Weblogs und Wikis gehören zu den neuen Kommunikationsformen des sog. Web 2.0, das in der IT- und Internetbranche derzeit als Schlagwort des Jahres gilt. Im Vergleich zum früheren Verständnis des World Wide Webs, bezeichnet der Begriff Web 2.0 eine veränderte Wahrnehmung und Nutzung des Internets. So soll die Veröffentlichung von Informationen nicht mehr nur wenigen Experten überlassen sein, es sollen vielmehr alle Nutzer integriert und beteiligt werden. (vgl. Helmes 2006: 18-19)
Diese Entwicklung hat auch für den Online-Journalismus bedeutende Folgen, denn es ist offensichtlich, “dass es im Internet mehr an Journalismus online gibt als nur den Online-Journalismus“. (Bucher/Büffel 2006: 132) Zu solchen meist nicht professionell organisierten Formen des Journalismus gehören u.a. auch Weblogs und Wikis.
Deren rasante Entwicklung wirkt sich immer mehr auf die traditionelle Medienwelt aus.
Diesbezüglich befürchtet Medienexperte Ehrhardt Heinold, dass sofern “Blogs aktueller als Nachrichten und Wikis umfangreicher als Lexika sind – dann stellt sich die Frage, welche Inhalte Verlage künftig noch verkaufen können.“ (Heinold 2006: 154)
So werden vor allem Weblogs als Konkurrenz zum traditionellen Journalismus gesehen, da sie diesen offenbar vor allem in Bezug auf Aktualität, Meinungsvielfalt und Diskussionsgehalt eingeholt haben.
Da sich die beiden Publikationsformen jedoch in vielerlei Hinsicht ergänzen und gegenseitig unterstützen können, bietet sich statt eines Konkurrenzverhältnisses die Integration von Weblogs in das Angebot etablierter Online-Zeitungen an. So kann – angeschlossen an ein vertrauenswürdiges Unternehmen – in den Weblogs eine andere Art des Journalismus praktiziert werden.
Dementsprechend soll in dieser Arbeit untersucht werden, welche Potenziale sich daraus ergeben, wenn Journalisten zu Autoren von Weblogs werden.
“Indem sich Journalisten Weblogs als neues Mittel der Kommunikation aneignen, verändern sie ihr Arbeitsverhalten und damit ihre Produkte, auch wenn sie für etablierte Medien arbeiten. Weblogs sind primär eine Chance für den Journalismus – und keine Gefahr.“ (Welker 2006: 157)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Geschichte der Zeitung
2.1 Gedruckte Zeitungen
2.1.1 Gliederung
2.1.2 Textsorten
2.2 Online-Zeitungen
2.2.1 Gliederung
2.2.2 Textaufbau
2.2.3 Textsorten
2.3 Unterschiede zwischen Print- und Online-Zeitungen
2.3.1 Technisch bedingte Unterschiede
2.3.2 Funktionale Unterschiede
3. Gestaltungsprinzipien für Online-Zeitungen
3.1 Die optimale Lesbarkeit am Bildschirm
3.2 Orientierung
3.2.1 Layout
3.2.2 Teaser
3.2.3 Headline, Vorspann und Zwischenüberschrift
3.3 Inhaltliche Besonderheiten
4. Weblogs im Online-Journalismus
4.1 Weblogs allgemein
4.1.1 Geschichte
4.1.2 Weblogs als journalistisches Instrument
4.1.3 Wortbildungen
4.1.4 Blogs vs. normale Webseiten
4.2 Vorteile der Blog-Integration in Online-Zeitungen
4.2.1 Kommunikation zw. Journalist und Leser
4.2.2 Sprache in journalistischen Weblogs
4.2.3 Erzeugung von Aufmerksamkeit & Vertrauen
4.2.4 Weblogs als Instrument zur Recherche
4.3 Analyse der journalistischen Weblogs
4.3.1 Blogbezeichnungen
4.3.2 Blog-/ Autorbeschreibung
4.3.3 Layout der Blogs
4.3.4 Analyse der Beiträge und Kommentare
4.3.5 Gesamtergebnis
5. Wikis im Online-Journalismus
5.1 Wikis allgemein
5.1.1 Geschichte
5.1.2 Wortbildungen. 54 5.1.3 Wikis vs. Enzyklopädien
5.1.4 Die Hypertext-Struktur
5.1.5 Sprachliche Richtlinien bei Wikipedia
5.2 Vorteile der Wiki-Integration in Online-Zeitungen
5.2.1 Wikis als Wissensspeicher
5.2.2 Gemeinschaftlicher Textaufbau
5.2.3 Beispiele bereits erfolgreicher Wiki-Intergration
5.3 Vergleich zwischen Wikipedia- und Encarta-Artikeln
5.3.1 Fachgebiet Kultur
5.3.2 Fachgebiet Gesellschaft
5.3.3 Fachgebiet Wissenschaft
5.3.4 Aktuelles Thema
5.3.5 Gesamtergebnis
6. Schlussbemerkung
7. Anlagen
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Weblogs und Wikis gehören zu den neuen Kommunikationsformen des sog. Web 2.0, das in der IT- und Internetbranche derzeit als Schlagwort des Jahres gilt. Im Vergleich zum früheren Verständnis des World Wide Webs, bezeichnet der Begriff Web 2.0 eine veränderte Wahrnehmung und Nutzung des Internets. So soll die Veröffentlichung von Informationen nicht mehr nur wenigen Experten überlassen sein, es sollen vielmehr alle Nutzer integriert und beteiligt werden. (vgl. Helmes 2006: 18-19)
Diese Entwicklung hat auch für den Online-Journalismus bedeutende Folgen, denn es ist offensichtlich, “dass es im Internet mehr an Journalismus online gibt als nur den Online-Journalismus“. (Bucher/ Büffel 2006: 132) Zu solchen meist nicht professionell organisierten Formen des Journalismus gehören u.a. auch Weblogs und Wikis. Deren rasante Entwicklung wirkt sich immer mehr auf die traditionelle Medienwelt aus.
