Seit einigen Jahren kann am Finanzmarkt ein neues Instrument zur Absicherung von Kreditrisiken beobachtet werden, welches zu einem großen Umbruch am Kreditmarkt geführt hat. Mit der Entwicklung von Kreditderivaten als Mittel zur Handelbarkeit von Kreditrisiken entstand am Markt die Möglichkeit, von der klassischen Buy-an-hold-Strategie von Krediten zu einem aktiven und risikooptimierenden Management überzugehen.
Wenn von einem Boom am Kreditderivatemarkt gesprochen wird, wird damit in erster Linie das explosionsartige Wachstum der Nutzung dieser Finanzinstrumente beschrieben.
Wachstumsraten von mehr als 100 % pro Jahr sind bei den Kreditderivaten keine Seltenheit. Der Markt ist weltweit binnen weniger Jahre von 318 Mrd. USD (2001) auf 26000 Mrd. USD (erstes Halbjahr 2006) gestiegen, das entspricht der enormen Steigerungsrate von 8176 % in 5 Jahren.
Unter dem Begriff Kreditderivate wird eine ganze Reihe an Instrumenten zusammengefasst, die sich nicht nur im Aufbau und Ablauf unterscheiden, sondern auch unterschiedliche Risiken abdecken.
Im Rahmen dieser Arbeit wird näher auf das Instrument Credit Default Swap (CDS) eingegangen, das erst Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde und mittlerweile den Markt für Kreditderivate mit einem Marktanteil von ca. 70 % dominiert.
Um einen Einstieg in das Thema zu erleichtern, wird das Instrument CDS in Kapitel 2 zunächst erläutert. Darüber hinaus werden in den Kapiteln 3 und 4 insbesondere die Möglichkeit des Risikomanagements mit CDS und die unterschiedlichen Formen des Kreditereignisses aus der Sicht der Hauptakteure im CDS-Handel, den Kreditinstituten, betrachtet. Kapitel 5 fasst die wichtigsten Anwendungsvoraussetzungen von CDS zusammen und beschäftigt sich mit den Problemen, die derzeit durch den Einsatz von Kreditderivaten entstehen. Kapitel 6 gibt eine kurze Zusammenfassung der behandelten Inhalte und wagt einen Ausblick auf die sich abzeichnende zukünftige Entwicklung der Nutzung von Credit Default Swaps.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Der Boom am Markt für Kreditderivate
2 Grundlagen
2.1 Definition Kreditderivate und Credit Default Swap
2.2 Markt, Teilnehmer und Anwendungsgebiete von CDS
3 Risikomanagement am Beispiel von CDS
3.1 Riskoarten
3.1.1 Kreditrisiko
3.1.2 weitere Risikoarten
3.2 Chancen im Risikomanagement des Kreditportfolios
4 Eintritt von Kreditereignissen
4.1 Definition von Kreditereignissen im Rahmen der ISDA
4.2 Formen der Ausgleichszahlung bei Eintritt eines Kreditereignisses
4.2.1 Barausgleichszahlung - Cash Settlement
4.2.2 physischer Ausgleich – Physical Delivery
5 Anwendungsvoraussetzungen und – probleme beim Risikomanagement mit CDS
5.1 Anwendungsvoraussetzungen für CDS
5.2 Anforderungen an das interne Kontrollsystem
5.3 Probleme bei der Anwendung von CDS
6 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau eines Credit Default Swap Quelle: Gruber et. al, 2005, S. 25, sowie Burghof et al., 2000, S. 46.
Abbildung 2: Gesamthandelsvolumen an Credit Default Swaps Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Cünnen, Hamburger Abendblatt, 27.01.2006, S. 34.
Abbildung 3: Marktübersicht Kreditderivate Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Lause, in: Praxishandbuch ABS und Kreditderivate, 2005, S.22.
1 Der Boom am Markt für Kreditderivate
Seit einigen Jahren kann am Finanzmarkt ein neues Instrument zur Absicherung von Kreditrisiken beobachtet werden, welches zu einem großen Umbruch am Kreditmarkt geführt hat. Mit der Entwicklung von Kreditderivaten als Mittel zur Handelbarkeit von Kreditrisiken entstand am Markt die Möglichkeit, von der klassischen Buy-an-hold-Strategie von Krediten zu einem aktiven und risikooptimierenden Management überzugehen.[1]
Wenn von einem Boom am Kreditderivatemarkt gesprochen wird, wird damit in erster Linie das explosionsartige Wachstum der Nutzung dieser Finanzinstrumente beschrieben.
