Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im März 2002 um 140.100 auf 4.156.000 gesunken. Ebenfalls sank die Arbeitslosenquote von 10,4 % auf 10 %. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Arbeitslosenstand um 156.400 Arbeitslose höher und somit der höchste Stand in einem März seit drei Jahren. Im ersten Teil der folgenden Arbeit werden Ursachen erläutert, welche für die Entwicklung Arbeitslosigkeit in Deutschland verantwortlich sind. Es werden jedoch nicht alle Ursachen aufgezeigt, da es sehr viele sind und sie den Rahmen dieser Arbeit sprengen würden. Somit habe ich versucht mich auf die, meiner Meinung nach wichtigsten, zu konzentrieren, wie zum Beispiel die konjunkturellen Schwankungen des Marktes, die Wirkung der saisonalen Einflüsse, der technologische Fortschritt und ebenfalls die klassischen Ursachen. Es werden ebenfalls einige Maßnahmen zur Reduktion der Arbeitslosigkeit vorgestellt. Da es keine Musterlösung für diese Problematik gibt, werden zum Einem weitverbreitete Lösungsansätze erläutert, die von einigen Autoren genannt wurden, wie z.B. Senkung der Lohnnebenkosten, die den Faktor Arbeit für die Unternehmen billiger und somit interessanter machen soll, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die eine rasche Wiedereingliederung in die Arbeitswelt bewirken und die Arbeitszeitverkürzung, durch die das Arbeitsplatzvolumen vergrößert werden soll . Zum Anderen werden individuelle Gegenmaßnahmen genannt, die ebenfalls die Verbesserung des Arbeitsmarktes in Aussicht stellen. Zu denen gehört das Konzept aus Dänemark, welches dort sehr große Erfolge feiert, die Bekämpfung der strukturellen Ursachen und die Förderung der Weiterbildung und der Umschulung, durch die Arbeitsuchende sich neue Qualifikationen aneignen können.
Gliederung
1. Einleitung
1.1. Arbeitslosigkeit
1.2. Arbeitslosenquote
2. Ursachen der Arbeitslosigkeit
2.1. Die konjunkturelle bzw. zyklische Arbeitslosigkeit
2.1.1. Definition
2.1.2. Ursachen der konjunkturellen Arbeitslosigkeit
2.2. Die strukturelle Arbeitslosigkeit
2.2.1. Definition
2.2.2. Ursachen der strukturellen Arbeitslosigkeit
2.3. Die friktionelle bzw. fluktuationbedingte Arbeitslosigkeit
2.3.1. Definition
2.3.2. Ursachen der friktionellen Arbeitslosigkeit
2.4. Die saisonale Arbeitslosigkeit
2.4.1. Definition
2.4.2. Ursachen der saisonalen Arbeitslosigkeit
2.5. Die technologische Arbeitslosigkeit
2.5.1. Definition
2.5.2. Ursachen der technologischen Arbeitslosigkeit
2.6. Die klassische Arbeitslosigkeit
2.6.1. Definition
2.6.2. Ursachen der klassischen Arbeitslosigkeit
2.7. Die nicht registrierte Arbeitslosigkeit
2.7.1. Definition
2.7.2. Ursachen der versteckten Arbeitslosigkeit
3. Gegenmaßnahmen
3.1. Verbilligung des Faktor Arbeit
3.2. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
3.3. Arbeitszeitverkürzung
3.4. Das dänische Konzept
3.5. Bekämpfung der strukturellen Ursachen
3.6. Förderung der Weiterbildung und der Umschulung
4. Resümee
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen in Deutschland ist im März 2002 um 140.100 auf 4.156.000 gesunken. Ebenfalls sank die Arbeitslosenquote von 10,4 % auf 10 %.
Im Vergleich zum vergangenem Jahr ist der Arbeitslosenstand um 156.400 Arbeitslose höher und somit der höchste Stand in einem März seit drei Jahren.
Im ersten Teil der folgenden Arbeit werden Ursachen erläutert, welche für die Entwicklung Arbeitslosigkeit in Deutschland verantwortlich sind. Es werden jedoch nicht alle Ursachen aufgezeigt, da es sehr viele sind und sie den Rahmen dieser Arbeit sprengen würden. Somit habe ich versucht mich auf die, meiner Meinung nach wichtigsten, zu konzentrieren, wie zum Beispiel die konjunkturellen Schwankungen des Marktes, die Wirkung der saisonalen Einflüsse, der technologische Fortschritt und ebenfalls die klassischen Ursachen.
