Ziel der Arbeit ist es, die Bedingungen, Chancen und Risiken der beiden alternativen Internationalisierungsstrategien Export und Direktinvestition (DI) für deutsche kleine und mittlere Unternehmungen (KMU) in Mittel- und Osteuropa (MOE) zu analysieren. Um eine solide Analyse gewährleisten zu können, widmet sich der Autor als Ausgangspunkt seiner Untersuchung zunächst der Erörterung wichtiger theoretischer Grundlagen des Internationalisierungsphänomens - zunächst von Unternehmen im Allgemeinen, dann von KMU im Speziellen. Um gleichzeitig einen Praxisbezug der Arbeit sicherstellen zu können, werden diese theoretischen Grundlagen immer wieder durch Ergebnisse empirischer Studien ergänzt. Auf diesen Grundlagen aufbauend werden dann die Länder MOE als Internationalisierungsmärkte für deutsche KMU untersucht. Zunächst wird dazu ein Überblick über den Transformationsprozess der mittel- und osteuropäischen Länder gegeben, da dieser Wandel erst zu ihrer Einbindung in die Weltwirtschaft geführt hat und somit den Grundstein für die Internationalisierung von KMU in diesen Märkten bildet. Anschließend widmet sich der Autor dann der ausführlichen Analyse der aktuellen Bedingungen in MOE. Hierauf aufbauend werden im Folgenden die beiden Alternativen Export und DI als mögliche Internationalisierungsstrategien deutscher KMU in MOE diskutiert. Dem Autor gelingt es dabei systematisch die Fein- und Besonderheiten beider Strategiealternativen speziell für deutsche KMU in MOE herauszuarbeiten und wichtige Erfolgsfaktoren ihrer erfolgreichen Ausgestaltung zu folgern. Abschließend kann dann die Deduktion der Chancen und Risiken beider Strategiealternativen für deutsche KMU erfolgen und gleichzeitig können grundsätzliche strategische Verhaltensempfehlungen für die jeweiligen Strategiealternativen herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung, Ziel und Gang der Untersuchung
2 Internationalisierung als Strategie
2.1 Die Begriffe Internationalisierung und Internationalisierungsstrategie
2.2 Motive und Ziele der Internationalisierung
2.3 Erfolgsfaktoren der Internationalisierung
2.4 Chancen und Risiken der Internationalisierung
2.5 Der Prozess der Internationalisierung im Überblick
2.5.1 Auslandsmarktforschung und Zielplanung
2.5.2 Die Marktauswahl
2.5.3 Der Markteintritt
2.5.4 Die Marktbearbeitung
2.6 Die Internationalisierung von kleinen und mittleren Unternehmungen (KMU)
2.6.1 Der Begriff der KMU und ihre spezifischen Merkmale
2.6.2 Gründe der Internationalisierung von KMU
2.6.3 Besonderheiten der Internationalisierung von KMU
2.6.4 Internationalisierungsprofile, -formen und -ansätze von KMU
3 Die Märkte Mittel- und Osteuropas (MOE) im Fokus der Internationalisierung deutscher KMU
3.1 Die Transformation der Märkte MOE und ihre Einbindung in die Weltwirtschaft
3.1.1 Kennzeichnung der Transformationsländer MOE und Ziel der Trans- formation
3.1.2 Der Wandel im Überblick
3.1.3 Die gegenwärtigen Bedingungen
3.2 Export als Internationalisierungsstrategie deutscher KMU in MOE
3.2.1 Der Exportbegriff
3.2.2 Theoretische Erklärungsansätze für den Export
3.2.3 Exporte hemmende und fördernde Einflussfaktoren
3.2.4 Motive für den Export und durch Exporte ausgelöste Effekte
3.2.5 Erfolgsfaktoren exportierender Unternehmen
3.3 Direktinvestition als Internationalisierungsstrategie deutscher KMU in MOE
3.3.1 Der Direktinvestitionsbegriff und seine Klassifikation
3.3.2 Theoretische Erklärungsansätze für Direktinvestitionen
3.3.3 Direktinvestitionen hemmende und fördernde Einflussfaktoren
3.3.4 Motive für Direktinvestitionen und durch Direktinvestitionen ausgelöste Effekte
3.3.5 Erfolgsfaktoren direktinvestiver Tätigkeiten
3.4 Export- und Direktinvestitionsaktivitäten deutscher KMU in MOE – eine empirische Bestandsaufnahme und stilisierte Fakten
4 Kritische Überprüfung der Bedingungen der Märkte MOE hinsichtlich der Chancen und Risiken für Exporte und Direktinvestitionen deutscher KMU
5 Schlussbetrachtung
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 01: Aufbau und Ablauf der Arbeit
Abb. 02: Motive und Ziele der Internationalisierung von Unternehmen
Abb. 03: Die Risiken der Internationalisierung
Abb. 04: Die sachlichen Markteintrittsstrategien
Abb. 05: Die zeitlichen Markteintrittsstrategien
Abb. 06: Der Prozess der Internationalisierung im Überblick
Abb. 07: Gründe der Internationalisierung von KMU
Abb. 08: Die Theorie der technologischen Lücke
Abb. 09: Motive für Direktinvestitionen in MOE
Abb. 10: Anteil exportierender deutscher KMU und Exportquoten nach Unternehmensgröße
Abb. 11: Anteil exportierender KMU nach Branche
Abb. 12: Die wichtigsten Absatzmärkte deutscher KMU
Abb. 13: Anteil exportierender KMU nach Exportanteil pro Region
Abb. 14: Anteil direktinvestierender KMU nach Direktinvestitionsanteil pro Region
Abb. 15: Vergleich Zusage KfW Förderkreditvolumen für MOE mit Investitionen der Gesamtwirtschaft
Abb. 16: Entwicklung Zusagevolumen der KfW-Förderkredite nach Region im Zeitverlauf
Abb. 17: Anteil der Auslandsinvestitionen an Gesamtinvestitionen nach relativer Häufigkeit
Tabellenverzeichnis
Tab. 01: Erfolgsfaktoren im Auslandsgeschäft
Tab. 02: Eigenschaften der sachlichen Markteintrittsstrategien
Tab. 03: Mögliche Abgrenzung einer KMU
Tab. 04: Unterschiede zwischen einer KMU und einem Großunternehmen
Tab. 05: Wettbewerbsvorteile und -nachteile von KMU
Tab. 06: Relative Häufigkeit verschiedener Internationalisierungsformen europäischer KMU
Tab. 07: Die Reformmaßnahmen des Washington Consensus im Überblick
Tab. 08: Veränderungen in MOE seit Transformationsbeginn
Tab. 09: Die gegenwärtigen Bedingungen in MOE
Tab. 10: Hemmnisse für Exporte nach MOE
Tab. 11: Motive für Exporte nach MOE nach Größenklassen
Tab. 12: Die OLI-Faktoren und die Form der Internationalisierung
Tab. 13: Einflussfaktoren auf Direktinvestitionen von KMU in MOE
Tab. 14: Effekte einer Direktinvestition
Tab. 15: Direktinvestitionen der deutschen Gesamtwirtschaft in MOE
Tab. 16: Empfohlene Maßnahmen zur Marktbearbeitung in MOE
1 Einleitung, Ziel und Gang der Untersuchung
Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts können erste Ansätze einer zunehmenden Integration der Weltmärkte festgestellt werden. Dieser Prozess wird auch als Globalisierung verstanden.[1] Unternehmen wie bspw. Ford oder Gillette setzten schon zu dieser Zeit integrierte internationale Strategien ein und eroberten große Anteile am Weltmarkt. Ermöglicht wurde diese erste Welle der Globalisierung im Wesentlichen durch den technischen Fortschritt und verbesserte Transportmöglichkeiten. In der Zeit zwischen 1920 und 1950 wurde dieser Trend zunächst wieder gebremst durch die Errichtung internationaler Handelsbarrieren und Zollschranken als Folge der Weltwirtschaftskrise und der beiden Weltkriege. Zwischen den 1950er und 70er Jahren kehrten sich diese eher nationalistischen Tendenzen aber wieder um, da die Anreize zur Bedienung der Weltmärkte sich insb. durch den zunehmenden technischen Fortschritt verstärkten.[2] In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts führten zahlreiche Liberalisierungen, der Abbau von Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Bildung größerer Märkte in einzelnen Weltregionen. Das Eindringen neuer Akteure in die Weltwirtschaft, bspw. Akteure des asiatischen Raumes wie Hong Kong oder auch Taiwan, verstärkten den Trend der weltweiten Integration von Märkten. Letztlich wurde die Globalisierung noch durch das Aufkommen neuer Technologien, insb. modernen Informations- und Kommunikationsmitteln, wie dem Internet, beschleunigt, die bspw. eine Steuerung geografisch verteilter Produktionsprozesse ermöglichen.[3] Die Entwicklung kostengünstigerer Arten der Personenbeförderung und des Warentransportes führten zu einer zunehmenden Mobilität von Sachkapital und Know-How. In Verbindung mit der weltweiten Handelsintensivierung beschleunigte dies die Integration von Güter- und Faktormärkten.[4]
Die Globalisierung der Weltmärkte macht auch vor kleinen und mittleren Unternehmungen (KMU)[5] nicht halt und hat gerade für diese an Relevanz gewonnen. Insb. auch deutsche KMU sind in den Sog der Globalisierung geraten. So hat in Deutschland der Konkurrenzdruck durch ausländische Anbieter zugenommen. Durch gleichzeitige Steigerung der Konsumentenansprüche müssen auch KMU ihre Produkte um oft kostspielige Serviceleistungen erweitern, um konkurrenzfähig zu bleiben. Gerade auch deshalb ist von KMU zu prüfen, ob bspw. bestimmte Produkte/Materialien im Ausland günstiger bezogen werden können.[6] Großunternehmen beziehen zunehmend Zwischen- und Vorprodukte aus kostengünstigeren Auslandsmärkten, so dass die Absatzchancen deutscher KMU im Heimatmarkt sinken. Gleichzeitig haben viele Großabnehmer der deutschen KMU ihre Produktionsstätten in Auslandsmärkte verlagert, so dass insb. die KMU der Zulieferindustrie diesen folgen mussten. Aufgrund von technischem Fortschritt, sinkenden Transport- und Kommunikationskosten sind allerdings gleichzeitig auch die Kosten von Produktionsverlagerungen in ausländische Märkte gesunken, so dass für KMU dieser Schritt erleichtert wird.[7] Die schwache Binnenkonjunktur Deutschlands der letzten Jahre hat in Verbindung mit oben geschilderten Umbrüchen dazu geführt, dass sowohl der Ausbau des Exportgeschäftes als auch komplexere Formen der Internationalisierung für KMU an Bedeutung gewonnen haben.[8] Die Öffnung, Liberalisierung und Integration der Märkte Mittel- und Osteuropas (MOE) kann dabei als besonders bedeutsam gerade für deutsche KMU angesehen werden, da ihr Internationalisierungspotenzial durch neue Standorte in geografischer Nähe deutlich vergrößert wurde.[9]
In diesem Kontext ist es Ziel der vorliegenden Arbeit, die Bedingungen, Chancen und Risiken der beiden alternativen Internationalisierungsstrategien Export und Direktinvestition (DI) für deutsche KMU in MOE zu analysieren. Dazu werden in Kap. 2 zunächst allgemeine Grundlagen der Internationalisierung von Unternehmen gelegt, indem relevante Begrifflichkeiten definiert werden (Kap. 2.1) und ein Überblick über grundlegende Ziele und Motive gegeben wird, weshalb Unternehmen nationale Märkte verlassen und sich international engagieren (Kap. 2.2). Erfolgsfaktoren der Internationalisierung (Kap. 2.3) sowie die besonderen Risiken und Chancen grenzüberschreitender Aktivitäten (Kap. 2.4) werden herausgearbeitet, indem theoretische Gedanken mit empirischen Erkenntnissen verknüpft werden. Kap. 2.5 gibt dann einen Überblick über den Prozess der Internationalisierung, um sich anschließend in Kap. 2.6 wichtigen Aspekten der Internationalisierung von KMU zu widmen. Nach Definition des KMU Begriffes werden die besonderen Merkmale einer KMU erörtert (Kap. 2.6.1), um anschließend die speziellen Internationalisierungsmotive von KMU darlegen zu können (Kap. 2.6.2). Die Besonderheiten der internationalen Marktbearbeitung von KMU werden erörtert (Kap. 2.6.3) und die bedeutendsten Formen und Profile der Internationalisierung von KMU abschließend ergänzt (Kap. 2.6.4). Auf diesen Grundlagen aufbauend werden dann in Kap. 3 die Länder MOE als Internationalisierungsmärkte für deutsche KMU diskutiert. Zunächst werden dazu in Kap. 3.1.1 die Länder MOE gekennzeichnet und anschließend wird in Kap. 3.1.2 ein Überblick über den Transformationsprozess dieser Länder gegeben, da dieser Wandel erst zu ihrer Einbindung in die Weltwirtschaft geführt hat und somit den Grundstein bildet für die Internationalisierung von KMU in diesen Märkten. Der Schwerpunkt des Kap. 3.1 wird dann auf Darstellung der aktuellen Lage der Länder MOE gelegt (Kap. 3.1.3). Auf diesen Bedingungen aufbauend werden dann die beiden Alternativen Export (in Kap. 3.2) und DI (in Kap. 3.3) als mögliche Internationalisierungsstrategien deutscher KMU in MOE diskutiert, indem auf theoretische Erkenntnisse aufbauend immer wieder auch der Bezug zur aktuellen Empirie gesucht wird. Zunächst werden dazu jeweils die nötigen definitorischen Grundlagen gelegt (Kap. 3.2.1 bzw. 3.3.1), um dann in den Kap. 3.2.2 bzw. 3.3.2 je einen Überblick über theoretische Erklärungsansätze dieser beiden Internationalisierungsstrategien zu geben. Anschließend können dann in den Kap. 3.2.3 bzw. 3.3.3 jeweils hemmende und fördernde Faktoren der beiden Strategiealternativen für KMU in MOE herausgearbeitet werden, um dann nach Diskussion der jeweiligen Beweggründe und entstehenden Effekte (in Kap. 3.2.4 bzw. 3.3.4) relevante Erfolgsfaktoren in den Kap. 3.2.5 bzw. 3.3.5 darzulegen. Im Kap. 3.4 erfolgt eine empirische Bestandsaufnahme der Aktivitäten deutscher KMU in MOE. Kap. 4 führt dann die aktuellen Bedingungen in MOE aus Kap. 3.1 mit den Erkenntnissen der Kap. 3.2 und 3.3 zusammen und schlussfolgert die vorliegenden Chancen und Risiken der alternativen Strategien für deutsche KMU in MOE. Abb. 01 verbildlicht noch einmal den Aufbau der Arbeit.
