n der vorliegenden Arbeit " Schülermitbeteiligung im Projektunterricht" soll es darum gehen, Kritikpunkte der traditionellen Unterrichtsgestaltung aufzuzeigen und die daraus resultierende Notwendigkeit einer anderen Gestaltung des Lehr- und Lernprozesses genauer zu erläutern.
Mein Anliegen ist es, Möglichkeiten und Alternativen zu beschreiben, wie im Unterricht die Meinung der Schüler in Bezug auf die methodische Gestaltung des Unterrichts in diesen mit einfließen kann. Ferner werde ich hierbei besonders auf die Möglichkeiten der Schülermitbeteiligung in einer Unterrichtsform, dem Projektunterricht, eingehen.
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Inhalt
1. Einleitung
1.1. Vorwort
1.2. Aufbau der Arbeit
2. Erlauterung des Begriffs Schulermitbeteiligung
3. Rechte des Schulers auf Mitbeteiligung
4. Projektunterricht
4.1. Kurze Beschreibung des Projektunterrichts
4.2. Zur Wichtigkeit des Projektunterrichts
4.3. Merkmale des Projektunterrichts
4.3.1. Situationsbezug und Lebensweltorientierung
4.3.2. Orientierung an den Interessen der Beteiligten
4.3.3. Selbstorganisation und Selbstverantwortung
4.3.4. Gesellschaftliche Praxisrelevanz
4.3.5. Zielgerichtete Projektplanung
4.3.6. Produktorientierung
4.3.7. Einbeziehen vieler S inne
4.3.8. Soziales Lernen
4.3.9. Interdisziplinaritat
4.3.10. Grenzen des Projektunterrichts
4.4. Phasen des Projektunterrichts und Moglichkeiten der Schulermitbeteiligung
4.4.1. Projektinitiative
4.4.2. Auseinandersetzung mit der Projektinitiative (Projektskizze)
4.4.3. Gemeinsame Entwicklung des Betatigungsgebietes (Projektplan)
4.4.4. Projektdurchfuhrung
4.4.5. Beendigung des Projekts (Projektprasentation)
4.4.6. Fixpunkte
4.4.7. Metainteraktionen
5. Vergleich mit eigenen Erfahrungen
6. Schlufifolgerung
7. Literatur
1. Einleitung
1.1. Vorwort
In der vorliegenden Arbeit „ Schulermitbeteiligung im Projektunterricht“ soil es darum gehen, Kritikpunkte der traditionellen Unterrichtsgestaltung aufzuzeigen und die daraus resultierende Notwendigkeit einer anderen Gestaltung des Lehr- und Lernprozesses genauer zu erlautern. Mein Anliegen ist es, Moglichkeiten und Alternativen zu beschreiben, wie im Unterricht die Meinung der Schuler in Bezug auf die methodische Gestaltung des Unterrichts in diesen mit einflieBen kann. Ferner werde ich hierbei besonders auf die Moglichkeiten der Schulermitbeteiligung in einer Unterrichtsform, dem Projektunterricht, eingehen.
1.2. Aufbau der Arbeit
Diese Arbeit steht in Verbindung mit dem Seminar „Schulermitbeteiligung im Unterricht“.
Sie befaBt sich zunachst mit der Erlauterung des zentralen Begriffs „Schulermitbeteiligung“. Ferner sollen anschlieBend die einzelnen Rechte des Schulers und besonders die, die im Zusammenhang mit dem Thema der Arbeit stehen, Berucksichtigung finden. Die Notwendigkeit und Bedeutsamkeit der Schulermitbeteiligung wird im Folgenden anhand des Projektunterrichts verdeutlicht.
2. Erlauterung des Begriffs Schulermitbeteiligung
Meyer und Schmidt beschreiben Schulermitbeteiligung als ein Handeln, durch das sich die Schulerinnen und Schuler eigenstandig in das Unterrichtsgeschehen einbringen. Daraus resultiert dann, daB sie als annahernd Gleichberechtigte neben der Lehrerperson bei der Gestaltung, Planung und Auswertung des Unterrichts mitwirken (vgl. Meyer, M. / Schmidt, R., S. 11). Dabei ist diese Form der Mitbeteiligung „nicht nur als Reaktion auf das didaktische Handeln der Lehrer zu verstehen, sondern als aktive Gestaltung des Lernprozesses“ (Meyer, M./ Schmidt, R., S. 11).
