Den weit umfassenden Begriff der sozialen Kompetenz zu definieren ist eine häufig gewählte Aufgabe, die jedoch sowohl in bildungspolitischen Debatten wie auch in der Literatur zu Diskussionen führt. Durch die „begrenzte Generalisierbarkeit“ des Begriffes gibt diese Arbeit lediglich einen Einblick in verschiedene Begriffsbestimmungen der sozialen Kompetenz, ohne dafür eine eigene Definition zu beanspruchen. Dabei wird an die Unterschiede der Definitionen aus pädagogischer und psychologischer Literatur und aus der freien Wirtschaft herangeführt.
Darüber hinaus werden die Definitionen ergänzt, indem die Teilfähigkeiten der sozialen Kompetenz anhand von Beispielen in der Wissenschaft und in der Wirtschaft erläutert werden.
Anschließend werden unterschiedliche Möglichkeiten und Meinungen zur Erlernbarkeit erläutert, bevor im Fazit auf die soziale Kompetenz als Anforderung der heutigen Gesellschaft eingegangen wird.
Inhalt
1 Einleitung
2 Soziale Kompetenz
2.1 Begriffsklärung
2.2 Definitionsansätze
2.3 Teilfähigkeiten der sozialen Kompetenz
2.4 Erlernbarkeit der sozialen Kompetenz
3 Fazit - Soziale Kompetenz als Anforderung
Literatur- und Quellenverzeichnis
1 Einleitung
Den weit umfassenden Begriff der sozialen Kompetenz zu definieren ist eine häufig gewählte Aufgabe, die jedoch sowohl in bildungspolitischen Debatten wie auch in der Literatur zu Diskussionen führt. Durch die „begrenzte Generalisierbarkeit“[1] des Begriffes gibt diese Arbeit lediglich einen Einblick in verschiedene Begriffsbestimmungen der sozialen Kompetenz, ohne dafür eine eigene Definition zu beanspruchen. Dabei wird an die Unterschiede der Definitionen aus pädagogischer und psychologischer Literatur und aus der freien Wirtschaft herangeführt.
Darüber hinaus werden die Definitionen ergänzt, indem die Teilfähigkeiten der sozialen Kompetenz anhand von Beispielen in der Wissenschaft und in der Wirtschaft erläutert werden.
Anschließend werden unterschiedliche Möglichkeiten und Meinungen zur Erlernbarkeit erläutert, bevor im Fazit auf die soziale Kompetenz als Anforderung der heutigen Gesellschaft eingegangen wird.
2 Soziale Kompetenz
2.1 Begriffsklärung
Um den Begriff der sozialen Kompetenz zu erläutern wird zunächst auf seine Bestandteile ‚sozial’ und ‚Kompetenz’ eingegangen.
Der Begriff der ‚Kompetenz’ beschreibt eine Grundhaltung, ein Verständnis oder eine „Qualifikation als Voraussetzung für konkretes Handeln“[2]. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet ‚Kompetenz’ Zuständigkeit.[3]
Als „die gesellschaftlichen Beziehungen betreffend; gemeinschaftsverbunden“ wird ‚sozial’ definiert.[4] Daraus schlussfolgernd beschreibt soziale Kompetenz die Fähigkeit, gesellschaftliche Beziehungen zu führen. Da jedoch diese Befähigung eben nur die Grundtendenz beschreibt zu sozialem Handeln fähig zu sein, aber nicht auf einzelne Personen, Situationen oder Arten des Handelns eingeht, kann die genaue Definition der sozialen Kompetenz ganz unterschiedlich ausfallen. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Definitionen zu finden sind, wird im Folgenden dargelegt.