2 Internationalisierung als Strategie
2.1 Die Begriffe Internationalisierung und Internationalisierungsstrategie
Die Bandbreite der Definitionen des Internationalisierungsbegriffes ist erheblich. So versteht Macharzina jede grenzüberschreitende unternehmerische Auslandsaktivitäten als Internationalisierung.[10] Andere Autoren hingegen verstehen unter Internationalisierung unterschiedliche Möglichkeiten des grenzüberschreitenden Markteintritts, d.h. Aktivitäten wie Export, Lizenzvergabe oder auch direktinvestive Tätigkeiten im Auslandsmarkt. Eine Trennung zwischen den verschiedenen Begriffsauffassungen erfolgt in sofern, als dass einige Autoren den Begriff lediglich auf den Absatzmarkt bzw. das Marketing beziehen, während andere ein funktionsübergreifendes Verständnis haben, d.h. bspw. die Finanzierung, Beschaffung oder auch die Produktion mit einbeziehen. Perlitz beurteilt diese umfassendere Definition als vorteilhafter, da die Internationalisierung ein Unternehmen als Ganzes betrifft.[11] Diesem umfassenden Verständnis soll auch in dieser Arbeit gefolgt werden. Internationalisierung kann weiterhin statisch im Sinne einer Zeitpunktbetrachtung verstanden werden, bspw. im Sinne einer erstmaligen Aufnahme oder Erweiterung grenzüberschreitender Unternehmensaktivitäten.[12] Demgegenüber kann Internationalisierung auch dynamisch als Prozess verstanden werden, da die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten auf ausländische Märkte nicht als einmaliger Akt vollzogen wird, sondern sich innerhalb eines Zeitraumes vollzieht. Internationalisierung kann dann als Prozess zunehmender Tätigkeiten im Auslandsmarkt verstanden werden.[13] Müller/Kornmeier bestätigen dies und sehen die Begriffe Internationalisierung und Internationalisierungsprozess sogar als äquivalent an.[14] In dieser Arbeit soll ebenfalls einer prozessualen Sicht gefolgt und unter Berücksichtigung des oben geschilderten umfassenden Verständnisses unter Internationalisierung der Prozess der Ausdehnung unternehmerischer Aktivitäten auf einen oder zunehmend mehrere Auslandsmärkte oder auch grenzüberschreitendes unternehmerisches Handeln verstanden werden, d.h. also eine Unternehmung ist dann international, wenn sie in irgendeiner Form auf Auslandsmärkten tätig wird.[15]
Die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten auf ausländische Märkte ist eine bedeutende Entscheidung, wodurch gerade die Konzeption adäquater Internationalisierungsstrategien als wichtig anzusehen ist.[16] Der ursprünglich aus dem militärischen Bereich stammende Be-griff der Strategie selbst hat dabei seine etymologischen Wurzeln in den griechischen Worten stratós (=Heer) und agein (=führen). Der Strategos ist bzw. war ursprünglich der Anführer eines griechischen Heeres.[17] In der Ökonomie wird unter einer Strategie eine Menge von Maßnahmen verstanden, mit denen eine Unternehmung ihre langfristigen Ziele erreichen kann. Die Strategie soll eine Unternehmung so in ihrer Umwelt positionieren, dass unter Beachtung ihrer Stärken und Schwächen, Risiken gemieden, Chancen genutzt, Erfolgspotenziale aufgebaut und gehalten werden können.[18] Meffert betont, dass Strategien insb. festlegen, mit welchen Produkten welche Märkte bearbeitet werden.[19] Somit bestimmt die Unternehmensstrategie gleichzeitig auch, ob und wenn ja, auf welche Art und Weise eine Internationalisierung stattfinden soll.[20] Eine Internationalisierungsstrategie ist demnach ebenfalls zu verstehen als eine grundlegende Handlungskonzeption. Diese ist jedoch länderübergreifend und umfasst solche langfristigen Auslandsaktivitäten, die für die Unternehmung notwendig oder nützlich sind zur Zielerreichung. Die Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie dient ebenfalls der Sicherung und dem Erhalt von Erfolgspotenzialen. Dazu muss eine Internationalisierungsstrategie an unternehmensinternen Bedingungen und der externen Umweltsituation ausgerichtet werden, denn eine Internationalisierungsstrategie wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie einerseits zur Unternehmenssituation und andererseits zu den Umweltbedingungen passt.[21]
2.2 Motive und Ziele der Internationalisierung
Wie in Kap. 1 bereits erwähnt, muss zunächst festgehalten werden, dass die fortschreitende Integration der Weltmärkte Unternehmen zunehmend zwingt zu internationalisieren.[22] Es lassen sich aber auch Beweggründe für ein aktives Streben nach weltweiter Marktbearbeitung feststellen. So kann die Ausdehnung unternehmerischer Aktivitäten auf internationale Märkte helfen, Wettbewerbsvorteile gegenüber rein national agierenden Unternehmen aufzubauen.[23] Bspw. ist denkbar, dass ein bestimmter Wettbewerbsvorteil, bspw. ein durch eine günstigere Produktion ermöglichter Kostenvorteil, in einem speziellen ausländischen Markt ggf. besser realisierbar ist, als im heimischen und so ein internationales Engagement motiviert.[24] Als typisch ökonomische Zielsetzung der Internationalisierung kann das Streben nach Gewinn festgehalten werden. Durch die Internationalisierung wird die Erreichung dieses Zieles positiv gefördert, da bspw. negative Konjunkturzyklen oder der Verlust inländischer Marktanteile ausgeglichen werden können oder auch vom Wachstum der Auslandsmärkte profitiert werden kann, insb. wenn die ausländischen Märkte schneller wachsen als die heimischen. Weiteres Motiv der Internationalisierung kann die Prolongation des Produktlebenszyklus sein.[25] Ein eher beschaffungsorientiertes Ziel stellt die Gewährleistung der Rohstoffversorgung dar.[26] Die Auslastung der Produktionskapazitäten kann und soll durch eine Ausdehnung der Aktivitäten auf internationale Märkte geglättet und verbessert werden, indem unterschiedliche saisonale Einflüsse der Ländermärkte genutzt werden.[27] Auch Wachstumsziele einer Unternehmung können Anlass zum Eintritt in internationale Märkte sein.[28] Weiterhin kann die Internationalisierung auch der Konsolidierung der Marktposition dienen.[29]
Eine systematische Kategorisierung von Internationalisierungszielen nehmen Berndt et al. vor. Diese trennen Marktstellungsziele, wie bspw. die Umsatzsteigerung durch Internationalisierung oder auch Kostenziele, wie bspw. die Verteilung der Fixkosten auf eine größere Absatzmenge, von einander ab. Rentabilitätsziele, Finanz- und Sicherheitsziele, wie bspw. die Risikostreuung durch gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Märkte, um Misserfolgsrisiken auf mehrere Märkte zu verteilen, bilden weitere Gruppen. Auch Macht- bzw. Prestigeziele trennen sie ab. Durch grenzüberschreitende Marktbearbeitung soll ein internationales Image aufgebaut und die Einflussposition gegenüber Lieferanten, Konkurrenten und Kunden verbessert werden.[30] Weitere Ziele und Motive der Internationalisierung liegen in der schnelleren Diffusion neuer Konzepte oder der Ausschöpfung von ggf. vorliegenden Preisspielräumen.[31] Manche Unternehmen verlagern bewusst einen Teil ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (F&E) in die Nähe von weltweiten Know-How-Zentren, um so von diesen Ressourcen besser profitieren zu können oder auch um die Entwicklungskosten durch eine Internationalisierung in kostengünstigere Länder zu senken. Gleichzeitig ermöglicht die Verlagerung bestimmter Produktentwicklungsaktivitäten in ausländische Zielmärkte eine bessere Abstimmung auf die dortigen Kundenpräferenzen.[32] Die durch die Internationalisierung ermöglichte größere Absatzmenge und die damit einhergehende stärkere Fixkostendegression kann genutzt werden, um den Preisspielraum zu vergrößern.[33] Empirische Erhebungen zu Internationalisierungszielen und -motiven betonen insb. Marktziele und Motive wie bspw. die Festigung der strategischen Position, Erreichung lokaler Präsenz im Auslandsmarkt oder auch die Nutzung von Synergieeffekten.[34] Eine Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordrheinwestfalens, nach der überwiegend im Ausland investiert wird, um neue Märkte und Kunden zu gewinnen, bestätigt dies.[35] Abschließend sei noch darauf verwiesen, dass eine konkrete Entscheidung für oder gegen die Internationalisierung in der Regel von mehreren Zielsetzungen und auch weiteren Einflussfaktoren, bspw. den Bedingungen des Gastlandes, abhängig ist.[36] Die wesentlichen Motive und Ziele der Internationalisierung fasst Abb. 02 zusammen.
2.3 Erfolgsfaktoren der Internationalisierung
Wie bereits in Kap. 2.1 herausgearbeitet hängt der Erfolg einer Internationalisierungsstrategie sowohl von unternehmensinternen als auch von externen Faktoren ab. D.h. beeinflussende und somit auch erfolgsbestimmende Faktoren der Internationalisierung können eingeteilt werden in unternehmensexterne Erfolgsfaktoren wie globale Rahmenfaktoren, die Branche und den Wettbewerb betreffende Faktoren, sowie auch unternehmensinterne Erfolgsfaktoren.[37] Folglich werden im späteren Verlauf dieser Arbeit derartige externe Faktoren in MOE mit den KMU-spezifischen internen Faktoren abgeglichen im Hinblick auf die sich ergebenden Chancen und Risiken der alternativen Strategien Export und DI.
