Das vielleicht meist diskutierte politische und gesellschaftliche Problem in Deutschland, ist die seit 25 Jahren ansteigende Massenarbeitslosigkeit. Dabei ist gerade die Zahl der Beschäftigungsmöglichkeiten für geringqualifizierte Arbeitnehmer drastisch gesunken. Von den heute rund 4 Millionen Arbeitslosen besteht nach Angaben des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) ca. die Hälfte aus Langzeitarbeitslosen und „schwer Vermittelbaren“. Darunter fallen hauptsächlich gering qualifizierte, alleinerziehende und ältere Menschen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, werden seit einiger Zeit verschiedene Modelle von Niedriglohnsubvention diskutiert. Die Idee ist, durch eine „negative Einkommensteuer“ die Löhne im Niedriglohnsektor zu subventionieren und somit Beschäftigungsanreize und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Bundesregierung hat sich, dieses Thema betreffend, erst Anfang diesen Jahres auf die bundesweite Einführung des Mainzer Modells verständigt.
Ziel dieser Hausarbeit ist es, verschiedenen Modelle der Beschäftigungsförderung für die betrachtete ‚Problemgruppe’, ihre notwendigen Rahmenbedingungen sowie die durch sie erzielten Erfolge vorzustellen. Die zentrale Frage ist, ob die vorgestellten Modelle im Allgemeinen und die deutschen Modelle im Besonderen ein erfolgversprechendes Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bei geringqualifizierten Arbeitnehmern und Langzeitarbeitslosen in Deutschland sind.
Dazu soll zunächst eine theoretische Erläuterung der Einkommenstransfers erfolgen. Anschließend werden die Ursachen der Arbeitslosigkeit von geringqualifizierten Arbeitnehmern und Langzeitarbeitslosen in Deutschland betrachtet und Chancen neuer Beschäftigungsmöglichkeiten analysiert. Im Folgenden wird auf die in der Praxis erprobten deutschen Modelle eingegangen. Zum einen auf die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerzuschüsse im Rahmen der Hilfe zur Arbeit (§ 18 BSHG) und zum anderen auf die Durchführung zweier Modelle die im Rahmen des Sonderprogramms „Chancen und Anreize zur Aufnahme sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten“ durchgeführt wurden. Das Mainzer-Modell und das SGI Modell der Saar Gemeinschaftsinitiative. Als theoretischer Alternativvorschlag soll der Ansatz von Prof. Dr. Fritz Scharpf betrachtet werden Um die Effizienz der deutschen Modelle besser beurteilen zu können, folgt daran anschließend noch ein Ländervergleich mit Dänemark und den USA.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Erläuterungen
- Sozialhilfefalle
- Negative Einkommenssteuer
- Lohnsubventionen
- Ursachen der Arbeitslosigkeit und Beschäftigungspotentiale
- AN- und AG-Zuschüsse im Rahmen der Hilfe zur Arbeit
- Subventionierte Niedriglohnbeschäftigung nach Prof. Dr. Fritz Scharpf
- CAST
- Mainzer Modell
- SGI Modell
- Ländervergleich
- USA
- Dänemark
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht verschiedene Modelle der Beschäftigungsförderung für geringqualifizierte Arbeitnehmer und Langzeitarbeitslose, analysiert ihre Rahmenbedingungen und evaluiert ihre Effektivität. Die zentrale Frage ist, ob die vorgestellten Modelle, insbesondere die deutschen Modelle, ein erfolgversprechendes Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in dieser Zielgruppe sind.