2.2 Definitionsansätze
Der von der Weltgesundheitsorganisation als zentrales Ziel festgelegte Erwerb von Lebenskompetenz (beinhaltet neben Methoden-, Sach-, auch personale und soziale Kompetenz), ist in den Rahmenlehrplänen für die Grundschule und der Sekundarstufe I formuliert. So heißt es in den brandenburgischen Rahmenlehrplänen für die Grundschule, dass grundlegende Bildung die Bewältigung und Gestaltung von Lebenssituationen zum Ziel hat. Dabei wir die soziale Kompetenz mit der Fähigkeit erklärt, „in wechselnden sozialen Situationen Ziele erfolgreich im Einklang mit sich und anderen zu verfolgen“.[5]
Der sozial handelnde Mensch ist fähig in verschiedenen Sachlagen, sowohl seine wie auch die Interessen Anderer zu vertreten.[6]
Ähnlich wird soziale Kompetenz in den Lehrplänen der Grundschulen Berlins und Brandenburgs als „Dimension des sozialen Miteinanders“[7] definiert. Die Schüler sollen fähig werden in wechselnden sozialen Situationen die eigenen Vorstellungen in Angleichung mit denen anderer Personen zu verfolgen sowie kommunikativ zu kooperieren.[8]
In dem Lehrplan für die Fächer Wirtschafts- und Sozialkunde und Politische Bildung an brandenburger Berufsschulen (2004) wird die zu erlangende Sozialkompetenz als Befähigung beschrieben, „Personen anderer ethnischer Herkunft, mit anderen Sitten und unterschiedlichem Glauben, vorurteilsfrei und tolerant zu begegnen.“[9] Dieses Verhalten verdeutlicht die Anerkennung der demokratischen Rechte dieser Personen und Gruppen. Es äußert sich weiter in der „Fähigkeit und Bereitschaft, Solidarität als eine Grundhaltung des politischen Urteilens und Handelns abzuwägen, zu gewichten und auszuüben.“[10] Sozialkompetenz umfasst die Befähigung und den Willen, eine „am Gemeinwohl orientierte Perspektive einzunehmen“[11] und danach zu handeln.
Auch die Landeskooperationsstelle Brandenburg beschreibt mit ‚sozial kompetent’ die Fähigkeit, Interaktionen für alle Beteiligten annehmbar zu gestalten.[12] Um diese Fähigkeit anzuwenden, werden dabei nötige kognitive Fähigkeiten wie „Wahrnehmung, Perspektivenübernahme, Antizipieren von Folgen“[13] als auch sozial-emotionale Fähigkeiten wie „Selbstbehauptung, Äußern von Gefühlen, kommunikative und kooperative Fähigkeiten“[14] genannt.
In einem Entwurf für allgemein bildende Schulen wird der Begriff noch auf Lehr-Lernsituationen erweitert dargestellt. Sozialkompetenz meint hier die Fähigkeit, miteinander zu lernen, zu arbeiten und zu leben, also den anderen Menschen wahrzunehmen, mit ihm zu kommunizieren und selbst als Mitglied einer Lehr-Lern-Gruppe Verantwortung zu übernehmen, andere Meinungen und Werthaltungen zu ertragen und die Bereitschaft, Konflikte mit anderen friedlich zu lösen.[15]
[...]
[1] Langmaack, S. 15.
[2] Werner; S. 3.
[3] Vgl. Langmaack, S. 15.
[4] Meyers; S. 406f.
[5] Brandenburgischer Bildungsserver; Kompetenzerwerb für Schüler und Schülerinnen
[6] Vgl. Brandenburgischer Bildungsserver; Kompetenzerwerb für Schüler und Schülerinnen
[7] Langmaack; S. 12.
[8] Ebd.
[9] Ministerium für Jugend, Bildung und Sport; Unterrichtsvorgaben Wirtschafts- und Sozialkunde 2004
[10] Ebd.
[11] Ebd.
[12] Vgl. Klein/Thimm
[13] Ebd.
[14] Ebd.
[15] Friedrich Steffen; S. 106ff.
- Quote paper
- Katja Möwe (Author), 2006, Soziale Kompetenz - Ein Überblick über verschiedene Definitionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77466
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