Die globalen Rahmenbedingungen bestimmen die allgemeine Situation einer Volkswirtschaft. Sie umfassen sämtliche ökonomischen, politisch-rechtlichen, soziokulturellen und geografischen Einflussfaktoren.[38] Diese Faktoren können den Handlungsspielraum einer Unternehmung stark beeinflussen und so den Erfolg der Internationalisierung bestimmen oder sogar von vornherein eine Marktbearbeitung als nicht vorteilhaft erscheinen lassen.[39] Die branchen- und wettbewerbsspezifischen Erfolgsfaktoren umfassen die Struktur einer Branche selbst, die Wettbewerber, Lieferanten und Abnehmer. Die Branchenstruktur bestimmt die Marktform, in der zu konkurrieren ist, die Konkurrenzintensität oder auch Markteintrittsbarrieren. Gerade bei Errichtung von Produktionsstätten im Ausland kann die Kapitalintensität der Branche ein weiterer bedeutender Erfolgsfaktor werden. So haben bspw. arbeitsintensive Fertigungstechnologien in Niedriglohnländern Vorteile gegenüber kapitalintensiven.[40] Die Wettbewerber sollten ebenfalls identifiziert und bewertet werden. Besonderes Augenmerk ist dabei auf ihre Marktmacht, die strategische Ausrichtung und die Marktabdeckung zu legen.[41] Die Lieferanten eines Auslandsmarktes sind insb. ein Erfolgsfaktor für Unternehmen, die in einem Land direktinvestiv tätig werden wollen. Sie betreffen die Beschaffungsmärkte der Unternehmung und bestimmen mittels der Rohstoffqualität zugleich auch die Qualität der Endprodukte. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sind auch die Abnehmer der Unternehmung im Auslandsmarkt. Zu beachten ist hier insb. deren Nachfrageverhalten, die Bedürfnisstruktur, ihre Präferenzen, die Größe der Marktsegmente, ihre Preisbereitschaft und der Stand der eigenen Produkte im landesspezifischen Lebenszyklus. Die Struktur des Handels sollte ebenfalls mit aufgedeckt werden, da auch diese den Erfolg im Auslandsmarkt determinieren kann.[42] Zu den unternehmensinternen Erfolgsfaktoren zählen die Unternehmensziele und -kultur, die Finanzkraft, die Eigenschaften des Produktes, das Personal und die Produktionskapazität.[43] Die Kultur der Unternehmung sowie ihre Ziele determinieren die grundlegende Einstellung zur Internationalisierung und bestimmten Ländermärkten und gleichzeitig auch die strategische Aufstellung und somit wiederum den Erfolg des grenzüberschreitenden Engagements.[44] Die Finanzkraft einer Unternehmung bestimmt den möglichen Umfang der Auslandsaktivität und ist somit auch grundlegender Erfolgsfaktor. Beim Erfolgsfaktor Produkt muss zunächst geprüft werden, ob die Produktqualität und der damit verbundene Preis zur Kaufkraft im Auslandsmarkt passt. Je nach Bedürfnisstruktur kann auch eine Standardisierung erfolgreich sein.[45] Die Personalpolitik in den Bereichen der Rekrutierung, Weiterbildung und Schulung ist entscheidend für den internationalen Erfolg der Unternehmung, denn zentraler Erfolgsfaktor der Internationalisierung sind Auslandserfahrungen und die Qualifikation der Mitarbeiter. So sind Kenntnisse in Bereichen der internationalen Vertragsgestaltung, Finanzierungsabwicklung oder auch Verzollung genauso erforderlich wie Kenntnisse von potenziellen Geschäftspartnern, Distributionswegen oder Fördermöglichkeiten.[46] Die Produktionskapazität einer Unternehmung bestimmt die produzierbare und somit exportierbare Menge an Produkten, legt damit den Marktanteil im Auslandsmarkt fest und beeinflusst somit wiederum den Erfolg.[47]
Eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ergänzt genannte Erfolgsfaktoren bestätigend um weitere. Umfangreiche Marktkenntnisse sind demnach unerlässlich für einen unternehmerischen Erfolg, so dass gerade eine solide Recherche von Informationen als wichtiger Erfolgsfaktor anzusehen ist. Informationssammlung bspw. durch Reisen, den Besuch von Messen oder auch Beratungen sind wichtige Faktoren im Rahmen der Vorbereitung des Auslandsengagements. Die Mischung verschiedener Aktivitätsformen wurde ebenfalls als häufiger Grund einer erfolgreichen Auslandsmarktbearbeitung identifiziert. Deutsche Unternehmen setzten bei der Personalauswahl häufig auf Manager des Ziellandes, um von deren Kontakten, Beziehungen oder auch Marktkenntnissen zu profitieren.[48] Als wichtigste Erfolgsfaktoren wurden eine gute Produktqualität, zuverlässige, passende Partner im Auslandsmarkt und ein fundiertes Geschäftskonzept herausgestellt.[49] Der Erfolg im Auslandsmarkt hängt des Weiteren ab von wettbewerbsfähigen Preisen und einer ausgewogenen Finanzierung des Engagements.[50] Einen Überblick über die genannten Erfolgsfaktoren gibt die Tab. 01.
2.4 Chancen und Risiken der Internationalisierung
Die in Kap. 2.2 aufgezeigten Internationalisierungsmotive und -ziele sind gleichzeitig auch Chancen der Internationalisierung und werden ebenso auch als solche in der Literatur diskutiert. Wenn also bspw. internationalisiert wird, weil so Wettbewerbsvorteile gegenüber rein national agierenden Unternehmen aufgebaut werden können[51], weil versucht wird negative Konjunkturzyklen oder den Verlust inländischer Marktanteile auszugleichen[52], so sind dies natürlich auch Chancen, die sich einem Unternehmen durch die Internationalisierung bieten. Um aber unnötige Wiederholungen zu vermeiden, soll auf eine erneute Auflistung dieser Punkte verzichtet und nur eine kurze Ergänzung von empirischen Erhebungen vorgenommen werden. So belegte der DIHK, dass mit zunehmender Internationalisierung von Unternehmen auch deren inländische Erfolge zunehmen. 55% der befragten Unternehmen konnten dieser Studie zu Folge nach Beginn ihres Auslandsengagements auch ihre Umsätze im Inland steigern, bei nur 19% sanken die Umsätze. 42% der Unternehmen haben ihren Gewinn erhöht, während er sich bei nur 25% verringerte. 37% erhöhten sogar den Beschäftigungsstand im Inland, während 22% ihre inländische Beschäftigung reduzierten.[53] Grundsätzlich ist jedes unternehmerische Handeln aufgrund der stets unsicheren Zukunft mit Risiken behaftet. Die Besonderheit der Risiken der Internationalisierung liegt darin, dass ihre Ursachen in den grenzüberschreitenden Aktivitäten zu suchen sind, d.h. diese Risiken treten oft im Inland entweder gar nicht auf, haben eine größere Eintrittswahrscheinlichkeit oder können aufgrund von weniger Informationen schlechter eingeschätzt werden.[54] Aufgrund dieser Informationsdefizite und der größeren Anzahl von Risiken wird der Auslandsaktivität ein höheres Gesamtrisiko zugesprochen als der rein nationalen.[55] Der Übersicht halber sollen diese Risken zunächst in wirtschaftliche und politische Risiken klassifiziert werden.[56] Die politischen Risiken werden vom Wirtschaftssystem und der Politik eines Landes verursacht. Die wirtschaftlichen ergeben sich aus der unternehmerischen Tätigkeit und der damit verbundenen allgemeinen Unsicherheit der Zukunft.[57] In der Praxis ist aufgrund der Interdependenzen zwischen beiden Risikogruppen eine absolute Trennung nicht möglich.[58] Zu den politischen Risiken gehört zunächst das politische Risiko im engen Sinne, also bspw. die Kriegsgefahr oder auch Einfuhrsperren. Des Weiteren umfasst dieses das Konvertierungs- und Transferrisiko, d.h., dass dem ausländischen Käufer verboten wird, seine Inlandswährung in die fakturierte Auslandswährung zu tauschen, bzw. solche Devisen zu transferieren. Grund hierfür kann Devisenmangel einer Volkswirtschaft sein. Die politischen Risiken umfassen weiterhin das Zahlungsverbots- bzw. Moratoriumsrisiko, also die Gefahr, dass dem Importeur zwangsweise ein Zahlungsverbot oder eine Zahlungspause auferlegt wird. Auch das Wechselkursrisiko[59] kann zu dieser Gruppe gezählt werden.[60] Die wirtschaftlichen Risiken umfassen zunächst das Annahmerisiko, d.h. die Gefahr, dass der ausländische Käufer die Ware nicht abnimmt. Des Weiteren gehört in diese Gruppe das Risiko, dass der Importeur seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann oder will. Die Literatur bezeichnet dies als Dubiosenrisiko. Ebenfalls findet sich hier das Erfüllungsrisiko, wenn bspw. ein ausländischer Lieferant nicht in vertragsgemäßer Qualität liefert. Das Transportrisiko, also die Beschädigung oder der Verlust der Ware, zählt ebenso wie das allgemeine Marktrisiko, hier verstanden als Gefahr der nicht optimalen Marktfindung, auch zu den wirtschaftlichen Risiken. Sicherlich existieren solche Risiken auch auf nationaler Ebene, aber gerade die wirtschaftlichen Risiken sind im internationalen Geschäft größer als auf nationaler Ebene aufgrund der größeren geografischen Distanz zwischen den Vertragspartnern, verschiedener Mentalitäten und Sprachen, sowie verschiedener Rechtssysteme.[61] Da kein internationales, weltweitgültiges Zivilrecht existiert, auf dessen Basis ein grenzüberschreitender Akt vollzogen werden kann, kann durch unterschiedliche Terminologien, Missverständnisse oder falsche Übersetzungen die Vertragsabwicklung gestört werden. Berekoven fasst diesen Aspekt die obigen ergänzend unter rechtlichen Risiken zusammen und betont insb. das daraus resultierende Problem der Rechtsverfolgung und -durchsetzung im Ausland als gesondertes Risiko.[62] Abb. 03 verbildlicht die Risiken.
