhalt
1. Einleitung
2. ALLBUS
3. Tabellen und Balkendiagramme…
3.1 Alter
3.2 Geschlecht
3.3 Bildungsstand
3.4 Berufliche Stellung
3.5 Beufstätigkeit
3.6 Nettoeinkommen…
3.7 Kirchgangshäufigkeit
3.8 Herkunft
4. Interpretation der Ergebnisse
4.1 Alter
4.2 Geschlecht
4.3 Bildung
4.4 Konfessionelle Bindungen
4.5 Alte und Neue Bundesländer
5. Handlungsempfehlungen
5.1 Institution und Organisation
5.2 Verwaltung bürgerorientiert gestalten und entbürokratisieren
5.3 Beteiligungsmöglichkeiten schaffen
5.4 Anerkennung und Qualifizierung
5.5 Gemeinnützigkeits- und Spendenrecht reformieren
5.6 Das Wissen um bürgerschaftliches Engagement erweitern
5.7 Bürgerschaftliche Engagement verstetigen
6. Zusammenfassung
7. Literatur
1. Einleitung
Bürgerschaftliches Engagement spielt in der deutschen Gesellschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dies liegt einerseits in der enormen Bedeutung freiwilliger, unbezahlter Arbeit in vielen Sektoren der Gesellschaft, wie z.B. der Betreuung von Kindern und Senioren, der Kultur oder im Bereich von Sport und Bewegung. Andererseits ermöglicht sie Millionen von Menschen[1] die aktive Teilhabe am öffentlichen Leben und ist somit „eine unverzichtbare Bedingung für den Zusammenhalt der Gesellschaft“[2]. Durch die beständigen Aktivitäten der Bürger werden Tag für Tag die Bindekräfte unserer Gesellschaft erneuert und belebt, dies schafft eine Atmosphäre der Solidarität, der Zugehörigkeit und des gegenseitigen Vertrauens.
Da der ALLBUS unter Anderem Verhaltensweisen im sozialen Bereich hinterfragt und darüber hinaus einen großen Stichprobenumfang, der einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft darstellt, hat, eignet er sich dazu, Struktur und Intensität bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland zu beleuchten. Anhand der ALLBUS-Daten wurde die Variable ’Ehrenamtliche Tätigkeit’ mit Hilfe des statistischen Datenverarbeitungsprogramms SPSS auf ausgewählte Variablen hin untersucht. Untersucht wurden sozio-demographische Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Bildung, da davon auszugehen ist, dass diese Einfluss auf die Intensität des Engagements haben.
Im Anschluss folgt ein kurzer Abriss, der beleuchten soll mit welchen Maßnahmen bürgerschaftliches Engagement gestärkt werden kann.
2. ALLBUS
Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) ist ein nationales Datengenerierungsprogramm mit dem Werte für die gesellschaftliche Dauerbeobachtung (Social Monitoring) zu Einstellungen, Verhaltensweisen und Sozialstruktur der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland erhoben werden.
Der Prototyp für ein solches Survey-Programm war der "General Social Survey" (GSS), der in den USA seit 1972 regelmäßig durchgeführt wird. In der Bundesrepublik werden die Erhebungen seit 1980 in zweijährigem Abstand durchgeführt. In persönlichen Interviews wird jeweils ein repräsentativer Querschnitt der bundesdeutschen Bevölkerung befragt.
Durchgeführt wird die ALLBUS als ein gemeinsames Vorhaben des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim[3] und des Zentralarchivs für Empirische Sozialforschung (ZA)[4]. Diese sind innerhalb der GESIS (Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) angesiedelt und realisieren die Durchführung in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Beirat (ALLBUS-Ausschuß). Die Abteilung ALLBUS beim ZUMA ist für das Forschungsprogramm und das Gesamtdesign der ALLBUS zuständig. Sie bereitet in enger Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat, dem derzeit sechs Wissenschaftler aus ganz Deutschland angehören, die Studien vor und führt sie zusammen mit einem privaten Umfrageinstitut durch. Die Codebucherstellung, die Aufbereitung und Kumulation von Datensätzen, der Datenvertrieb und die Archivierung erfolgen durch das ZA in Köln.
Die Stichprobengröße betrug bis 1990 3000 Befragungen. Wobei die Grundgesamtheit der ALLBUS-Umfragen aus allen wahlberechtigten Personen in der alten Bundesrepublik und West-Berlin bestand, die in Privathaushalten lebten. Nach der Wende im Osten Deutschlands sollten selbstverständlich auch die neuen Bundesländer mit einbezogen werden. In der ALLBUS-Baseline-Studie 1991, die aufgrund der deutschen Vereinigung außerhalb des zweijährigen Turnus durchgeführt wurde, wurden jeweils 1500 Interviews in den alten und neuen Bundesländern durchgeführt. Die Grundgesamtheit besteht also seit 1991 aus der erwachsenen Wohnbevölkerung (d.h. Deutschen und Ausländern) in West- und Ostdeutschland. Seit dem Jahr 1992 beträgt die Nettofallzahl 2400 Interviews in den alten und 1100 Interviews in den neuen Bundesländern.
Die Stichproben der Umfragen wurden von 1980 bis 1992 sowie 1998 nach dem ADM-Stichprobendesign, einer mehrstufig geschichteten Zufallsauswahl, gebildet. 1994 und 1996 wurden dagegen Gemeindestichproben mit Ziehung von Personenadressen aus den Einwohnermelderegistern eingesetzt.
