Wer einen Blick in die Vergangenheit der Pädagogik wirft, wird auf viele Werke von berühmten Pädagogen wie z.B. Rousseau, seinen Schüler Pestalozzi und Fröbel stoßen. Denn lange Zeit war der Bereich der Erziehung eine Männerdomäne.
Doch im 20. Jahrhundert erscheint der Name einer Frau in der Geschichte der Pädagogik, deren Name stellvertretend für eine Idee, Methode und Erziehung, ja sogar einer Bewegung steht. Die Rede ist von der Reformpädagogin Maria Montessori. Selbst heute, über fünfzig Jahren nach ihrem Tod, ist die Montessori-Pädagogik wohl eine der bekanntesten pädagogischen Konzepte weltweit und selbst Menschen, die keine Bezugnahme zu Kindern und Erziehung haben, kennen ihren Namen.
Als erstes möchte ich das Leben von Maria Montessori kurz näher beleuchten, um ihr pädagogisches Konzept besser verstehen zu können.
Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Maria Montessori
2.1 Biographie
3. Montessori Pädagogik
3.1 Maria Montessoris Menschenbild
3.2 Der Erziehungsbegriff bei Maria Montessori
3.3 Sensible Phasen
4. Freie Arbeit nach Montessori
4.1 Die vorbereitete Umgebung und das didaktische Material
4.2 Veränderte Rolle des Erziehers
4.3 Die Prinzipien der Freiarbeit
5. Schlussgedanken
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Wer einen Blick in die Vergangenheit der Pädagogik wirft, wird auf viele Werke von berühmten Pädagogen wie z.B. Rousseau, seinen Schüler Pestalozzi und Fröbel stoßen. Denn lange Zeit war der Bereich der Erziehung eine Männerdomäne.
Doch im 20. Jahrhundert erscheint der Name einer Frau in der Geschichte der Pädagogik, deren Name stellvertretend für eine Idee, Methode und Erziehung, ja sogar einer Bewegung steht. Die Rede ist von der Reformpädagogin Maria Montessori. Selbst heute, über fünfzig Jahren nach ihrem Tod, ist die Montessori-Pädagogik wohl eine der bekanntesten pädagogischen Konzepte weltweit und selbst Menschen, die keine Bezugnahme zu Kindern und Erziehung haben, kennen ihren Namen.
Als erstes möchte ich das Leben von Maria Montessori kurz näher beleuchten, um ihr pädagogisches Konzept besser verstehen zu können.
2. Maria Montessori
2.1 Biographie
Maria Montessori wird am 31. August 1870, im Jahr der Einigung Italiens, in Chiaravalle bei Ancona/Italien geboren. Sie wächst als Einzelkind des Finanzbeamten Alessandro Montessori (1832-1915) und seiner Frau Renilde, geborene Stoppani (1840- 1912) auf.
Nach Abschluss der sechsjährigen Grundschule folgt der Besuch einer naturwissenschaftlich-technischen Sekundarschule (1883-1890). Unterstützt durch ihre Mutter, beginnt Montessori zunächst ein naturwissenschaftliches Studium. Jedoch wechselt sie 1892 ihr Studienfach und studiert an der Universität in Rom Medizin. Die Zeit des Medizinstudiums ist von etlichen Schwierigkeiten geprägt, sowohl Professoren als auch Kommilitonen reagieren ablehnend auf sie. Als Maria 1896 ihr Ziel erreicht und promoviert, ist sie die erste Ärztin Italiens.
Nach ihrem Studium bekommt sie eine Anstellung als Assistenzärztin, in der Abteilung der Kinderpsychiatrie, an der Universitätskinderklinik in Rom. Der Umgang mit den behinderten Kindern ist der „Ausschlag für den Richtungswechsel. Von der reinen Medizinerin über die Sozialmedizinerin wird sie zur Pädagogin“ (Waldschmidt, 2001, S. 18). Montessori erkennt das Bedürfnis der behinderten Kinder nach Beschäftigung und Eigenantrieb, das allen Kindern zu Grunde liegt, sowie deren Lernfähigkeit.
