Zu den zentralen Schwierigkeiten der KMU zählen die Beschaffung von langfristigem, risikotragendem Eigenkapital (nachfolgend EK), dessen Kosten, sowie der Ausgleich ihrer häufig mangelhaften betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Kompetenzen. Mittelständische Betriebe stehen deshalb zunehmend vor der Aufgabe, sich nicht mehr ausschließlich über klassische Kredite zu finanzieren, sondern auch EK-Finanzierungen aufzudecken, die sowohl ihren Kapital-, als auch den Beratungsbedarf decken. In erster Linie sind vermögende Privatpersonen, sog. Business Angels, dafür geeignet, diese Defizite im Mittelstand zu schließen. Sie gehen nicht nur EK-Beteiligungen in innovativen mittelständischen Unternehmen ein, sondern engagieren sich darüber hinaus aktiv in Form von unternehmerischen Unterstützungsleistungen. Obwohl das Phänomen Business Angels in Deutschland erst seit wenigen Jahren diskutiert und zunehmend populär wird, ist diese Finanzierungsform keineswegs neu: Bereits Unternehmen wie Ford, Mannesmann, Microsoft oder Amazon wurden in ihrer Anfangsphase von Privatinvestoren unterstützt, wenngleich diese damals noch nicht Business Angels genannt wurden.
Das optimale Zustandekommen zwischen Kapital suchenden Unternehmern und investitionsbereiten Privatinvestoren wird jedoch durch Ineffizienzen des entsprechenden Marktsegmentes behindert. Insbesondere ist der Informationsfluss zwischen beiden Akteuren unzureichend, so dass zahlreiche – wirtschaftlich gesehen notwendige – Investments aufgrund von Informationsdefiziten nicht zustande kommen. Business Angels-Netzwerke (nachfolgend BAN) können als intermediäre Institutionen die Probleme bei der Investitions- und Kapitalsuche von Angels und Entrepreneuren überwinden, sowie die Anzahl und die Effizienz von privaten EK-Beteiligungen steigern.
Die Intention der vorliegenden Arbeit besteht in der Ausarbeitung der Funktionen und Bedeutung, sowie des Potentials dieser BAN für innovative mittelständische Betriebe. Dabei sollen nicht nur die Leistungen der Netzwerke und ihre Notwendigkeit für den informellen Beteiligungskapitalmarkt verdeutlicht werden, sondern in erster Linie ihr Nutzen und ihre Vorteile für den innovativen Mittelstand. Insgesamt greift diese Arbeit eine innovative und aktuelle betriebswirtschaftliche Thematik auf, die insbesondere in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins Blickfeld der öffentlichen Diskussion rückt und immer noch relativ unbekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Business Angels
2.1. Definition und Charakteristika von Business Angels
2.2. Motive privater Risikokapitalgeber
2.3. Business Angels als Anbieter von Eigenkapital
2.4. Business Angels als Anbieter unternehmerischer Unterstützung
2.5. Ineffizienzen des informellen Venture Capital-Marktes
2.5.1. Fehlende Markttransparenz
2.5.2. Vorvertragliche Informationsasymmetrien
3. Innovative mittelständische Unternehmen
3.1. Charakteristika und volkswirtschaftliche Bedeutung
3.2. Finanzierungsbedarf
3.2.1. Die Eigenkapitallücke
3.2.2. Grenzen traditioneller Finanzierungsmöglichkeiten
3.3. Beratungs- und Unterstützungsbedarf
3.4. Business Angels aus Sicht innovativer mittelständischer Unternehmen
4. Business Angels-Netzwerke als Vermittler von (informellem) Beteiligungskapital
4.1. Notwendigkeit und Nutzen von Business Angels-Netzwerken
4.2. Funktionen und Dienstleistungen…
