Die Autorin der vorliegenden Arbeit arbeitet in einer Wohngruppe für ehemalige Drogenabhängige nach erfolgreicher Langzeitentwöhnungstherapie. Infolge des Drogenkonsums hat sich bei fast allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bisher aufgenommen werden, eine psychische Erkrankung manifestiert.
Ziel ist es, die Klienten (Durchschnittsalter 21 Jahre) innerhalb eines einjährigen Aufenthaltes in ein eigenverantwortliches, selbständiges und cleanes Leben in eine eigene Wohnung zu begleiten. Die Unterstützungsangebote des Teams der Wohngruppe sind vor allem außenweltorientiert.
Zunehmend ist von den Mitarbeitern der Wohngruppe auch psychiatrisches Fachwissen gefordert, um ein individuelles Betreuungskonzept mit diesem speziellen Klientel entwickeln zu können. Eine besondere Herausforderung stellt immer wieder die Suche nach geeigneten Mitstreitern dar, die das außenweltorientierte Konzept unterstützen. Es soll ermöglicht werden, dass die Bewohner nach Auszug aus der Wohngruppe auf eine persönliches Netzwerk, vor allem in immer wiederkehrenden Krisensituationen zurückgreifen, können u.a. Ärzte, Therapeuten, Kontakt- und Anlaufstellen, Freizeiteinrichtungen usw. Eben dieses persönliche Netzwerk spielt, nach Meinung der Autorin, für die Klienten eine große Rolle.
Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung
1. Was ist Sozialpsychiatrie?
1.1 Sozialpsychiatrie – Versuch einer Definition
1.2 Ziele und Aufgaben der Sozialpsychiatrie
2. Die sozialpsychiatrische Versorgungslandkarte der Region Dresden-Nord
2.1 Der außerstationäre Bereich
2.1.1 Hausärzte und Allgemeinmediziner
2.1.2 Nervenärzte und Psychiater
2.1.3 Psychotherapeuten
2.1.4 Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi)
2.1.5 Krisenninterventionsdienst (KID)
2.1.6 Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA)
2.1.7 Psychosoziale Beratungsstellen
2.1.8 Tagesstätten
2.1.9 Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige
2.2 Der teilstationäre Bereich
2.2.1 Tagesklinik
2.2.2 Nachtklinik
2.3 Stationärer Bereich
2.3.1 Psychiatrische Abteilung der Krankenhäuser und psychiatrische Kliniken
2.3.2 Fachkliniken
3. Schlussbetrachtungen und Ausblick
4. Literaturverzeichnis
5. Anhang
0. Einleitung
Die Autorin der vorliegenden Arbeit arbeitet in einer Wohngruppe für ehemalige Drogenabhängige nach erfolgreicher Langzeitentwöhnungstherapie. Infolge des Drogenkonsums hat sich bei fast allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bisher aufgenommen werden, eine psychische Erkrankung manifestiert.
Ziel ist es, die Klienten (Durchschnittsalter 21 Jahre) innerhalb eines einjährigen Aufenthaltes in ein eigenverantwortliches, selbständiges und cleanes Leben in eine eigene Wohnung zu begleiten. Die Unterstützungsangebote des Teams der Wohngruppe sind vor allem außenweltorientiert.
Zunehmend ist von den Mitarbeitern der Wohngruppe auch psychiatrisches Fachwissen gefordert, um ein individuelles Betreuungskonzept mit diesem speziellen Klientel entwickeln zu können. Eine besondere Herausforderung stellt immer wieder die Suche nach geeigneten Mitstreitern dar, die das außenweltorientierte Konzept unterstützen. Es soll ermöglicht werden, dass die Bewohner nach Auszug aus der Wohngruppe auf eine persönliches Netzwerk, vor allem in immer wiederkehrenden Krisensituationen zurückgreifen, können u.a. Ärzte, Therapeuten, Kontakt- und Anlaufstellen, Freizeiteinrichtungen usw. Eben dieses persönliche Netzwerk spielt, nach Meinung der Autorin, für die Klienten eine große Rolle.