Als Serviceleistung für einen möglichst großen Kreis von Personen in der sozialwissenschaftlichen Forschung und Lehre wird mit den ALLBUS-Ergebnissen hochwertiges sozialwissenschaftliches Datenmaterial unmittelbar nach dessen Aufbereitung und Dokumentation allen interessierten Personen und Institutionen für Analysen zur Verfügung gestellt. Dies erfolgt, ohne dass diese als Primärforscher selbst finanzielle Mittel für Erhebung, Datenaufbereitung und Dokumentation einsetzen müssen.
Die theoretischen Bezüge der Themenstellungen und Informationen zur Durchführung der jeweiligen Erhebung werden für jede ALLBUS in ausführlichen Methodenberichten dargestellt.
Mit der ALLBUS wird eine methodisch anspruchsvolle, reichhaltige Datenbasis bereitgestellt, die für zahlreiche Analysezwecke genutzt werden kann. Die einzelnen Querschnittsdatensätze, die jeweils einen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt haben, dienen der Untersuchung von Einstellungen und Verhaltensweisen der deutschen Bevölkerung. Zudem ist es durch die Replikation von Fragekomplexen aus der ALLBUS und aus anderen Studien möglich, durch Längsschnittauswertungen Entwicklungsprozesse und den gesellschaftlichem Wandel zu analysieren.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen General Social Survey und mit Forscherteams aus weiteren Staaten wird es darüber hinaus möglich, international vergleichende Gesellschaftsanalysen durchzuführen. Zu diesem Zweck wird der deutsche Teil des International Social Survey Programme (ISSP) seit 1986 meist zusammen mit dem ALLBUS durchgeführt. Das ISSP erhebt jährlich einen anderen Themenschwerpunkt (z.B. Rolle der Regierung, nationale Identität) in allen beteiligten Ländern in gleicher Form.
Das Fragenprogramm jeder ALLBUS-Erhebung umfasst jeweils ein bis zwei Themenschwerpunkte. Im Jahr 1996 war dies z.B. die Einstellung gegenüber verschiedenen ethnischen Gruppen. Die größeren Themen werden in den Befragungen regelmäßig wiederholt, um langfristige Entwicklungen aufzudecken und besser nachvollziehbar zu machen. Zusätzlich enthalten sind Einzelindikatoren und kleinere Itembatterien zu verschiedenen weiteren Bereichen. Es werden nämlich bei aktuellem Bedarf neue Themen in die Befragung aufgenommen.
Die `großen` gesellschaftlichen Themen im ALLBUS sind zum Beispiel Fragen zu Wirtschaft, Politik und Religiosität, es werden aber auch persönliche Einstellungen der Deutschen zu Themen wie beispielsweise Kriminalität, Nationalstolz, Abtreibung oder zu ihrer Freizeitgestaltung hinterfragt.
Um die Untersuchung sozialen Wandels zu ermöglichen, werden Themenschwerpunkte im Allgemeinen in 10-jährigem Turnus, Einzelindikatoren und Itembatterien in vier- oder sechsjährigem Abstand repliziert. Alle ALLBUS-Variablen, die mehr als einmal im Programm enthalten sind, werden dazu in einer gesonderten Datei kumuliert und harmonisiert. Darüber hinaus werden in jeder ALLBUS-Umfrage als konstanter Frageblock detaillierte demographische Informationen zum Familienstand, Haushaltszusammensetzung, Bildung und Beruf des Befragten und seines Ehe- bzw. Lebenspartner erfasst.
3. Tabellen und Balkendiagramme
3.1 Alter
Kreuztabelle: Ehrenamtliche Tätigkeiten - Alter
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In allen Altersklassen lagen die Anteile derer, die sich ehrenamtlich engagieren, bei rund einem Drittel, nur die Senioren der Altersklasse 60+ waren mit 23% weniger häufig vertreten. Spitzenreiter waren die 18-29jährigen mit einer Beteiligung von fast 35%. Die junge Gruppe und die 45-59jährigen sind überdurchschnittlich häufig täglich engagiert, die Jugend stellt zudem beim wöchentlichen Engagement den größten Anteil aller Altersklassen. Die 30-44jährigen sind sich in der Kategorie `1mal monatlich` überdurchschnittlich oft vertreten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] 2004 waren 23,4 Millionen Menschen bürgerschaftlich engagiert. Siehe: Gensicke, Thomas; Picot, Sibylle; Geiss, Sabine: Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999-2004 Ergebnisse der Trenderhebung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement. Wiesbaden 2006. S. 5.
[2] Deutscher Bundestag (Hrsg.): Bericht der Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“: Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfähige Bürgergesellschaft. Opladen 2002. S. 7.
[3] Das ZUMA berät die Sozialforschung bei der Anlage, Durchführung und Auswertung sozialwissenschaftlicher Untersuchungen, führt eigene Untersuchungen durch, erleichtert den Zugang zu amtlichen Daten und beobachtet und analysiert die gesellschaftliche Entwicklung mit sozialen Indikatoren. ZUMA führt auch eigene Forschungen durch mit dem Ziel, die methodischen und technischen Grundlagen der sozialwissenschaftlichen Forschung zu verbessern.
[4] Das ZA archiviert Primärmaterial (Daten, Fragebögen, Codepläne) und Ergebnisse empirischer Untersuchungen. Das Material wird für wissenschaftliche Sekundäranalysen aufbereitet und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ZA arbeitet in allen Fachgebieten, in denen Verfahren der empirischen und historischen Sozialforschung verwendet werden. Das ZA ist ein Institut der Kölner Gesellschaft für Sozialforschung e.V. (KGS).
- Citation du texte
- B.A. Christian Pauer (Auteur), 2006, Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland - untersucht anhand der ALLBUS 2004, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82467
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