Wachstumsraten von mehr als 100 % pro Jahr sind bei den Kreditderivaten keine Seltenheit. Der Markt ist weltweit binnen weniger Jahre von 318 Mrd. USD (2001) auf 26000 Mrd. USD (erstes Halbjahr 2006) gestiegen, das entspricht der enormen Steigerungsrate von 8176 % in 5 Jahren.[2]
Unter dem Begriff Kreditderivate wird eine ganze Reihe an Instrumenten zusammengefasst, die sich nicht nur im Aufbau und Ablauf unterscheiden, sondern auch unterschiedliche Risiken abdecken.
Im Rahmen dieser Arbeit wird näher auf das Instrument Credit Default Swap (CDS) eingegangen, das erst Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde und mittlerweile den Markt für Kreditderivate mit einem Marktanteil von ca. 70 % dominiert.[3]
Um einen Einstieg in das Thema zu erleichtern, wird das Instrument CDS in Kapitel 2 zunächst erläutert. Darüber hinaus werden in den Kapiteln 3 und 4 insbesondere die Möglichkeit des Risikomanagements mit CDS und die unterschiedlichen Formen des Kreditereignisses aus der Sicht der Hauptakteure im CDS-Handel, den Kreditinstituten, betrachtet. Kapitel 5 fasst die wichtigsten Anwendungsvoraussetzungen von CDS zusammen und beschäftigt sich mit den Problemen, die derzeit durch den Einsatz von Kreditderivaten entstehen. Kapitel 6 gibt eine kurze Zusammenfassung der behandelten Inhalte und wagt einen Ausblick auf die sich abzeichnende zukünftige Entwicklung der Nutzung von Credit Default Swaps.
2 Grundlagen
2.1 Definition Kreditderivate und Credit Default Swap
Kreditderivate gehören mittlerweile zum Standardrepertoire im Risiko- und Portfoliomanagement. Sie erlauben den Kreditgebern (z.B. Banken) neue Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Risiko-Chance-Positionen. Investoren (z.B. Banken oder Versicherungen) gewinnen neue Möglichkeiten der Diversifikation und der Übernahme von Risiken, von denen sie bislang ausgeschlossen waren.
Bei Kreditderivaten handelt es sich um „ … derivative Finanzinstrumente, deren Auszahlung von dem Kreditrisiko eines Referenzwertes (Underlying, Basiswert) abhängt.“[4]
Die grundlegendste Eigenschaft von Kreditderivaten ist die Möglichkeit der Separierung von Kreditrisiken und deren Transferierung auf andere Marktteilnehmer, wobei die Wertentwicklung an das Kreditrisiko des Referenzwertes geknüpft ist (Credit Spread).[5]
Im Rahmen eines Credit Default Swap handelt es sich um ein Kreditderivat, bei dem das Ausfallrisiko eines bestimmten Aktivums (Underlying Asset) von einem Sicherungsnehmer (Käufer der Sicherung) auf einen Sicherungsgeber (Verkäufer der Sicherung) übertragen wird. Der Sicherungsgeber leistet nur bei Eintritt eines Kreditereignisses des Referenzaktivums eine Ausgleichszahlung an den Sicherungsnehmer, die in Basispunkten auf den Nominalwert des Referenzaktivums gerechnet wird.[6] Als Gegenleistung erhält der Sicherungsgeber dafür vom Sicherungsnehmer üblicherweise eine einmalige, oder bei längeren Laufzeiten, periodische Prämienzahlung, die in Basispunkten auf den Nominalwert des Referenzaktivums festgelegt wird.[7] Abbildung 1 verdeutlicht den Aufbau eines Credit Default Swap und die Beziehungen zwischen Sicherungsgeber und Sicherungsnehmer. Neben dem CDS gibt es noch eine Reihe weitere Kreditderivate, wie z.B. die Credit Linked Note oder die Basket Credit Default Swaps, die als einen Baustein den CDS enthalten. Weitere Instrumente sind z.B. der Total Return Swap und die Credit Spread Option, die aber wie die Kombinationsinstrumente im weiteren Verlauf dieser Arbeit keine Rolle spielen werden.[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Aufbau eines Credit Default Swap
Quelle: Gruber et. al, 2005, S. 25, sowie Burghof et al., 2000, S. 46.