Der Autorin ist aufgefallen, dass während des fast dreijährigen Bestehens der Wohngruppe, die Möglichkeiten der sozialpsychiatrischen Versorgung im Stadtgebiet Dresden-Nord dem Team und den Klienten noch längst nicht ausreichend bekannt sind oder für die Arbeit kaum genutzt werden. Dazu hat die Autorin umfangreiches Recherchematerial zusammengetragen, auf welches sie im Text eingehen wird. Das vorliegende Material ist dennoch keinesfalls vollständig, sondern bezieht sich hauptsächlich auf eine dem Arbeitsfeld der Autorin angepasste Auswahl und die beiden Postleitzahlengebiete 01099 und 01097.
Im Textverlauf und in der Zusammenfassung wird die Autorin, den Bezug zu ihrer täglichen Arbeit in der Wohngruppe herstellen und versuchen Rückschlüsse für ihr sozialpädagogisches Handeln zu ziehen.
1. Was ist Sozialpsychiatrie?
1.1 Sozialpsychiatrie – Versuch einer Definition
Sozialpsychiatrie als Begriff lässt sich inhaltlich nicht so einfach definieren, wie andere Disziplinen der Psychiatrie. Sie ist keine Teildisziplin oder Behandlungsfeld innerhalb der Psychiatrie, sondern vielmehr eine Arbeits- und Betrachtungsweise. Man spricht aus wissenschaftlicher Perspektive eher von sozialpsychiatrischer Sichtweise. Umgangssprachlich gebräuchlich ist dennoch der Begriff „Sozialpsychiatrie“, welchen auch die Autorin für ihre Ausführungen verwendet.
Die sozialpsychiatrische Sichtweise rückt die sozialen Ursachen von psychischen Störungen in den Vordergrund der Betrachtungen. Die sozialen Bezüge und die familiären und gesellschaftlichen Bedingungen der Patienten und Patientinnen werden gleichberechtigt neben den sonst üblichen medizinischen Aufmerksamkeitsschwerpunkten bewertet. Neben den körperlichen, neurologischen und psychologischen Aspekten wird dem sozialen Umfeld eine besondere Bedeutung zugewiesen und gilt auch als Auslöser für viele Störungen.
(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialpsychiatrie, verfügbar am 8.1.06)
Sozialpsychiatrie versteht sich selbst auch als therapeutisches Fach, welches alle Implikationen, wie Verursachung, Aufrechterhaltung, Verlauf und Prognose involviert und als Hauptaugenmerk den Blick auf die beeinflussenden Umweltfaktoren, u.a. Milieu, Arbeit und Familie hat. Vorwiegend geht es in der Sozialpsychiatrie auch um Wiedereingliederungsmaßnahmen und Rehabilitation. (vgl. Kruse, 1992, S. 5)
1.2 Ziele und Aufgaben der Sozialpsychiatrie
Da Sozialpsychiatrie hauptsächlich sozialen Faktoren für den Verlauf, die Ausprägung und die Entstehung psychischer Störungen, sowie der Wechselbeziehung zwischen den psychisch Kranken und ihrer Umgebung Bedeutung zumisst, ist das Ziel, soziale Methoden in der Behandlung von Menschen mit psychischen Problemen anzuwenden und zu entwickeln, die zur Beeinflussung und möglicherweise zur Vermeidung der Ausprägung psychischer Krankheiten beitragen.
Vorwiegende Aufgabe der Sozialpsychiatrie ist die psychiatrische Fürsorge, Wiedereingliederung und Rehabilitation in familiäre und gesellschaftliche Strukturen unter Beachtung sozialmedizinischer Aspekte bei der Betreuung und Behandlung psychisch Kranker. Psychisch Kranke können demnach so gefördert, trainiert und gezielt unterstützt werden, dass von einer dauerhaften Internierung in psychiatrische Institutionen heute abgesehen werden und das lebenspraktisches Bezugssystem erhalten bleiben kann.