Diesbezüglich befürchtet Medienexperte Ehrhardt Heinold, dass sofern “Blogs aktueller als Nachrichten und Wikis umfangreicher als Lexika sind – dann stellt sich die Frage, welche Inhalte Verlage künftig noch verkaufen können.“ (Heinold 2006: 154)
So werden vor allem Weblogs als Konkurrenz zum traditionellen Journalismus gesehen, da sie diesen offenbar vor allem in Bezug auf Aktualität, Meinungsvielfalt und Diskussionsgehalt eingeholt haben. Da sich die beiden Publikationsformen jedoch in vielerlei Hinsicht ergänzen und gegenseitig unterstützen können, bietet sich statt eines Konkurrenzverhältnisses die Integration von Weblogs in das Angebot etablierter Online-Zeitungen an. So kann – angeschlossen an ein vertrauenswürdiges Unternehmen – in den Weblogs eine andere Art des Journalismus praktiziert werden.
Dementsprechend soll in dieser Arbeit untersucht werden, welche Potenziale sich daraus ergeben, wenn Journalisten zu Autoren von Weblogs werden.
“Indem sich Journalisten Weblogs als neues Mittel der Kommunikation aneignen, verändern sie ihr Arbeitsverhalten und damit ihre Produkte, auch wenn sie für etablierte Medien arbeiten.
Weblogs sind primär eine Chance für den Journalismus – und keine Gefahr.“ (Welker 2006: 157)
Im ersten Kapitel wird anhand der geschichtlichen Entwicklung des Mediums Zeitung aufgezeigt, inwiefern sich Layout, Textaufbau und Textsorten von der Print- zur Onlineversion verändert haben und wie sich diese Entwicklung ergeben hat. Denn aus einem Medium zum Durchlesen ist aufgrund veränderter Nutzeransprüchen ein Medium für den selektiven Leser geworden. Daraus und aufgrund weiterer im Folgenden dargelegten Unterschiede zwischen Print- und Onlinezeitungen ergeben sich wichtige Gestaltungsprinzipien für den Onlinebereich, die in Kapitel drei beschrieben werden. Auch in diesem Zusammenhang spielen Layout und Textaufbau eine wichtige Rolle, um vor allem die technischen Potenziale des Onlinemediums effizient nutzen zu können.
Zu den zwar nicht technisch aber in Bezug auf die Nutzung neueren Innovationen im Web gehören die sog. Weblogs. Deren Entwicklung zeigt relativ früh deutliche Verbindungen zum Journalismus und Potenziale für die Integration von Blogs in das Angebot von Online-Zeitungen. Doch obwohl eindeutig journalistische Formen auf den Weblog übertragen wurden und die Themenwahl der der klassischen Medien entspricht, lassen sich Abweichungen in Bezug auf Sprache und Wirkung erkennen. Diese sollen in Kapitel vier anhand ausgewählter Beispiele journalistischer Weblogs aufgezeigt werden. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Frage, welche sprachlichen Besonderheiten in den Blogbeiträgen erkennbar sind und wie sich diese auf die Kommunikation zwischen Autor und Leser sowie die Popularität des Blogs auswirken.
Im fünften Kapitel werden Wikis näher beschrieben – Internet-Seiten, die von allen Nutzern online bearbeitet werden können. Neben deren Nutzen für Online-Zeitungen soll vor allem untersucht werden, ob eine kooperativ von privaten Nutzern erstellte Enzyklopädie wie Wikipedia den sprachlichen Anforderungen gerecht werden kann und für das Angebot von Online-Zeitungen ausreichend hohe Qualität liefert.
2. Die Geschichte der Zeitung
2.1 Gedruckte Zeitungen
Zur Aufzeichnung besonderer Ereignisse und Neuigkeiten bildeten sich bereits um 1600 einige Medienformen heraus. Die handschriftlichen Nachrichtensammlungen – verfasst und gelesen von Adeligen, Gelehrten und Kaufleuten – informierten über wichtige Neuigkeiten für die jeweiligen Kreise.
So unterrichteten sich die Kaufleute u.a. über neue Handelsplätze, Warenangebot und -nachfrage sowie über drohende Gefahren durch Krieg, Plünderung und Krankheit.