2.5 Der Prozess der Internationalisierung im Überblick
2.5.1 Auslandsmarktforschung und Zielplanung
Die Sammlung, Aufbereitung und Interpretation von Informationen über Märkte spielt im Rahmen der internationalen Marktbearbeitung aufgrund des im Vergleich zur rein nationalen Betätigung höheren Risikos eine besondere Rolle und stellt den ersten Schritt im Rahmen der Internationalisierung eines Unternehmens dar.[63] Wie schon in Kap. 2.3 dargelegt zählen zu den Erfolgsfaktoren der Internationalisierung insb. auch die globalen Rahmenbedingungen einer Volkswirtschaft, d.h. ökonomische, politisch-rechtliche, soziokulturelle und geografische Faktoren, wie auch die branchen- und wettbewerbsspezifischen Faktoren, d.h. die Struktur der Branche selbst, die Wettbewerber, Lieferanten und Abnehmer.[64] Gerade der Analyse dieser externen Faktoren kommt somit im Rahmen der Internationalisierung eine zentrale Aufgabe zu, da sie den Erfolg der Internationalisierung grundlegend beeinflussen.[65] Zur diesbezüglichen Informationsgewinnung stehen dem Unternehmen Methoden der Sekundärforschung, d.h. Auswertung von bereits zu einem früheren Zeitpunkt erhobenem Datenmaterial, und Techniken der Primärforschung, d.h. die originäre Erhebung von Informationen, zur Verfügung.[66] Neben der Analyse der externen Umweltfaktoren erfolgt zur Bestimmung der Chancen und Risiken des Auslandsengagements auch die Analyse von unternehmensinternen Faktoren, wie dem Leistungsangebot, der finanziellen Situation oder auch dem Personal, insb. auch dessen Auslandserfahrung, als, wie bereits in Kap. 2.3 erwähnt, besonderer Erfolgsfaktor.[67] Aufbauend auf die so bestimmte Unternehmens- und Marktsituation können dann die Ziele der internationalen Marktbearbeitung als Grundlage der weiteren Planung konstituiert werden. Diese bestimmen systematisch, welche künftigen Zustände die Unternehmung durch entsprechende Maßnahmen erreichen möchte.[68] Die Ziele der Internationalisierung leiten sich aus den unternehmerischen Gesamtzielen, d.h. typischerweise Gewinn-/Rentabilitäts-, Sicherheits- und Macht- /Prestigezielen ab, umschreiben zunächst das generelle Vorgehen auf den Weltmärkten und legen somit auch die Marktauswahl, die Markteintritts- und Marktbearbeitungsziele fest.[69] Aus diesen Zielen können im späteren Verlauf der Planung dann wiederum spezielle Marktziele der einzelnen Ländermärkte deduziert und anschließend für die einzelnen Funktionsbereiche wie Beschaffung, Produktion und Absatz genau konkretisiert werden.[70] Bei Fixierung der Ziele sind mögliche Interdependenzen zwischen diesen zu berücksichtigen.[71]
2.5.2 Die Marktauswahl
Im Anschluss an die Zielbildung folgt nun ein weiterer Schritt der Internationalisierung: die Auswahl der zu bearbeitenden Auslandsmärkte. Ziel dieses Prozesses ist es, anhand genau definierter Kriterien diejenigen Marktsegmente der Ländermärkte zur Bearbeitung auszuwählen, die den größten unternehmerischen Erfolg versprechen. Die Auswahl von Märkten und deren Segmentierung sind dabei eng miteinander verknüpfte Tätigkeiten und können als interdependenter Prozess verstanden werden.[72] Aufgrund der hohen Komplexität der internationalen Marktbearbeitung empfiehlt sich hierzu ein mehrstufiges, sukzessives Vorgehen in zwei Phasen: Erfassung und Bildung von Marktsegmenten (Länder- und Abnehmersegmente) sowie die anschließende Bewertung und Auswahl der Zielsegmente.[73]
Diesem Gedanken folgend erfolgt somit zunächst im Rahmen einer internationalen Ländergrobsegmentierung eine Unterteilung des gesamten Weltmarktes in Ländergruppen (Ländersegmente), die in sich möglichst homogen, zwischen einander möglichst heterogen sind bezüglich unternehmerisch relevanter Aspekte, wie bspw. politischen, ökonomischen oder auch sozio-kulturellen Größen.[74] In einem zweiten Schritt werden nun im Rahmen einer intranationalen Marktfeinsegmentierung Marktsegemente innerhalb der Ländermärkte bestimmt (Abnehmersegmente). Hier werden - wie auf nationaler Ebene auch - typischerweise Segmente nach demografischen Merkmalen wie Alter, Einkommen oder Geschlecht und psychografischen Merkmalen wie Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmalen gebildet, die wiederum intern homogen, extern möglichst heterogen sind.[75] Als Alternative zu diesem stufenweisen Vorgehen finden sich in der Literatur auch Vorschläge zu einer inte-gralen Marktsegmentierung, mit der versucht wird, grenzüberschreitend Konsumentengruppen mit homogenen Bedürfnis- und Konsumstrukturen zu bilden.[76]
Nach Bildung der Segmente müssen diese bewertet und die zur Zielerreichung geeigneten ausgewählt werden. Auch hierzu finden sich in der Literatur ebenfalls überwiegend Vorschläge für ein stufenweises Vorgehen. Zunächst erfolgt eine heuristische Grobauswahl, mit der eine möglichst kleine Zahl Erfolg versprechender Ländermärkte bzw. -gruppen herausgefiltert werden kann. Als wichtig werden hierbei insb. qualitative Variablen wie ´Marktpotential´, ´Risiko´ oder ´Kostenbelastung´ angesehen.[77] Hünerberg schlägt eine Länderklassifikation und -selektion mit Hilfe der Portfoliotechnik vor. Länder sollen hierbei nach ´politischem Risiko´ und ´Marktchancen/-potenzial´ klassifiziert werden, um sie dann auszuwählen.[78] Im Anschluss an die Grobauswahl erfolgt nun die analytische Feinauswahl der zu bearbeitenden Zielsegmente innerhalb der noch verbliebenen Ländermarktalternativen. Die relevanten Segmentalternativen der verbliebenen Ländermärkte werden mit eher quantitativen Methoden der klassischen Investitionsrechnung wie bspw. der Kapitalwertmethode oder auch dem risikobestimmenden Verfahren der Amortisationsrechnung auf ihre Vorteilhaftigkeit überprüft und anschließend die besten Alternativen ausgewählt.[79]
2.5.3 Der Markteintritt
Sind nun die Zielsegmente bestimmt, gilt es festzulegen, wie in diese Märkte eingedrungen werden soll. Dabei wird zum einen die Form des Markteintritts festgelegt (sachliche Markteintrittsstrategie) und zum anderen das Timing, d.h. der Zeitpunkt des Markteintritts (zeitliche Markteintrittsstrategie).[80]
Die sachlichen Markteintrittsstrategien können systematisiert werden anhand des Management- und Kapitaleinsatzes im Ausland, den Kontrollmöglichkeiten der Auslandsaktivitäten, der institutionellen Ansiedlung und dem Grade der Kooperation mit weiteren Unternehmen. So kann grob zwischen indirektem und direktem Export, der Etablierung einer eigenen Vertriebsorganisation, Lizenzvergabe, Joint Ventures, der Errichtung einer eigenen Produktionsstätte im Ausland und der Errichtung von Tochtergesellschaften differenziert werden.[81] Abb. 04 und Tab. 02 geben einen Überblick. Häufig wird dabei unterstellt, dass international noch unerfahrene Unternehmen zunächst weniger riskante Formen, oft den Export, wählen und dann mit zunehmenden Erfahrungen, ihre Aktivitäten sukzessive auf risikoreichere Formen ausweiten (Stufentheorie).[82] Export[83] wird dabei verstanden als Absatz von Gütern aus dem Inland in den Auslandsmarkt.[84] Vertriebsniederlassungen sind Repräsentanzbüros im Ausland, die häufig auch Beratungsleistungen und den Kundendienst übernehmen.[85] Lizenzvergabe bedeutet, dass ein Lizenzgeber einem Lizenznehmer geschützte Rechte gegen Entgelt zur gewerblichen Nutzung zur Verfügung stellt. Dies können bspw. Rechte für die Herstellung bestimmter Produkte sein, Markennutzungsrechte oder auch Vertriebslizenzen.[86] Besondere Formen der Lizenzvergabe sind das Franchising, bei dem ein Franchisenehmer gegen Zahlung einer Franchisegebühr zur selbstständigen Führung eines Betriebes unter Nutzung der Warenzeichen des Franchisegebers berechtigt wird, oder auch die Vertragsfertigung (management contracting), bei der die Produktion unter exakten Anweisungen des Lizenzgebers zu erfolgen hat.[87] Eine Auslandsproduktion übernimmt die Fertigung von Vorprodukten im Auslandsmarkt, die Veredelung von Produkten oder die gesamte Produktion für ein inländisches Mutterunternehmen.[88] Die Errichtung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem (ausländischen) Partner wird als Joint-Venture bezeichnet. Erfolgt die alleinige Gründung einer Tochtergesellschaft kann dies als umfassendste Form der sachlichen Markteintrittsstrategien verstanden werden.[89] Genauere Ausführungen zum Export und direktinvestiven Tätigkeiten erfolgen in Kap. 3 der Arbeit. Als verschiedene Optionen des zeitlichen Markteintritts werden sukzessive und simultane, bzw. Konzentrations- und Diversifikationsstrategien diskutiert. Dabei empfiehlt die Wasserfall- bzw. Konzentrationsstrategie ein stufenweises, zeitlich gestaffeltes Eindringen in Ländermärkte, um von zunehmenden Vermarktungserfahrungen profitieren zu können.[90] Die Sprinkler- bzw. Diversifikationsstrategie hingegen empfiehlt ein zeitgleiches Eindringen in mehrere Märkte, um in möglichst kurzer Zeit viele Märkte zu erschließen.[91] Gerade in der Praxis finden sich Mischformen, bei denen diese beiden Grundformen kombiniert werden und nicht ausschließlich simultan oder sukzessive vorgegangen wird.[92] Abb. 05 gibt einen Überblick. Neben der Frage nach der Art des zeitlichen Eintritts in einen Ländermarkt ist in diesem Zusammenhang ebenfalls zu entscheiden, ob eine Unternehmung als erste ein bestimmtes Produkt in einen Ländermarkt einführt (Pionierstrategie) oder erst dann eindringt, wenn bereits Konkurrenten auf dem Markt agieren (Folgerstrategie).[93]
2.5.4 Die Marktbearbeitung
Im Rahmen der internationalen Marktbearbeitung muss zunächst der Standardisierungsgrad bestimmt werden, d.h. ob Märkte länderübergreifend einheitlich und standardisiert oder länderspezifisch differenziert bearbeitet werden. Die Standardisierung ermöglicht Kosteneinsparungen mit hinzunehmenden Erlöseinbußen, die länderspezifische Bearbeitung ermöglicht hingegen Erlössteigerungen bei gleichzeitig steigenden Kosten.[94] Weiterhin ist die wettbewerbsstrategische Ausrichtung festzusetzen. Im Wesentlichen lassen sich hier Differenzierungsstrategien wie die Innovations- und Qualitätsorientierung oder Kosten- bzw. Preis-Mengenstrategien trennen.[95] Eine Innovationsorientierung ist durch einen hohen Anteil neuer Produkte und eine Pionierstellung am Markt, aber auch durch hohe F&E-budgets gekennzeichnet. Diese Strategie wird gerade im Rahmen der internationalen Marktbearbeitung als bedeutend angesehen, da aufgrund des international starken Konkurrenzkampfes mit oftmals ebenbürtigen Anbietern Wettbewerbsvorteile oft nicht mehr nur über reine economies of scale oder weltweite Marktpräsenz aufgebaut werden können. Die Pionierposition am Markt ermöglicht hingegen den Aufbau eines innovativen, progressiven Images und gleichzeitig können Pioniere zusätzlich gegenüber konkurrierenden Folgern oftmals stärker von entstehenden Erfahrungskurveneffekten profitieren, insb., wenn Indus-triestandards gesetzt werden können.[96] Die Qualitätsorientierung zielt ab auf die Schaffung von Leistungsvorteilen gegenüber der Konkurrenz. Dabei wird der Terminus ´Qualität´ weit gefasst und auch auf das Image, ein hochwertiges Design, bzw. Service- und Garantieleistungen bezogen, d.h. auf die technisch-objektiven Eigenschaften des Produktes und seine subjektiv wahrgenommenen Komponenten.[97] Die Kostenführerschaft zielt ab auf Erlangung günstigerer Kostenstrukturen als die Konkurrenz durch radikales cost cutting und Rationalisierung in allen Bereichen der Unternehmung. So kann eine Preisführerschaft am Markt erlangt werden, die dann über das steigende Absatzvolumen und die fortschreitende Fixkostendegression weitere Kostenvorteile entstehen lässt. Gleichzeitig können auf diese Weise über die niedrigen Preise Markteintrittsbarrieren für Konkurrenten aufgebaut werden.[98] Letztlich ist noch der Grad der Marktabdeckung zu bestimmen, d.h. es ist festzusetzen, ob als weltweiter Marktführer (weltweite Marktintegrationsstrategie) aufgetreten werden soll oder eine internationale Nische bearbeitet wird. Diese Entscheidung hängt im Wesentlichen von den verfügbaren Ressourcen ab.[99] Abb. 06 gibt noch einmal einen Überblick über den gesamten Prozess der Internationalisierung.
2.6 Die Internationalisierung von kleinen und mittleren Unternehmungen (KMU)
2.6.1 Der Begriff der KMU und ihre spezifischen Merkmale
Für den Terminus der kleinen und mittleren Unternehmung (KMU) ist bisher noch keine einheitliche Definition gefunden worden und es existiert in der Literatur eine Vielzahl von verschiedensten Begriffsauffassungen. Grundlegend wird jedoch eine Begriffsbestimmung anhand der Betriebsgröße vorgenommen. Dazu werden sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren herangezogen.[100] Als erstes quantitatives Kriterium findet sich häufig die Mitarbeiterzahl. Demnach können alle Unternehmen als KMU verstanden werden, die weniger als 500 Mitarbeiter haben. Eine Abstufung dieser Zahl nach Wirtschaftsbereich wie Industrie, Handel, Dienstleitung und Handwerk wird zusätzlich häufig vorgenommen.[101] Als weiteres quantitatives Kriterium der Abgrenzung dient oft der Umsatz. Auch hier werden häufig Abstufungen der Obergrenzen zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren vorgenommen.[102] Eine mögliche derartige Abgrenzung zeigt Tab. 03. Das deutsche Institut für Mittelstandsforschung definiert alle Unternehmen als KMU, die bis zu 500 Mitarbeiter haben und deren Umsatz 50 Millionen Euro nicht übersteigt.[103] Weber/Kabst weisen darauf hin, dass als weitere quantitative Kriterien auch die Bilanzsumme, der Gewinn, das Eigenkapital oder die Produktionsmenge genutzt werden könnten.[104] Gemäß der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 6. Mai 2003 sollen KMU seit dem 1. Januar 2005 verstanden werden als alle diejenigen Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter haben und entweder höchstens einen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro erzielen oder deren Bilanzsumme maximal 43 Millionen Euro groß ist. Als kleine Unternehmen sollen solche, die weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und deren Jahresumsatz/Bilanzsumme nicht größer als 10 Millionen Euro ist, verstanden werden. Kleinstbetriebe sollen alle diejenigen sein, die weniger als 10 Mitarbeiter beschäftigen und deren Jahresumsatz/Bilanzsumme nicht größer als 2 Millionen Euro ist.[105] Es sei abschließend noch einmal darauf verwiesen, dass gerade die quantitativen Abgrenzungen in der Literatur nicht immer einheitlich vorgenommen werden und z.T. sehr stark differieren.
