Publius Vergilius Maro, bekannt als Vergil, wurde am 15. Oktober 70 v. Chr. in Andes bei Mantua geboren. Er starb am 21. September im Jahr 19 v. Chr. in Brundisium . Viele Angaben zu Vergils Biographie sind unsicher, sogar „mager“ .
Vergil gilt neben Horaz als einer der bedeutendsten römischen Dichter der augusteischen Zeit .
Octavian, der Antonius in der Schlacht bei Actium 31 v. Chr. geschlagen hatte und vier Jahre später vom römischen Senat den Titel „Augustus“ verliehen bekam , soll Vergil bedrängt haben ein Epos zum Ruhm seiner Herrschaft zu schreiben . Vergils Antwort darauf war die Aeneis, welche die letzten zehn Jahre seines Lebens in Anspruch nahm, jedoch nie vollendet wurde. Die Aeneis galt als Nationalepos der Römer . Vergil wollte, dass sein Werk nach seinem Tod nur soweit veröffentlicht werden sollte, wie er es zur Publikation freigegeben hatte. Augustus befahl jedoch Vergils Nachlassverwaltern Varius und Tucca Vergils Wunsch zu missachten und die Aeneis so wenig bearbeitet wie möglich zu veröffentlichen .
Die Eklogen bzw. Bucolica und die Georgica gehören zu den weiteren Schriften des Vergil.
Diese Arbeit beschäftigt sich nun im speziellen mit der ersten Ekloge Vergils und der Fragestellung, ob es sich hierbei um Propaganda für Octavian handelt.
Zum besseren Verständnis werden am Anfang der Arbeit die Begriffe Affirmation und Propaganda geklärt. Es schließt sich eine Erläuterung zu den Eklogen an um dann speziell die erste Ekloge zu untersuchen. Dies beinhaltet eine Zusammenfassung des Inhalts und die Betrachtung einzelner Elemente und Fragestellungen der ersten Ekloge. Zum Abschluss wird schließlich die Frage geprüft, inwieweit es sich bei der ersten Ekloge um Propaganda handelt.
Als Textgrundlage dient die Übersetzung von Karl Bayer aus dem Jahr 1970. Weiterhin standen einige Untersuchungen der antiken Hirtendichtung und zur Person des Vergil zur Verfügung. Im Großen und Ganzen stimmen die Aussagen zur Biographie und zum Werk Vergils überein. Nur im Punkt der Propaganda gibt es Differenzen. Diese Unterschiedlichen Ansätze sind im Schlusskapitel vermerkt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Analyse der ersten Ekloge von Vergil
2.1 Vorbetrachtungen
2.1.1 Definitionen: Propaganda und Affirmation
2.1.2 Die Bucolica bzw. Eklogen
2.2 Die erste Ekloge
2.2.1 Historischer Hintergrund
2.2.2 Zusammenfassung
2.2.3 Elemente und Fragen der ersten Ekloge
2.3.3.6 Ist Tityrus gleichzusetzen mit Vergil?
3. Auswertung: Kann man die erste Ekloge des Vergil als Propaganda für Octavian ansehen?
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Publius Vergilius Maro, bekannt als Vergil, wurde am 15. Oktober 70 v. Chr. in Andes bei Mantua geboren. Er starb am 21. September im Jahr 19 v. Chr. in Brundisium[1]. Viele Angaben zu Vergils Biographie sind unsicher, sogar „mager“[2].
Vergil gilt neben Horaz als einer der bedeutendsten römischen Dichter der augusteischen Zeit[3].
Octavian, der Antonius in der Schlacht bei Actium 31 v. Chr. geschlagen hatte und vier Jahre später vom römischen Senat den Titel „Augustus“ verliehen bekam[4], soll Vergil bedrängt haben ein Epos zum Ruhm seiner Herrschaft zu schreiben[5]. Vergils Antwort darauf war die Aeneis, welche die letzten zehn Jahre seines Lebens in Anspruch nahm, jedoch nie vollendet wurde. Die Aeneis galt als Nationalepos der Römer[6]. Vergil wollte, dass sein Werk nach seinem Tod nur soweit veröffentlicht werden sollte, wie er es zur Publikation freigegeben hatte. Augustus befahl jedoch Vergils Nachlassverwaltern Varius und Tucca Vergils Wunsch zu missachten und die Aeneis so wenig bearbeitet wie möglich zu veröffentlichen[7].
Die Eklogen bzw. Bucolica und die Georgica gehören zu den weiteren Schriften des Vergil.
Diese Arbeit beschäftigt sich nun im speziellen mit der ersten Ekloge Vergils und der Fragestellung, ob es sich hierbei um Propaganda für Octavian handelt.