Unter Berücksichtigung der Schriften von J.G. Itard und E. Seguin entwickelt sie eine spezifische Methode und eigene Materialien zur Erziehung und Unterrichtung geistig behinderter Kinder. Montessori leitet in Rom ein medizinisch-pädagogisches Institut (mit Modellschule) zur Ausbildung von Lehrern für behinderte Kinder und erzielt mit ihrer Methode große Erfolge. Einige ihrer Kinder können sogar auf eine Regelschule wechseln.
Nachdem sie 1907 das erste „Casa dei Bambini“ (Kinderhaus), im Armenviertel San Lorenzo in Rom eröffnet, spricht sich das Kinderhausmodell schnell herum. Ihre Erfahrungen mit den behinderten Kindern kommen Montessori hier zu Nutzen. Die Kinder des Kinderhaus machen unerwartete Fortschritte, die zuvor niemand den benachteiligten Kindern zugetraut hätte. Montessori gelangt somit zu der Meinung, dass mittels ihrer Unterrichtsmethoden alle Kinder, besser als bisher, gefördert werden können.
1909 veröffentlicht sie ihr Hauptwerk "Il metodo", welches ihre ersten pädagogischen Erfahrungen und Theorien enthält. Ab 1913 reist sie in viele Länder der Welt und hält Vorträge in Europa, Amerika und Indien. Dies trägt dazu bei, dass die Verbreitung ihrer Pädagogik weltweit schnell voran kommt. Zudem bildet sie zu dieser Zeit Lehrkräfte mit ihrer Methode aus.
Die Entwicklung der Montessori-Pädagogik wird jedoch immer wieder durch totalitäre Regime gebremst. In der Zeit des Nationalsozialismus werden in Deutschland z.B. alle Montessori-Institutionen geschlossen.
1934 verlegt Montessori, auf Grund des aufkommenden Faschismus, ihren Wohnsitz nach Barcelona und 1936 wegen des spanischen Bürgerkriegs in die Niederlande und später nach Indien. 1947 kehrt sie allerdings in die Niederlande zurück. Sie lebt in Nordwijk aan Zee, wo sie im Jahr 1952 eines plötzlichen Todes stirbt (vgl. Waldschmidt, 2001, S. 12 ff).
3. Montessori Pädagogik
Die Montessori-Pädagogik, ist ein reformpädagogisches Bildungsangebot und orientiert sich direkt am Kind, wobei konsequent die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt werden. Sie „ist kein statisches und in sich geschlossenes System. Sie ist vielmehr eine offene theoretische Konzeption, deren Vorgaben und Prinzipien es erlauben, sowohl auf neuere wissenschaftliche Entwicklungen wie auf die heutigen Anforderungen pädagogischer Praxis zu antworten“ (Waldschmidt, 2001, S. 91).
Wer in einer Montessori-Einrichtung arbeiten möchte, muss eine hierfür spezielle Ausbildung absolvieren. Inhaltlich sollen die Teilnehmer mit der Theorie und Praxis von Maria Montessori vertraut werden. Die Ausbildung schließt mit einem Montessori-Diplom ab.
Als nächstes möchte ich zuerst auf das Menschenbild von Maria Montessori näher eingehen, um ihre Theorie besser zu verstehen.
3.1 Maria Montessoris Menschenbild
Der Kernpunkt der Montessori-Pädagogik ist ein bestimmtes Menschenbild. Ihre anthropologischen Grundthesen enthalten folgende Aussagen:
1. Der Mensch in der Schöpfung
Nach Montessori ist der Mensch ein Geschöpf Gottes und von Geburt an gut. Sie sieht den Menschen als letztes Glied in der Evolution. Der Mensch ist sowohl mit Geist, Intelligenz und Psyche ausgestattet und hat Verantwortung gegenüber den „kosmischen Aufgaben“. Jedes Lebewesen hat seine eigenen Aufgaben zu erfüllen, wobei eine gegenseitige Abhängigkeit vorhanden ist. „Der Mensch nimmt Einfluss auf die Natur, schafft sich mit anderen eine menschliche Umwelt, gestaltet sie und bringt Kultur und Zivilisation hervor“ (Waldschmidt, 2001, S. 38).
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- Arbeit zitieren
- Christina Karoly (Autor:in), 2006, Freie Arbeit nach Maria Montessori, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79236
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