Als qualitatives Kriterium wird vor allem eine starke Personenbezogenheit betont. So sind KMU stark von der Unternehmerpersönlichkeit geprägt und der Unternehmer ist häufig Eigentümer der Unternehmung, hat die Leitung inne und trägt das gesamte Risiko sowie die Verantwortung allein (Identität von Eigentümer und verantwortlichem Manager). Weiterhin ist die KMU häufig die wichtigste Einkommensquelle und Existenzgrundlage des Unternehmers und seiner Familie.[106] Weitere Kennzeichen sind oft mangelnde Refinanzierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt, eine geringe Kapitaldecke, allgemeine Kapital- und Ressourcenknappheit oder auch ein vergleichsweise starkes Abhängigkeitsverhältnis gegenüber Lieferanten und Abnehmern. Begrenzte personelle Ressourcen (auch qualitativ, d.h. bspw. wenig Akademiker) und Funktionshäufungen finden sich ebenfalls oft. KMU sind demgegenüber allerdings auch durch eine höhere Flexibilität auf Kundenwünsche gekennzeichnet, durch flache Hierarchien, verfolgen oft eine Marktnischenstrategie und sind häufig stark spezialisiert.[107] Die Tab. 04 und 05 geben noch mal einen Überblick.
2.6.2 Gründe der Internationalisierung von KMU
Grundsätzlich werden KMU aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften eher solche Internationalisierungsaktivitäten vollziehen, die weniger kapitalbindend und riskant scheinen.[108] Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung der Märkte (vgl. Kap. 1) sind allerdings die Grenzen zwischen nationalen und internationalen Märkten immer stärker verschwunden, so dass auch international agierende Großunternehmen zu direkten Konkurrenten der KMU geworden sind. Die Folge hiervon ist, dass Unternehmen unabhängig von ihrer Größe – also auch KMU - dazu gezwungen werden, auf internationalem Niveau zu konkurrieren und sich zu behaupten, um überhaupt überleben zu können. Es wird auch vom Internationalisierungszwang für KMU gesprochen.[109] Häufig sind KMU auch stark in Einkaufs- und Lieferbeziehungen eingebunden, so dass sie sich insb. aufgrund der außenwirtschaftlichen Verbindungen ihrer Geschäftspartner, d.h. Lieferanten und Kunden, selbst auch mit der Internationalisierung beschäftigen müssen. Wenn bspw. die Endprodukte ihrer Abnehmer ins Ausland verkauft werden, müssen sich KMU zwingend mit den Erfordernissen der ausländischen Märkte befassen, so dass es dann nahezu unerlässlich ist, sich auch mit Möglichkeiten der eigenen Internationalisierung zu befassen.[110] Weitere Gründe der Internationalisierung von KMU können natürlich auch in der Überwindung der Stagnation heimischer Märkte und dem Profitieren vom schnellen oder höheren Wachstum ausländischer Märkte liegen. Daneben internationalisieren auch KMU, um von länderspezifischen Vorteilen, wie bspw. günstigeren Produktionskosten profitieren zu können. In der Regel verfügen KMU über sehr fachspezifisches Know-How, das durch Nutzung neuer technischer Möglichkeiten auch auf ausländischen Märkten Erfolg verspricht und so ein internationales Engagement motiviert. Die Internationalisierung kann auch eine Reaktion auf den Markteintritt eines Konkurrenten sein.[111] Die Größe des Heimatmarktes ist ebenfalls eine wichtige Determinante der Internationalisierung von KMU. Empirische Studien belegen, dass aufgrund der oft sehr starken Spezialisierung der KMU die Nachfrage im Heimatmarkt nicht ausreichend ist für ein effizientes Wirtschaften. So sind insb. KMU aus kleinen Ländern stark internationalisiert, wobei Deutschland hier eine Ausnahme[112] bildet.[113] Lehmann differenziert zwischen internen und externen Anreizen, die zur Internationalisierung von KMU führen. Externe Anreize und Gründe können bspw. die Nachfrage eines ausländischen Kunden sein oder auch Standortvorteile für bspw. die Produktion im Ausland. Als interne Anreize betont er insb. oben schon genannte Wachstumsziele, die durch Internationalisierung besser auszulastenden Ressourcen oder auch die im Auslandsmarkt erfolgversprechende Kernkompetenz der KMU. Die Entscheidung für und wider ein internationales Engagement einer KMU wird weiter stark durch die Persönlichkeit ihres Eigentümers begründet. So können die Vertrautheit mit fremden Kulturen, eine gewisse Risikotoleranz oder auch das Streben nach Prestige und gesellschaftlicher Anerkennung die Internationalisierung einer KMU begründen.[114] So bestätigen auch einzelne Studien, dass internationale Erfahrungen von KMU Eigentümern deren Internationalisierung beschleunigen.[115] Abb. 07 verbildlicht noch einmal die wesentlichen Beweggründe.
2.6.3 Besonderheiten der Internationalisierung von KMU
Für KMU gelten hinsichtlich der Internationalisierung andere Regeln als für Großunternehmen.[116] Die speziellen Kompetenzen einer KMU oder auch ihre im Vergleich zu Großunternehmen häufig knappen Ressourcen sind schwerpunktmäßig die erfolgsbestimmenden Determinanten ihrer Internationalisierung.[117] Viele Studien betonen, dass der Hauptunterschied zwischen KMU und Großunternehmen im Wesentlichen in der Knappheit von Kapitalressourcen, Strategie-, Management- und Humankapazitäten zu suchen ist. So kann sogar die Ressourcenknappheit einer KMU ihre Internationalisierung gänzlich verhindern. Als entscheidender Faktor werden dabei insb. finanzielle Restriktionen betont, die bei vielen KMU aufzufinden sind.[118] So sind bspw. die Kosten für die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Know-How im Bereich der Internationalisierung für KMU oft verhältnismäßig höher als für Großunternehmen.[119] KMU sind aufgrund ihrer knappen Ressourcen zudem besonders anfällig für Verbote oder Hemmnisse, die sich auf ihr Auslandsengagement auswirken können und da ihre volkswirtschaftliche Bedeutung vom Zielland oft als gering eingeschätzt wird, können sie im Gegensatz zu Großunternehmen zugleich oft kaum Einfluss auf solch restriktive Maßnahmen nehmen.[120] Gleichzeitig kann auch die bereits durch die Inlandsnachfrage vollständig ausgelastete, im Vergleich zu Großunternehmen kleinere Kapazität, eine Exportaktivität behindern.[121] Die oft von Großunternehmen verfolgte Strategie der weltweiten Marktintegration (vgl. Kap. 2.5.4) ist für KMU aufgrund fehlender Ressourcen in der Regel auch nicht verfolgbar.[122] Es lässt sich also festhalten, dass der Internationalisierungserfolg von KMU oft in der Verfolgung einer Nischenstrategie liegt, die insb. durch besser auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Produkte und ihre hohe Flexibilität in Bezug auf die Anpassung an sich verändernde Marktbedürfnisse die Erfolge für KMU begründet.[123] Der zunehmende technische Fortschritt vergrößert die weltweite Arbeitsteilung, so dass Unternehmen sich immer stärker auf bestimmte Kernkompetenzen spezialisieren.[124] Da gerade die Verfolgung einer internationalen Nischenstrategie Internationalisierungserfolge von KMU begründet, kann dies als besondere Chance der Globalisierung für KMU gesehen werden. Weiterhin lässt sich als Besonderheit festhalten, dass im Gegensatz zu international agierenden Großunternehmen in KMU in der Regel keine speziellen Managementteams zu finden sind, die sich ausschließlich mit spezifischen Problemen, wie bspw. dem Markteintritt in bestimmte Ländermärkte befassen.[125] Hieraus kann sich das Problem ergeben, dass die Unternehmensführung – häufig der Eigentümer selbst – mit der steigenden Komplexität der zu beachtenden Umweltfaktoren überfordert ist.[126] Dies zeigt sich auch in verschiedenen Studien bestätigt. Die Internationalisierung von KMU ist in der Anfangsphase häufig durch das Fehlen einer expliziten Strategie gekennzeichnet. Eine Studie aus dem Jahre 2001 zeigt auf, dass viele Planungsaktivitäten wie bspw. die Aufdeckung des Marktpotenzials, die Analyse der Wettbewerbs- und sonstigen Rahmenbedingungen oder auch die Ableitung passender Markteintrittsstrategien (vgl. auch Kap. 2.5.1 – 2.5.4) zwar von KMU als wichtig erachtet werden, aber dennoch erhebliche Defizite bei der tatsächlichen Durchführung zu erkennen sind. Die Studie führt dies auf die oben schon genannte Knappheit von Management- und Finanzressourcen vieler KMU zurück.[127] Die Erfassung, Analyse, Selektion und Evaluierung von relevanten Informationen im Rahmen der Internationalisierung ist bei KMU häufig als ungenügend zu beurteilen, so dass viele Informationen zur Steuerung der Auslandsaktivitäten nicht erfasst und verarbeitet werden. Demgegenüber verlangsamen die komplexeren Informationssysteme von Großunternehmen häufig die Entscheidungsfindung. Da KMU oftmals eine geringere Eigenkapitaldecke aufweisen als Großunternehmen, ist für sie weiterhin das Risiko der Internationalisierung höher.[128] Als Vorteil gegenüber international agierenden Großunternehmen kann dafür wiederum die oftmals geringere Bürokratie gesehen werden.[129]
2.6.4 Internationalisierungsprofile, -formen und -ansätze von KMU
Größere Unternehmen sind stärker internationalisiert als KMU. Die Unternehmensgröße spielt also nach wie vor eine Rolle im Zusammenhang mit der Internationalisierung.[130] Die These, dass KMU aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften eher solche Internationalisierungsaktivitäten vollziehen, die weniger kapitalbindend und riskant scheinen[131] (vgl. Kap. 2.6.2), zeigt sich folglich auch empirisch: Die häufigste Form der Internationalisierung europäischer KMU ist die Nutzung ausländischer Lieferanten (Import), gefolgt von Exportaktivitäten. Nur die wenigsten europäischen KMU verfügen über umfassendere Formen des Auslandsengagements wie bspw. Kooperationen mit ausländischen KMU, Auslandsniederlassungen oder Joint Ventures.[132] Einen Überblick gibt Tab. 06. Die Internationalisierungsform des indirekten Exportes ist nur schwer in der allgemeinen Statistik zu identifizieren. Das Beobachtungsnetz europäischer KMU der EU Kommission schätzte allerdings den Beitrag der indirekten Exporte zum realen Umsatzwachstum der europäischen KMU im Zeitraum von 1988 - 2001 auf ca. 10 Prozentpunkte. Das gesamte Umsatzwachstum wurde mit 34% veranschlagt, so dass dem indirekten Export ein Anteil von knapp einem Drittel am Gesamtwachstum angerechnet werden kann. Es stellt sich weiterhin heraus, dass Exportaktivitäten häufiger in Kombination mit der Nutzung ausländischer Lieferanten aufzufinden sind, als als isolierte Aktivität. Die Beziehungen zu ausländischen Lieferanten könnten somit die Exportaktivitäten von KMU begünstigen. Etwa ein Drittel der europä-ischen KMU, die direktinvestiv im Ausland tätig sind, sind nicht im Exportgeschäft engagiert. Dies kann ein Hinweis dafür sein, dass DI von KMU nicht nur als Vertriebsplattform genutzt werden, sondern auch, um Zugang zu kostengünstigeren Arbeitskräften, Technologien oder Know-How zu erhalten. Die EU Kommission geht weiter davon aus, dass sich der Anteil komplexerer Internationalisierungsformen (Tochtergesellschaften, Joint Ventures) bei KMU künftig erhöhen wird.[133] Klassische Erklärung für die Internationalisierungsformen von KMU liefert die in Kap. 2.5.3 schon angesprochene Stufentheorie. Demnach vollzieht eine KMU die Internationalisierung in mehreren Stufen, die in Form eines Lernprozesses durchlaufen werden. Eine international noch unerfahrene KMU beginnt zunächst mit indirektem oder direktem Export in nahe gelegene Auslandsmärkte. Durch den Kontakt mit ausländischen Kunden lernt die KMU die Auslandsmärkte kennen. Auf diesen Erfahrungen aufbauend werden nun zunehmend weiter entfernte Märkte erschlossen und zunehmend mehr Ressourcen im Ausland gebunden.[134] Dieser Theorie widersprechen allerdings neuere empirische Erkenntnisse, nach denen eine zunehmende Zahl von KMU schon als internationale gegründet werden (´born globals´).[135] Eine strikte Trennung zwischen beiden Ansätzen erweist sich aber auch nicht als sinnvoll, da bspw. auch born globals stufenweise internationalisieren, nur auf schnellere Art und Weise oder auch weil die verschiedenen Internationalisierungsformen als Ergebnis von strategischen Zielsetzungen gesehen werden können. Zudem zeigt ja die Empirie, dass ein Drittel der KMU, die direkt-investiv tätig sind, sich nicht im Export engagieren, was wiederum zeigt, dass der Export nicht zwingend die erste Form der Internationalisierung von KMU sein muss.[136]
