Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Côte d'Or, einer Weinregion, die einige der besten und bekanntesten Weine der Welt produziert.
Zu Beginn dieser Arbeit wird der Ursprung des Weinanbaus betrachtet. Im Folgenden werden die Besonderheiten des Weines erläutert und das Klassifizierungssystem, das in Burgund entwickelt wurde vorgestellt. Die Schlussfolgerung beschäftigt sich mit der Frage, was den Wein an der Côte d’Or so einzigartig macht und ob der Erfolg und der hohe Absatz nicht auch oder vor allem auf die verkehrsgünstige Lage zurückzuführen ist.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Geschichte der Côte d'Or
Der Wein
Zusammenfassung
Anhang
Produktionstabelle
Die Grands Crus
Karte der Côte d’Or
Quellenverzeichnis
Einleitung
Burgunder – ein Begriff für große Weine, die auf eine lange Tradition zurückweisen können. Die vielen unterschiedlichen Bodenbedingungen und die 4 Rebsorten, die vorwiegend in Burgund angebaut werden, haben zu seinem guten Ruf beigetragen und das, obwohl diese Weinregion außerordentlich zersplittert ist.
Burgund umfasst die fünf Weinregionen Chablis, Côte d'Or, Mâconnais, Beaujolais und die Côte Chalonnaise. Da jede dieser Regionen in Bezug auf die Bodenbedingungen, Wetterlage und den Einsatz einer bestimmten Rebe oder Rebkombination einzigartig ist, beschäftigt sich diese Arbeit hauptsächlich mit der Côte d'Or, einer Weinregion, die einige der besten und bekanntesten Weine der Welt produziert.
Der Weinbau hat dort eine lange Tradition. Zu Beginn dieser Arbeit wird der Ursprung des Weinanbaus betrachtet. Im Folgenden werden die Besonderheiten des Weines erläutert und das Klassifizierungssystem, das in Burgund entwickelt wurde vorgestellt. Die Schlussfolgerung beschäftigt sich mit der Frage, was den Wein an der Côte d’Or so einzigartig macht und ob der Erfolg und der hohe Absatz nicht auch oder vor allem auf die verkehrsgünstige Lage zurückzuführen ist.
Geschichte der Côte D'Or
Die Geschichte des Weinbaus liegt an der Côte d'Or weitestgehend im Dunkeln verborgen. Bereits im 4. Jahrhundert muss es Weinberge in dieser Gegend gegeben haben, denn Aufzeichnungen belegen, dass Kaiser Konstantin bei einem Besuch in Autun gerade diese gesehen und bewundert hat. Kaiser und Adlige trugen wesentlich zur Entwicklung Burgunds bei, da sie den Abteien ab dem 5. Jahrhundert Land und Weinberge schenkten und die Mönche diese bewirtschafteten. Dies tat auch Karl der Grosse im Jahre 775, als er dem Kloster Saulieu einen Weinberg schenkte, der dann „Charlemagne“ genannt wurde. Diesen Weinberg gibt es noch heute in der Gemeinde Corton, und der dort erzeugte Wein hat eine sehr gute Qualität. Es gibt auch verschiedenste Legenden[1], die sich mit den Ursprüngen des Weinanbaus in dieser Region beschäftigen. So heißt es zum Beispiel, „die Gallier seien des Weines wegen in Italien eingefallen (...) und hätten, als sie zurückgeschlagen wurden (...) die italienische Weinseligkeit mit sich genommen.“[2] den Wein mitgenommen, da dies ihr eigentliches Ziel war. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass die Rebe durch die Griechen nach Burgund gelangt ist und das schon 600 v. Chr..
Ab dem 12. Jahrhundert verfügt man über regelmäßige Aufzeichnungen. So ging in dieser Zeit aus dem Benediktinerorden im Kloster Cluny[3] eine neue religiöse Gemeinschaft hervor, die den Weinanbau entscheidend prägen sollte: die Zisterzienser[4]. Dabei konzentrierten sich Ihre Aktivitäten auf die Côte d'Or. Schon die Benediktiner des Klosters Cluny bauten Wein an, doch erst die Zisterzienser konzentrierten sich auf die Qualitätsmerkmale des Weins, indem sie die geeignetsten Hänge rodeten, nur ausgesuchte Reben pflanzten und so die besten Traubensorten selektierten. Die Zisterzienser besaßen in Vougeot so viel hochwertiges Land, dass sie es im Jahre 1330 mit einer Mauer umgaben. Der Clos de Vougeot ist heute weltweit durch seinen Qualitätswein bekannt. Obwohl die Mauer noch vorhanden ist, täuscht die Einheit. Den Clos de Vougeot teilen sich heute circa 80 Besitzer.