4.2.1. Screening
4.2.2. Matching und Vermittlung
4.2.3. Beratung und Fortbildung
4.3. Bedeutung und Potential für innovative mittelständische Unternehmen
4.4. Aufbau und Pflege entsprechender Netzwerke
4.4.1. Organisationsformen
4.4.2. Geographische Ausrichtung und Vernetzung
4.4.3. Mobilisierung der Netzwerkmitglieder
4.4.4. Finanzierung
4.5. Zukünftige Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten
5. Business Angels-Netzwerke und Kreditinstitute
5.1. Begründung des Engagements von Banken in Business Angels-Netzwerken
5.2. Vorteile und Risken eines Engagements aus Sicht der Bank
6. Schlussbemerkungen
6.1. Fazit
6.2. Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Gesprächsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Arten von Venture Capital-Gebern
Abbildung 2: Funktionale Erfahrung von Business Angels
Abbildung 3: Altersverteilung der Business Angels
Abbildung 4: Beruflicher Status von Business Angels
Abbildung 5: Quellen der Business Angels für Beteiligungsgelegenheiten
Abbildung 6: Beteiligungsmotive der Business Angels
Abbildung 7: Faktoren bei der Entscheidung über Beteiligungen
Abbildung 8: Investmentzeitpunkte von Business Angels und Venture Capital-Gesellschaften
Abbildung 9: Durchschnittliches Investitionsvolumen der Business Angels
Abbildung 10: Investitionsschwerpunkte von Business Angels
Abbildung 11: Funktionale Einbindung von Business Angels im
Beteiligungsunternehmen
Abbildung 12: Added Value der Business Angels in ihren Beteiligungen
Abbildung 13: Zeitlicher Aufwand von Business Angels in ihren Beteiligungen
Abbildung 14: Klassifizierung von Business Angels nach Coveney und Moore
Abbildung 15: Anteil deutscher Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen
Abbildung 16: Innovatorenquote im Mittelstand
Abbildung 17: Gründungen und Liquidationen in Deutschland
Abbildung 18: Eigenkapitalquoten mittelständischer Unternehmen im
internationalen Vergleich….
Abbildung 19: Anteil der Bankkredite an der Summe der Kredite an
mittelständische Unternehmen..
Abbildung 20: Ansprechpartner des Mittelstandes in Finanzierungsfragen
Abbildung 21: Problemfelder bei der Finanzierung mittelständischer Unternehmen
Abbildung 22: Ablehnungsquote von Investitionskrediten nach Umsatzgrößenklassen
Abbildung 23: Veränderung des Zugangs zu Krediten nach Umsatzgrößenklassen
Abbildung 24: Gründe für die Ablehnung von Kreditanfragen
nach Umsatzgrößenklassen
Abbildung 25: Aktuelle Bedeutung der Finanzierungsalternativen im Mittelstand
Abbildung 26: Künftige Bedeutung der Finanzierungsalternativen im Mittelstand
Abbildung 27: Business Angels-Netzwerke in Deutschland 1999-2005
Abbildung 28: Business Angels-Netzwerke in Europa 1999-2005
Abbildung 29: Entwicklung der europäischen Business Angels-Netzwerke in 1999-2004
Abbildung 30: Geographische Konzentration der Business Angels-Netzwerke in Europa
Abbildung 31: Schematische Darstellung des Matchingprozesses
Abbildung 32: Geographische Verteilung der deutschen Business Angels Netzwerke
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Persönlichkeitsmerkmale und Charakteristika von Business Angels in Deutschland
Tabelle 2: Persönlichkeitsmerkmale von Business Angels im
internationalen Vergleich
Tabelle 3: Investmentprofile und -verhalten von Business Angels im
internationalen Vergleich
Tabelle 4: Charakteristika der Business Angels-Typen nach Coveney und Moore in Europa..