3 Die Märkte Mittel- und Osteuropas (MOE) im Fokus der Internationalisierung deutscher KMU
3.1 Die Transformation der Märkte MOE und ihre Einbindung in die Weltwirtschaft
3.1.1 Kennzeichnung der Transformationsländer MOE und Ziel der Transformation
Die Gruppe der Transformationsländer MOE wird unscharf abgegrenzt. In dieser Arbeit sollen EU-Länder in MOE fokussiert werden, da diese für deutsche KMU besonders relevant sind. Somit gehören Estland, Lettland und Litauen (das Baltikum), Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Polen, Slowenien, Bulgarien und Rumänien dazu.[137] Die Gruppe ist somit nicht vollständig deckungsgleich mit den im Mai 2004 in die EU aufgenommenen Staaten. So fallen Malta und Zypern als süd osteuropäische Staaten aus der Betrachtung heraus, Rumänien und Bulgarien hingegen werden als EU-Beitrittsländer 2007 hinzugenommen. Kennzeichen dieser Länder war zu Beginn ihrer Transformation ein eher planwirtschaftlich orientiertes Wirtschaftssystem mit überwiegend Gesellschafts- und Staatseigentum sowie die oft dominierende Rolle einer kommunistisch/sozialistischen Partei. Ausgehend von dieser Situation sollte sich dann ein Wandel zu marktwirtschaftlichen Systemen mit überwiegend Privateigentum vollziehen und gleichzeitig demokratische Politstrukturen etabliert werden (duale Transformation).[138] Kernziel der wirtschaftlichen Transformation war die Einführung und Durchsetzung des Preismechanismus als zentrales Allokationsinstrument am Markt, d.h. die Überführung sozialistischer Planwirtschaften in marktwirtschaftliche Ordnungen.[139] Daraus ergeben sich bezugnehmend auf die Eucken´schen Grundsätze der Wirtschaftspolitik mehrere Aufgaben für diese. Eine nach innen und außen stabile Währung soll etabliert und fiskalische Konsolidierung erreicht werden, freier Marktzutritt, Liberalisierung des Außenhandels und des Kapitalverkehrs sollen erfolgen, Privateigentum, Vertragsfreiheit und individuelle Haftung sollen verankert werden.[140] Kernziel der politischen Transformation war die Errichtung von demokratischen Institutionen, politischen Parteien und Verbänden als Interessenvertreter der Bevölkerung.[141] Für diese Arbeit sind insb. die wirtschaftlichen Reformprozesse wichtig. Deshalb wird im Folgenden der politische Wandel nicht näher betrachtet, sondern an dieser Stelle nur darauf verwiesen, dass sich dieser neben den ökonomischen Reformen parallel vollzogen hat.[142]
3.1.2 Der Wandel im Überblick
In den Reformländern MOE wurde ein Transformationskonzept angewendet, das sich an den Erfahrungen mit den Reformen in Lateinamerika während der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts orientiert.[143] John Williamson formulierte 1990 nach einer Konferenz in Washington ein Maßnahmenbündel, mit dem er versuchte einen möglichen Reformneuanfang für die Schuldenländer Lateinamerikas zu beschreiben. Williamson formulierte eine Liste mit zehn Reformmaßnahmen[144], von denen er dachte, sie seien in Washington, d.h. beim Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank, der US Regierung und dem Gros der Wirtschaftswissenschaftler unumstritten.[145] Dies als ´Washington Consensus´ bekannt gewordene, zehn Punkte umfassende Reformpaket kann auf drei Inhalte konzentriert werden: makroökonomische Stabilisierung, Strukturanpassung und Liberalisierung von Märkten.[146] Da es grundlegend strukturelle Ähnlichkeiten zwischen MOE und den Reformstaaten Lateinamerikas gab (große Teile der Wirtschaft in Staatsbesitz, hohe Auslandsverschuldung, staatliche Preiskontrolle und starke staatliche Regulierung des Außenhandels), schienen solche Reformpakete auch für die Länder MOE geeignet und wurden diesen empfohlen.[147]
Mit den Reformbemühungen wurden grundlegend drei Aufgaben verfolgt. Die Strukturanpassungsmaßnahmen sollten in erster Linie freie Preisbildung und Wettbewerbsstrukturen auf Märkten ermöglichen, insb. durch den Rückzug des Staates aus der Wirtschaft. Weitere Strukturanpassungsmaßnahmen bestanden in der Aufhebung der staatlichen Preiskontrolle, dem Abbau von Subventionen, der Reformierung des Banken-, Geld- und Kreditsystems, allgemeiner Deregulierung im Binnenmarkt, Privatisierung staatlicher Unternehmen, dem Aufbau eines funktionsfähigen Justiz-, Rechnungslegungs- und Steuersystems sowie einer ´schlanken´ öffentlichen Verwaltung. Die Stabilisierungsmaßnahmen sollten hauptsächlich die durch die Preisfreigabe und den in den meisten Ländern bestehenden Geldmengenüberhang ausgelöste Inflation bekämpfen und die Staatshaushalte konsolidieren. Die Liberalisierung zielte vor allem ab auf die Gewährleistung funktionsfähiger Märkte insb. auch im Bereich der Außenwirtschaft. Ermöglicht werden sollte dies durch Abbau von Kapital-, Handels- und Devisenbeschränkungen.[148] Nach Einführung der Reformen fand zunächst ein starker Einbruch der Bruttoinlandsprodukte (BIP) der Reformstaaten statt. Sogar z.T. in solchem Ausmaß, wie er von keinem Ökonomen vorhergesagt wurde.[149] Mittlerweile findet aber wieder Wachstum statt und somit zeigt sich insgesamt ein U-förmiger BIP Verlauf vom Beginn der Reformen bis heute.[150] Während auch heute niemand bestreitet, dass es notwendig ist, zu liberalisieren, privatisieren und zu stabilisieren, werden die anfänglichen Probleme heute verstärkt damit begründet, dass die Liberalisierungspolitik des Washington Consensus nicht ohne eine institutionelle Untermauerung funktionieren kann (Post Washington Consensus).[151] Die EU-Erweiterung, deren Vorbereitungen parallel zur Transformation verliefen, stellt für die Staaten MOE ebenfalls eine wichtige Änderung der Rahmenbedingungen dar. Es erfolgte der Abbau von Barrieren im Warenverkehr, der Kapitalverkehr wurde insb. für ausländische DI liberalisiert, freier Dienstleistungsverkehr, Niederlassungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit wurden eingeführt und der Rechtsbestand der Gemeinschaft übernommen[152]; die Einführung der Regelungen erfolgt z.T. stufenweise und mit Übergangsregelungen.[153] Tab. 08 zeigt noch einmal die Veränderungen seit Transformationsbeginn. Insb. aber durch die außenwirtschaftliche Öffnung und den Wandel zu marktwirtschaftlichen Systemen wurde MOE in die Weltwirtschaft integriert und bietet somit auch deutschen KMU lukrative Internationalisierungspotenziale.[154]
3.1.3 Die gegenwärtigen Bedingungen
Polen präsentiert sich mit einer Fläche von 312.685 km² und rund 38 Millionen (Mio.) Einwohnern gegenwärtig gut. Seit Transformationsbeginn 1990 nähert sich die Wirtschaftsstruktur Polens immer stärker der der EU-15 Staaten an. Knapp 50% der Bruttowertschöpfung erfolgt im Dienstleistungssektor und nur noch zu 24% im Industriebereich. Zwar sind große Teile der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt, aber diese erwirtschaftet nur rund 3% vom BIP. Über 60% der Wertschöpfung werden mittlerweile im Privatsektor erzeugt und das BIP wächst seit einigen Jahren kontinuierlich an. Für 2006 wird ein Wert von 258 Milliarden (Mrd.) Euro prognostiziert. Die erhöhte Inflationsrate des Jahres 2004 – bedingt durch die Preissteigerungen nach EU Beitritt – wird für 2006 auf nur gut 1% prognostiziert. In den letzten zehn Jahren hat Polen eine führende Position hinsichtlich Wirtschaftsentwicklung und Investitionsattraktivität eingenommen. Aufgrund seiner geografisch günstigen Lage, der Marktgröße von knapp 38 Mio. Konsumenten, der bisherigen Wachstumsperformance und dem noch hohen Entwicklungspotenzial zieht Polen seit Mitte der 1990er Jahre ausländische Investoren an. Polen ist zudem reich an Rohstoffen wie Steinkohle, Schwefel und Kupfer. Die meisten Importe Polens werden aus Deutschland bezogen. Deutschland ist Polens wichtigster Handelspartner. Bis auf einige Übergangsfristen bspw. in der Arbeitnehmerfreizügigkeit oder dem Grundstücksrecht, ist in Polen die Schaffung eines einheitlichen EU-Rechtsbestands formal vollzogen. Die Umsetzung ist aber z.T. noch zögerlich. Es gelten die Zollbestimmungen der EU: gemeinsamer Außenzoll und Wegfall der Zölle im innergemeinschaftlichen Handel. Ausländische natürliche und juristische Personen können zudem jegliche Unternehmensform in Polen gründen. Der Einkommensteuersatz ist zwischen 19% und 40% progressiv gestaffelt (ab 2009 zwischen 18% und 32%), der Körperschaftsteuersatz beträgt 19%. Die Qualifikation der Arbeitskräfte wird als gut beurteilt und die durchschnittlichen Arbeitskosten lagen 2005 mit 4,98 Euro je Arbeitsstunde deutlich unter deutschem Niveau[155]. Es bestehen allerdings starke Lohnschwankungen zwischen verschiedenen Branchen und Angestellte von ausländischen Unternehmen erwarten in der Regel höhere Entgelte.[156] Tschechien umfasst eine Fläche von 78.866 km², auf der knapp 10,3 Mio. Menschen leben. Die ehemalige Tschechoslowakei hat seit der Wende Anfang 1990 einen tief greifenden Wandel zu einem Land mit moderner Wirtschaftsstruktur vollzogen und ist seit 2004 EU Mitglied. 38% der Wertschöpfung entfallen auf die Industrie und rund 59% auf den tertiären Sektor. Aufgrund der radikalen Privatisierungen werden knapp 90% der Wertschöpfung im Privatsektor erbracht. Nach einigen anfänglichen BIP-Einbrüchen im Anschluss an die Systemwende vollzieht sich seit ca. 2000 ein kontinuierliches BIP Wachstum. Für 2006 wird ein BIP von 114 Mrd. Euro prognostiziert. Es lässt sich allerdings noch ein starkes Stadt-Land-Gefälle zwischen Prag und ländlicheren Gegenden Tschechiens feststellen. Die Inflationsrate wird für 2006 mit ca. 2,8% angesetzt. Für ausländische Investoren ist Tschechien lukrativ aufgrund vergleichsweise günstigem Personalkostenniveau (4,84 Euro je Arbeitsstunde im Landesdurchschnitt), bei gleichzeitig hoch einzustufendem Ausbildungsstand und hoher Motivation der Arbeitskräfte, so dass ausländische Investitionen nicht nur in klassischen Bereichen wie bspw. der Automobilindustrie, sondern auch in modernen Branchen wie der Mikroelektronik oder der Biotechnologie zu finden sind. Deutschland ist dabei nach den Niederlanden der zweit wichtigste Investor. Wichtige ausländische Investitionen fanden auch in Bereichen des Handels, des Finanzsektors oder der Informationstechnologie (IT) statt. Unternehmensgründungen durch Ausländer sind möglich in Joint-Venture-Form oder in Form einer 100%-Tochtergesellschaft. Beteiligungen an bestehenden Unternehmen sind ebenfalls möglich. Auch in Tschechien gelten formal die EU Rechtsstandards, abgesehen einiger übergangszeitlich begrenzter Ausnahmen. Die Einkommensteuer ist zwischen 12% und 32% progressiv gestaffelt, die Körperschaftsteuer wurde 2006 auf 24% abgesenkt. Weitere Senkungen sollen folgen.