Neben meiner Ausbildung an der Bundesakademie für Sozialarbeit in St. Pölten bin ich als Journalist beim Niederösterreichischen Pressehaus tätig. Bei der lokalen Wochenzeitung “Badener Rundschau” konnte ich, neben meinem Wissen aus zahlreichen Fortbildungen und Seminaren, bisher auch schon ein profundes Praxiswissen im Medienbereich erwerben.
Mit diesem Wissen im Hintergrund möchte ich in dieser Seminararbeit versuchen, an Hand des Beispieles der Niederösterreichischen Sozialratgeber die Hypothese: “Sozialarbeiter fühlen sich in der Rolle als Medienmacher nicht sehr wohl” zu überprüfen. Weiters ist es mir auch ein Anliegen, jedem Leser einen raschen Zugang zum Thema Medien zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
1.) Vorwort
2.) Definition des Wortes Medien
3.) Sozialarbeiter in der Medienwelt
4.) Medienlandschaft in Österreich
Printmedien
Hörfunk
Fernsehen
Neue Medien
5.) Durch Sozialarbeiter gestaltete Medien
Analyse der Niederösterreichischen Sozialratgeber
6.) Abschlussbetrachtung der Analyse
7.) Überlegungen für die Zukunft
8.) Literaturverzeichnis
1.) Vorwort
Neben meiner Ausbildung an der Bundesakademie für Sozialarbeit in St. Pölten bin ich als Journalist beim Niederösterreichischen Pressehaus tätig. Bei der lokalen Wochenzeitung “Badener Rundschau” konnte ich, neben meinem Wissen aus zahlreichen Fortbildungen und Seminaren, bisher auch schon ein profundes Praxiswissen im Medienbereich erwerben.
Mit diesem Wissen im Hintergrund möchte ich in dieser Seminararbeit versuchen, an Hand des Beispieles der Niederösterreichischen Sozialratgeber die Hypothese: “Sozialarbeiter fühlen sich in der Rolle als Medienmacher nicht sehr wohl” zu überprüfen. Weiters ist es mir auch ein Anliegen, mit den vorangestellten Punkten jedem Leser einen raschen Zugang zum Thema Medien zu ermöglichen.
Manche Ausführungen und Zitate sollen weiters auch zum Überdenken der eigenen Position und zum Erkennen eigener Stärken und Schwächen beitragen.
Aus Platzgründen ist es leider nicht möglich, auf die teilweise Jahrtausende lange geschichtliche Entwicklung der einzelnen Medien näher einzugehen. Die im Vergleich dazu nahezu explosionsartigen Neuerungen der letzten Jahrzehnte sind an dieser Stelle aber nochmals besonders hervorzuheben.
Allen, die sich für die genaue Entwicklung der Medien interessieren, sind mit dem Buch “Vom Faustkeil zum Laserstrahl” gut beraten.
Dieses Vorwort schließt mit einem Zitat von H.J.Eckstein, welches mich im Sozialratgeber des Verwaltungsbezirkes Scheibbs besonders angesprochen hat:
"Schwerwiegende Entscheidungen fallen selten in leichten Zeiten, und tiefgreifende Veränderungen entstehen nicht durch oberflächliche Erfahrungen."
2.) Definition des Wortes Medien
Medien (lateinisch) = Kommunikationsmittel zur Verbreitung von Wissen
(Nachrichten, Meinungen, Unterhaltung, Bildung) durch Zeichen und Bilder (Fotografie), Rede, Druck (Buch und Presse), Film, Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen), Schallplatte und Bildplatte, Tonband und Bildband auf Spule oder Kassette, in gesellschaftlichen Gruppen (Gruppenmedien) oder an ein großes Publikum (Massenmedien).