Tabelle 5: Business Angels-Netzwerke in Europa 1999-2005 nach Ländern
Tabelle 6: Finanzierung europäischer Business Angels Netzwerke
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft. Insbesondere innovative mittelständische Unternehmen gelten aufgrund der von ihnen ausgehenden Wachstums- und Beschäftigungsimpulse als Hoffnungsträger der Wirtschafts- und Technologiepolitik und werden in diesem Zusammenhang häufig als „Motor der wirtschaftlichen Entwicklung“ bezeichnet.[1] Die fundamentale Bedeutung von Kleinst- und Mittelunternehmen (nachfolgend KMU) für Deutschland wurde bereits mehrfach durch verschiedene Studien belegt.[2]
Zu den zentralen Schwierigkeiten der KMU zählen die Beschaffung von langfristigem, risikotragendem Eigenkapital (nachfolgend EK), dessen Kosten, sowie der Ausgleich ihrer häufig mangelhaften betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und Kompetenzen. Mittelständische Betriebe stehen deshalb zunehmend vor der Aufgabe, sich nicht mehr ausschließlich über klassische Kredite zu finanzieren, sondern auch EK-Finanzierungen aufzudecken, die sowohl ihren Kapital-, als auch den Beratungsbedarf decken. In erster Linie sind vermögende Privatpersonen, sog. Business Angels, dafür geeignet, diese Defizite im Mittelstand zu schließen. Sie gehen nicht nur EK-Beteiligungen in innovativen mittelständischen Unternehmen ein, sondern engagieren sich darüber hinaus aktiv in Form von unternehmerischen Unterstützungsleistungen. Obwohl das Phänomen Business Angels in Deutschland erst seit wenigen Jahren diskutiert und zunehmend populär wird, ist diese Finanzierungsform keineswegs neu: Bereits Unternehmen wie Ford, Mannesmann, Microsoft oder Amazon wurden in ihrer Anfangsphase von Privatinvestoren unterstützt, wenngleich diese damals noch nicht Business Angels genannt wurden.[3]
Das optimale Zustandekommen zwischen Kapital suchenden Unternehmern und investitionsbereiten Privatinvestoren wird jedoch durch Ineffizienzen des entsprechenden Marktsegmentes behindert. Insbesondere ist der Informationsfluss zwischen beiden Akteuren unzureichend, so dass zahlreiche – wirtschaftlich gesehen notwendige – Investments aufgrund von Informationsdefiziten nicht zustande kommen.[4] Business Angels-Netzwerke (nachfolgend BAN) können als intermediäre Institutionen die Probleme bei der Investitions- und Kapitalsuche von Angels und Entrepreneuren[5] überwinden, sowie die Anzahl und die Effizienz von privaten EK-Beteiligungen steigern.
Die Intention der vorliegenden Arbeit besteht in der Ausarbeitung der Funktionen und Bedeutung, sowie des Potentials dieser BAN für innovative mittelständische Betriebe. Dabei sollen nicht nur die Leistungen der Netzwerke und ihre Notwendigkeit für den informellen Beteiligungskapitalmarkt verdeutlicht werden, sondern in erster Linie ihr Nutzen und ihre Vorteile für den innovativen Mittelstand. Insgesamt greift diese Arbeit eine innovative und aktuelle betriebswirtschaftliche Thematik auf, die insbesondere in Deutschland erst seit wenigen Jahren zunehmend ins Blickfeld der öffentlichen Diskussion rückt und immer noch relativ unbekannt ist. Die Suchmaschine Google im Internet bspw. verzeichnet bei Eingabe des Begriffs „Mittelstand“ über 12,9 Mio. deutschsprachige Nennungen.[6] Kombiniert mit dem Begriff „Business Angels“ verbleiben rund 72.000 Einträge. Die Formulierung „Business Angels-Netzwerke“ liefert jedoch lediglich nur 160 Suchergebnisse.