[157] Die Slowakei bewohnen auf 49.036 km² ca. 5,4 Mio. Menschen, seit 2004 als EU Mitglieder. Die Systemwende brachte einen schnellen Ausbau des Privatsektors, der gegenwärtig ca. 80% vom BIP vereinnahmt. Die Wirtschaft wächst in den vergangenen Jahren stets um knapp 5% real und das BIP für 2006 wird auf 41,5 Mrd. Euro prognostiziert. Die Industrie- und Bauproduktion wuchs im ersten Halbjahr 2006 sogar um 11% bzw. 15,2%. Verstärkt wird diese positive Tendenz durch Auslandsinvestitionen und eine starke Inlandsnachfrage. Die Investitionsattraktivität der Slowakei wird durch niedrige Steuern (Einkommen- und Körperschaftsteuersatz einheitlich bei 19%) und staatliche Beihilfen für die Schaffung von Arbeitsplätzen in Bezirken mit hoher Arbeitslosenquote erhöht. Die Slowakei strebt zudem einen weiteren Ausbau der Infrastruktur (Bahn, Telekommunikation und Straßen) in den nächsten Jahren an. Deutschland nahm mit einem Anteil von 21% der slowakischen Importe im Jahre 2005 die Spitzenposition ein und ist wichtigster Handelspartner des Landes. Bei einigen Waren wird für die Ein- und Ausfuhr ein Lizenzverfahren angewendet (bspw. für Importe von Waffen, ausgewählte Chemikalien etc.), ansonsten gilt der EU Zolltarif. Die Errichtung von Tochterunternehmen durch Ausländer auch in Form von Joint-Ventures ist möglich. Die Slowakei versucht eine Anpassung an das gültige Gemeinschaftsrecht zu vollziehen. Kurzfristig kann dies durch permanente Neuerungen zu Unübersichtlichkeiten führen. Die Qualifikation der Arbeitskräfte ist insb. im IT-Bereich gut und 4,46 Euro Arbeitskosten pro Stunde im Landesdurchschnitt machen die Slowakei als Investitionsstandort attraktiv.[158] Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen haben eine Fläche von ca. 45.000 km² (Estland) und knapp je 65.000 km² (Lettland und Litauen). Es leben dort jeweils zwischen 1,3 Mio. und 3,5 Mio. Menschen und seit 2004 sind auch die baltischen Staaten EU Mitglieder. Estland befindet sich seit 1995 auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad. So wird das BIP für 2006 auf 11,4 Mrd. Euro prognostiziert. Der überwiegende Teil der Staatsbetriebe ist privatisiert - knapp 70% davon gingen an ausländische Investoren. Dreiviertel der Wertschöpfung findet mittlerweile im Privatsektor statt und gleichzeitig bietet sich Estland aufgrund seiner Niedrigsteuerpolitik (22% Einkommensteuer und rund 30% Körperschaft-steuer auf ausgeschüttete Gewinne, thesaurierte oder reinvestierte Gewinne sind steuerfrei, weitere Steuersenkungen sollen folgen) und zugleich hohem Niveau an Ausbildung und Produktivität als attraktiver Investitionsstandort an. Verstärkt wird dies durch die geringen Arbeitskosten von 4,29 Euro pro Stunde im Landesdurchschnitt. Estland ist seit 1999 Mitglied der Welthandelsorganisation, verfügt über Rohstoffe wie Ölschiefer, Phosphorit und Kalkstein. Die Qualität der industriellen Produktion nähert sich immer weiter dem westlichen Standard an. Estland hat ein besonders liberales Import- /Exportregime, so gibt es mit Ausnahme international verbotener Waren keine Einfuhrbeschränkungen; es gilt der EU Zolltarif. Für ausländische Investoren gelten dieselben Rechte wie für estnische Staatsbürger. Die Gesetze werden an die EU Bestimmungen angepasst. Die Rechtsdurchsetzung ist noch problematisch, verbessert sich aber stetig.[159] Lettland kann zwar kaum Bodenschätze aufweisen, aber dennoch in den letzten Jahren das höchste Wirtschaftswachstum der baltischen Staaten verzeichnen. Das BIP für 2006 wird auf 14,3 Mrd. Euro prognostiziert. Auch hier ist die Transformation zur Marktwirtschaft vorangeschritten und die Privatisierung der ehemaligen Staatsbetriebe ist bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen. Im Rahmen des Freihandelsabkommens der EU wurden Export-/Importlizenzen weitestgehend abgeschafft. Seit 2004 gilt der EU Zolltarif. Unternehmensgründungen durch Ausländer sind möglich, in einigen Bereichen aber noch auf 49%-Beteiligungen beschränkt. Die Lebensmittelverarbeitung nimmt den größten Anteil an der Industrieproduktion ein, gefolgt von Holzverarbeitung und Forstwirtschaft. Die künftige Entwicklung Lettlands hängt aufgrund seiner Drehscheibenfunktion im Ostseeraum besonders von der Entwicklung im Transportbereich ab. So wollen auch alle drei baltischen Staaten zusammen die Infrastruktur mit besonderem Augenmerk auf den Ausbau der Transportwege modernisieren. Die Rechtslandschaft Lettlands ist noch durch Unsicherheiten gekennzeichnet, so ist bspw. eine gerichtliche Forderungseintreibung noch sehr langwierig und problematisch. Die Arbeitskosten pro Stunde liegen im Landesdurchschnitt bei 2,26 Euro. Der Einkommensteuersatz liegt einheitlich bei 25%, die Körperschaftsteuer seit Januar 2004 bei 15%.[160] Litauens Wirtschaft konnte nach 1991 Wachstumsraten verzeichnen, die auch durch die russische Wirtschaftskrise 1998 nicht dauerhaft gebremst werden konnten. Der Transformationsprozess kann als zumindest weit vorangeschritten bezeichnet werden. Heute werden ca. 70% des BIP privatwirtschaftlich erzeugt. Im Vergleich mit den anderen baltischen Staaten ist die Landwirtschaft Litauens am leistungsfähigsten, wobei knapp 40% der Erzeugnisse in den Export gehen. Die Industrie nimmt ca. ein Viertel des BIP ein. Wichtige Bereiche sind die Bekleidungs- und Textilproduktion. In allen Industriebereichen werden gute Fachkräfte und ausbaufähige Produktionsstätten attestiert. Die stärkste Wirtschaftsbranche ist aber auch in Litauen der Dienstleistungssektor. Die Arbeitskosten pro Stunde liegen bei 3,08 Euro im Landesdurchschnitt. Die Einkommensteuer für Einkommen aus Arbeitsverhältnissen liegt seit Juli 2006 bei 27% und soll ab Januar 2008 auf 24% gesenkt werden. Einkommen aus Zinsen oder Immobilien unterliegen 15% Einkommensteuer. Für Großunternehmen gelten 15% Körperschaftsteuer, für KMU mit bis zu 10 Mitarbeitern und Bruttojahreseinkommen unter 500.000 Litas 13%. Ausländische Investitionen finden vor allem im Telekommunikationswesen statt, wobei knapp 60% der Gesamtinvestitionen aus der EU stammen. Das Freihandelsabkommen mit der EU befreit innergemeinschaftliche Warenlieferungen vom Zoll. Die EU Richtlinien werden in nationales Recht transformiert. Forderungseintreibungen können aber nach wie vor problematisch sein.[161] Ungarn beheimatet mit knapp 93.030 km² ca. 10 Mio. Einwohner. Seit 2004 ist Ungarn EU Mitglied und die Privatisierungsbemühungen sind so gut wie abgeschlossen, so dass knapp 80% des BIP privat erwirtschaftet werden. Die Höhe des BIP wird für 2006 auf 90 Mrd. Euro prognostiziert. Die Industrie nimmt gegenwärtig ca. 23% des BIP ein und auch in Ungarn bildet der Dienstleistungssektor mit knapp 53% Anteil am BIP den Kern der Wirtschaft. Die früher so bedeutende Landwirtschaft ist mit knapp 4% Anteil nahezu unbedeutend geworden. Der wichtigste Handelspartner Ungarns ist Deutschland, der EU-Zolltarif ist seit 2004 übernommen. Ein Viertel aller ungarischen Importe des Jahres 2005 stammten aus Deutschland, während 30% der Exporte nach Deutschland gingen. Weiterhin entfallen rund 30% aller ausländische Investitionen seit 1990 in Ungarn auf Deutschland, so dass es in Ungarn knapp 7000 Unternehmen gibt, die zumindest teilweise mit deutschem Kapital gegründet wurden, vor allem im Automobil- und Maschinenbaubereich. Als wichtige Institution ist in diesem Zusammenhang die Deutsch-Ungarische Industrie und Handelskammer in Budapest zu sehen. Die Arbeitskosten belaufen sich auf 5,32 Euro pro Stunde im Landesdurchschnitt. Einkünfte bis 1,55 Mio. Forint unterliegen 18% Einkommensteuer, höhere Einkommen 36%. Die Körperschaftsteuer liegt bei 16%. In Ungarn gelten die EU Rechtsstandards mit einzelnen zeitlich begrenzten Übergangsfristen.[162] Slowenien ist mit 20.273 km² die Heimat von knapp 2 Mio. Einwohnern. Nach anfänglicher Rezession zwischen 1990 und 1994 konnte Slowenien ein jährliches Wirtschaftswachstum verzeichnen. Seit 1999 wächst die Wirtschaft um durchschnittlich 3%, insb. durch eine starke private Nachfrage, lokale Investitionen und Exporte. Für 2006 wird ein BIP von 28,7 Mrd. Euro prognostiziert. Nach EU Beitritt 2004 lag die Inflation im Jahre 2005 bei 2,5%, für 2006 wird 2,2% prognostiziert. Da Slowenien die Maastricht Kriterien seit 2005 erfüllt, wurde am 11. Juli 2006 vom Ecofin Rat die Übernahme des Euros ab 2007 bewilligt. Slowenien ist allerdings durch ein Ost-West-Gefälle gekennzeichnet. So ist im Osten die Arbeitslosigkeit vergleichsweise hoch. Allerdings ist die Arbeitslosenquote auf „nur“ knapp 6% beziffert. Die Wirtschaftsstruktur ist stark von Kleinbetrieben gekennzeichnet und der Dienstleistungssektor nimmt 62,3% vom BIP ein, gefolgt von der Industrie mit 35,1%. Wichtigster Handelspartner Sloweniens ist Deutschland und es gelten die Bestimmungen des EU-Binnenmarktes. Auch das sonstige EU Recht hat in Slowenien Gültigkeit. Problematisch kann z.T. noch die Durchsetzbarkeit sein. Die Arbeitskosten sind mit 8,11 Euro pro Stunde im Landesdurchschnitt im Vergleich zu den anderen MOE Ländern relativ hoch, aber noch unter westeuropäischem Niveau. Die Einkommensteuer liegt fünfstufig zwischen 16% und 50%, die Kapitalertragsteuer für juristische Personen bei 25%, für natürliche bei 30%.[163] In Rumänien leben auf 238.391 km² ca. 21,7 Mio. Menschen. Das BIP des EU-Beitrittslandes 2007 wächst stetig an und wird für 2006 mit 90 Mrd. Euro veranschlagt, was einem realen Wachstum von 5,5% entspricht. Seit 2005 gibt es eine einheitliche Einkommen- und Körperschaft-steuer von 16%. In Bezug auf die Rechtssicherheit und –durchsetzbarkeit gibt es zwar immer weniger Schwierigkeiten, Anpassungen an EU Standards sind aber noch erforderlich. Wichtigster Handelspartner Rumäniens ist Deutschland, mit dem knapp 15% des Außenhandels vollzogen werden. Im Zuge des EU-Beitritts 2007 ist der Außenhandel bereits weitgehend liberalisiert. Deutsche Investitionen in Rumänien bescheren mit einem Anteil von 9% an allen ausländischen Investitionen Deutschland den vierten Rang. Die Arbeitskosten pro Stunde liegen bei 1,56 Euro im Landesdurchschnitt. Die Infrastruktur ist in Rumänien noch sehr unterschiedlich: einige Bereiche sind gut erschlossen, andere liegen gänzlich brach. Rumänien hat insb. für die Automobilzulieferunternehmen Bedeutung.[164] Das zweite EU-Beitrittsland 2007, Bulgarien, ist mit 7,8 Mio. Menschen auf 110.993 km² bevölkert. Zwischen 1989 und 1994 sank das bulgarische BIP real auf knapp 70% des Ausgangsniveaus von 1989. Der 1994 einsetzende leichte Aufschwung brach 1996 mit der Bankenkrise erneut zusammen. Der Lev verlor erheblich an Wert (Inflationsrate von mehr als 300%) und die Wirtschaft schrumpfte noch einmal um real 11%. Die Einführung des Währungsrates unter Schirmherrschaft des IWF und die Bindung des Lev an die D-Mark, respektive Euro, stabilisierte dann endlich die Wirtschaft. So wird für 2006 ein BIP von 23,2 Mrd. Euro erwartet sowie eine Inflationsrate von 4%. Mit knapp 60% Anteil am BIP ist auch in Bulgarien der tertiäre Sektor der Größte, gefolgt vom Industriesektor mit 30% Anteil am BIP. Der Außenhandel ist weitgehend liberalisiert. Die Arbeitskosten pro Stunde liegen bei 1,46 Euro im Landesdurchschnitt. Die Einkommensteuer liegt zwischen 20% und 24%, die Körperschaftsteuer seit 2005 bei 15%. Die Rechtslandschaft wird an EU Standards angeglichen, Probleme bei der Implementierung, Kontrolle der Einhaltung und Durchsetzung finden sich allerdings immer noch.[165] Weitere Details zeigt Tab. 09.