(Brockhaus,Band 3,1985,521)
Im Grunde muss man vier Bedeutungen des Wortes Medium unterscheiden: die grammatikalische, die physikalische, die spiritistische und die parapsychologische. Das Wort “Medien” wird also in seiner Singularform zumeist ganz allgemein, im Sinne von “Mittleres” oder “Vermittelndes” gebraucht. Umgangssprachlich bleibt das Wort sehr vage und damit vielfältig verwendbar.
(Faulstich,1991,8)
3.) Sozialarbeiter in der Medienwelt
Für Sozialarbeiter wird der Umgang mit Medien immer wichtiger. Durch den Paradigmenwechsel der Sozialarbeit vom reinen Helfen hin zur Sichtweise “Hilfe zur Selbsthilfe” (Baecker,1994,13) hat sich der Aufgabenbereich der Sozialarbeit wesentlich gewandelt. In zunehmendem Maße sind Sozialarbeiter nun auch im Präventivbereich tätig und auch das Tätigkeitsfeld des Sozialmanagements gewinnt immer mehr an Bedeutung.
In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Medien durch die rasche Weiterentwicklung der Technik rasant zugenommen. Nicht umsonst spricht man heute von einer “Mediengesellschaft”.
Im Vergleich zu der rasanten Entwicklung der Medienwelt in den letzten Jahrzehnten hinkt die Sozialarbeit in Österreich immer noch hinterher.
Besonders beim Vergleich (Quelle: Telefonat mit ÖBV) hinsichtlich Anzahl der erschienenen Fachbücher und Zeitschriften zeigt sich ein gravierender Unterschied zwischen unseren deutschsprachigen Nachbarstaaten und Österreich.
Der Hauptgrund dafür ist sicherlich die Überlastung vieler Sozialarbeiter, die von ihrer Tätigkeit derart ausgelastet sind, dass nur wenig Zeit für Medienarbeit bleibt.
Mit ein Grund für die geringe Zahl der Veröffentlichungen in Österreich (im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz) mag sicher die in Österreich nicht universitäre Sozialarbeiter-Ausbildung sein. Durch das Fehlen einer Fachhochschule ist der Forschungsbereich in Österreich derzeit beispielsweise im Vergleich zu Deutschland deutlich unterentwickelt. Jenö Bango meint dazu: “Zu den Merkmalen des Professionellen gehört, dass die Ausbildung immer mehr spezialisiert, akademisiert und auf die Universitäten lokalisiert wird.” (Bango, 1994,32) Der in Seminaren oft verwendete Satz: “Mehr Medien durch verstärkte Professionalisierung,” dürfte also auch besonders im Sozialen Bereich zutreffend sein.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt auch die mit Deutschland nicht vergleichbare österreichische Medienlandschaft (siehe auch: “Medienlandschaft in Österreich”).
Im Vergleich zu den Publikationen sieht es im Bereich des Mediums Internet erstaunlicherweise besser aus. Überraschend viele private Hilfsorganisationen (NGO's) und Beratungsstellen besitzen bereits eine Email-Adresse. Die meisten von ihnen bieten auch eine eigene Homepage an. Sogar der staatliche Bereich ist überraschend gut vertreten. Nur ein Beispiel sei hier angeführt, weil es im Bezug auf diese Seminararbeit sehr praktisch und zeitsparend war: Es ist bereits möglich, an jede Bezirkshauptmannschaft in Niederösterreich ein Email zu senden.
Im Sozialbereich hat man offensichtlich die Vorteile, des Internets bereits erkannt.
Durch den anfangs angesprochenen Paradigmenwechsel nimmt natürlich auch die Zahl der Vorträge und Informationsveranstaltungen zu. Gerade in diesen Bereichen sind heute Medien nicht mehr wegzudenken. Ein mit Medien gestalteter Vortrag manifestiert sich nachweislich besser im Gedächtnis des Zuhörers, da nicht nur der Gehörsinn angesprochen wird. Dazu kommt noch die Tatsache, dass bei den meisten Menschen die optische Komponente besonders stark ausgeprägt ist.