Lange hielten die geschriebenen den gedruckten Zeitungen stand, da sie u.a. nicht der Zensur unterlagen. Bis zum Erscheinen der ersten Wochenzeitungen Anfang des 17. Jahrhunderts, gab es jedoch keine festen Veröffentlichungstermine der Bericht-erstattungen. So stellte sich die Periodizität als ein wichtiges Kennzeichen der gedruckten Wochenzeitungen heraus. Darüber hinaus legte man Wert auf Aktualität, Universalität und Publizität. Kurz gesagt, jeder sollte regelmäßig auf eine breite Auswahl aktueller Themen zugreifen können. Das Erfolgsrezept der Wochenzeitungen bestand somit in der Verbindung der wichtigsten Aspekte der Nachrichtenpublikation. (vgl. Fritz 2000: 192-195)
2.1.1 Gliederung
An eine übersichtliche Anordnung der Zeitungsartikel nach Themen und Ressorts war zu Beginn der Zeitungsära lange nicht zu denken. Schon die ersten Pressetheoretiker beklagten mangelnde Übersichtlichkeit, da nur wenig thematische Zusammenhänge dargeboten wurden. Es dauerte jedoch rund 200 Jahre, bis die Ordnungsvorschläge in die journalistische Praxis umgesetzt wurden. (vgl. Bucher 1998: 63)
In welcher Form Tageszeitungsartikel im 17. bis 19. Jahrhundert gestaltet wurden, zeigt folgende Zeitungsseite.
Die Zeitungsseite[1] besteht aus einem Fließtext, der mehrere Beiträge beinhaltet, die nur durch Orts- und Datumsangaben voneinander getrennt wurden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1. Textauszug aus der
“Einkommenden Zeitung“ Leipzig
In vielen Zeitungen fehlten neben Überschriften und Absätzen sogar diese Angaben, sodass der Leser nur eine Segmentierung vor-nehmen konnte, indem er den kompletten Text las und auf einen Wechsel der Personen, Orte oder Quellenangaben achtete.
Die inhaltliche Gliederung der Zeitung entstand durch ihre Produktionsweise. Die Zeitungen hatten an zentralen Orten wie Venedig, Antwerpen oder Prag ihre Korrespondenten, die wichtige Nachrichten sammelten und wöchentlich an den Redaktionsort schickten. In der Reihenfolge ihres Eintreffens wurden diese Berichte – meist ohne umfassende redaktionelle Bearbeitung – gesetzt und verbreitet. Daher gab es keine Einteilung nach Ressort, sondern nach Herkunftsort. Ein unübersichtliches und daher eher leserfeindliches Prinzip, das jedoch bis ins 19. Jahrhundert vorherrschte. Da die Lektüre der Zeitung jedoch der eines Buches glich und man sich häufig einige Stunden des Tages damit beschäftigte, konnte man mit der mangelnden Themengliederung sowie dem komplexen Satzbau besser umgehen, als dies heutzutage der Fall wäre. Schließlich waren vor allem regelmäßige Leser mit dem Prinzip der Korrespondenz vertraut, sodass sie wussten, dass aus Venedig über den Seekrieg mit den Türken berichtet wurde, es aus Antwerpen Informationen über die Auseinandersetzungen um die Niederlande gab und man aus Prag Nachrichten vom kaiserlichen Hof und von den Religionsstreitigkeiten erwarten konnte.
Der Korrespondenzort wurde einem oder mehreren Themen zugeordnet und so entstand von allein eine Gliederung, die eine thematische Übersicht lieferte. (vgl. Fritz 2000: 195, 197)
Die optische Aufteilung nach Themengebieten wurde jedoch erst im späten 19. Jahrhundert eingeführt. Diese inhaltliche Strukturierung hatte nach und nach zur Folge, dass sich die Linearität der Zeitungsrezeption des 17. und 18. Jahrhundert lockerte. Durch Ressorteinteilungen und Überschriften wurde auch der Zeitungsleser immer mehr zum selektiven Rezipienten.
In der Online-Zeitung ist die Linearität sogar vollständig aufgelöst, da der Text in verschiedene Module eingeteilt wird und kein greifbares Ende mehr hat. Stattdessen kann sich der Leser über weiterführende Links mit Hindergrundinformationen fast unbegrenzt über ein Thema informieren. Damit erfolgt die Zeitungsrezeption nicht mehr passiv, denn der Leser folgt nicht mehr der vom Autor vorgegebenen Struktur. Er entscheidet aktiv, welchem Textteil er sich als nächstes widmet. (vgl. Jucker 2000: 10, 23)
2.1.2 Textsorten
Textsorten, wie wir sie aus den heutigen Zeitungen kennen, z.B. Meldung, Reportage oder Bericht, gab es damals nicht in dieser Form. Die Zeitungen des 17. und 18. Jahrhunderts übernahmen „die stilistischen Muster von existierenden literarischen Gattungen [...] z.B. von Erzählungen und Briefen.“ (Burger 1984: 8)
Statt der sachlichen und objektiven Sprache, die heute für Nachrichten verwendet wird, erinnern die damaligen Artikel an „Erzählungen mit beinahe literarischem Anspruch, [...] auch mit der Absicht, Spannung zu erzeugen und den Leser in Atem zu halten.“ (Ebd.)
Da es sich häufig um Augenzeugenberichte handelte, war die Verwendung des novellistischen Erzählstiles nahe liegend. In Anlage Nummer 1 und 2 verdeutlichen zwei Beispieltexte aus den Jahren 1782 und 1863 die beschriebene Erzählweise.
