Disziplin wurde in ihren ersten Zügen durchgeführt durch die Bestrafung von Verbrechern. Macht und Herrschaft wurde durch die körperliche und grausame Bestrafung deutlich. Diese Art der Bestrafung beeindruckte das Volk. Die Wunden die, die Bestrafung hinterließ, zeigte die Macht der Vollzieher, und der Respekt und die Unterwürfigkeit ihnen gegenüber stieg. Dass Gefängnis kann als Institution gesehen werden, die den Verbrecher kontrolliert und diszipliniert.
Durch Forschungen im 17. Jahrhundert wurde die Bevölkerung untersucht und deren Probleme erkannt. Nützlichkeit und Nutzbarmachung eines jeden Individuums bekam immer mehr Bedeutung für die Mächtigen. Dieses konnte erreicht werden durch Disziplin. Die verschiedenen Disziplinartechniken verbreiteten sich auf immer mehr Institutionen ab dem 18. Jahrhundert.
„Die alten Gewaltsysteme wurden durch subtile vernetzte Techniken und Taktiken anonymer Machtkalküle abgelöst“.
Das Ziel ist eine Machtausübung auf die Psyche. Allerdings muss erst der Körper kontrolliert werden, um Kontrolle über die Gedanken und Gefühle des Menschen zu bekommen.
Foucault spricht von einer „Dispositive der Macht“, was bedeutet, dass immer feiner werdende Netzte versuchen das Individuum in seinem Handeln zu kontrollieren. Die Pädagogik bedient sich auch verschiedener Disziplinartechniken zur Kontrolle des Zöglings.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rolle der Erziehung im Zivilisationsprozess...
- Der Familiensinn und die Disziplin
- Der Totalitätsanspruch des Erziehers ......
- Die Kontrolle des Körpers..\li>
- Die Kontrolle des Verhaltens durch Erziehungsinstrumente.
- Die Kontrolle durch Zeitmanagement..\li>
- Die Verschmelzung von Mensch und Maschine….....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Disziplinargesellschaft und der Rolle der Erziehung im Zivilisationsprozess. Sie untersucht, wie durch verschiedene Disziplinartechniken und die Kontrolle des Körpers und Verhaltens die Entwicklung des Menschen gelenkt wird. Dabei werden die Ansätze von Foucault, Elias und Rutschky beleuchtet.
- Disziplinargesellschaft und Machtverhältnisse
- Die Rolle der Erziehung im Zivilisationsprozess
- Der Einfluss des Familiensinns auf die Entwicklung des Kindes
- Der Totalitätsanspruch des Erziehers
- Die Kontrolle des Körpers und Verhaltens
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Das Kapitel stellt das Thema der Disziplinargesellschaft vor und beleuchtet die frühen Formen der Machtausübung durch Bestrafung. Es zeigt, wie die Entwicklung der Disziplinartechniken im 17. und 18. Jahrhundert die Kontrolle und Nutzbarmachung des Individuums ermöglichte.
2. Die Rolle der Erziehung im Zivilisationsprozess
Das Kapitel diskutiert den Einfluss der Erziehung auf den Zivilisationsprozess und die Entwicklung des Kindes. Es werden die Ansätze von Norbert Elias und seine Theorie der „Partialtriebe“ sowie der „Zivilisationszwang“ vorgestellt. Die Rolle der Erziehung wird im Kontext der Entwicklung von Verhaltensstandards und der Unterdrückung von Trieben analysiert.
3. Der Familiensinn und die Disziplin
Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des „Familiensinns“ im 15. Jahrhundert und seinen Einfluss auf die Rolle der Familie in der Erziehung. Es beleuchtet die Veränderungen in der Familienstruktur und die Entstehung des Bedürfnisses nach Erziehung, die nicht aus der Familie selbst, sondern von außen kam. Die Bedeutung der Disziplin im Unterricht und die Rolle des Lehrers als moralischer Verantwortlicher werden dargestellt.
4. Der Totalitätsanspruch des Erziehers
Das Kapitel kritisiert den „totalitären Anspruch“ des Erziehers, der das Kind als „tabula rasa“ betrachtet und dessen Entwicklung vollständig kontrollieren möchte. Die „irrationale Rationalität“ der Pädagogik wird diskutiert und der Einfluss von Rousseau auf die Vorstellung vom „fabrizierten Kind“ hervorgehoben.
5. Die Kontrolle des Körpers
Dieses Kapitel befasst sich mit der Kontrolle des Körpers in der Disziplinargesellschaft. Es zeigt, wie die Manipulation des Körpers und die Unterwerfung als Mittel zur Machtausübung im klassischen Zeitalter eingesetzt wurden. Die Spaltung des Körpers in Unterwürfigkeit und Mächtigkeit sowie die Anwendung von Disziplinartechniken in verschiedenen Bereichen wie dem Militär werden erläutert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Disziplinargesellschaft, Erziehung, Zivilisationsprozess, Familiensinn, Totalitätsanspruch, Kontrolle des Körpers, Verhaltenskontrolle, „Partialtriebe“, „Zivilisationszwang“, „tabula rasa“, Fabrikation des Kindes.
- Citar trabajo
- Ina Davids (Autor), 2006, Historisch-kritische Anthropologie - Sind wir zivilisiert? , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79627