Auch im Bereich der Arbeitsanalyse nehmen Medien einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Bereits heute müssen besonders viele private Einrichtungen einen Tätigkeitsbericht für ihre Träger zusammenstellen.
Ein Blick in die Zukunft lässt diesen Trend auch im öffentlichen Bereich erkennen.
Durch immer weniger Geldmittel und eine immer stärkere Effizienzkontrolle, dürfte in Zukunft der Präsentation noch eine wichtigere Rolle zukommen. Gerade dann wird es wichtig sein, Medien gezielt einzusetzen, um die Finanzierung und damit den Fortbestand seiner Einrichtung zu sichern.
Zusätzliche Kenntnisse im richtigen Umgang mit Medien werden in Zukunft also noch wichtiger sein als jetzt. Auch die Ausbildung, respektive das Studium des Sozialarbeiters wird sich in Zukunft verstärkt an diese oben skizzierte Entwicklung anpassen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
4.) Medienlandschaft in Österreich
Printmedien
Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt für den Sozialarbeiter auch die Österreichische Medienlandschaft. Besonders im Bereich der Printmedien (Tageszeitungen und Lokalzeitungen) führt der Druck der Verkaufszahlen zu einer immer boulevardeskeren Berichterstattung. Bei dieser Form des Zeitungmachens haben nur verkaufssteigernde Artikel aus dem Sozialbereich Platz.
Eine wissenschaftliche Berichterstattung bleibt auf der Strecke. Natürlich kann sich ein Sozialarbeiter diese Form des Journalismus auch zunutze machen, um etwa für seine Klienten Geld zu lukrieren. Es müssen aber unbedingt auch die Folgen, die sich aus diesem Schritt ergeben, bedacht und mit dem Klienten besprochen werden.
Angemerkt sollte hier auch der Sonderstatus der “Neuen Kronenzeitung” werden, die mit täglich fast 2,9 Millionen Lesern in Österreich eine Vorreiterrolle einnimmt, die selbst international ihres Gleichen sucht. Wie Untersuchungen zeigen, wird die von den Redakteuren dieser Zeitung geprägte Meinung von vielen Menschen unreflektiert als eigene Meinung übernommen. (Beachten Sie zu diesem Thema auch den Artikel “Krone siegt im Austro-Zeitungskrieg” aus der Financial Times Deutschland.)
In diesem Zusammenhang sei auch ausgeführt, dass sich nur wenige Eigentümer den gesamten Österreichischen Zeitungsmarkt aufteilen, was sich natürlich auch auf die Berichterstattung auswirkt.
Für wissenschaftliche Artikel bleiben nur die Qualitätszeitungen und Fachzeitungen. Besonders kleine Fachzeitungen sind durch eine immer geringer werdende Zahl an Inseraten in ihrer Existenz gefährdet.
Der nachstehend angeführte Überblick zeigt die Verkaufszahlen der Österreichischen Tageszeitungen auf Grundlage der Medienanalyse des ersten Halbjahres 2000.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Hörfunk
Im Hörfunkbereich ergab sich in den letzten Jahren durch die Erteilung von Lizenzen an Privatsender ein Mehr an Angebot für die Benutzer. Von den neuen Lokalradios werden häufig Informationen aus dem sozialen Sektor, besonders aus dem Gesundheitsbereich, vermittelt. Wissenschaftlich fundierte Sendungen haben auf privaten Stationen aber auf Grund der für das Überleben wichtigen Hörerzahlen keinen Platz. Im Wissenschaftsbereich bietet vor allem der öffentlich rechtliche Sender Ö1 Informationen für seine Hörer an. Expertengespräche gibt es auch immer wieder im lokalen Hörfunk des ORF.
Die Ergebnisse des aktuellen Radiotestes über das Hörverhalten der Österreicher finden Sie im Anhang.
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- Citation du texte
- DSA Mag. (FH) MSc Markus Neuwirth (Auteur), 2000, Sozialarbeiter als Medienmacher - Sozialarbeiter in der Medienwelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78751
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