(vgl. Eikelmann, 1998, S. 7)
Gleichzeitig wird durch die sozialpsychiatrische Sichtweise die Rolle der sozialen Faktoren in Bezug auf die seelische Gesundheit und Krankheit des einzelnen Menschen untersucht und erforscht. (vgl. Kruse, 1992, S. 5)
Zahlreiche Einrichtungen und Institutionen sind in einem sozialpsychiatrischen System miteinander verbunden, widmen sich den oben genannten Zielen und Aufgabenstellungen und koordinieren die jeweiligen, meist aufeinander abgestimmten Angebote. Dieses sozialpsychiatrische Netz muss die umfassende Versorgung aller psychisch Kranken sicherstellen und dem Streben nach Gleichstellung von psychisch und körperlich Kranken Rechnung tragen. Es ist dezentral und gemeindenah aufgebaut und an den notwendigen Behandlungssituationen der psychisch Kranken ausgerichtet. (vgl. ebd., S. 13)
Was Sozialpsychiatrie ausmacht, wird in folgendem Zitat noch einmal deutlich:
„Soziale Komponenten bei Entstehung, Verlaufsgestaltung und Auswirkungen seelischer Erkrankungen aufgreifen, ihnen gegebenenfalls entgegenzuwirken oder nutzvoll auf sie zurückgreifen zu können, erfordert ein psychosoziales Netz, eine therapeutische Kette und eine Verknüpfung dieser Hilfsangebote, einschließlich der Selbsthilfeinitiativen.“
(Kruse, 1992, S. 13)
In den folgenden Ausführungen wird die Autorin die einzelnen Glieder der sozialpsychiatrischen Versorgungskette beschreiben und auf die Situation in der Region Dresden-Nord genauer eingehen.
2. Die sozialpsychiatrische Versorgungslandkarte der Region
Dresden-Nord
2.1 Der außerstationäre Bereich
Bemerkenswert ist, dass im psychiatrischen Sprachgebrauch der Begriff „außerstationärer Bereich“ verwendet wird, der ja eigentlich den Bereich des tagtäglichen Lebens bezeichnet. Der Begriff „ambulant“ würde für die nachstehenden Arbeitsfelder oft zu kurz greifen, da er meist für rein ärztliche Leistungen in Praxis, Beratungsstelle oder Ambulanz besetzt ist, dennoch wird er auch für andere nichtärztliche Angebote verwendet.
(vgl. Kruse, 1992, S. 13)
Beim außerstationären Bereich hat sich die Autorin bezogen auf das Titelthema mit der ambulanten Betreuung und Behandlung psychisch Kranker beschäftigt, da dieser Bereich ihr Arbeitsfeld am häufigsten tangiert und mit dem im folgenden genannten Fachleuten bereits kooperiert oder eine Zusammenarbeit angestrebt wird, aber auch andere Formen kurz anreißen.
Im ambulanten Bereich geht es vorwiegend um die Behandlung, Beratung und oft jahrelange Begleitung der von sich aus aufsuchenden Patienten, aber auch um diejenigen Patienten, die von sich aus nicht in der Lage sind, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerade solche Patienten müssen unbedingt erreicht werden. Dafür ergibt sich ein besonders hoher Aufwand, da sehr behutsam und vorsichtig vorgegangen werden muss.
(vgl. Kruse, 1992, S. 14)
Eine ambulante, auch aufsuchende Betreuung und Behandlung ist deshalb wichtig, weil dadurch die oftmals einzigen sozialen Kontakte, auch zu schwierigen Patienten erhalten bleiben, frühzeitige Probleme und Veränderungen erkannt werden und stationäre Klinikaufenthalte bestenfalls vermieden, reduziert oder verkürzt werden können.
Das dies mit hohen, auch finanziellen Aufwand, vor allem für die Bezahlung von Fachkräften und deren Leistungen verbunden ist und es dort zu Diskrepanzen mit den jeweiligen Kostenträgern kommt, ist ohne Zweifel. Doch ist eine engmaschige ambulante Betreuung psychisch Kranker langfristig gesehen, die günstigere Alternative zur stationären Langzeitbehandlung und aus sozialpsychiatrischer Sicht, die für den Patienten auf jeden Fall bessere Variante. (vgl. Kruse, 1992, S. 15)
2.1.1 Hausärzte und Allgemeinmediziner
Hausärzte und Allgemeinmediziner spielen bei der Behandlung und in der Betreuung psychisch Kranker eine größere Rolle als sie oftmals selbst denken. Sie sind die Ärzte, an die sich die Menschen zuerst wenden, wenn sie sich krank fühlen. Oft stecken hinter den Symptomen körperlicher Erkrankungen psychische Probleme oder Krankheiten. Der Hausarzt ist meist über einen langen Zeitraum mit seinen Patienten verbunden. Er kennt am ehesten und oft auch am besten die soziale und familiäre Situation, die Lebensumstände und die Probleme seiner Patienten. Außerdem ist er, im Gegensatz zum Facharzt, eher bereit Hausbesuche zu unternehmen und so den Kontakt zu seinen Patienten zu halten. (vgl. Rothschild, 1994, S. 119)
Der Hausarzt ist meist auch die Person, welche erkennt oder diagnostiziert, dass die Ursache einer Erkrankung eventuell psychischer Natur sein kann und eine Überweisung zum Facharzt ausstellen wird. Der Hausarzt ist für viele psychisch Kranke oft der erste Anlaufpunkt nach einem stationären Aufenthalt, wenn keine Facharztanbindung vorher da gewesen ist oder das Vertrauen in den Hausarzt einfach größer ist. Zum Teil verordnen Hausärzte heute bereits ebenso Psychopharmaka, wie Fachärzte. Allerdings besteht dadurch häufiger die Gefahr einer Fehl- oder Falschmedikation. (vgl. Kruse, 1992, S. 16 f.)