Dieses – zugegebenermaßen diskussionswürdige – Beispiel kann als Indiz dafür gewertet werden, dass BAN in Deutschland eine neuartige, bisher kaum bekannte und erforschte Institution darstellen. Die bisher unzureichende wissenschaftliche Auseindersetzung mit diesem Thema zeigt auch die mangelhafte Anzahl bedeutsamer Literatur und relevanter Studien zum deutschen Business Angels-Markt und insbesondere zu entsprechenden Netzwerken. Zu den weitaus weiter entwickelten privaten Risikokapitalmärkten in GB, den USA und Skandinavien existiert zwar eine hinreichende Anzahl an Untersuchungen und Erfahrungsberichten, da sie jedoch nur bedingt auf deutsche Business Angels und ihre Netzwerke übertragbar sind, wurden im Rahmen dieser Diplomarbeit zusätzlich zum Literaturstudium Interviews mit fachlich relevanten Vertretern aus der Praxis geführt.[7]
Im ersten Teil (Kapitel 2) der Ausarbeitungen werden zunächst Business Angels als Anbieter von EK mit gleichzeitiger unternehmerischer Unterstützung vorgestellt und die wesentlichen Ineffizienzen des Marktes für privates Beteiligungskapital skizziert. Im darauf folgenden Abschnitt (Kapitel 3) wird der Finanzierungs- und Unterstützungsbedarf innovativer Mittelbetriebe beschrieben, sowie Business Angels als eine attraktive, alternative Finanzierungsquelle aus Unternehmenssicht präsentiert. Kapitel 4 bildet den thematischen Schwerpunkt dieser Arbeit und widmet sich der Notwendigkeit, dem Nutzen und den Vorteilen von BAN für innovative KMU. Zusätzlich zu den wesentlichen Funktionen und Leistungen der Netzwerke werden auch ausgewählte Überlegungen zu ihrem Aufbau und ihrer Pflege, sowie einige zukünftige Herausforderungen erörtert. Kapitel 5 schlägt eine Brücke zwischen BAN und Kreditinstituten. Neben einigen Begründungen für das Engagement von Banken in Netzwerkinitiativen, werden insbesondere mögliche Vorteile und Risken einer Zusammenarbeit beider Institutionen dargestellt.
2. Business Angels
2.1. Definition und Charakteristika von Business Angels
Business Angels stellen ein Teilsegment des Venture Capital-Marktes dar. Der Markt für Beteiligungskapital kann zunächst nach dem Organisations- und Institutionalisierungsgrad in den formellen und informellen Markt für Venture Capital (nachfolgend VC) gegliedert werden.[8] Abbildung 1 zeigt eine entsprechende Systematik.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Arten von Venture Capital-Gebern[9]
Formelle Beteiligungen werden mit Hilfe eines institutionalisierten Finanzintermediärs bereitgestellt, der zwischen Kapitalgeber und -nehmer vermittelt, sowie Kapitalangebot und
-nachfrage zusammenführt.[10] Solche Intermediäre stellen Kapitalbeteiligungsgesellschaften dar, „[…]die sich auf die Finanzierung von jungen Unternehmen spezialisiert haben und Gewinne über Wertzuwächse der erworbenen Beteiligungstitel erzielen.“[11] Diese Gesellschaften verwalten nicht (ausschließlich) ihr eigenes Vermögen, sondern das Kapital Dritter.
Als informelles Beteiligungskapital bezeichnet man Risikokapital das auf direktem Wege, d.h. ohne Zwischenschaltung von Finanzintermediären, bereitgestellt wird.[12] Die informellen Beteiligungskapitalgeber bewegen sich außerhalb organisierter und institutionalisierter Märkte für VC. Im Bereich des informellen VC können wiederum passive und aktive VC-Geber voneinander abgegrenzt werden.[13]
Passive informelle Investoren investieren Beteiligungskapital, halten sich jedoch ansonsten vom Unternehmensgeschehen fern. Sie leisten neben der finanziellen Investition keine weitere Unterstützung. Auf der anderen Seite stellen Business Angels als aktive Investoren eine besondere Art informeller Kapitalgeber dar. Sie zeichnen sich durch eine „Hands-on-Beteiligung“ aus, d.h. sie stellen neben Kapital auch zusätzliche Leistungen bereit.[14]
In der Literatur werden die Begriffe Privatinvestor, informeller Investor und Business Angel oft synonym verwendet. Wir wollen uns im Folgenden dieser Gleichsetzung anschließen.