Es werden ebenfalls einige Maßnahmen zur Reduktion der Arbeitslosigkeit vorgestellt. Da es keine Musterlösung für diese Problematik gibt, werden zum Einem weitverbreitete Lösungsansätze erläutert, die von einigen Autoren genannt wurden, wie z.B. Senkung der Lohnnebenkosten, die den Faktor Arbeit für die Unternehmen billiger und somit interessanter machen soll, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, die eine rasche Wiedereingliederung in die Arbeitswelt bewirken und die Arbeitszeitverkürzung, durch die das Arbeitsplatzvolumen vergrößert werden soll . Zum Anderen werden individuelle Gegenmaßnahmen genannt, die ebenfalls die Verbesserung des Arbeitsmarktes in Aussicht stellen. Zu denen gehört das Konzept aus Dänemark, welches dort sehr große Erfolge feiert, die Bekämpfung der strukturellen Ursachen und die Förderung der Weiterbildung und der Umschulung, durch die Arbeitsuchende sich neue Qualifikationen aneignen können.
1.1. Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit wird als fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten für einen Teil der
arbeitsfähigen und arbeitsbereiten Arbeitnehmern beschrieben.1
Die Arbeitslosenzahl ergibt sich aus der Differenz zwischen Erwerbspersonen und Erwerbstätigen.2
Als Arbeitslose sind „...Arbeitsuchende bis zu Vollendung des 65-sten Lebensjahres, die nicht oder weniger als 15 Stunden wöchentlich in einem Beschäftigungsverhältnis
stehen, die nicht Schüler, Studenten oder Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, nicht arbeitsunfähig erkrankt, nicht Empfänger von Altersrente sind und für eine Arbeitsaufnahme als Arbeitnehmer sofort zur Verfügung stehen“3
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eine genaue Deutung der registrierten Arbeitslosigkeit ist sehr schwer vorzunehmen,
da hier einige Faktoren nicht berücksichtigt werden. Diese Faktoren sind z.B. die unechte Arbeitslosigkeit oder auch die „stillen Reserven“.
Es wird davon ausgegangen, daß in Deutschland die ökonomische Zahl der Arbeitslosen um fast 40% höher ist als die statistisch ausgewiesene Zahl der Arbeitslosen.5
1.2. Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote drückt das Verhältnis zwischen der Zahl der Arbeitslosen und der Zahl der Erwerbspersonen.1
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote bewegt sich parallel zu der Entwicklung der registrierten Zahl der Arbeitslosen.
Die statistische Arbeitslosenquote drückt jedoch nicht die wirklich am Markt vorherrschende Arbeitslosigkeit, da sie Faktoren wie „stille Reserven“ oder „exportierte Arbeitslosigkeit“ nicht beinhaltet.
Bis zu einer Arbeitslosenquote von 2 % spricht man von Vollbeschäftigung. Übersteigt sie jedoch 10 %, liegt eine Massenarbeitslosigkeit vor.2
2. Ursachen der Arbeitslosigkeit
2.1. Die konjunkturelle bzw. zyklische Arbeitslosigkeit
2.1.1. Definition
In einer Marktwirtschaft gibt es immer wieder Schwankungen im Wirtschaftsablauf, die sich auch auf die Beschäftigungslage auswirken. Diese konjunkturellen bzw. zyklischen Schwankungen sind die Ursache dieser Arbeitslosigkeit.
2.1.2. Ursachen der konjunkturellen Arbeitslosigkeit
In der Aufschwungsphase (Expansion) werden durch die erhöhte Nachfrage aus dem In- und Ausland mehr Arbeitskräfte benötigt. Aus diesem Grunde nimmt das Arbeitsplatzangebot immer mehr zu. Zwischen den Unternehmen entsteht ein Wettbewerb um neue Arbeitskräfte, was zu einer Steigerung der Löhne führt.1
- die Zahl der Arbeitslosen geht langsam zurück
Die Phase der Hochkonjunktur ist gekennzeichnet durch eine Vollauslastung der Produktionskapazitäten. Dadurch wird nach und nach eine Vollbeschäftigung erreicht, was dazu führt, dass „stille Reserven“ aktiviert werden. Da in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Berufsgruppen eine Knappheit an Arbeitskräften vorherrscht und offene Stellen nicht besetzt werden können, kommt es immer mehr zu einer Überbeschäftigung (z.B. Überstunden, Wochenendarbeit), welche die Produktions-kosten mehr als die Produktivität steigern läßt.
- die Zahl der Arbeitslosen sinkt gegen Null
Zur Zeit der Rezession wird die Nachfrage nach Gütern zurückhaltender. Der Absatz geht immer mehr zurück und die Produktion wird gedrosselt. Der kumulative Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten (effektive Nachfrage, Produktion, Beschäftigung) führt zu Entlassungen von Arbeitskräften.