Einige Hausärzte, so auch die Kooperationspartner aus dem Arbeitsfeld der Autorin, haben heute mit Weiterbildungen ihren therapeutischen Rahmen erweitert und sich Wissen über psychische Erkrankungen und den Umgang mit solchen Patienten angeeignet.
Die Recherche der Autorin hat für das bezeichnete Gebiet folgende Versorgungslage ergeben:
Insgesamt stehen der Bevölkerung zur allgemeinmedizinischen Versorgung 19 Allgemeinmediziner zur Verfügung. Alle sind Fachärzte für Allgemeinmedizin. Außerdem gibt es 2 praktische Ärzte im Gebiet. Alle Fachärzte sind hausärztlich tätig.
Einen besonderen Stellenwert für den Arbeitsbereich der Autorin nimmt die Praktische Ärztin, Frau Wendisch ein, da diese sowohl mit dem Team der WG sehr gut kooperiert als auch mit den behandelnden Fachärzten. Frau Wendisch besitzt zusätzlich eine Ausbildung zur Chiropraktikerin und hat sowohl psychotherapeutisches als auch psychiatrisches Wissen.
Alle Hausärzte sind während der Praxisöffnungszeiten (Mo bis Fr, zwei Tage pro Woche bis 18.00 Uhr) gut und kurzfristig und mit mäßigen Wartezeiten erreichbar. Die telefonische Erreichbarkeit ist während der Praxiszeiten gewährleistet. Hausbesuche sind nur nach Voranmeldung, in Akutsituationen oder bei absolut fehlender Mobilität möglich.
2.1.2 Nervenärzte und Psychiater
Die Nervenärzte und Psychiater sind die Personen, die bestenfalls in Zusammenarbeit mit den Hausärzten, die wesentlichen Abklärungen in psychiatrischen Krankheitsfällen vornehmen, therapeutische Maßnahmen einleiten und bei wichtigen Entscheidungen maßgeblich mithelfen. Sie kennen die verschiedenen Formen psychischer Probleme und Krankheiten, die Behandlungsmethoden, psychiatrische Institutionen und können Risiken und Gefahren in ernsten Situationen am ehesten beurteilen. (vgl. Rothschild, 1994, S. 120)
Diese Ärzte haben sich vorwiegend in einem Psychiatriegebiet spezialisiert.
Im Gegensatz zu anderen Ärzten stellen diese Ärzte ihren Patienten längere Konsultationszeiten zur Verfügung, bei Bedarf auch mehrmals pro Woche. Aus diesem Grund müssen Patienten häufig lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder werden wegen Überlastung ganz abgelehnt, was auch die Erfahrung der Autorin bestätigt.
Wichtig für eine erfolgreiche Arbeit zwischen Ratsuchenden und Arzt ist das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen. Meist haben sich die Ärzte, auch gegenüber Angehörigen oder sonstigen Helfern, an eine absolute Schweigepflicht gebunden. Dennoch wird der Arzt bestrebt sein, im Einverständnis mit dem Patienten, mit Angehörigen, Arbeitgebern oder anderen Hilfeanbietern zu kooperieren.
Der Gang zum Psychiater wird dennoch vielen Betroffenen durch Misstrauen oder Klischees, die weit verbreitet sind, erschwert und diese Gefühle werden durch Verspottung oder gesellschaftliche Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen, trotz aller Aufklärung, auch noch genährt. (vgl. ebd., S. 121)
In den Postleitzahlengebieten 01097 und 01099 gibt es insgesamt fünf psychiatrische Fachärzte. Davon sind jeweils eine ein Facharzt für Psychiatrie und vier Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie. Frau Tatjana Kelch arbeitet zusätzlich noch als Psychotherapeutin.