Bucher führt diese Übernahme literarischer Erzählmuster auf das sog. “Trägheitsprinzip“ zurück, das sich auch bei den folgenden Medienumbrüchen gezeigt hat. Demnach greift ein neues Kommunikationsmittel zunächst auf bewährte Formate zurück.
„Das gilt beispielsweise für die ersten Zeitungen des 17. Jahrhunderts, die Brief-, Korrespondenz- und Urkundenformen aus der Buchtradition oder der Briefkommunikation übernommen haben, oder für das Radio, das auf Formen des Theaters, des Konzerts, der Rede und des Vortrags zurückgegriffen hat. Auch das Fernsehen hat zunächst Formate seines Vorläufermediums Film reproduziert, bis hin zur Übernahme der Wochenschaufilme in den Nachrichtensendung ’Tagesschau’ in den Jahren ab 1952.“ (Bucher 2006: 214)
Fritz sieht jedoch um 1600 das Anfangsstadium derer Textsorten, die heute die Basis der journalistischen Darstellungsformen darstellen, bezeichnet diese als sog. “Textprototypen“ (vgl. Fritz 2000: 198)
Als ersten Prototypen benennt Fritz die einfache Faktenmeldung, die mindestens vier (was, wann, wo, wer) der journalistischen W-Fragen[2] beantwortet. Auch längere sog. Zustands- und Ereignisbeschreibungen, die beispielsweise den Stand von Verhandlungen wiedergeben, waren üblich. In seltenen Fällen veröffentlichten Zeitungen auch ausführliche Verlaufsberichte, die ein sensationelles Ereignis beschrieben und der heutigen Textform Reportage ähnlich waren. Als vierten Prototypen sieht Fritz die Dokumentenwiedergabe, die sich stark von den sonstigen Berichtsformen unterscheidet. Dabei wurden meist sehr komplexe Kanzleitexte mit hohem Fremdwortanteil wiedergegeben.
Während sich die halbjährlich erscheinenden sog. Meßrelationen einem weiten Spektrum von Textsorten bedienten, um nahezu alle interessanten Texte zu sammeln, bildete sich bei den Wochenzeitungen das Prinzip der Kürze heraus. Die Faktenmeldung wurde in verschiedenen Ausbauformen zur Standardform. (vgl. Fritz 2000: 198-205)
Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurden die Ereignisse jedoch chronologisch geschildert, was häufig bedeutete, dass das Wichtigste erst am Schluss beschrieben wurde.
Das heute übliche Prinzip der umgekehrten Pyramide, bei dem die wichtigsten Fakten am Anfang genannt werden, wurde Ende des 2. Weltkrieges von den Amerikanern übernommen. Wegen der störanfälligen Übermittlung der Meldungen per Telegraf sollten dort die Kerninformationen schnell übermittelt werden, bevor die Verbindung zusammenbrach. (vgl. Straßner 2001: 91/92)
Zudem ist dieses Prinzip von Vorteil, sofern der Platz auf der Zeitungsseite nicht ausreicht. Schnell können von hinten die detaillierten Hintergrundinformationen weggekürzt werden, ohne dass die Meldung unverständlich oder unvollständig wird.
Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden nach US-amerikanischem Vorbild auch in Deutschland die journalistischen Darstellungsformen definiert und kategorisiert. Die wichtigste Unterscheidung wurde zwischen informierenden/objektiven und meinungsäußernden/ subjektiven Formen vorgenommen.
Die Basis des journalistischen Handwerks bilden Nachricht, Meldung und Bericht, die anhand der sieben W-Fragen und nach dem Prinzip der umgekehrten Pyramide unterschiedlich detailliert über ein Ereignis berichten. Ebenfalls zu den informierenden Formen gehören die Reportage, das Interview, das Porträt sowie das Feature. Wolf Schneider und Paul Josef Raue zählen diese journalistischen Formen zu der Kategorie Unterhaltung, da sie meist einen Spannungsbogen aufbauen und erzählenden Charakter haben.
Bei den meinungsäußernden/subjektiven Darstellungsformen tritt statt der bloßen Information vor allem die Meinung des Autors in den Vordergrund. Dazu zählen der Kommentar, der Leitartikel, die Glosse, die Kolumne und die Kritik. (vgl. La Roche 1992: 61ff./ 153ff)
2.2 Online-Zeitungen
Deutschsprachige Zeitungen präsentieren ihr Angebot seit Mitte der 90er Jahre auch im Web. Derzeit beläuft sich die Zahl der deutschsprachigen Online-Zeitungen auf 323 Stück, davon 35 überregionale und 219 regionale Online-Zeitungen. 69 Online-Angebote berichten in deutscher Sprache aus unterschiedlichen Teilen der Welt.[3] Laut Angaben des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger existieren insgesamt sogar 629 deutsche Online-Zeitungen.[4] Am häufigsten genutzt wird mit Abstand Spiegel Online mit über 63 Millionen “visits“ (Besuchen), vor Bild.de mit über 38 Millionen und Heise Online mit über 22 Millionen Besuchen im November 2006.[5]
2.2.1 Gliederung
Die ersten Online-Zeitungen beschränkten sich zunächst auf die Verbreitung der Texte und Bilder, die bereits in der Printversion erschienen waren. Auch hier zeigt sich das bereits erwähnte “Trägheitsprinzip“ bei der Entstehung neuer Medien.
