(...) Die Zahl der Einwohner ist seit dem zweiten Weltkrieg auf
68 Millionen gestiegen. Trotzdem sind die Aussichten für dieses Land alles andere als
vorbildlich. Deutschlands Bevölkerung, während der Anteil der Alten immer größer und der Anteil der Berufstätigen immer kleiner wird, nimmt dramatisch ab. Die
Bevölkerungspyramide der Bundesrepublik steht auf dem Kopf. So sehr die Tatsache zu
begrüßen ist, dass immer mehr Menschen ein hohes Lebensalter erreichen, bedeutet dieser demographische Wandel eine große Herausforderung sowohl für jeden Einzelnen, für die Familien, für die Gesellschaft, für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, für die sozialen Sicherungssysteme wie für die Politik insgesamt. Die Bevölkerung ist keineswegs machtlos bei der Bewältigung der demographischen Herausforderung, je ehr sie diese annehmen, desto leichter fällt das Umsteuern und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gelingt.
Meine Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Im ersten Kapitel werde ich zunächst den
historischen Rückblick beschreiben. Mit der beginnenden Industrialisierung haben sich die Bevölkerungsstrukturen, die Lebenserwartung und Probleme der älteren Menschen geändert.
Das darauf folgende Kapitel erklärt die theoretischen Grundlagen des demographischen
Übergangs und bildet somit die Basis für den Übergang zu den Ursachen dieser Veränderung. Im dritten Kapitel werde ich auf die gegenwärtige Alterstruktur sowie die drei demographischen Größen (Geburtenrate, Lebenserwartung, Migration), die den Alterszustand und die Bevölkerung bestimmen, eingehen. Folgend werde ich die Veränderungen und Auswirkungen bzw. Konsequenzen analysieren und auswerten. In diesem Zusammenhang wird die demographische Entwicklung der letzten Jahrzehnte in Deutschland untersucht, und zur Untersetzung aktuelle Daten und Statistiken herangezogen. Das vierte Kapitel stellt das breite Problemfeld der Überalterung dar. Ausgehend von dem breiten Spektrum werde ich nur auf einige ausgewählte Problemfelder eingehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Historischer Rückblick
3. Demographischer Überblick
3.1 Definition des demographischen Übergangs
3.2 Modell des demographischen Übergangs
3.3 Mackenroth und die These vom demographischen Übergang
4. Demographischer Wandel in der Bundesrepublik Deutschland
4.1 Lebenserwartung
4.1.1 Lebenserwartung und ihre Ursachen
4.1.2 Herausbildung unterschiedlicher Adressantengruppe
4.2 Geburtenrate
4.2.1 Geburtenentwicklung in Deutschland
4.2.2 Ursachen des Geburtenrückgangs
4.2.3 Auswirkungen des Geburtenrückgangs
4.3. Migration
4.3.1 Migration in Deutschland
4.3.2 Gesetzliche Veränderungen
4.3.3 Auswirkungen der Migration auf die Altersstruktur
4.4. Alterspyramide
5. Probleme der überalterten Gesellschaft
5.1. Allgemeine Grundprobleme
5.2. Höhere Lebenserwartungen der Frauen
5.3. Rahmenbedingungen der Erwerbstätigen
5.4. Altersprozess und soziale Sicherheit
5.5. Stellenwert der Alten in der Gesellschaft
5.6. Demographische Alterung und Gesundheitsaufwendung
5.7. Migration im Überalterten Deutschland
6. Zusammenfassung
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Überalterung unserer Gesellschaft ist die Folge einer Entwicklung, die bereits im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm. „Keine Zukunft vermag gut zu machen, was du in der Gegenwart versäumt hast.“ (Albert Schweizer 1875- 1965) ohne die Beantwortung der großen Zukunftsfrage, womit sich die Demographie beschäftigt geht Deutschland schweren Zeiten entgegen. Deutschland ist eine schrumpfende Nation, obwohl das Land mit Abstand zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Europäischen Union und nach wie vor zu den stärksten Industrieländern der Welt zählt. Die Zahl der Einwohner ist seit dem zweiten Weltkrieg auf 68 Millionen gestiegen. Trotzdem sind die Aussichten für dieses Land alles andere als vorbildlich. Deutschlands Bevölkerung, während der Anteil der Alten immer größer und der Anteil der Berufstätigen immer kleiner wird, nimmt dramatisch ab. Die Bevölkerungspyramide der Bundesrepublik steht auf dem Kopf. So sehr die Tatsache zu begrüßen ist, dass immer mehr Menschen ein hohes Lebensalter erreichen, bedeutet dieser demographische Wandel eine große Herausforderung sowohl für jeden Einzelnen, für die Familien, für die Gesellschaft, für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, für die sozialen Sicherungssysteme wie für die Politik insgesamt. Die Bevölkerung ist keineswegs machtlos bei der Bewältigung der demographischen Herausforderung, je ehr sie diese annehmen, desto leichter fällt das Umsteuern und umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gelingt. Meine Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Im ersten Kapitel werde ich zunächst den historischen Rückblick beschreiben. Mit der beginnenden Industrialisierung haben sich die Bevölkerungsstrukturen, die Lebenserwartung und Probleme der älteren Menschen geändert. Das darauf folgende Kapitel erklärt die theoretischen Grundlagen des demographischen Übergangs und bildet somit die Basis für den Übergang zu den Ursachen dieser Veränderung.
Im dritten Kapitel werde ich auf die gegenwärtige Alterstruktur sowie die drei demographischen Größen (Geburtenrate, Lebenserwartung, Migration), die den Alterszustand und die Bevölkerung bestimmen, eingehen. Folgend werde ich die Veränderungen und Auswirkungen bzw. Konsequenzen analysieren und auswerten. In diesem Zusammenhang wird die demographische Entwicklung der letzten Jahrzehnte in Deutschland untersucht, und zur Untersetzung aktuelle Daten und Statistiken herangezogen. Das vierte Kapitel stellt das breite Problemfeld der Überalterung dar. Ausgehend von dem breiten Spektrum werde ich nur auf einige ausgewählte Problemfelder eingehen.
2. Historischer Rückblick
In der vormodernen Gesellschaft bis zum demographischen Übergang waren die Geburten und Sterbefälle weit gehend im Gleichgewicht. Zu diesem Zeitpunkt gab es Phasen mit einem größeren Geburtenüberschuss, aber auch Phasen erhöhter Sterblichkeit (z.B. infolge von Seuchen). Der Übergang zu modernen demographischen Verhältnissen begann jeweils mit einem deutlichen Rückgang der Sterblichkeit. In traditionellen bäuerlichen Gesellschaften bekamen Frauen in der Regel im Laufe ihres Lebens fünf bis acht Kinder, wobei häufig nur die Hälfte der Geborenen ihre Kindheit und Jugend überlebten. Man konnte zwar eine hohe Geburtenrate verzeichnen, aber die Bevölkerung wurde durch die hohe Kindersterblichkeit, Seuchen und Kriege immer wieder dezimiert. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Neugeborenen hat sich in den vergangenen hundert Jahren verdoppelt. So betrug sie 1871 für Männer 35,6 Jahre und für Frauen 38,5 Jahre.
http://www.hs-zirg.de/~wirsing/SM01.02/smws01so.html
Säuglinge und Kleinkinder haben am meisten durch die moderne Hygiene und Medizin profitiert. So erlebten z.B. im Jahre 1875 230 von 1000 Kindern ihren ersten Geburtstag nicht und 1999 waren es 6 von 1000. In den landwirtschaftlichen strukturierten Gesellschaften lebten und leben verschiedene Generationen, Großeltern, Eltern und Kinder (Drei- Generation- Familie) unter einem gemeinsamen Dach. Weil es noch keine Sozialversicherungen gab, führten Bauern, Handwerker und Händler ihren Betrieb bis ins hohe Alter. Dadurch kamen die Erben erst relativ spät zur Übernahme des Betriebes. Das harmonische Bild einer Mehrgenerationen-Familie dürfte historisch nur in Ausnahmen bestanden haben. Seit dem 17. Jahrhundert kristallisierte sich mit der einsetzenden Industrialisierung, Bürokratisierung und Staatsentwicklung eine neue Familienform heraus, die den heutigen Familienformen den Weg ebneten. Mit der Trennung von Wohnen und Arbeiten änderte sich der herkömmliche Haushaltsfamilienverband. Die Industrialisierungswelle brachte radikale Veränderung in der Familienstruktur, wodurch auch eine Veränderung der sozialen Stellung der alten Menschen entstand. Jetzt galt das Leistungsprinzip. Die Großfamilie verlor durch Trennung von Arbeit und Familie ihre soziale Bedeutung. Traditionelle Werte und Wissen mussten dem Fortschritt weichen. Die erste Industrialisierungswelle wirkte sich vor allem in folgenden Bereichen aus:
- Um 1800 betrug sie in Deutschland 25 Millionen Menschen, 1850 waren es 35 Millionen 1900 schon 56 Millionen und 1950 bereits 68 Millionen.
- Durch die Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, bessere medizinische Versorgung
(http://www.hs-zirg.de/~wirsing/SM01.02/smws01so.html)
- Massenwanderung arbeitsloser Landbevölkerung in die industriellen Standorte, Wachstum von Großstädten, Entstehung der Industriearbeiterschaft
- Schwund von Analphabetismus durch Ausbau des Volksschulwesen, es gab nur eine kleine Schicht von akademischer Bildung
- Entstehung der bürgerlichen Familie und der Industriearbeiterfamilie (Trennung von Arbeitsplatz und Wohnung). Mit beginnender Industrialisierung ging die Sterblichkeit zurück.
Die Fertilität bleibt zunächst hoch. Erst im 19. Jahrhundert begann sie zu sinken. Seit den 1920er und 1930er Jahren ist die Geburtenbeschränkung und Familienplanung die Regel, nicht die Ausnahme. Es bleiben immer mehr Menschen ehe- und kinderlos. Gleichzeitig bremst die Alterstruktur jeden weiteren Geburtenwachstum. Langfristig bedeutet dies ein Schrumpfen einheimischer Bevölkerung. Die Bevölkerungszahlen unterlagen Schwankungen durch Abhängigkeit von Kriegen, Seuchen oder Migration. Grobe Schätzungen gehen von einer Bevölkerung Deutschlands um 1350 von etwa 15 Millionen aus. (Prof. Dr. Plentsch 1999). Durch die Pest und andere Ursachen verringerte sich diese Zahl innerhalb eines Jahrhunderts auf 10 Millionen. Erst 1750 wurde die Zahl wieder erreicht, die bereits vor 400 Jahren zuvor geschätzt worden war. Die Entwicklung zur Industriegesellschaft hat gegenüber vorindustriellem Zustand eine gewaltige Veränderung erbracht.
Die Lebenserwartung ist im Laufe der Menschheitsgeschichte immer weiter gestiegen, seit 1850 allerdings stark beschleunigt. So hatte z.B. ein 1875 geborener Säugling eine Lebenserwartung von 35 Jahren, ein 1900 Geborener 45 Jahre, ein 1930 Geborener 60 Jahre. In der industrialisierten Gesellschaft spiegelt sich auch die demographische Situation wieder. Während noch zu Anfang dieses Jahrhunderts der Tod durch Arbeit der Menschen ein Ende setzte, ist es heute die Pensionierung. Zu Bismarcks Zeiten waren 50% der Bevölkerung schon im Alter von 40 bis 45 Jahren verstorben (Baltes 1999).
Heute und auch in Zukunft werden die meisten Menschen in Deutschland das Alter und viele auch das hohe Alter erleben. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren die Alten eine zahlenmäßig so starke Gruppe wie heute und ihr Einfluss wird aufgrund der demographischen Entwicklung noch zunehmen.
3. Theorie des Demographischen Übergangs in Deutschland
3.1 Definition Demographie
Demographie ist die wissenschaftliche Disziplin und heißt soviel wie umfassende Bevölkerungsbeschreibung. Sie befasst sich mit dem Leben, Werden und Vergehen menschlicher Bevölkerung. Die Ermittlung der Strukturen der Bevölkerung wird in Form von Verteilung von Bevölkerungszahlen und Bevölkerungsereignissen in tabellarischer und graphischer Form dargestellt. Dabei werden die Bevölkerung selbst, die Bevölkerungsstruktur sowie die Bevölkerungsbewegung untersucht. Mit Hilfe von Statistiken (Stichproben, Volkszählungen) werden die Verteilung z.B. nach Personenmerkmalen, Ort und Zeit erfasst, publiziert und die Zahlen werden für Prognosen, wissenschaftliche Zwecke und die Planung verwendet (vgl. Wales 14.07.2005).
3.2 Das Modell des demographischen Übergangs
Das Modell des demographischen Übergangs wird auch als „Theorie des demographischen Übergangs“ bezeichnet (Wales 22.05.05). Die klassische Konzeption stammt von Warren Thomsen (1929) und Frank W. Notenstein (1950). Sie beschreibt den Prozess, welcher mit der Modernisierung (1880-1930) einhergeht und bringt diesen Industrialisierungsprozess mit der Bevölkerungsmenge in einen direkten Zusammenhang. Veränderungen von Sterblichkeit und Fruchtbarkeit vollziehen sich in verschiedenen Regionen der Welt, ja sogar innerhalb einzelner Länder durchaus nicht synchron. Die Suche nach Gemeinsamkeiten und Trends in der demographische Vielfalt führte zur Formulierung der demographischen Transition. Dieses Konzept beschreibt die Gemeinsamkeiten in der Reihenfolge demographischer Veränderungen, die sich in fast allen Ländern der Welt, sowohl in Europa des 18. und 19. Jahrhunderts wie auch in den Kolonien und Entwicklungsländern des 20. Jahrhunderts beobachten ließen und auch heute noch erkennbar sind. In dem Modell des demographischen Übergangs bewirken Veränderungen in der Sozialstruktur und Wirtschaftsweise, infolge des Industrialisierungsprozesses beim Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft, einen demographischen Wandel. Die demographische Transformation kann aus heutiger Sicht mit einem Fünf-Phasen-Modell beschrieben werden. Auf Deutschland bezogen, stellt sich der demographische Übergang wie folgt dar.
1. Prätransformative Phase (Vorbereitungsphase)
In der vorindustriellen Gesellschaft waren hohe Geburten- und Sterberaten. Schlechte hygienische Bedingungen, mangelnde medizinische Kenntnisse, Krieg und Hungersnöte führten zum zeitweiligen Anstieg der Sterbeziffer bzw. zu Schwankungen. Die durchschnittliche Lebenserwartung war gering. Die Bevölkerung wuchs sehr langsam.
2. Frühtransformative Phase (Einleitungsphase)
1877-1900
Dies ist das Zeitalter der Dampfmaschine, die Industrialisierung war im Anfangsstadium. Das hatte zur Folge, dass sich die
- hygienischen Bedingungen z.B. Trinkwasserversorgung und Entsorgung
- der medizinische Fortschritt z.B. Schutzimpfungen
- die Ernährungsgrundlagen
- die Verteilung der Nahrungsmittel (z.B. bei Missernten wurden Nahrungsgüter ländlich verteilt)
änderten.
Ergebnis dieser Entwicklung war eine sinkende Sterblichkeit. Die Geburtenrate blieb hoch und konnte sogar aufgrund des verbesserten Gesundheitszustandes der Frauen leicht ansteigen. Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg an.
3. Mitteltransformative Phase (Umschwungsphase)
Zeitraum 1900- 1915
Dieser Zeitabschnitt ist vom wirtschaftlichem Aufschwung gekennzeichnet. Die Bevölkerung speziell die Mittelschicht versucht ihren Kindern durch eine bessere Ausbildung einen sozialen Aufstieg zu ermöglichen. Die hohen Ausbildungskosten lassen aber keine große Kinderzahl zu. Mit Einführung der Schulpflicht und dem Verbot der Kinderarbeit wurden auch die Kinder in den Arbeiterfamilien zum Kostenfaktor. Zusätzliche Belastungen entstanden durch die Einführung eines Sozialversicherungssystems (Bismarcksche Sozialgesetz 1883-1889).
Die Hochphase des Bevölkerungswachstums ist geprägt, durch den Rückgang der Sterblichkeit und einer erstmaligen sinkenden Geburtenrate. Die Schere zwischen Geburten- und Sterberate ist am weitesten geöffnet.
4. Spättransformative Phase( Einlenkungsphase)
Zeitraum 1915-1945
Bedingt durch den medizinischen Fortschritt als Auswirkung auf die naturwissenschaftliche Revolution konnten durch neue Medikamente z.B. Penizillin die Sterberate verringert werden.
Auch die Geburtenzahlen gehen rapide zurück. Frauen entwickelten Emanzipationsdenken, es gab mehr berufstätige und studierende Frauen. Auch der abnehmende Einfluss der Kirche z.B. auf das Verbot von Verhüttungsmitteln und der zunehmende Zukunftspessimismus der Bevölkerung z.B. durch hohe Arbeitslosigkeit vor 1933 bedingt durch die Weltwirtschaftskrise, wirkte sich negativ auf die Geburtenentwicklung aus. Die Schere zwischen Geburten- und Sterberate schließt sich, die Bevölkerung wächst nur gering. Im Idealfall stellt sich ein Gleichgewicht ein.
5. Posttransformative Phase (Ausklingungsphase)
Zeitraum 1945-2000
Das ist die Zeit der Industriegesellschaft und Wirtschaftswunder. Die medizinischen Erkenntnisse und Forschungsarbeiten haben weltweit ein hohes Niveau erreicht. Bevölkerungsmöglichkeiten und Erfolge sind angestiegen. Die Vielzahl der Verhütungspräparate und dessen Anwendungen haben Einfluss auf die Geburtenentwicklung. Aber auch ansteigende Arbeitslosigkeit, Existenzängste usw. sind Gründe dafür, dass sich die Geburten- und Sterberate auf einem niedrigen Niveau eingepegelt hat. Durchschnittlich gibt es immer weniger Kinder pro geburtenfähiger Frau. Die Folge ist eine sinkende Bevölkerungszahl (Wales 22.05.05).
3. 3 Mackenroth und die These vom demographischen Übergang
Mitte des 20. Jahrhunderts setzte sich Gerhard Mackenroth (1905-1955) mit den Gründen für die Veränderung von Größe und Struktur einer Bevölkerung auseinander. Er hat die Transformationstheorie in einer besonders detalierten Form ausgearbeitet und mit Elementen der Wohlstandstheorie verbunden. Mackenroth wandte sich der Frage zu, warum es trotz der individuellen Bestimmungsgründe für Zeugung und Geburt in bestimmten Gesellschaftsschichten in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Gründe eines bestimmten Verhaltens gibt. Dies betrifft nicht nur die so genannte Fruchtbarkeit, sondern auch die Frage, woran Menschen sterben, wie oft sie heiraten, in welchen Alter sie heiraten und wie groß der Abstand zwischen den Generationen ist. Mackenroth hat in seinem Werk „ Bevölkerungslehre“ den Versuch unternommen, die komplexen wechselseitigen Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Ursachen der Fertilität, Mortalität und Migration zu einer übergreifenden Bevölkerungstheorie zusammenzufassen. Nach Mackenroths Theorie hat jede Gesellschaft eine bestimmte Wirtschaftsweise mit der eine bestimmte Bevölkerungsweise verbunden ist.
„Zwischen Bevölkerungsweise und Wirtschaftsweise besteht grundsätzlich kein Ursache- und Folgeverhältnis, sondern eine Ausdrucksanalogie (Beide) wachsen aus dem Sozialstil der Zeit heraus und sind untereinander Strukturanalog“ (Mackenroth 1953, S.415).
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- Arbeit zitieren
- Dipl.Sozialpädagogin Vivien Neubauer (Autor:in), 2005, Die überalternde Gesellschaft - Entwicklung und Auswirkungen des demographischen Übergangs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82417
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