Das bereits benannte Problem der Überlastung der Fachärzte zeigt sich auch in der Arbeit der Autorin. So konnte das Team wg-nah bisher nur Anbindung an Frau Tatjana Kelch herstellen. Gleichzeitig bestehen Kontakte zu Herrn Dr. Klemm (PLZ 01324) und zu Herrn Dr. Meyer-Deharde (PLZ 01067), welcher sich speziell mit der Drogenproblematik der Bewohner der WG auskennt, an die Drogenberatungsstelle der Stadt Dresden angebunden und auch als Psychotherapeut tätig ist.
Alle Ärzte haben begrenzte Öffnungszeiten (nicht immer Mo bis Fr, ein bis zwei Tage pro Woche nachmittags, sonst vormittags, Akutsprechstunde meist von 8.00 bis 9.00 Uhr), stellen aber den Patienten auch sehr kurzfristig bei Bedarf tagsüber Termine zur Verfügung. Eine telefonische Anmeldung ist immer erforderlich, da sich sonst bei Spontanbesuchen Wartezeiten über mehrere Stunden einstellen können.
2.1.3 Psychotherapeuten
Der Begriff des Psychotherapeuten stiftet vielerorts Verwirrung. Er bezeichnet nämlich nicht einen bestimmten Berufs- oder Ausbildungsstand (Psychiater, Psychologe oder Sozialarbeiter), sondern lediglich die von ihm angebotene therapeutische Tätigkeit, die Psychotherapie. Demnach kann sowohl ein Psychiater als auch eine Psychologe hoch qualifizierter Psychotherapeut sein oder eben auch nicht.
Der Psychotherapeut befasst sich überwiegend mit den tieferen Ergründungen und der Verarbeitung psychischer Probleme und er muss besonderes Geschick bei der Gestaltung, Errichtung und Entfaltung der therapeutischen Beziehung zum Patienten haben. Mit dem kritischen Vertrauensverhältnis zwischen Psychotherapeut und Patient fällt und steigt der Erfolg der Psychotherapie. Auf jeden Fall sind vor Beginn mit dem behandelnden Facharzt die Art und die Form der für den Patienten geeigneten Psychotherapie abzustimmen.
(vgl. Rothschild, 1994, S. 123). Der Patient muss „bereit sein“ für Psychotherapie.
Bedauerlicherweise widmen sich die niedergelassenen Psychotherapeuten oft nur den leichten Fällen der psychisch Kranken und geraten oft an die wirklich schwierigen Fälle eher durch Zufall. Grund dafür könnte sein, dass die schwer psychisch Kranken oft kaum in der Lage sind, die Beziehung und das Verhältnis zum Therapeuten herzustellen und langfristig aufrecht zu erhalten. (vgl. Kruse, 1992, S. 31)
Psychotherapie wird auch nachsorgend oder vorbereitend zur stationären Behandlung von den Patienten genutzt, wie die Erfahrungen der Autorin zeigen. In der Regel werden die Kosten für eine Therapieeinheit (20 Stunden) nach Vorabsprache mit dem Patienten zu den zu bearbeitenden Themen und Zielen von der Krankenkasse getragen.
In Dresden – Nord gibt es 31 niedergelassene Psychotherapeuten, davon sind einer ein psychotherapeutisch tätiger Arzt und einer ein Kinder- und Jugendpsychotherapeut. Alle Therapeuten sind diplomierte Psychologen, sechs haben zusätzlich promoviert.
Die Vielzahl der Praxen lässt auf eine gute Versorgungslage schließen. Kurzfristige Terminvergaben sind möglich, so dass, wider Erwarten, kein Patient lange auf einen Termin warten muss.
Die Sprechzeiten sind, auch aufgrund der längeren Konsultations- und Therapiezeiten, sehr begrenzt. Es ist immer nur zu bestimmten Zeiten ein telefonischer Kontakt möglich. Grundsätzlich werden Termine vergeben, ein spontanes persönliches Vorsprechen ist kaum möglich. Eine telefonische Absprache lässt sich in akuten Krisensituationen gelegentlich tagsüber vereinbaren.
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- Citation du texte
- Petra Vogel (Auteur), 2006, Die sozialpsychiatrische Versorgunglandkarte in Dresden-Nord, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77133
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