Sexualität ist ein angeborener, ureigener Trieb des Menschen, sie ist in Jedem enthalten. Der Umgang mit diesem elementaren Gut war im Laufe der Evolution des Menschen sehr unterschiedlich. Er unterlag im Laufe der Geschichte den Vorstellungen der jeweilig existierenden Gesellschaftsformen und Kulturen, mit deren Normen- und Werteverständnis. Die Geschichtsbücher sprechen von einer sexuellen Freizügigkeit bis hin zur Entwicklung eines unantastbaren Tabuthemas innerhalb dieser gesellschaftlichen Strukturen. Immer ist der Umgang mit Sexualität von gesellschaftlichen, moralischen und religiösen Einflüssen bestimmt wurden. Dennoch war und ist Sexualität Bestandteil des menschlichen Daseins, egal in welcher Gesellschaftsform und deren Wertevorstellungen.
In der heutigen Zeit wird offen und freizügig mit der menschlichen Sexualität umgegangen. Sexualität stellt kein, wie es in einigen Zeitepochen üblich war, ins Interesse der Öffentlichkeit zu rückendes dunkles Geheimnis mehr dar. Gesellschaftliche Einschränkungen begrenzen sich seit der sexuellen Revolution in den siebziger Jahren auf ein Minimum. In allen Bereichen des öffentlichen Lebens erlangte die menschliche Sexualität einen viel beachteten und bewerteten Stand. Über Sexualität, mit all seinen Facetten, wurde und wird in einer schier endlosen Zahl von Berichten in Zeitschriften, Fachlektüren, Medien berichtet. Ebenso haben sich auch alle Fachdisziplinen von bio-, natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Forschungsbereichen dem Thema angenommen.
Somit, ist die menschliche Sexualität in ihrer Vielfältigkeit, ihren Auswirkungen, ihren unterlegen Einflüssen allumfassend für jeden Menschen der Gesellschaft publiziert worden. Unbeantwortete Fragen oder Wissenslücken zum Thema und deren Umgang mit bestimmten Befindlichkeiten dürften faktisch nicht existieren. In allen Bereichen unseres Lebens und des öffentlichen Lebens werden also ein moralisches Verständnis, ein enttabuisierter Umgang und eine Realexistierende, wertfreie Einstellung von uns, den Menschen erwartet.
Wie sieht das nun aber genau auf mein Thema bezogen „ Sexualität im Alter“ und dann noch differenziert, „im Kontext sich verändernder Lebensumstände“, in der Wirklichkeit oder Echtheit unserer gesellschaftlichen Wertevorstellungen bzw. besser gesagt, unseren Vorstellungen von Sexualität aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Sexualität
- 1.1 Begriffsbestimmung: Sexualität
- 1.2 Sexualverhalten und Botschaften
- 2. Sexualität und das höhere Lebensalter
- 2.1 Was heißt Altern oder höheres Lebensalter
- 2.2 Das Tabuthema Sexualität im Alter
- 2.3 Partnerschaft und Sexualität
- 3. Soziale und gesellschaftliche Einflussfaktoren
- 3.1 Gesellschaftliche Werte und Normen
- 3.2 Religiöse und moralische Einschränkungen
- 3.3 Das Älterwerden und seine Auswirkungen auf die Sexualität
- 3.4 Unterschiedliche Bewertung weiblichen und männlichen Alterns
- 4. Allgemeine körperliche Veränderungen im Alter
- 4.1 Sexuelle Reaktionen von älteren Frauen und Männern
- 4.2 Krankheiten und Sexualität
- 4.3 Funktionelle Störungen
- 4.4 Demenz und Sexualität
- 5. Einflussfaktoren und Besonderheiten auf Sexualität im Alter
- 5.1 Einflussfaktoren im Kontext der Wohnsituation
- 5.2 Besonderheiten und Einflussfaktoren bei Alleinlebenden
- 5.3 Besonderheiten und Einflussfaktoren in Mehrgenerationsfamilien
- 5.4 Besonderheiten und Einflussfaktoren in Alten- oder Pflegeheimen
- 5.5 Besonderheiten und Einflussfaktoren in Wohngemeinschaften
- 6. Pflegepersonal und Betreuer
- 6.1 Rolle des Pflegepersonals
- 7. Befragung des Pflegepersonals und Betreuer
- 7.1 Vorbereitung und Durchführung der Datenerhebung
- 7.2 Gliederung des Fragebogens und Hypothesen
- 7.3 Auswertung der Datenerhebung
- 8. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Sexualität im Alter und analysiert die Besonderheiten und Einflussfaktoren in einem sich wandelnden Lebensumfeld. Der Fokus liegt auf dem Umgang und den Erfahrungen von Altenpfleger/innen und Krankenpfleger/innen in ihrer Arbeit mit dem Thema Sexualität im Alter.