Digel und Kwiatkowski sehen die Schulermitbeteiligung, die nach 1945 zum festen Bestandteil der politischen Bildung wurde, als Experiment fur demokratische Verhaltensweisen und praktische Erganzung theoretisch vermittelter Sozial- und Staatsburgerkunde. So fallt fur sie darunter die Einfuhrung der Klassensprecher- und Schulsprecherwahl, die Verteilung von Diensten an Schulervertreter, die Herausgabe von Schulerzeitungen, die Planung und Durchfuhrung von Arbeitsgemeinschaften u.v.m. Digel und Kwiatkowski benutzen den Begriff der Schulermitverwaltung synonym mit dem der Schulermitverantwortung (vgl. S. 335) und verstehen darunter - genau wie auch Meyer und Schmidt indirekt - „die Beteiligung der Schuler an der Gestaltung des Schullebens zur Einubung von Eigeninitiative, VerantwortungsbewuBtsein sowie von sozialen und politischen Verhaltensweisen“ (S. 335).
Zusammenfassend laBt sich der zu erlauternde Begriff wohl am besten durch Synonyme erklaren, die im Laufe des Seminars gesammelt wurden: Mitgestaltung, Motivation, Mitbestimmung, Mitarbeit, demokratisches Miteinander, Partizipation, Mitentscheidung, Mitverantwortung und Mitwirkung; denn sie alle berucksichtigen verschiedene wichtige Aspekte.
3. Rechte des Schulers auf Mitbeteiligung
In seinem Handbuch der Schulpadagogik erlautert Kock eine Reihe von Aspekten der Schulermitverantwortung. Im Rahmen der ,allgemeinen Schulermitverantwortung‘, so Kock, besitzt jeder einzelne Schuler Rechte, die ihm in der Kultusministerkonferenz vom 23. 05. 1973 zugesprochen wurden. Diese Rechte umfassen 1. Informationsrechte - zum Beispiel uber die BewertungsmaBstabe, uber die Unterrichtsplanung, die Schulabschlusse etc. - 2. das Beschwerderecht bei ungerechter Behandlung und 3. das Recht auf Meinungsfreiheit. Hierunter fallen das Demonstrationsrecht und das Versammlungsrecht. Als weitere Rechte, die am engsten im Zusammenhang mit dem Thema dieser Arbeit stehen, beschloB die Kultusministerkonferenz die Beteiligungsrechte. Darunter versteht man konkret die Beteiligung an der Unterrichtsplanung durch die Auswahl, die Bestimmung der Reihenfolge und der Schwerpunkte der Lerninhalte, die Kurswahl und Tutorenwahl und die Beteiligung an der methodischen Unterrichtsgestaltung.
Zwar sind die Rechte eines jeden Schulers durch zweierlei MaBnahmen, durch die Rechte der am Schulleben Beteiligten (Mitschuler, Lehrer, Eltern) und durch die spezifischen Bestimmungen (Lehrplane, Schulordnungen etc.) eingeschrankt, dennoch besteht der padagogische Auftrag darin, den Schuler zur Wahrnehmung seiner Rechte zu befahigen (vgl. Kock, S. 113).
Die Verwirklichung dieses padagogischen Auftrags wird zentrales Thema dieser Arbeit sein und detailliert auf ihre Durchfuhrungsmoglichkeit im Bezug auf den nun einzufuhrenden Projektunterricht hin untersucht werden.
4. Projektunterricht
4.1. Kurze Beschreibung des Projektunterrichts
„Projektunterricht ist problem- und praxisbezogen, ist handlungsorientiert [...] und berucksichtigt den Lebenszusammenhang“ (Struck, S. 20).. Seinen AnstoB erhalt er meist durch eine lebensnahe Situation (vgl. Jager, S. 55) und besondere Interessen. Ferner ist er meist facherubergreifend oder uberfachlich angesiedelt. Aufgrund seiner schon im Voraus festgelegten Dreiteilung in Planung, Durchfuhrung und Auswertung, ist er starker perspektivisch als andere Unterrichtsformen (vgl. Struck, S. 20).