- die Zahl der Arbeitslosen steigt
In der Phase der Depression kommt es letztendlich zu einem stockenden Absatz. Viele Betriebe werden zumindest vorübergehend stillgelegt. Die Folge ist Massen-arbeitslosigkeit.
- die Zahl der Arbeitslosen befindet sich auf der Spitze
1) Frenz Wilhelm: Beschäftigungskrise, Arbeitslosigkeit, Jugendarbeitslosigkeit; Ursachen, Folgen, Gegenmaßnahmen; S. 74
2.2. Die strukturelle Arbeitslosigkeit
2.2.1. Definition
Hierbei handelt es sich um eine Form der Arbeitslosigkeit, die im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Wachstumsprozessen auftritt. Sie betrifft die Beschäftigten derjenigen Branchen, die an wirtschaftlicher Bedeutung verlieren, neue, arbeitssparende Technologien einführen oder langfristige Anpassungsschwierigkeiten erleiden.1 Die strukturelle Arbeitslosigkeit wird als eine Ausnahmeerscheinung erklärt
und in der Literatur oft verschieden verstanden:
- Manche verstehen sie als den übriggebliebenen Rest, der nach Abzug der friktionellen, saisonalen und konjunkturellen Arbeitslosigkeit von der Gesamtarbeitslosigkeit übrig bleibt.
- Andere wiederum sehen sie als die Folge der Verschiebung des Arbeits-platzangebotes.
- Nach der Meinung der dritten Gruppe handelt es sich hier um eine Arbeits- losigkeit die „Problemgruppen“ wie ältere Arbeitnehmer, Jugendliche, teil- zeitbeschäftigte Frauen beinhaltet.2
2.2.2. Ursachen der strukturellen Arbeitslosigkeit
Die Ursachen liegen hier vor allem in der Behinderung des Strukturwandels und der fehlenden Mobilität und Flexibilität der Arbeitnehmer.
In Folge des Strukturwandels verschiebt sich die Arbeitskräftenachfrage zwischen den Branchen. Die Arbeitnehmer sind jedoch nicht bereit bzw. nicht in der Lage ihren Beruf zu wechseln bzw. eine Weiterbildung vorzunehmen. Diese Unflexibilität ist verantwortlich für die Entstehung der sektoralen Arbeitslosigkeit, die ein Teil der strukturellen Arbeitslosigkeit ist.
Ein anderer Teil der strukturellen Arbeitslosigkeit ist die regionale Arbeitslosigkeit. Die Ursachen hierfür liegen zum Teil in der räumlichen Immobilität der Arbeitskräfte.
Sie haben vielleicht die „richtige“ Ausbildung, befinden sich aber am „falschen“ Standort und möchten diesen nicht wechseln. Eine andere Ursache der regionalen Arbeitslosigkeit liegt auch in der schlechten Infrastruktur der Region. Entscheidend für die Ansiedlung von Unternehmen sind die Bedingungen die eine Region bietet. Sind diese schlecht oder werden andere Regionen besser vom Staat gefördert, entscheiden sich die Unternehmen gegen diese Region und die Entstehung neuer Arbeitsplätze ist somit verhindert.
Die sektorale und regionale Arbeitslosigkeit ist oft eng miteinander verbunden. Dieser Zusammenhang wird vor allem am Beispiel des Braunkohlebergbaus in Sachsen verdeutlicht. Durch die abnehmende Nachfrage nach Braunkohle wurden Rationalisierungsmaßnahmen getroffen. Die Folge war Anstieg der strukturellen Arbeitslosigkeit, da die dort wohnhafte Bevölkerung überwiegend in dieser Branche beschäftigt war und wegen fehlenden Alternativbranchen jetzt arbeitslos ist.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß strukturelle Arbeitslosigkeit entweder durch Differenzen zwischen Arbeitsangebot und -nachfrage auf einzelnen Teilmärkten entsteht oder durch ein zu geringes Arbeitsplatzangebot, das aus zu hohen Reallöhnen resultiert, begründet wird.3
[...]
1) Gabler Wirtschaftslexikon, S. 186
2) Mankiw Gregory: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, S. 616
3) Bundesanstalt für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen, Stand April 2002
4) Statistisches Bundesamt Deutschland
5) Mankiw Gregory: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre S. 620
1) Burda Michael, Wyplosz Charles: Markoökonomik, S. 7
2) Wörterbuch kaufmännischer Begriffe S. 30
1) Gabler Wirtschaftslexikon S.186
2) Hof Bernd, Vojna Thomas: Die Arbeitslosigkeit- Ursachen und Gegenmaßnahmen, S. 37-38
3) Klaus Doris: Elemente der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik, S. 22
- Quote paper
- Katharina Wrabetz (Author), 2002, Arbeitslosigkeit. Ursachen und Gegenmaßnahmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8110
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