Bei vorliegendem Text handelt es sich um eine (ausgearbeitete) Klausur , die in einem Tutorat zur Examensvorbereitung geschrieben wurde.
Gliederung
1. Einleitung
2. Physiogeographische Detailuntersuchung
2.1. Saar-Nahe-Trog
2.2. Ausläufer des Französischen Schichtstufenlands
2.3. Flusstäler
3. Kulturgeographische Detailuntersuchung
3.1. Siedlungsgenese
3.2. Städtische Siedlungen
3.2.1. Saarbrücken
3.2.2. Andere städtische Siedlungen
3.3. Land-/Forstwirtschaft
3.4. Bergbau/Industrie
3.5. Verkehr/Naherholung/Tourismus
4. Synthese
Literatur
1) Einleitung
Das Kartenblatt L 6706 Saarbrücken-West (Auflage 2006) zeigt einen Ausschnitt aus dem Saar-Nahe-Trog und den Ausläufern des Französischen Schichtstufenlandes.
Aus politischer Sicht zählt das Gebiet zum Saarland, wobei auch Frankreich Anteil am Kartenblatt besitzt. Großräumig ist die Region in das Städtenetz Trier, Kaiserslautern, Metz und Luxemburg einzuordnen.
Mit Beginn des Abbaus von Steinkohlen (Saarländischs Steinkohlerevier) und der damit zusammenhängenden Industrialisierung setzte ein landschaftsprägender Prozess ein, der den Übergang vom agrarisch geprägten Gebiet hin zur Industrieregion markiert.
Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der einzelnen Naturräume bietet sich für den physiogeographischen Teil der Interpretation der länderkundliche Vergleich an. (Anm.: Aufgrund des prägenden Faktors „Steinkohle“ ist hier auch die dynamische Länderkunde möglich). Die Kulturgeographie als Jahrhunderte langer Entwicklungsprozess lässt sich dagegen besser historisch-genetisch über das ganze Blatt darstellen. Zusammenhänge zwischen physischer und Kulturgeographie lassen sich an zahlreichen Stellen im Kartenblatt belegen.
2) Physiogeographische Detailuntersuchung
Abb. 2: Geologie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Kartengrundlage: Geologische Karte der Bundesrepublik Deutschland 1:2.000.000
Das abgebildete Gebiet kennzeichnet sich durch Ablagerungen, die durch alle Erdzeitalter vom Paläozoikum bis ins Mesozoikum reichen.
Für die Entstehung des heutigen Landschaftsbildes waren folgende Prozesse prägend:
- Teilweise Heraushebung im Zusammenhang mit der Variskischen Orogenese. Der Raum zählt zur Mitteldeutschen Kristallinschwelle der Varisziden.
- Einrumpfung im Perm. Die variskische Molasse lagert sich im Saar-Nahe-Trog ab (Rotliegendes).
- Mesozoische Sedimentation, wobei unter terrestrischen wie marinen Bedingungen abgelagert wurde.
- Abtragung der mesozoischen Schichten im Zusammenhang mit der Alpidischen Orogenese seit dem Tertiär. Entstehung von Rumpfflächen unter wechselfeucht-tropischen Bedingungen.
- Eintiefung der Flusstäler im Pleistozän.
2.1) Saar-Nahe-Trog
Als Saar-Nahe-Trog wird das Becken zwischen Hunsrück im Norden und Französischem Schichtstufenland bzw. Pfälzer Wald im Süden und Westen bezeichnet. Die östliche Grenze bildet der Rhein. Seine Fortsetzung findet das Gebiet in Ostdeutschland und wird daher großräumig als Saar-Saale-Trog bezeichnet. Es kennzeichnet sich vorwiegend durch Ablagerungen der variskischen Molasse (Rotliegendes). Im vorliegenden Kartenblatt handelt es sich allerdings vorwiegend um Ablagerungen aus dem Karbon, die diesen Teil des Saar-Nahe-Troges prägen.
Hinweise auf karbonische Ablagerungen finden sich an zahlreichen Stellen im Kartenblatt. Der Abbau von Steinkohlen hat das Gebiet entscheidend geprägt. Als Belege dafür dienen die große Anzahl an Bergwerken, Schächten, Gruben und Hütten. Als Beispiele seien hier der Mathildenschacht (45/60,5) oder die Zentralkokerei Saar (36,5/68,5) genannt. Die Steinkohlen stehen nicht oberflächlich an, sondern sind von anderen Schichten überlagert. In Frage kommen hier Schiefer. Die karbonischen Sedimente wurden unter Auflage der mesozoischen Schichten metamorphisiert (=> Verschieferung). Generell zeichnet sich das Gebiet südlich der Prims und nordöstlich der Saar durch ein unruhiges Relief mit absoluten Höhen zwischen 200m und 350m aus. Insbesondere in den bewaldeten Gebieten im Südosten fällt das deutlich ausgeprägte Gewässernetz auf. Dies spricht für wasserstauende Schichten. Der unruhige Verlauf der Isohypsen sowie das Fehlen von Felssignaturen lassen insgesamt auf ein weiches Material schließen. Zudem finden sich einige für Schiefer typische V-Tälchen. Daher lässt sich die These äußern, dass es sich um karbonische Tonschiefer handelt.
Der nördliche Teil dacht zur Prims hin etwas ab. Ferner ist das Gebiet hier zunehmend trockener als noch im Süden. Dies, sowie die ackerbauliche Nutzung und die Verbreitung einiger Hohlwege, lässt die Vermutung zu, dass hier eine dünne Schicht von Löss aufliegt. Auch können die Indizien auf einen eher sandigen Untergrund (=> Rotliegendes) hindeuten.
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- Citation du texte
- Matthias Schopp (Auteur), 2007, Karteninterpretation L6706 Saarbrücken-West, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/81132
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