Im 14. Jahrhundert lag die Herrschaft über große Teile Frankreichs und Flanderns in den Händen der Herzöge von Valois. Die vier Herzöge Philipp der Kühne, Johann Ohnefurcht, Philipp der Gute und Karl der Kühne führten das Land nicht nur zu militärischer Macht und Wohlstand sondern sorgten auch für die Kultivierung und Vermarktung ihrer Weine. Der Weinhandel blühte auf. Jedoch war nicht die ganze Welt begeistert von dem Wein der Côte d'Or. So erließ Papst Urban V. im Jahre 1364 eine Bulle, in der er dem Abt von Cîteaux verbot, auch nur einen Tropfen Wein aus Burgund nach Rom zu senden, da sich seiner Meinung nach die Geistlichen zu sehr von diesem Wein in den Bann ziehen ließen und ihn zu oft genossen[5].
Im Jahre 1443 wurden dann vom Kanzler Philipps des Guten[6], als Buße für seinen Lebenswandel, die berühmten Hospices de Beaune[7] gegründet, ein gemeinnütziges Haus, dass seine Einkünfte durch die Weinberge erzielt und sich der Alten- und Krankenpflege verschrieben hat. Das Krankenhaus wurde bis 1971 belegt, heute wird nur noch das Altenheim genutzt. Dem Herzog Philipp dem Guten wird dadurch nicht nur in der Geschichte der Stadt Beaune eine bedeutende Rolle zuteil, sondern er soll es auch gewesen sein, der die Traube Pinot Noir für die Rotweinherstellung vorgeschrieben und Gesetze für einen kontrollierten Anbau erlassen hat. Ein Kampf zwischen Quantität und Qualität begann, denn Pinot Noir ist weniger ergiebig als andere Trauben, doch von außerordentlicher Qualität[8].
Das Interesse der Welt an dem Geheimnis der Qualität des Weines war groß, so wurde schon 1728 von dem Geistlichen Claude Arnoux (1695-1770) ein Buch veröffentlicht, das sich mit den Weinen und ihrer Herstellung auseinandersetzte. Es hieß „La Situation de la Bourgogne“. Darin beschäftigt sich Arnoux, der Priester in Beaune war mit der Herstellung des Weines. Erst die französische Revolution veränderte das Leben der Mönche in Burgund. Die kirchlichen Besitztümer werden zerschlagen und es kommt zur Zersplitterung der Anbaufläche. In den folgenden Generationen werden auch die französischen Erbgesetze, nach denen jedes Kind erbberechtigt ist, zunehmend zu einem Problem. Demzufolge verwundert es nicht, dass sich den Clos de Vougeot heute ca. 80 Besitzer teilen.
Nach einer großen Absatzkrise in den 30er Jahren wurde 1934 die Confrérie des Chevaliers du Tastevin[9] gegründet, die es sich zum Ziel machte, die Tradition des Weines zu wahren. Die Gründer Georges Faiveley und Camille Rodier führten „Les Trois Glorieuses“ ein, eine dreitägige Veranstaltung, die aus einem Bankett der Bruderschaft, einer Weinauktion und einem öffentlichen Mittagessen besteht. Zweimal im Jahr treffen sich außerdem 200 Weinexperten, die die Weine auswählen, welche das Gütezeichen „Tasteviné“ tragen dürfen. Ursprünglich war die Tastevin eine Weinverkostungsschale. Im Hinblick auf die Tradition hat die Bruderschaft diese Schale als ihr Qualitätsmerkmal gewählt. Die Bezeichnung „Tasteviné“ ist eine Ehre für jeden Winzer.
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[1] Blondel, Madeleine: Côte d’Or. Lumière de la Bourgogne. Edition Bonneton. Paris, 1996. 106.
[2] Sutcliffe, Serena: Burgund 2003/04. München. Hallwag, 2003. 7.
[3] Das Benediktinerkloster in Cluny wurde bereits 910 n. Chr. Gegründet. Vgl. Wollasch, Joachim: Cluny „Licht der Welt“. Aufstieg und Niedergang der klösterlichen Gemeinschaft, 2001.
[4] Vgl. Ebel, I.: Die Zisterzienser. Geschichte eines europäischen Ordens. Stuttgart, 2002.
[5] Quelle: www.kleiner-weinkeller.de/geschich.htm.
[6] zu Philipp der Gute (1396-1467) vgl. Calmette, Joseph: Die großen Herzöge von Burgund, 4. Auflage, München 1976. 154-204.
[7] Der Reichtum der Stiftung basiert noch heute auf dem ursprünglichen Vermögen, das aus 800 ha Weinbergen mit ca. 52 ha der besten Lagen besteht. In: Michelin: Bourgogne, Morvan. Paris; Michelin: 1994. 75.
[8] Sutcliffe, Serena: Burgund 2003/04. München. Hallwag, 2003. 21.
[9] Vgl. Boitouzet, Lucien: Les Chevaliers Du Tastevin. Histoire de la Confrérie. Société Bourguignonne de Propagande. Nuits-Saint-Georges : Editions Du Tastevin , 1988.
- Citation du texte
- Martina Hoffeins (Auteur), 2002, Der Weinanbau an der Côte d'Or, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81463
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