Inhaltsverzeichnis:
I. Einleitung S.01
II. Vorgeschichte S.02
III. Die Krisenphase S.05
IV. Die Phase des Wandels S.07
V. Die Phase der Institutionalisierung
und Konsolidierung S.10
VI. Fazit S.14
VII. Literaturverzeichnis S.17
I. Einleitung
Der Begriff der ,,Zivilgesellschaft" bzw. der "civil society" tritt in aktuellen politischen und sozialwissenschaftlichen Debatten immer häufiger auf. Deshalb warnen in diesem Zusammenhang Wolfgang Merkel und Hans- Jochim Lauth: ,,Immer dann, wenn Begriffe der politischen Philosophie in den wohlfeilen Gebrauch der Alltagssprache übergehen, ist Vorsicht geboten. (...) Der umworbene Begriff droht seine inhaltliche Substanz zu verlieren und in analytischer Beliebigkeit zu versinken".
Ein wesentliche Grund für den enormen Aufschwung des Konzepts der ,,Zivilgesellschaft" liegt in den gesellschaftlichen Umbruchphasen in den Ländern Osteuropas. Beim Fall der ,,realsozialistischen" Systeme waren zivilgesellschaftliche Aktivitäten von großer Bedeutung. Die polnischen, ungarischen und tschechoslowakischen Oppositionsbewegungen orientierten sich stark an diesem Konzept. Die "civil society" wurde dort als eine im Gegensatz zum Staate stehende Bürgergesellschaft antizipiert, die sich einen politischen und öffentlichen Raum, unabhängig vom Staat erkämpfte.
Ziel dieser Arbeit ist es die Zivilgesellschaft in der ehemaligen Tschechoslowakei zu untersuchen und zu beschreiben. Aus diesem Grund ist es notwendig sich zunächst mit der Geschichte seiner Völker zu beschäftigen, um dadurch die darauffolgenden Ereignisse in der Phase der Krise, des Wandels und der Konsolidierung sowie Institutionalisierung der Demokratie besser verstehen zu können. Im abschließenden Teil sollen relevante Kernaussagen der Analyse zusammengefasst werden.
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Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Vorgeschichte
III. Die Krisenphase
IV. Die Phase des Wandels
V. Die Phase der Institutionalisierung und Konsolidierung
VI. Fazit
VII. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Der Begriff der ,,Zivilgesellschaft" bzw. der „civil society“ tritt in aktuellen politischen und sozialwissenschaftlichen Debatten immer häufiger auf. Deshalb warnen in diesem Zusammenhang Wolfgang Merkel und Hans- Jochim Lauth: ,,Immer dann, wenn Begriffe der politischen Philosophie in den wohlfeilen Gebrauch der Alltagssprache übergehen, ist Vorsicht geboten. (...) Der umworbene Begriff droht seine inhaltliche Substanz zu verlieren und in analytischer Beliebigkeit zu versinken".1
Ein wesentliche Grund für den enormen Aufschwung des Konzepts der ,,Zivilgesellschaft" liegt in den gesellschaftlichen Umbruchphasen in den Ländern Osteuropas. Beim Fall der ,,realsozialistischen" Systeme waren zivilgesellschaftliche Aktivitäten von großer Bedeutung. Die polnischen, ungarischen und tschechoslowakischen Oppositionsbewegungen orientierten sich stark an diesem Konzept. Die „civil society“ wurde dort als eine im Gegensatz zum Staate stehende Bürgergesellschaft antizipiert, die sich einen politischen und öffentlichen Raum, unabhängig vom Staat erkämpfte.2
Ziel dieser Arbeit ist es die Zivilgesellschaft in der ehemaligen Tschechoslowakei zu untersuchen und zu beschreiben. Aus diesem Grund ist es notwendig sich zunächst mit der Geschichte seiner Völker zu beschäftigen, um dadurch die darauffolgenden Ereignisse in der Phase der Krise, des Wandels und der Konsolidierung sowie Institutionalisierung der Demokratie besser verstehen zu können. Im abschließenden Teil sollen relevante Kernaussagen der Analyse zusammengefasst werden.
II. Vorgeschichte
Um zu einem besseren Verständnis der Zivilgesellschaft in der ehemaligen Tschechoslowakei zu gelangen, ist es unumgänglich sich mit ihrer Geschichte näher zu befassen. Denn gerade der Blick in die Vergangenheit erklärt die Eigenheiten und den Verlauf der zivilgesellschaftlichen Entwicklung in diesem Land.