- Tabuisierung von Sexualität im Alter
- Einfluss von gesellschaftlichen Werten und Normen auf Sexualität im Alter
- Körperliche und psychische Veränderungen im Alter und deren Auswirkungen auf die Sexualität
- Besonderheiten von Sexualität im Alter in verschiedenen Lebensumgebungen, wie z.B. Pflegeheimen, Wohngemeinschaften und Familien
- Rolle und Erfahrung des Pflegepersonals im Umgang mit Sexualität im Alter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über den Stellenwert von Sexualität in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften im Laufe der Geschichte. Sie hebt die Bedeutung der Enttabuisierung und des offenen Umgangs mit dem Thema Sexualität in der heutigen Gesellschaft hervor und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung von Sexualität im Alter im Kontext sich verändernder Lebensumstände.
Kapitel 1 definiert den Begriff der Sexualität und beleuchtet verschiedene Aspekte des Sexualverhaltens und der Botschaften, die mit Sexualität verbunden sind.
Kapitel 2 befasst sich mit der Bedeutung von Sexualität im höheren Lebensalter. Es beleuchtet die Veränderungen, die mit dem Altern verbunden sind, und geht auf die Tabuisierung des Themas Sexualität im Alter ein. Zudem werden verschiedene Aspekte von Partnerschaft und Sexualität im Alter betrachtet.
Kapitel 3 untersucht die sozialen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren auf Sexualität im Alter. Es beleuchtet gesellschaftliche Werte und Normen, religiöse und moralische Einschränkungen sowie die Auswirkungen des Älterwerdens auf die Sexualität.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit allgemeinen körperlichen Veränderungen im Alter, die sich auf die Sexualität auswirken können. Es untersucht die sexuellen Reaktionen von älteren Frauen und Männern, die Auswirkungen von Krankheiten und funktionellen Störungen auf die Sexualität sowie die spezifischen Herausforderungen von Demenz im Zusammenhang mit Sexualität.
Kapitel 5 analysiert verschiedene Einflussfaktoren und Besonderheiten der Sexualität im Alter im Kontext der Wohnsituation. Es betrachtet die Situation von Alleinlebenden, Mehrgenerationsfamilien, Alten- oder Pflegeheimen und Wohngemeinschaften.
Kapitel 6 widmet sich der Rolle des Pflegepersonals im Umgang mit Sexualität im Alter. Es analysiert die verschiedenen Aufgaben und Herausforderungen, die sich für das Pflegepersonal im Kontext von Sexualität im Alter ergeben.
Kapitel 7 beschreibt die Vorbereitung und Durchführung der Datenerhebung im Rahmen der Diplomarbeit. Es erläutert die Gliederung des Fragebogens, die Hypothesen und die Auswertung der Datenerhebung.
Schlüsselwörter
Sexualität im Alter, Tabuisierung, gesellschaftliche Normen, körperliche Veränderungen, Einflussfaktoren, Lebensumstände, Pflegepersonal, Seniorenheime, Wohngemeinschaften, Demenz, Befragung.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Sozialpädagoge (FH) Frank Helling (Autor:in), 2007, Sexualität im Alter. Besonderheiten und Einflussfaktoren im Kontext sich verändernder Lebensumstände, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77045