Ziel des Projektunterrichts ist die Verknupfung von Leben, Lernen und Arbeiten. Daher sollte ein an den Interessen der Beteiligten (Schuler, Lehrer und ggf. auch Eltern) orientiertes Problem gemeinsam bearbeitet werden. Dieser ArbeitsprozeB hat dann meist ein Produkt vorzuweisen, das als Ergebnis dessen angesehen werden kann. Wichtig ist hierbei, daB die Schuler selbstandig die Einteilung der Zeit, des Inhaltes und der Strukturierung des Arbeitsprozesses vornehmen (Paradies / Linser, S. 66).
4.2. Zur Wichtigkeit des Projektunterrichts
Die Wichtigkeit des Projektunterrichts laBt sich aus der meist vorherrschenden Motivationslosigkeit sowohl auf Seiten der Schuler als auch auf der der Lehrer ersehen. Die haufig dominierende Form des Frontalunterrichts ist auf den Lehrer und den zu erlernenden Stoff ausgerichtet. Daraus folgt, daB dabei erstrangig die rezeptive Aufnahme des Stoffes vom Lernenden verlangt wird. Anmerkenswert ist, daB die rezeptiven Lernbedurfnisse meist schon zu Hause meist im UbermaB befriedigt werden z. B. durch Fernseh- und Videokonsum oder das standige Spielen am Computer. Diese Befriedigung der rezeptiven Bedurfnisse auf diese Art ist meist fur die Schuler interessanter als die Darstellung des Unterrichtsstoffes durch die Lehrperson.
Viele Bedurfnisse der Schuler bleiben in dem lehr- und stoffzentrierten Unterricht oft unberucksichtigt oder werden nicht entfaltet. Solche vernachlassigten Bedurfnisse sind zum Beispiel Bedurfnisse nach
a) existentiellen, bedeutsamen Themen und Problemkreisen wie Berufswahl und Freundschaft,
b) aktivem, selbstandigem, erfahrungsbetontem Lernen, das gleichermaBen SpaB und Erfolgserlebnisse vermittelt wie das praktische Arbeiten und Lernspiele,
c) kommunikativem Lernen und sozialen Kontakten durch Gesprache, Spiele, Schulfeiern, Projektwochen und
d) vertrauenserweckenden, uberschaubaren Lernbereichen und Lerngruppen, die Sicherheit vermitteln (vgl. Gudjons, S. 17, 18 und 25-27).
Dies sind alles Bedurfnisse, denen nur freiere Unterrichtsformen gerecht werden konnen.
4.3. Merkmale des Projektunterrichts
Zum besseren und detaillierteren Verstandnis von Projektunterricht werden nun einzelne Merkmale dieser Unterrichtsform genannt und erlautert. Jedoch liefern diese nicht eine exakte Beschreibung dieser offenen Unterrichtsform, sondern fassen lediglich die zuvor genannte, sehr allgemeine ,Definition‘ von Projektunterricht etwas enger. Festzuhalten ist dennoch, daB eine Unterrichtsform, die nur eines dieser Merkmale aufweist, nicht Projektunterricht genannt werden darf. Andererseits ist Projektunterricht aber nicht an die Einhaltung aller Merkmale gebunden (vgl. Bastian / Gudjons, S. 15).
4.3.1. Situationsbezug und Lebensweltorientierung
„Gegenstand der Projektarbeit sind Aufgaben oder Probleme, die sich aus dem ,Leben‘ ergeben“ (Bastian / Gudjons, S. 16). Der Situationsbezug sollte Ausgangspunkt des Lernprozesses sein. Schon allein deshalb konnen Projekte nicht ausschlieBlich an einzelne Facher gebunden sein; denn so wurde das Projekt nur kunstlich eingeengt werden. Projekte gehen vielmehr uber das Denken in den Fachwissenschaften hinaus und bekommen ihren AnstoB durch bestimmte Situationen oder Probleme im weiteren Sinne (vgl. Bastian / Gudjons, S. 16), d.h., sie thematisieren Probleme aus der Erfahrungsumgebung und beziehen sich auf die soziale Umgebung. Hier ist nicht nur das padagogische Geschick der einzelnen Lehrperson gefragt, sondern auch der Mut, gemeinsam mit den Schülern an eine Sache lernend heranzugehen und selbst „ Entdeckender“ zu sein (ebd.)
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