Das hellenistische Staatensystem bildete sich um 301 v. Chr. heraus, nachdem die Diadochenkämpfe mit der Schlacht bei Ipsos zunächst ein Ende gefunden hatten. Das Reich Alexanders des Großen wurde unter den siegreichen Diadochen aufgeteilt und es folgte eine Epoche des Gleichgewichts. Um 275 v. Chr. hatten sich schließlich drei Großreiche etabliert: das Reich der Ptolemäer in Ägypten, in Makedonien das Reich der Antigoniden und das Seleukidenreich in Nordsyrien und dem südlichen Mesopotamien.
Bereits im ausgehenden 3. Jahrhundert v. Chr. kam es zu ersten größeren politischen und wirtschaftlichen Krisen. Besonders die Seleukiden mußten sich immer wieder gegen schwere Angriffe der Parther erwehren. Auch innerhalb des Reiches kam es zu Spannungen. Die Juden, Bewohner des von den Seleukiden und den Ptolemäern hart umkämpften Koilésyriens, waren besonders unter Antiochus IV. Epiphanes starken Sanktionen ausgesetzt, was schließlich 167 v. Chr. im Makkabäeraufstand gipfelte und letztendlich zur Gründung des jüdischen Staates Judäa führte.
Wie konnten sich nun die zahlenmäßig deutlich unterlegenen Juden gegen das durchaus noch mächtige Seleukidenreich durchsetzen?
Um diese Frage beantworten zu können, muß zunächst die Vorgeschichte der Juden berücksichtigt werden, aus der sich die Kennzeichen des Judentums entsprechend ergeben. Dabei beziehe ich mich vor allem auf Johann Maier und Haim Hillel Ben-Sasson , die beide ausführliche Darstellungen zur jüdischen Geschichte verfaßt haben.
Außerdem darf der aufkommende Einfluß des Hellenismus auf das jüdische Volk nicht mißachtet werden, denn daraus resultieren mit die Spannungen zwischen den Seleukiden und den Juden. Auf diesem Hintergrund aufbauend folgt eine genaue Untersuchung des Makkabäeraufstandes und dessen weiterem Verlauf.
Erst danach ist eine zuverlässige Antwort darauf möglich, warum eine Minderheit sich gegen eines der drei großen Diadochenreiche durchsetzen konnte.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Die Anfänge des Judentums bis zum Ende der persischen Oberherrschaft
- Die Kennzeichen des Judentums
- Koilésyrien als Streitobjekt zwischen Ptolemäern und Seleukiden im 4. Jh.
- Der Einfluß des Hellenismus
- Unter der Herrschaft der Seleukiden
- Antiochus III.
- Antiochus IV. Epiphanes
- Der Makkabäeraufstand
- Der Kampf gegen die nichtjüdische Bevölkerung Palästinas
- Judas Makkabäus' letzte Feldzüge
- Die Festigung der Macht
- Judäa bis zum Beginn der Römerherrschaft
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Geschichte des Seleukidenreiches und seiner Beziehung zum jüdischen Volk. Sie analysiert die historischen Umstände, die zum Makkabäeraufstand führten, und beleuchtet die Rolle des Hellenismus in der jüdischen Gesellschaft. Die Arbeit untersucht die Ursachen für den Erfolg des Makkabäeraufstandes und die Folgen für die jüdische Geschichte.
- Die Rolle des Hellenismus im Judentum
- Der Konflikt zwischen Judentum und Seleukidenreich
- Der Makkabäeraufstand und seine Ursachen
- Die Gründung des jüdischen Staates Judäa
- Die Bedeutung des Gottesglaubens für den jüdischen Widerstand
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Seleukidenreich und die Juden in den historischen Kontext der hellenistischen Staatenwelt und skizziert die Problematik des Makkabäeraufstandes. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Israel, Palästina und Koilésyrien geklärt, um eine klare geografische und sprachliche Einordnung des betrachteten Gebietes zu ermöglichen. Kapitel drei beleuchtet die Anfänge des Judentums bis zum Ende der persischen Oberherrschaft und zeichnet die Geschichte des Volkes Israel von der Zeit der Patriarchen bis zur Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft nach. Kapitel vier behandelt die Kennzeichen des Judentums und erklärt, wie sich die jüdische Religion und Identität inmitten der Herausforderungen der Geschichte entwickelten. Kapitel fünf beleuchtet die strategische Bedeutung Koilésyriens für die Seleukiden und Ptolemäer und beschreibt die ständigen Machtkämpfe um dieses Gebiet. Kapitel sechs widmet sich dem Einfluss des Hellenismus auf das Judentum und analysiert die unterschiedlichen Reaktionen auf die griechische Kultur. Kapitel sieben untersucht die Herrschaft der Seleukiden über Palästina und analysiert die Beziehungen zwischen den Seleukiden und den Juden unter Antiochus III. und Antiochus IV. Epiphanes. Dieses Kapitel schildert den Verlauf des Makkabäeraufstandes, die Rolle der Hasmonäer und den Kampf gegen die nichtjüdische Bevölkerung Palästinas. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der militärischen Erfolge der Juden und der Festigung ihrer Macht. Kapitel sieben endet mit einer kurzen Darstellung der Geschichte des jüdischen Staates Judäa bis zum Beginn der römischen Herrschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Seleukidenreich, das Judentum, den Hellenismus, den Makkabäeraufstand, die Hasmonäer, Koilésyrien, die Religionsverfolgung, die jüdische Autonomie und die Gründung des jüdischen Staates Judäa. Der Text beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen den Seleukiden und den Juden, die Herausforderungen des Hellenismus für das Judentum, die Ursachen und den Verlauf des Makkabäeraufstandes sowie die Folgen für die jüdische Geschichte.
- Quote paper
- Claudia Schneider (Author), 2002, Das Seleukidenreich und die Juden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8054
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