Business Angels sind vermögende Privatinvestoren, die Beteiligungen an jungen oder neu gegründeten, nicht-börsennotierten, innovativen KMU eingehen, indem sie ihr eigenes Kapital ohne Zwischenschaltung eines Finanzintermediärs bereitstellen und darüber hinaus dem Kapitalnehmer ihr unternehmerisches und betriebswirtschaftliches Know-how und ihre Erfahrung anbieten.[15] Business Angels investieren vorwiegend in kleine innovative Unternehmen, überwiegend in frühen Lebensphasen. Sie haben häufig bereits ein eigenes Unternehmen gegründet oder geführt und dabei unternehmerische Erfahrungen, sowie kaufmännisches und technisches Know-how erworben.[16] Des Weiteren haben Privatinvestoren innerhalb ihres Werdegangs ein eigenes Kontaktnetzwerk aufgebaut, über das sie Kooperationen mit anderen Unternehmen oder Schlüsselkunden initiieren können.[17]
Folglich sind es „[…] drei Eigenschaften, die jemand zu einem Angel machen: unternehmerische Persönlichkeit, Erfahrung und finanzielle Potenz.“[18]
Über den informellen Beteiligungskapitalmarkt in Deutschland und die Charakteristika seiner Akteure gibt es bisher mangels durchgeführter und statistisch gesicherter Studien, sowie öffentlich zugänglicher, amtlich bestätigter Daten kaum einheitliche Aussagen.[19] Dies liegt zum einen daran, dass es keine staatlichen Institutionen gibt, welche die Aktivitäten der Angels überwachen und festhalten. Informelle Finanzierungen werden außerdem zum Schutz der Anonymität der Kapitalgeber i.d.R. nicht veröffentlicht. Des Weiteren beteiligen sich Business Angels meist an nicht-börsennotierten KMU, die keinen oder nur vereinfachten Publizitätspflichten unterliegen. Tabelle 1 fasst die wesentlichen Ergebnisse der repräsentativsten aller bisher durchgeführten Forschungsarbeiten zum deutschen Business Angels-Markt zusammen, um die „typischen Charakteristika eines deutschen Business Angels“ zu skizzieren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: Persönlichkeitsmerkmale und Charakteristika von Business Angels in Deutschland[20]
Nachfolgend werden zunächst die Motive informeller Investoren und anschließend ihre monetären und nicht-monetären Unterstützungsleistungen näher untersucht.
2.2. Motive privater Risikokapitalgeber
Die Beteiligung eines Privatinvestors mit seinem persönlichen Vermögen und Engagement bei gleichzeitiger Übernahme von Risiko, setzt die Aussicht auf finanziellen Nutzen, oder das Vorhandensein einer speziellen Motivation voraus.
Die Rendite ihres Investments ist für Business Angels zwar ein wichtiges, jedoch nicht das alleinige Entscheidungskriterium für das Eingehen eines Engagements.[21] Während institutionelle VC-Geber meist nur der Rendite wegen investieren, entscheiden sich Privatinvestoren häufig auch dann für eine Beteiligung, wenn der erwartete Gewinn nicht ihren Erwartungen entspricht, oder das Risiko im Verhältnis zur Rendite gesehen überdurchschnittlich hoch ist.[22] Da das Investitionsverhalten von Business Angels also nicht vollständig ökonomisch erklärt werden kann, müssen folglich auch nicht-ökonomische Motive eine beeinflussende Rolle spielen.[23]
Privatinvestoren engagieren sich oft aus Spaß an der Herausforderung, ein Unternehmen aufzubauen und bei dessen Entwicklung mitzuwirken.[24] Die Absicht, junge Entrepreneure zu unterstützen und die Einflussnahme auf die Gestaltung der unternehmerischen Prozesses, sind für Business Angels häufig eine bedeutsamere Motivationsquelle als hohe Renditeaussichten. Mitunter tritt das Gewinnmotiv fast vollständig in den Hintergrund.[25] Weitere Motive können der Wunsch nach Anerkennung oder die Verbesserung des eigenen Images sein. Bei technologieorientierten Business Angels kommt häufig das Ziel hinzu, auf dem neuesten Stand der technischen Entwicklung zu bleiben, oder den eigenen Horizont zu erweitern.[26] Diese Gründe werden als hedonistische Motive bezeichnet. Durch ihre Erfüllung erzielen Investoren ein sog. „psychisches Einkommen“.[27]
Ergänzend sind auch moralische Beweggründe vorstellbar, die nicht aufgrund eigennütziger Motivation erfolgen (sog. altruistische Motive).[28] Hierzu zählen bspw. der Abbau von Arbeitslosigkeit, die Förderung der Region oder die Unterstützung weiblicher Unternehmer.[29] