Das gemeinsame Leben und Lernen aller Kinder einer Gesellschaft ist erklärtes Ziel der integrativen Pädagogik. Die Praxis der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich Ansätze dieses Gedankens in den Schulen etabliert haben. Allerdings gelten Schüler mit Beeinträchtigungen immer noch als diejenigen, welche an die anderen Schüler “angepasst werden“ sollen.
Die Forderungen der Integrationspädagogen sind weiterentwickelt worden und bereiten dem aktuellen Streben nach einer inklusiven Schulpädagogik den Weg. Nach diesem Ansatz sollen nicht die Schüler mit Sonderpädagogischem Förderbedarf die Unterstützung zum Besuch der Regelschule bekommen. Vielmehr soll die Inklusion in der Allgemeinen Pädagogik aufgehen. Die Einbeziehung aller Schüler in das Lernfeld einer Schule ist der Anspruch des Inklusionsgedankens. Die Schule als Schnittpunkt des privaten und öffentlichen, das heißt auch von der Politik abhängigen, Lebens sollte ihre Position für alle Beteiligten gewinnbringend nutzen.
Menschen mit Beeinträchtigungen, geistiger oder körperlicher Art, wurden erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die Diskussion des gesellschaftlichen Zusammenlebens aufgenommen. Erst zu dieser Zeit wurde die Beschulung von Behinderten auf den Weg gebracht.
Die Gleichbehandlung von Behinderten in den staatlichen Bildungseinrichtungen wurde so zu einer bildungspolitischen Forderung. Die Entwicklung der gesetzlichen Formulierungen bis hin zu der Erweiterung des Grundgesetzes im Jahr 1994, wird in dieser Arbeit erörtert.
Die Entwicklung der Sonderschule ist für die Integration aus zwei Perspektiven interpretierbar. Die Institutionalisierung der Beschulung brachte für die bis dahin weitestgehend von der Schule ausgeschlossenen Behinderten einen enormen Fortschritt. Kritisch wird von Seiten der Integrationspädagogen allerdings gesehen, dass sie sich von diesem Stand aus nicht weiterentwickelt hat und damit die Integration nicht weiter vorantreibt.
Die aktuellen Modelle der Integration in die Regelschulen sind abhängig von der Bereitschaft und dem Einsatz der einzelnen Lehrkräfte. Die Integration steht aktuell noch an der Schwelle, ihre eigenen theoretischen Forderungen gänzlich praktisch umzusetzen. Der Begriff der Inklusion greift den Integrationsbegriff auf und erweitert ihn. Unter dieser systemischen Sichtweise wird das gemeinsame Leben und Lernen aller Kinder hat das erklärte Ziel der Vielfalt als Normalfall.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Definition des Behinderungsbegriffes
- Die Entwicklung der schulischen Integration in Deutschland
- Eine (kritische) Betrachtung des Sonderschulsystems
- Zur Diskrepanz zwischen dem Integrationsanspruch und dem schulorganisatorischen Alltag
- Von der Integration zur Inklusion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beleuchtet die Entwicklung von der Integration zur Inklusion im Bildungssystem. Sie untersucht die Entstehung des Sonderschulsystems und die Herausforderungen, die die Integration von Schülern mit Beeinträchtigungen im regulären Schulalltag mit sich bringt. Die Arbeit befasst sich mit dem aktuellen Streben nach Inklusion und analysiert die damit verbundenen Veränderungen in der Pädagogik und Schulorganisation.
- Definition des Behinderungsbegriffs
- Entwicklung des Sonderschulsystems
- Herausforderungen der Integration
- Inklusionsansatz und seine Prinzipien
- Systemische Perspektive auf Schulentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Inklusion im Bildungssystem dar und erläutert die zentralen Themen der Arbeit. Sie geht auf die Bedeutung der Integrationspädagogik und die Entwicklung des Inklusionsgedankens ein.
- Zur Definition des Behinderungsbegriffes: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Behinderung und den verschiedenen Perspektiven aus Heilpädagogik, Sonderpädagogik und anderen Bezugswissenschaften. Es diskutiert die problematische Natur des Begriffs und die Auswirkungen auf die Integration.
- Die Entwicklung der schulischen Integration in Deutschland: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung der schulischen Integration in Deutschland. Er analysiert die Entstehung des Sonderschulsystems und die Bedeutung der Gleichbehandlung von Schülern mit Beeinträchtigungen im Bildungssystem.
- Eine (kritische) Betrachtung des Sonderschulsystems: Das Kapitel behandelt die Kritik am Sonderschulsystem und die Begrenztheit des Integrationsansatzes. Es zeigt auf, dass die Integration von Schülern mit Beeinträchtigungen in den regulären Unterricht noch immer mit Schwierigkeiten verbunden ist.
- Zur Diskrepanz zwischen dem Integrationsanspruch und dem schulorganisatorischen Alltag: Dieses Kapitel analysiert die Diskrepanz zwischen den theoretischen Ansprüchen der Integration und der tatsächlichen Umsetzung im Schulalltag. Es beleuchtet die Herausforderungen, die die Integration von Schülern mit Beeinträchtigungen für Lehrer und Schüler gleichermaßen darstellt.
- Von der Integration zur Inklusion: Der Abschnitt erläutert den Übergang von der Integration zur Inklusion. Er stellt die zentralen Prinzipien der Inklusion dar und zeigt auf, wie der Inklusionsansatz die Integration weiterentwickelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen wie Integration, Inklusion, Behinderung, Sonderschulsystem, Regelschule, Inklusionspädagogik, Vielfalt, systemische Sichtweise, Lebenserfahrungen, Lernvoraussetzungen, Umfeldbedingungen, Gleichheit, Gleichbehandlung, Schulentwicklung.
- Quote paper
- Melanie Schaaf (Author), 2006, Von der Integration zur Inklusion in der Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82370