Erst mit der Zeit begannen Online-Zeitungen die internet-spezifischen Potenziale zu nutzen, die im Folgenden noch näher beschrieben werden. Auf dem Weg zur Kommunikationsplattform, deren Formen die Online-Zeitung heute immer mehr annimmt, hat sie strukturell verschiedene Entwicklungsstufen passiert.
Mitte der 90er Jahre waren Online-Zeitungen strukturorientiert, eine Art „hierarchisch gegliedertes Textarchiv“, das nur auf den gezielt navigierenden Leser zugeschnitten war und kaum Anreize für einen flanierenden Leser gab. (vgl. Bucher 2006: 216)
Anlage Nummer 3 zeigt die Startseite der TAZ aus dem Jahr 1998, auf der 14 Links mit Ressortnamen abgebildet sind, jedoch ohne Angaben zu den sich dahinter verbergenden Themen.
Daraus entwickelte sich später eine indexähnliche Seitengestaltung, bei der zumindest kurze Teaser[6] bzw. Unterüberschriften Aufschluss über die Artikel gaben. Aufgrund der Ähnlichkeit zu einem Inhaltsverzeichnis, das kaum Möglichkeiten eines ansprechenden Designs bietet, stand auch diese Variante weit hinter dem Potenzial der Online-Zeitung zurück. Eine Beispielseite zu dieser Strukturvariante zeigt Anlage 4.
Angelehnt an das Zeitungslayout, wurden später auch im Onlinebereich Funktionszonen definiert. Die linke Spalte diente nun der Navigation, die horizontale Spalte am Kopf der Seite enthielt das Logo sowie weitere Navigationshilfen und im Mittelteil wurden die Inhalte angezeigt. Diese modulare Aufteilung wurde bis heute weiter optimiert und durch Themencluster im Mittelteil ergänzt. Damit hat sich auch für den flanierenden Leser ein ansprechendes Layout entwickelt, wie Anlage 5 zeigt. (vgl. Bucher 2006: 216-225)
2.2.2 Textaufbau
Der Aufbau der Artikel im Web weist nur wenige Unterschiede zu seinem Print-Pendant auf. Auch im Online-Journalismus werden die Fakten eines Textes nach dem Ordnungsprinzip der umgekehrten Pyramide angeordnet. Das Wichtigste kommt zuerst, der Rest ist nach abnehmender Wichtigkeit geordnet. Im Onlinemedium ist diese Anordnung sogar noch bedeutender, da sich Webseiten von oben nach unten auf dem Bildschirm aufbauen und Nutzer nicht immer bereit sind, weit nach unten zu Scrollen. (Storrer 2001a: 181ff.)
Aufgrund der veränderten Rezeption haben sich noch einige weitere Richtlinien bezüglich der Textgestaltung im Web herausgebildet. So wird der Satzbau möglichst übersichtlich gestaltet, die Sätze sind kurz und nicht mit Informationen überladen, um die Aufmerksamkeit und Aufnahmebereitschaft des Lesers nicht zu gefährden. Bei zu langen oder schlecht lesbaren Komposita und Neologismen werden Bindestriche verwendet.
Da der Leser nur ungern scrollt und seine Aufmerksamkeit bei längeren Texten deutlich abnimmt, werden zu lange Texte meist auf mehrere Seiten verteilt. Sofern das Prinzip der umgekehrten Pyramide eingehalten wird, bleibt es dem Leser ohnehin selbst überlassen, ob er die detaillierten Informationen am Ende des Artikels benötigt.
Wie sich diese Richtlinien auf die Sprache des Online-Journalismus auswirken, fasst Gabriele Hooffacker, Expertin für Online-Journalismus folgendermaßen zusammen:
„Richtig ist zwar, dass Online-Sprache mehr mit Hörfunk-Sprache zu tun hat als mit dem ’Schreiben wie gedruckt‘: Der Satzbau ist einfacher, die Wortstellung klarer, die Sätze sind kürzer. Das hat jedoch nichts mit Alltagssprechen, seiner Weitschweifigkeit und seinen grammatikalischen Freiheiten zu tun. Ganz im Gegensatz zur gesprochenen Sprache ist die Online-Sprache knapp, klar und ausgefeilt.“ (Hooffacker 2001: 57/58)
2.2.3 Textsorten
Die journalistischen Textsorten von der Meldung über die Reportage bis hin zur Kolumne wurden aus vom traditionellen Journalismus ins Onlinemedium übernommen. Aufgrund der technischen und räumlichen Möglichkeiten haben sich jedoch weitere zusätzliche Darstellungsformen entwickelt, die sog. Netzreportage sowie das Netzdossier.
Die Netzreportage informiert den Nutzer eingehend über ein bestimmtes Thema, indem aufgezeigt wird, welche Informations- und Kommunikationsangebote dazu im Internet zu finden sind. Die meist externen Webseiten, die über Links im Text direkt erreicht werden können, werden beschrieben und teils bewertet. Anlage 6 zeigt ein Beispiel einer Netzreportage zum Thema Elvis.