Bei der geschichtlichen Betrachtung der tschechoslowakischen Beziehungen im allgemeinen ist zunächst folgendes festzuhalten:
Beide westslawischen Völker entwickelten zwar jahrhundertlang in voneinander getrennten Staatsgebilden, dennoch war zwischen ihnen immer ein intensiverer Zusammenhalt als zu anderen Nachbarvölkern vorhanden. Zurückzuführen ist dieser Umstand insbesondere auf die gegenseitige Abhängigkeit. Die im deutschen Siedlungsgebiet ansässige tschechische Bevölkerung, die Angst vor einem germanischen Übergewicht hatte, sah in den Slowaken die einzige Verbindung zur slawischen Welt. Das slowakische Volk wiederum empfand den tschechischen Bruder als wichtigen Partner gegen die ungarische Assimilationspolitik. Ein weiterer, durchaus grundlegender Faktor, der eine qualitative und intensive Beziehung ermöglichte, waren/ sind die stark miteinander verwandten Sprachen. Dies und die ähnliche Herkunft hatten eine sich in weiten Teilen entsprechende Mentalität, Tradition, etc. zur Folge, so dass sich beide Völker als eine brüderliche Gemeinschaft sahen.3
Mit der Auflösung Österreich- Ungarns entstand die 1. Tschechoslowakische Republik im Jahre 1918, in der die beiden Völker mit unterschiedlichem Entwicklungsstand eintraten. Die tschechische Gesellschaft hatte aufgrund von parlamentarischen Erfahrungen während der K.u.K- Monarchie Zeit sich demokratisch zu entwickeln und konnte so eine Reihe von demokratische denkender Politiker und Schriftsteller vorzeigen. Die Slowaken, die stark unter der ungarischen Unterdrückungspolitik litten, konnten keine politisch- demokratischen Traditionen aufweisen.4
Ein Blick auf die Situation im Jahre 1918 schildert diese Unterschiede zwischen den beiden Völkern: „…Im Gegensatz zu Böhmen und Mähren [gab es in der Slowakei] - keine Hochschule, nicht einmal ein slowakisches Gymnasium; … las man Zeitungen in nicht mehr als etwa 500 Familien. Die Slowaken hatten nicht wie die Tschechen ihr Nationaltheater, nicht zu sprechen von einer entwickelten Industrie oder dem Bankwesen.“5
Die 1. Tschechoslowakische Republik war in ihrem 20jährigen Bestehen eine freiheitliche Massendemokratie mit vielfältigen Interessensorganisationen, in der im allgemeinen koalitions- und kompromisswillige Politiker mit einer durchaus wirksamen zentral gesteuerten Verwaltung aus Prag die politische Stabilität sicherten.6
Dennoch wurden konfliktbringende Versäumnisse, die Auswirkungen bis in die heutige Zeit haben und auch neben dem 2. Weltkrieg maßgeblich an der Zerstörung der Republik mitwirkten, begangen. Das Verhältnis zur größten nationalen Minderheit, den Deutschen, blieb ungeklärt. Auch die Autonomieversprechen an die Slowaken wurden nie eingehalten. Der Grund dafür war die Angst vor einer deutschen Übermacht und möglichen Abspaltungsversuchen des slowakischen Teils durch die Ungarn.7
„Man ging einfach davon aus.., die Slowaken würden einen zweiten, jüngeren Zweig der tschechoslowakischen Nation bilden und seien deshalb nicht ein eigenständiges slawisches Volk, sondern ein jüngerer Schössling des tschechoslowakischen.“8
Mit dem Münchner Abkommen 1938 endet die 1. Tschechoslowakische Republik. Deutsche Truppen besetzten das Land, was für die Tschechen zunächst zu immensen Gebietsverlusten und bald darauf zur völligen Übernahme durch die Deutschen führte. Die Slowakei wurde zum eigenständigen Staat ernannt, in der die katholisch-nationalistische Volkspartei regierte. Der restliche Teil wurde zu deutschen Protektorat erklärt.9
Durch das totalitäre nationalsozialistische Regime wurden politisch- kulturelle notwendige Bedingungen für eine Zivilgesellschaft im Großen und Ganzen zunichte gemacht.1 0
Nach Ende des 2.Weltkrieges gab es eine kurze demokratische Phase, die jedoch durch die Vertreibung von Sudeten- und Karpatendeutschen sowie durch die gewaltsame Umsiedelung von in der Slowakei lebenden Ungarn überschattet wurde. Zwar bestanden slowakische Unabhängigkeitsbestrebungen, doch die Wahlen im Mai 1946 und die darauffolgenden Ereignisse beendeten dieses Vorhaben. Während in der Slowakei die Demokraten gewannen, siegten in den böhmischen Ländern die Kommunisten, die, um auf das Wahlergebnis in der Slowakei Einfluss auszuüben, die dortigen Kommunisten unterstützten. Diese gaben kurze Zeit später in dem Dritten Prager Vertrag die slowakische Staatlichkeit auf und ordneten sich der Prager Zentrale unter, so dass es zu einer Änderung des Machtverhältnisses zugunsten der Kommunisten kam. Mit einem Putsch im Jahre 1948 kam es daraufhin zur Machtübernahme der kommunistischen Partei mit der Unterstützung Moskaus.11
Für die zivilgesellschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten sowie für das wirtschaftliche System bedeutete dies zwar keine völlige doch eine weitgehende Zerstörung.12
Nach Stalins Tod gab es, wie in Ungarn und Polen auch, Liberalisierungsversuche. So versuchten die Parteireformer sich im Jahre 1968 („Prager Frühling“) mit einer breiten Zustimmung der Bevölkerung für eine freie Entwicklung der Zivilgesellschaft innerhalb des Konzepts eines „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ einzusetzen (Reformkommunismus). Dabei wurden massive Forderungen nach einer Demokratisierung, Föderation und dezentraler Marktwirtschaft laut. Die sowjetische Besetzung des Landes im August 1986 setzte dem Reformprozess ein Ende und verhinderte eine freie Entfaltung der zivilen Gesellschaft.13
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1 W. Merkel/H.-J. Lauth, 1998 (S. 3)
2 Vgl. G. Lohmann , 1999 (S.1)
3 Vgl. J. Mlynarik, 1993 (S. 16f)
4 Vgl. Z.Eis, 1992 (S.163f)
5 Z. Eis, 1992 (S.164)
6 Vgl. J. Juchler (S.315)
7 Vgl. Z. Eis, 1992 (S.163)
8 Z. Eis ,1992 (S. 163)
9 Vgl. J. Juchler, 1994 (S. 316)
10 Vgl. Z. Mansfeldova/ M. Szabo, 2000 (S. 89)
11 Vgl. J. Mlynarik, 1992 (S.29)
12 Vgl. Z. Mansfeldova/ M. Szabo, 2000 (S. 89)
13 Vgl. Z. Mansfeldova/ M. Szabo, 2000 (S. 90)
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