Zum besseren Verständnis werden am Anfang der Arbeit die Begriffe Affirmation und Propaganda geklärt. Es schließt sich eine Erläuterung zu den Eklogen an um dann speziell die erste Ekloge zu untersuchen. Dies beinhaltet eine Zusammenfassung des Inhalts und die Betrachtung einzelner Elemente und Fragestellungen der ersten Ekloge. Zum Abschluss wird schließlich die Frage geprüft, inwieweit es sich bei der ersten Ekloge um Propaganda handelt.
Als Textgrundlage dient die Übersetzung von Karl Bayer aus dem Jahr 1970. Weiterhin standen einige Untersuchungen der antiken Hirtendichtung und zur Person des Vergil zur Verfügung. Im Großen und Ganzen stimmen die Aussagen zur Biographie und zum Werk Vergils überein. Nur im Punkt der Propaganda gibt es Differenzen. Diese Unterschiedlichen Ansätze sind im Schlusskapitel vermerkt.
2. Analyse der ersten Ekloge von Vergil
2.1 Vorbetrachtungen
2.1.1 Definitionen: Propaganda und Affirmation
Die Definitionen dienen dem besseren Verständnis und wurden der Brockhausenzyklopädie in 30 Bänden in der 21. Auflage angelehnt.
Affirmation bedeutet Bejahung, Zustimmung, Bekräftigung.
Propaganda ist eine Form der Werbung insbesondere für religiöse, politische und ideologische etc. Ideen, die schon seit der Antike bekannt ist. Im Allgemeinen wird Propaganda als publizistische Beeinflussung, ihre Inhalte und Methoden gesehen.
2.1.2 Die Bucolica bzw. Eklogen
Die Bucolica bzw. Eklogen sind eine Sammlung von 10 Kurzgedichten[8]. Sie stehen in hellenistischer Tradition, bestehen jeweils aus 63 bis 111 Versen und sind im hexametrischen Versmaß verfasst.
Vergil stellte die fantastische Idylle des Hirtenlebens in der griechischen Gegend Arkadien[9] gegen die politischen Verworrenheiten der gesellschaftlichen Realität[10]. Im Vordergrund stehen Hirten, die sowohl als Dichter wie auch als unglückliche Liebende auftreten.
Vergils Vorbild im Bereich der Hirtendichtung war vermutlich der Erfinder dieser Literaturgattung, nämlich der Grieche Theokrit[11]. Über Theokrit hinaus spielt bei Vergil jedoch die damalige politische Lage eine hervorstechende Rolle[12]. Die Sehnsucht der Zeitgenossen Vergils nach einem Retter, der den Wunsch nach Frieden zu erfüllen vermochte zeigt sich vor allem in der berühmten vierten Ekloge[13]. Diese wurde in der christlichen Tradition antiker Literatur als Hymne auf die Geburt Christi gedeutet[14]. Es wäre aber auch möglich, dass Vergil diese Ekloge der Geburt des Sohnes seines ersten Gönners Asinius Pollio widmete[15]. „Aber wie soll für einen Sohn des politisch zweitrangigen Pollio gelten, dass er das Leben der Götter teilen und die befriedete Welt regieren werde?“[16] Es spricht allerdings auch einiges dafür, dass mit dem angekündigten Retter Octavian gemeint war und zudem gab es wohl „Weissagungen aus dem Geburtsjahr des Octavian, die einen Weltherrscher ankündigten“[17].
[...]
[1] Vgl. Giebel, Marion: Vergil. Reinbek bei Hamburg 1986. S.8.
[2] Ebd. S.10.
[3] Vgl. Heuss, Alfred: Römische Geschichte. Braunschweig 19642. S.283.
[4] Vgl. Ebd. S.611.
[5] Vgl. Wlosok, Antonie: Freiheit und Gebundenheit der augusteischen Dichter. Vortrag, gehalten bei der von Universität und Akademie der Wissenschaften zu Heidelberg am 22. Juni 1998. http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/rhm/pdf/143-1_RhM/04-RHM143-1_Wlosok.pdf (Stand Oktober 2006). S.83f.
[6] Vgl. Heuss S.9.
[7] Vgl. Giebel S.119f.
[8] Vgl. Giebel S.36.
[9] Vgl. Ebd. S.36.
[10] Vgl. Kettemann, Rudolf: Vergils Georgia und die Bukolik. Diss. Heidelberg 1972. S.20f.
[11] Vgl. Giebel S.37.
[12] Vgl. Schmidt, Ernst A.: Bukolische Leidenschaft oder Über antike Hirtenpoesie. Frankfurt a.M./Bern/New York 1987. S.129f.
[13] Vgl. Giebel S.49.
[14] Vgl. Ebd. S.51.
[15] Vgl. Ebd. S.51.
[16] Ebd. S.51.
[17] Ebd. S.52.
- Citar trabajo
- Marie-Christin Pollak (Autor), 2007, Politische Propaganda in der ersten Ekloge von Vergil, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/82355
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