Das Netzdossier thematisiert meist ein besonderes Ereignis und gibt dazu sehr umfangreiche Informationen. Mithilfe unterschiedlicher Stilformen und multimedialer Elemente wird das Thema von allen Seiten beleuchtet.
Die Informationen und Multimediaobjekte werden im Regelfall auf mehrere Unterseiten verteilt, die über eine Startseite zum Thema erreicht werden können. Eine solche Startseite zeigt Anlage 7 zum Thema Berlinale 2007.
Diese beiden onlinespezifischen Darstellungsformen nutzen die technischen Möglichkeiten des Internets sehr stark aus und gehören damit zu den interaktivsten Textformen im Web.[7]
2.3 Unterschiede zwischen Print- und Online-Zeitungen
2.3.1 Technisch bedingte Unterschiede
Vor allem aufgrund der technischen Weiterentwicklungen kann dem Benutzer der Online-Zeitung ein umfangreicheres Informations-angebot bereitgestellt werden.
Im Vergleich zur Printausgabe werden verstärkt Multimediaobjekte eingebunden, die ein Thema noch ausführlicher veranschaulichen. Neben Fotos und Grafiken, die auch in der Printversion vielfach genutzt werden, ist im Web auch die Einbindung von auditiven und visuell-dynamischen Elementen möglich.
Mit den Begriffen Aktualität und Virtualität werden zwei weitere Vorteile des Onlineproduktes beschrieben. Die laufende Aktualisierung der Inhalte sowie der Wegfall der räumlichen, zeitlichen und quantitativen Begrenzungen der Rezeption macht die Online-Zeitung wesentlich flexibler als ihr Printpendant. (vgl. Bucher 1999: 9/10)
Zudem stehen dem Leser in den Onlineversionen einer Zeitung häufig sehr verschiedene interaktive Kommunikationsmöglichkeiten wie E-Mail-Leserbriefe, Chats, Foren oder Online-Abstimmungen zur Verfügung.
Die Interaktionsfähigkeit der Online-Zeitungen kann durch die Integration neuer Dienste jedoch noch weiter ausgebaut werden. Neben Weblogs und Wikis, die im späteren Verlauf der Arbeit noch detailliert beschrieben werden, können Online-Zeitungen das sog. Tagging sowie RSS-Feeds in ihr Angebot aufnehmen.
Unter Tagging versteht man das (gemeinschaftliche) Vergeben von Schlagwörtern für Bilder oder Texte. SPIEGEL Online führte das Tagging im September 2006 ein. Ein Kasten mit den 50 aktuellsten Schlagwörtern wird bei SPIEGEL Online “Tag Cloud“[8] also (Schlag-)Wortwolke genannt und von den Dokumentaren von SPIEGEL Online zeitnah erstellt. Damit wird dem Leser eine weitere Einstiegsmöglichkeit in das Angebot der Online-Zeitung gegeben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2. Schlagwortwolke auf SPIEGEL Online
Die unterschiedliche Schriftgröße und –stärke gibt dabei Aufschluss über die Häufigkeit des Begriffs in allen Online-Artikeln. Hier ist beispielsweise “USA“ der populärste Begriff.
RSS-Feeds sind bereits in viele Online-Zeitungen integriert und bieten dem Leser die Möglichkeit, personalisierte Inhalte einer Website zu abonnieren. Dabei werden neu veröffentlichte Inhalte automatisch an den Leser verschickt und ihm auf einer dynamischen Internetseite mit Teasern präsentiert – gewissermaßen eine persönlich zusammengestellte Zeitung.
Durch die Nutzung dieser neuen Dienste – aufgrund der erweiterten Kommunikations- und Interaktionsangebote auch “Social Software“ genannt – stehen Online-Zeitungen „am Übergang von einem Distributions- zu einem Kommunikationsmedium.“ (Bucher 2006: 228)
2.3.2 Funktionale Unterschiede
Im Jahr 2000, als sich der Online-Journalismus noch in der Pionier-Phase befand, zeigten sich mögliche Entwicklungen der einzelnen Medienprodukte.
Auf einer Podiumsdiskussion[9] im Februar 2000 sahen Wissenschaftler und Journalisten eine Aufgabentrennung von Print- und Online-Zeitungen. Aufgrund der Aktualität der Onlinemedien sollte deren Aufmerksamkeit auf der schnellen Faktenvermittlung neuester Nachrichten liegen, während sich Tageszeitungen auf das Einordnen und Kommentieren der Themen konzentrieren und über die Hintergründe berichten sollten. (vgl. Brodde-Lange/Verhein-Jarren 2001: 339)
Popp/Spachmann sahen eine andere Entwicklung bezüglich der Übertragung vom Print- zum Onlinemedium. Im Internet bestehe die Chance „für neue Formate der Berichterstattung, die vor allem Service und konkreten Nutzen bieten.“ (Popp/Spachmann 2000: 143) Da die Angebote vom Leser selektiv genutzt werden können und keine Seitenbeschränkungen bestehen, könnten insbesondere im Servicebereich individuelle Informationsbedürfnisse berücksichtigt werden.
