In ihren Zeichnungen verarbeiten Kinder ihre Erlebnisse und Erfahrungen, die sie in ihrer Lebensumwelt (auch partiell der Medienwelt – und hier insbesondere dem Fernsehen mit dem Medium Film) gesammelt haben. Bei der Betrachtung der Bilder begegnet dem Betrachter die Lebenswirklichkeit und Vorstellungskraft der Kinder. Die Bilder sind somit Ausdruck des inneren Seins der Kinder bzw. der Zeichner.
Die Kinderzeichnungen können daher im Fach Religion dazu dienen, den Unterricht handlungsorientiert auszurichten. So kann eine Kinderzeichnung exemplarisch dazu verwendet werden, Kindern die biblischen Geschichten näher zu bringen. Sie beziehen die biblischen Geschichten in ihre Lebenswirklichkeit und damit in ihre Zeichnungen und Bilder mit ein. Die biblischen Texte unterliegen somit einem Transformationsprozess seitens der Kinder.
In diesem Zusammenhang beschäftigt sich diese Examensarbeit mit der Analyse des durch Medien beeinflussten Gottesbildes von Kindern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theologisches Verständnis von Gottesbildern
- Das Bilderverbot
- Biblische historische Sichtweise
- Religionspädagogische Sichtweise
- Mehrdeutigkeit von Gottesbildern
- Umgang mit Gottesbildern
- Die Kinderzeichnung in der Entwicklung
- Die Kritzelphase
- Die Schemaphase
- Raumvorstellungen
- Farbvorstellungen
- Visuelles Abzeichnen von Gegenständen
- Entwicklungsprozesse im Leben eines Kindes
- Religiöse Sozialisation
- Der Stufenansatz zur religiösen Entwicklung nach James W. Fowler
- Undifferenzierter Glaube
- Stufe 1 - Intuitiv-projektiver Glaube
- Stufe 2 - Mythisch-wörtlicher Glaube
- Stufe 3 - Synthetisch – konventioneller Glaube
- Stufe 4 - Individuierend – reflektierender Glaube
- Stufe 5 - Verbindender Glaube
- Stufe 6 Universalisierender Glaube
- Die Entwicklung des Gottesbildes
- A) Frühe Kindheit: Der elterliche Gott
- B) Mittlere und späte Kindheit: Die Unterscheidung zwischen Gottesbild und Elternbild
- C) Jugendalter: Verinnerlichung, Verpersönlichung und Abstraktion des Gottesbildes
- D) Weitere Phasen
- Die Bedeutung eines männlichen Gottesbildes auf die Entwicklung von Mädchen
- Der Medieneinfluss bei Kindern
- Veränderung der Medienwelt
- Veränderte Sehgewohnheiten
- Eignung von Filmen für Kinder und Jugendliche
- Die emotionale Erlebnisqualität
- a) Betroffenheit und Identifikation
- b) Psychische Belastung durch bestimmte Inhalte
- Die kognitive Erlebnisqualität
- Die ästhetische Erlebnisqualität
- Faszination von Medienhelden
- Verarbeitung von Medieneinflüssen in Kinderzeichnungen
- Kinderbildanalyse
- Methode und Kontext
- Ablauf des Malprozesses
- Interpretation des Malprozesses
- Bildelemente
- Exkurs: Inhaltsangabe des Filmes „Pinocchio“ nach Walt Disney
- Deutung und Interpretation der religiösen Elemente in der Geschichte von Pinocchio nach Walt Disney
- Bezug der gedeuteten Filmelemente zu Lenas Bild
- Annäherung an Lenas Gottesvorstellung
- Fazit der Auseinandersetzung mit Lenas Gottes-Bild
- Die Umsetzung im Unterricht
- Religionsdidaktische Vorschläge zur Weiterarbeit mit Lenas Gottesbild
- Gleichnisse im Unterricht der Sekundarstufe I - Der Lehrplan
- Die Umsetzung in der Praxis – Unterrichtsvorschläge
- Der barmherzige Samariter (Lukas 10,25-37)
- Der verlorene Sohn (Lukas 15,11-32)
- Das theologische Verständnis von Gottesbildern und das Bilderverbot
- Die Entwicklung des Gottesbildes im Kindesalter
- Der Einfluss von Medien auf Kinder und deren Gottesbilder
- Die Analyse eines konkreten Kinderbildes im Hinblick auf seine medialen Einflüsse
- Die Umsetzung der Ergebnisse in didaktischen Vorschlägen für den Religionsunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Examensarbeit befasst sich mit der Analyse eines Gottesbildes, das von einer sechsjährigen Schülerin gezeichnet wurde, und untersucht den Einfluss von Medien auf dieses Bild. Die Arbeit zielt darauf ab, das Gottesbild des Kindes im Kontext seiner Lebenswelt zu verstehen und daraus konkrete didaktische Vorschläge für den Religionsunterricht in der Sekundarstufe I abzuleiten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erklärt, warum die Analyse eines Kinderbildes relevant ist. Kapitel II beschäftigt sich mit dem theologischen Verständnis von Gottesbildern und dem Bilderverbot. Kapitel III beschreibt die Entwicklungsprozesse der Kinderzeichnung. Kapitel IV beleuchtet die religiöse Sozialisation von Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung ihres Gottesbildes. Kapitel V untersucht den Einfluss von Medien auf Kinder, insbesondere die veränderten Sehgewohnheiten und die Verarbeitung von Medieneinflüssen in Kinderzeichnungen. Kapitel VI präsentiert die Analyse des konkreten Kinderbildes, wobei der Malprozess und die Interpretation der Bildelemente im Mittelpunkt stehen. Schließlich werden in Kapitel VII religionsdidaktische Vorschläge zur Weiterarbeit mit dem analysierten Gottesbild für den Religionsunterricht in der Sekundarstufe I entwickelt.
Schlüsselwörter
Gottesbild, Kinderzeichnung, Medien, Religionsunterricht, Sekundarstufe I, religiöse Sozialisation, Mediensozialisation, Bildanalyse, didaktische Vorschläge.
- Arbeit zitieren
- Bianca Rodefeld (Autor:in), 2003, Gottes-Bilder zwischen Medieneinfluss und religiösen Lernmöglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77429