- Theoretische Grundlagen von Lohnsubventionen, negativer Einkommenssteuer und der Sozialhilfefalle
- Ursachen der Arbeitslosigkeit von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen in Deutschland
- Analyse von deutschen Modellen der Beschäftigungsförderung, wie z.B. AN- und AG-Zuschüsse und das Mainzer Modell
- Bewertung der Effektivität der Modelle im Vergleich zu internationalen Ansätzen, insbesondere in den USA und Dänemark
- Diskussion über die Rolle von Gewerkschaften und die Notwendigkeit umfassenderer Reformen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem der steigenden Massenarbeitslosigkeit in Deutschland dar, mit einem besonderen Fokus auf die Schwierigkeiten, die geringqualifizierte Arbeitnehmer und Langzeitarbeitslose bei der Suche nach Beschäftigung erleben. Die Arbeit erläutert die Idee der Niedriglohnsubvention als ein Instrument zur Schaffung von Beschäftigungsanreizen und neuen Arbeitsplätzen.
Der zweite Abschnitt definiert und erklärt die Begriffe Lohnsubvention, negative Einkommenssteuer und Sozialhilfefalle. Die Sozialhilfefalle entsteht durch den geringen Abstand zwischen staatlichen Leistungen und dem Nettoeinkommen in unteren Tarifgruppen, was dazu führt, dass sich eine Arbeitsaufnahme für Sozialhilfeempfänger finanziell nicht lohnt.
Kapitel drei untersucht die Ursachen der Arbeitslosigkeit von geringqualifizierten Arbeitnehmern und Langzeitarbeitslosen in Deutschland. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des globalen Wettbewerbs, der Automatisierung und der Rationalisierung auf den Arbeitsmarkt und zeigt die Bedeutung des Dienstleistungssektors für zukünftige Beschäftigungsmöglichkeiten auf.
Kapitel vier beleuchtet die Arbeitnehmer- und Arbeitgeberzuschüsse im Rahmen der Hilfe zur Arbeit, die im Bundessozialhilfegesetz (BSGH) verankert sind. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise dieser Fördermaßnahmen und ihre Effektivität anhand von Statistiken und Beispielen.
Kapitel fünf stellt den Reformvorschlag von Prof. Dr. Fritz Scharpf vor, der ein integriertes Steuer-Transfer-System mit einem garantierten Existenzminimum (Bürgergeld) und einem Niedriglohnsektor für gering produktive Tätigkeiten vorschlägt. Scharpf argumentiert, dass diese Reform die Sozialhilfefalle beseitigen, die Schwarzarbeit reduzieren und neue Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor schaffen würde.
Kapitel sechs präsentiert das Sonderprogramm CAST (Chancen und Anreize zur Aufnahme sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten) und beschreibt die zwei erprobten Modelle: das Mainzer Modell und das SGI Modell. Das Mainzer Modell ist ein arbeitnehmerorientiertes Fördermodell, das Arbeitnehmer bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit mit einem degressiven Zuschuss zu den Sozialversicherungsbeiträgen unterstützt. Das SGI Modell hingegen ist arbeitgeberorientiert und fördert die Schaffung von Arbeitsplätzen im Niedriglohnbereich durch Zuschüsse zu den Sozialversicherungsbeiträgen der Arbeitgeber.
Kapitel sieben vergleicht die deutsche Situation mit der in den USA und Dänemark. Die Arbeit analysiert das amerikanische Modell "Earned Income Tax Credit" (EITC) und die dänische Arbeitsmarktpolitik, die durch eine aktivere Aktivierung von Arbeitslosen und eine Reduzierung des Arbeitskräfteangebots geprägt ist. Der Ländervergleich zeigt, dass die Effektivität von Beschäftigungsförderung stark von den Rahmenbedingungen und der Struktur des Arbeitsmarktes abhängt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Beschäftigungsförderung, geringqualifizierte Arbeitnehmer, Langzeitarbeitslose, Niedriglohnsubvention, Sozialhilfefalle, negative Einkommenssteuer, Mainzer Modell, SGI Modell, Ländervergleich, USA, Dänemark, Arbeitsmarktpolitik, Schwarzarbeit, Gewerkschaften, Reformen.
- Citation du texte
- Claudia Bracht (Auteur), 2002, Möglichkeiten der Beschäftigungsförderung von geringqualifizierten Arbeitnehmern und Langzeitarbeitslosen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7833
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.