„Die klassische Ereignisberichterstattung und bloße Faktenvermittlung als Aufgabe des Journalismus rücken bei diesem Szenario in den Hindergrund und werden – als eine denkbare Richtung der Arbeitsteilung – schwerpunktmäßig in anderen Medien geleistet, beispielsweise im Fernsehen.“ (Popp/Spachmann 2000: 142)
Keine der beiden prognostizierten Aufgabenteilungen ist bis heute ersichtlich vorgenommen worden, denn zu einer festgelegten Reihenfolge der Nachrichtenrezeption wird es wohl ebenso wenig kommen wie zu einer medienspezifischen Themenaufteilung.
Übereinstimmend lässt sich lediglich feststellen, dass beide Medienformen unterschiedliche Stärken und Schwächen besitzen und sie gerade deshalb in einem komplementären Verhältnis zueinander stehen.
„Die klassischen Funktionen der Medien, Unterhaltung und Information zu liefern, werden durch das Internet um die zeitsouveräne und aktiv-spielerische Komponente sowie um den kommunikativ-interaktiven Aspekt ergänzt.“ (ARD/ZDF-Arbeitsgruppe Multimedia 1999: 401)
Insbesondere der kommunikativ-interaktive Aspekt wird im Onlinemedium nun von Weblogs und Wikis unterstützt.
3. Gestaltungsprinzipien für Online-Zeitungen
3.1 Die optimale Lesbarkeit am Bildschirm
Um die Lesbarkeit eines Onlinetextes so optimal wie möglich zu gestalten, müssen drei Punkte besonders beachtet werden.
Zum einen sollte der Hintergrund in ausreichendem Kontrast zum Vordergrund stehen. Nur ein ruhiger Hintergrund ermöglicht es dem Betrachter, sich auf das Wesentliche – die Inhalte – zu konzentrieren. Beim Lesen am Bildschirm ermüden die Augen schneller, da Monitorfarben aus Licht bestehen, das direkt auf die Netzhaut strahlt. Je heller die Farben und somit auch das Licht, desto stärker wird die Netzhaut belastet. Daher sollten statt harten Schwarz-Weiß-Kontrasten weniger grelle Farben wie etwa hellgrau verwendet werden. Wichtig ist jedoch, dass der Kontrast zur Schriftfarbe dabei nicht verloren geht. (vgl. Wirth 2002)
Als positives Beispiel ist u.a. die Onlineausgabe des FOCUS zu nennen, bei der viele Flächen in grau oder Pastellfarben abgesetzt sind und neben der angenehmen Abwechslung für die Augen damit auch eine schnell erkennbare inhaltliche Strukturierung bietet.
Auch die Schrift muss mit Bedacht ausgewählt werden. Neben einer Mindestgröße von 12pt sollte für ein Onlineprodukt immer eine serifenlose[10] Schrift wie Arial oder Verdana verwendet werden.
Im Gegensatz zum Printmedium, in dem Serifenschriften gerne verwendet werden, um den Blick des Lesers besser durch den Text zu leiten, flimmern die Pixel der Serifen am Bildschirm zu stark und stören den Lesefluss. (vgl. Wieland 2003: 124-126)
Fast alle Online-Zeitungen befolgen dieses Gestaltungsprinzip, mit Ausnahme von beispielsweise heise online und der Onlineausgabe der New York Times. Beide Online-Zeitungen verwenden Schriften mit Serifen, die am Bildschirm deutlich schlechter lesbar sind.
Dritter wichtiger Punkt zur optimalen Lesbarkeit ist der Aufbau der Textzeilen. Diese sollten nicht über den gesamten Bildschirm reichen, sondern auf eine Länge von ungefähr 40 Zeichen (6-8 Wörter) begrenzt werden, sodass das Textfeld nicht mehr als eine halbe Breite der Seite einnimmt.
Längere Zeilen erfordern eine stärkere seitliche Augenbewegung, die es erschwert, die Blickposition in der richtigen Textzeile zu halten. Dies wirkt ermüdend und kann schnell zu falschen Zeilensprüngen führen. Daher gilt diese Gestaltungsregel bereits seit langer Zeit im Printbereich und wird dort durch die Verwendung mehrerer Spalten umgesetzt. Die Printausgaben teilen ihre Inhalte meist auf etwa 6 oder 7 Spalten auf, während die Online-Zeitungen hauptsächlich 3 Spalten verwenden. So können die Zeilen mit wenigen Blickbewegungen schneller und einfacher erfasst werden. (vgl. Wirth 2002; Breilmann-Massing/Dürscheid 2002: 22)
3.2 Orientierung
Die modernen Printmedien sind auf den Typ des selektiven Lesers ausgerichtet und bieten daher ein durchdachtes System von Orientierungshilfen. Damit wird eine optimierte Seiten- und Beitragsgestaltung geboten, die den Leser bei der Navigation, der Selektion und dem Textverständnis unterstützt.
Gestaltungsmittel, wie Ankündigungshinweise auf dem Titelblatt, Farbleitsysteme sowie Piktogramme als typographische Auszeichnung von Ressorts sind in der Zeitung praktische Ergänzungen, nehmen aber im digitalen Medium eine noch wichtigere Rolle ein. (vgl. Bucher 1998: 75-80)
In der Online-Zeitung fände sich der Leser ohne derartige Übersichtshilfen kaum zurecht. Schließlich werden die Informationen nun dreidimensional präsentiert und über eine schwer nachvollziehbare Linkstruktur miteinander verbunden. Außerdem hält der Leser nicht mehr die feste Einheit Zeitung in den Händen, sieht weder Anfang noch Ende. Damit geht bei der Online-Zeitung der Eindruck eines abgeschlossenen Produktes, das Vollständigkeit vermittelt verloren.