[...]
[1] Vgl. Kux/Rall 1990, S. 74; Leitinger 2004, S. 21; Klodt 1999, S. 199.
[2] Vgl. Porter 1989, S. 46-48.
[3] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 29-30; Leitinger 2004, S. 22; EU Kommission 2004a, S. 9.
[4] Vgl. Klodt 1999, S. 199; EU Kommission 2004b, S. 9.
[5] Es findet sich in der Literatur auch der Begriff ´Mittelstand´; Vgl. bspw. Lubritz 1998, S. 1.
[6] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 1-2.
[7] Vgl. KfW 2006, S. 6-7.
[8] Vgl. KfW 2006, S. 6-7; EU Kommission 2004a, S. 9.
[9] Vgl. KfW 2006, S. 6-7.
[10] Vgl. Macharzina 1989, Sp. 904.
[11] Vgl. Perlitz 2004, S. 8.
[12] Vgl. Ahlert et al. 2006a, S. 29.
[13] Vgl. Welch/Luostarinen 1988, S. 35; Swoboda 2002, S. 8.
[14] Vgl. Müller/Kornmeier 2002, S. 98.
[15] Vgl. Albach 1981, S. 14; Dülfer 1982, S. 50; Zentes et al. 2004, S. 4.
[16] Vgl. Porter 1989, S. 19.
[17] Vgl. Mintzberg 1990, S. 172.
[18] Vgl. Welge/Al-Laham 2001, S. 13-14; Götze/Rudolph 1994, S. 3; Weiss 1996, S. 38; Zentes et al. 2006, S. 41; Kutschker/Schmid 2002, S. 791; Staehle 1999, S. 603.
[19] Vgl. Meffert 2000, S. 233.
[20] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 41.
[21] Vgl. Perlitz 2004, S. 64-65; Berndt et al. 1997, S. 9.
[22] Vgl. Przybylski 1993, S. 32.
[23] Vgl. Weiss 1996, S. 42; Macharzina/Wolf 2005, S. 928.
[24] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 93.
[25] Vgl. Macharzina/Wolf 2005, S. 928; Ahlert et al. 2006b, S. 8.
[26] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 47.
[27] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 57.
[28] Vgl. Zentes/Swoboda 2001 S. 17-18.
[29] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 50.
[30] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 11-13.
[31] Vgl. Meffert/Bolz 1992, S. 664.
[32] Vgl. Krubasik/Schrader 1990, S. 18-19.
[33] Vgl. Walldorf 1990, S. 21.
[34] Vgl. Handelsblatt, 29. April 1994, zitiert nach Hünerberg 1994, S. 96.
[35] Vgl. Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen 2006, S. 7.
[36] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 9.
[37] Vgl. Berndt et al.1997, S. 24.
[38] Vgl. Cateora 1993, S. 29-296; Czinkota/Ronkainen 1995, S. 52-155; Paliwoda 1994, S. 53-87.
[39] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 23.
[40] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 36-41.
[41] Vgl. Hünerberg 1994, S. 49.
[42] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 37-41.
[43] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 24.
[44] Vgl. Meissner 1995, S. 68-69.
[45] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 42-43.
[46] Vgl. Hünerberg 1994, S. 75-76.
[47] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 43-44.
[48] Vgl. DIHK 2005, S. 4.
[49] Vgl. DIHK 2005, S. 5.
[50] Vgl. DIHK 2005, S. 12.
[51] Vgl. Weiss 1996, S. 42; Macharzina/Wolf 2005, S. 928.
[52] Vgl. Macharzina/Wolf 2005, S. 928; Ahlert et al. 2006b, S. 8.
[53] Vgl. DIHK 2005, S. 9.
[54] Vgl. Zimmermann 1992, S. 72.
[55] Vgl. Weiss 1996, S. 82; Berekoven 1985, S. 109.
[56] Vgl. Topritzhofer/Moser 1991, S. 6.
[57] Vgl. Seibert 1981, S. 82; Root 1987, S. 130.
[58] Vgl. Weiss 1996, S 82.
[59] Das Wechselkursrisiko besteht aus Exporteursicht in der Abwertung der Fremdwährung, wenn in dieser fakturiert wurde. Das Wechselkursrisiko kann nur bei fixen, politisch bestimmten Wechselkursregimen zu den politischen Risiken gezählt werden. Risiken freier Wechselkurssysteme zählen zu den wirtschaftlichen Risiken; Vgl. Zentes et al. 2006, S.171-172 und 387-388.
[60] Vgl. Topritzhofer/Moser 1991, S. 9; Berekoven 1985, S. 109-110.
[61] Vgl. Topritzhofer/Moser 1991, S. 7-8.
[62] Vgl. Berekoven 1985, S. 117-118.
[63] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 38.
[64] Vgl. Berndt et al.1997, S. 24.
[65] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 40.
[66] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 82-88.
[67] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 9.
[68] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 93.
[69] Vgl. Hünerberg 1994, S. 93; Meffert/Bolz 1994, S. 94-95; Berndt et al. 1997, S. 9.
[70] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 11.
[71] Vgl. Backhaus et al. 1996, S. 28-29.
[72] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 104-105; Berndt et al. 1997, S. 44.
[73] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 104-105.
[74] Vgl. Kulhavy 1989, S. 85.
[75] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 48-51.
[76] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 145-150.
[77] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 114.
[78] Vgl. Hünerberg 1994, S. 112.
[79] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 115-116.
[80] Vgl. Berndt et al. 1997, S. 9.
[81] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 119; Wepfer 1996, S. 22.
[82] Vgl. Pues 1994, S. 46-47.
[83] Siehe Kap. 3.2.1 für eine begriffliche Trennung von direktem und indirektem Export.
[84] Vgl. Berekoven 1985, S. 40.
[85] Vgl. Kulhavy 1989, S. 19; Meffert/Bolz 1994, S. 121.
[86] Vgl. Walldorf 1990, S. 43-44.
[87] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 121-122.
[88] Vgl. Walldorf 1990, S. 78-81.
[89] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 123.
[90] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 133.
[91] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 130.
[92] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 134.
[93] Vgl. Zentes et al. 2006, S. 369.
[94] Vgl. Berekoven 1985, S. 135-142.
[95] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 137; Berndt et al. 1997, S. 9.
[96] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 137-138.
[97] Vgl. Müller/Gelbrich 2004, S. 459; Meffert 1993, S. 31.
[98] Vgl. Müller/Gelbrich 2004, S. 458.
[99] Vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 117.
[100] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 24; Obbelode 1993, S. 46.
[101] Vgl. Eden 2001, S. 35; Fischer 2006, S. 5.
[102] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 24-25; Pfohl 1997, S. 11.
[103] Vgl. Institut für Mittelstandsforschung, online unter http://www.ifm-bonn.org/dienste/definition.htm.
[104] Vgl. Weber/Kabst 2000, S. 7.
[105] Vgl. EU Kommission 2003, Artikel 2.
[106] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 26; Mugler 1995, S. 23; KfW 2005, S. 1.
[107] Vgl. Obbelode 1993, S. 46-48; Thelen 1993, S. 24-26; Lubritz 1998, S. 18-21.
[108] Vgl. Walldorf 1990, S. 25.
[109] Vgl. Etemad 2004, S. 1; Kokalj/Wolff 2001, S. 1; Stauffert 1993, S 39.
[110] Vgl. Niehoff/Reitz 2001, S. 35; Ahlert et al. 2006b, S. 29.
[111] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 30-31.
[112] Von den 9 am stärksten exportorientierten Ländern ( mehr als 20% exportierende KMU) ist Deutschland das einzig große Land; Vgl. EU Kommission 2004a, S. 16.
[113] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 16.
[114] Vgl. Lehmann 2002, S. 10.
[115] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 37.
[116] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 2.
[117] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 15 und 23.
[118] Vgl. Westhead et al. 2004, S. 21; Kalantaridis 2004, S. 246; Thelen 1993, S. 44.
[119] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 37.
[120] Vgl. Obbelode 1993, S. 165.
[121] Vgl. Obbelode 1993, S. 55; Thelen 1993, S. 44.
[122] Vgl. Hollenstein 2005, S. 431.
[123] Vgl. Ahlert et al. 2006b; Baird et al. 1994, S. 49-50; Meffert/Bolz 1994, S. 117; Thelen 1993, S. 43-44.
[124] Vgl. KfW 2006, S. 6-7.
[125] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 32.
[126] Vgl. Henke 2003, S. 7; Gerum 1999, S. 3.
[127] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 35-36.
[128] Vgl. Obbelode 1993, S. 56; Ahlert et al. 2006b, S. 32.
[129] Vgl. Ahlert et al. 2006b, S. 32.
[130] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 17-19.
[131] Vgl. Walldorf 1990, S. 25.
[132] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 14.
[133] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 15.
[134] Vgl. Gankema et al. 1997, S. 185-199.
[135] Vgl. Lehmann 2002, S. 10; EU Kommission 2004a, S. 25.
[136] Vgl. EU Kommission 2004a, S. 25-26.
[137] Vgl. Ost 2003, S. 52-53; Meißner 2003, S. 15; Breinbauer/Wakounig 2003, S. 67-226.
[138] Vgl. Meißner 2003, S. 13; Tietz 1993, S. 20; Androsch 1996, S. 26-28.
[139] Vgl. Mestmäcker 1998, S. 89.
[140] Vgl. Meißner 2003, S. 14.
[141] Vgl. Androsch 1996, S. 27.
[142] Vgl. Pálinger 1997, S. 8; Bodenstein 2000, S. 5.
[143] Vgl. Streit/Mummert 1998, S. 8.
[144] Für einen Überblick siehe Tab. 7 im Anhang.
[145] Vgl. Schweickert 2000, S. 34.
[146] Vgl. Klein 2000, S. 2-3; Streit/Mummert 1998, S. 8.
[147] Vgl. Streit/Mummert 1998, S. 8.
[148] Vgl. Androsch 1996, S. 52-84; Streit/Mummert 1998, S. 8.
[149] Vgl. Kielyte 2000, S. 66; Meißner 2003, S. 18; Roland 2001, S. 30 und 44.
[150] Vgl. Roland 2001, S. 39-40.
[151] Vgl. Roland 2001, S. 49.
[152] In der Literatur wird in diesem Zusammenhang auch von der Übernahme des ´Acquis Communautaire´, dem gemeinsamen Besitzstand, gesprochen; Vgl. bspw. EU Kommission 2004b, S. 16.
[153] Vgl. EU Kommission 2004b, S. 13-17.
[154] Vgl. Meißner 2003, S. 14; KfW 2006, S. 6-7.
[155] In Deutschland liegen die Arbeitskosten pro Stunde im Landesdurchschnitt bei 27,20 Euro; Vgl. Davey 2006, S. 16.
[156] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006a, S. 6-21; Albrecht et al. 2005, S. 367-368; Davey 2006, S. 16-17.
[157] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006b, S. 7-22; Albrecht et al. 2005, S. 455; Davey 2006, S. 28-29.
[158] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006c, S. 6-19; Albrecht et al. 2005, S. 421-422; Davey 2006, S. 24-25.
[159] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006d, S. 7-18; Albrecht et al. 2005, S. 173; Davey 2006, S. 8-9.
[160] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006e, S. 6-18; Albrecht et al. 2005, S. 291-292; Davey 2006, S. 12-13.
[161] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006f, S. 7-18; Albrecht et al. 2005, S. 299; Davey 2006, S. 14-15.
[162] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006g, S. 4-19; Albrecht et al. 2005, S. 469; Davey 2006, S. 32-33.
[163] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006h, S. 4-18; Albrecht et al. 2005, S. 422-423; Davey 2006, S. 26-27.
[164] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006i, S. 4-8; Albrecht et al. 2005, S. 373-374; Davey 2006, S. 18-19.
[165] Vgl. Außenwirtschaft Österreich/Außenwirtschaftszentrum Bayern 2006j, S. 4-19; Albrecht et al. 2005, S. 94-95; IWF 2006, S. 26-28; Davey 2006, S. 6-7.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kfm. Daniel Heinen (Autor:in), 2007, Export vs Direktinvestition. Bedingungen, Chancen und Risiken alternativer Internationalisierungsstrategien deutscher KMU in Mittel- und Osteuropa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78340
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