2.2 Markt, Teilnehmer und Anwendungsgebiete von CDS
Wie bereits in Kapitel 1 angesprochen, hat sich eine enorme Veränderung auf dem Markt für Kreditderivate vollzogen. Nordamerika stellt mit ca. 60 % den größten globalen Markt dar, 40 % entfallen auf die Regionen Europa und Asien. Durch steigende Transparenz in Folge der Einführung von Standards durch die International Swaps and Derivates Association (ISDA), durch die Einführung von Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK), sowie den Anforderungen durch Basel II hat der Markt für Kreditderivate stark an Bedeutung gewonnen.[9]
Bei den Marktteilnehmern handelt es sich hauptsächlich um Banken und Investmentbanken, Hedgefonds, Rückversicherer, Versicherungen, Assetmanager und Industrieunternehmen, wobei der Interbankenhandel mit über 80 % des Transaktionsvolumens eindeutig dominiert.[10]
Grundsätzlich kommen CDS für diejenigen Akteure in Frage, die ihr Anlageportfolio mit Hilfe von Kreditrisiken diversifizieren möchten.
Als weitere Anreize für den Handel mit CDS werden in der Regel Spekulations- und Arbitrage-, sowie allgemeine Hedgingmotive genannt.[11] Bei den Haupthandelsplätzen für Kreditderivate handelt es sich um London und New York. Derzeit werden ca. 1.500 bis 2.000 Underlyings (Referenzaktiva) aktiv gehandelt, wobei der deutsche Markt mit ca. 50 Adressen nur einen sehr geringen Anteil ausmacht.[12]
Zu den weltweit größten Handelspartnern gehört mit der Deutschen Bank hingegen auch ein deutsches Kreditinstitut, welches neben J.P. Morgan Chase, Merril Lynch, Morgan Stanley und Goldman Sachs eine bedeutende Stellung auf dem Markt für Kreditderivate einnimmt.[13]
Als Anwendungsgebiete von CDS existieren neben Spekulations-, Arbitrage- und Hedgingmotiven auch die Absicherung und der Schutz vor Ausfallrisiken des Referenzunderlying und Spreadausweitungen, sowie die Möglichkeit, den Abschluss eines CDS-Geschäftes als Investmentalternative anzusehen. Kreditinstitute und andere Anleger können mit dem Einsatz von CDS den Zugang zu Märkten erschließen, die zuvor z.B. aufgrund von regionaler Tätigkeit oder fehlendem Zugang auf den Kreditmarkt, verschlossen waren. Somit ermöglicht der Abschluss eines CDS-Geschäftes z.B. einem regional tätigen Kreditinstitut, das eigene Kreditrisikoportfolio aufzubrechen und durch den gezielten Ver- und Zukauf von Kreditrisiken zu verifizieren. Einem Industrieunternehmen oder Hedgefond hilft es dabei, an Kreditrisiken und neuen Investmentquellen zu partizipieren.[14] Abbildung A1 zeigt das enorme Wachstum der CDS-Transaktionen und Abbildung A2 verschafft einen Einblick in die derzeitige Aufteilung des Kreditderivatemarktes.[15]
3 Risikomanagement am Beispiel von CDS
3.1 Riskoarten
3.1.1 Kreditrisiko
Durch die in der Säule 2 der am 01.01.2007 in Kraft getretenen neuen Regelungen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht (Basel II), wird eine integrierte Risikoerfassung aller wesentlichen Risiken von Kreditinstituten gefordert. Somit ist ein ausführliches Risikomanagement erforderlich und der Einsatz von CDS wird u. a. durch diese Regelungen explizit als Mittel zur Risikodiversifikation begrüßt.[16]
[...]
[1] Vgl. Gruber/Schmid, 2000, S. 5.
[2] Vgl. Daten aus Pickel, 2006, S. 18, Prozentzahlen eigene Berechnungen.
[3] Vgl. Lause, 2005, S. 21.
[4] Burghof /Henke, 2000, S. 22.
[5] Vgl. ebd.
[6] Näheres hierzu kann Kapitel 4 entnommen werden.
[7] Vgl. Neske, 2000, S. 46-49.
[8] Vgl. Winkel, 2004, S. 551.
[9] Vgl. Lause, 2005, S. 21-23.
[10] Vgl. Johannsen, 2005, S.5.
[11] Vgl. Burghof/Henke, 2000, S. 25.
[12] Vgl. Lause, 2000, S. 23.
[13] Vgl. NZZ-Online, 17.09.2005.
[14] Vgl. Lause, 2005, S.41f.
[15] Abb. A1 und A2 im Anhang.
[16] Vgl. Gehrmann, Blum, Bennemann, 2005, S.250f.
- Citar trabajo
- Karsten Klug (Autor), 2007, Credit Default Swaps als Instrumente des Kreditmanagements , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77684
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.