3.2.1 Layout
Um dem Leser einen Überblick über das Angebot der Online-Zeitung zu geben, ist besonders die Einstiegsseite, die dem Gesamtangebot eine Struktur verleiht, von besonderer Bedeutung. Bezüglich des Layouts hat sich eine bestimmte Einteilung weitestgehend durchgesetzt, die die Einstiegsseite in drei Bereiche unterteilt. (vgl. Burger 2005: 448)
Eine Spalte – horizontal oder vertikal – zeigt die einzelnen Ressorts und wird daher meist Navigationsleiste genannt. Die breite Mittelspalte befindet sich im Zentrum der Webseite und verläuft vertikal. Darin befinden sich die brisantesten Neuigkeiten – meist bunt gemischt aus allen Ressorts. Eine schmalere dritte Spalte verläuft meist am rechten Rand und wird recht unterschiedlich genutzt. Häufig verweist sie auf zusätzliche Serviceangebote, wie beispielsweise Videopräsentationen oder Bildershows. Dieser Aufbau bleibt auf jeder untergeordneten Seite gleich, um eine konstante Navigation zu garantieren. Je nach ausgewähltem Ressort verändert sich der Inhalt der mittleren und rechten Spalte und wird dem jeweiligen Thema angepasst.
Ein weiteres Mittel zur Orientierung des Benutzers sind sog. Kontextualisierungshilfen. Der sog. “Krümelpfad“ (Breadcrumb Trail) zeigt dem Benutzer seine aktuelle Position im Hypertext an, indem die über die Navigation durchlaufenen Ebenen angegeben werden.[11]
FOCUS Online nutzt beispielsweise diese Orientierungshilfe. Damit kann der Nutzer schnell und einfach einen oder mehrere Schritte zurück, da die einzelnen Themen-Stichworte als Link funktionieren. Gleichzeitig ist der Nutzer immer darüber informiert, in welchem Themenressort er sich gerade aufhält.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.3. Krümelpfad auf FOCUS Online vom 02.02.2007
3.2.2 Teaser
Auf der Startseite sowie den Übersichtsseiten der Ressorts werden in der mittleren Spalte sog. Teaser gezeigt. Damit sind kurze, hinführende Texte gemeint, die die Kernaussage des Artikels enthalten und den Leser dazu reizen sollen – von engl. “to tease“ – zum eigentlichen Artikel weiterzuklicken. In Nachrichten- Teasern werden meist bereits einige der sieben journalistischen W-Fragen beantwortet.
Der "Anreißer" gepaart mit einem ansprechenden Bild zum Thema soll den Leser dazu bringen, den zugehörigen Artikel auf einer untergeordneten Webseite aufzurufen. Da mehrere Teaser auf der Startseite angeordnet sind, erhält der Nutzer einen einfachen Überblick darüber, was das Web-Angebot bietet. (vgl. Goldmann/ Hooffacker 2001: 126/127)
Wie die Teaser sprachlich und formal aufgebaut sind, unterscheidet sich je nach Online-Zeitung.
[...]
[1] Seminardokument “Einführung in die Zeitungsgestaltung“ an der Uni Leipzig unter http://www2.uni-leipzig.de/~kmw/so/3-51/fol_zeitg_2.pdf (Stand: 27.12.2006)
[2] Nach der Devise “Das Wichtigste zuerst“ werden im Journalismus die 7 W-Fragen (wer, was, wo, wann, wie, warum, woher) zu Beginn beantwortet.
[3] vgl. die Angaben unter http://www.zeitung.de (Stand: 22.12.2006)
[4] vgl. die Angaben unter http://www.bdzv.de/zeitungswebsites.html (Stand: 22.12.2006)
[5] vgl. die Angaben unter http://www.ivwonline.de/ausweisung2/search/ ausweisung.php (Stand: 22.12.2006)
[6] “Anreißer“, der von der Startseite aus als Einstieg in den ausführlichen Beitrag dient.
[7] vgl. Gabriele Hooffacker auf der Website zum Buch "Online-Journalismus". http://www.onlinejournalismus.org/polyphem.php?nal=nlhysti_neo&nao=nohy&hau=./hyper/stilform/neudar (Stand: 12.02.2007)
[8] Schlagwortwolke auf SPIEGEL Online vom 25.01.2007 http://www.spiegel.de/spiegeldigital/0,1518,444591,00.html
[9] anlässlich des 10jährigen Bestehens des Journalistik-Studienganges an der Universität Hamburg.
[10] Serifen sind feine Häkchen und Striche an den Buchstaben wie z.B. bei der Schrift Times New Roman.
[11] vgl. http://www.e-teaching.org/didaktik/gestaltung/navigationen/hilfen
- Citar trabajo
- Nicole Streich (Autor), 2007, Weblogs und Wikis im Online-Journalismus - zur Sprache und Wirkung der neuen Kommunikationsformen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78099
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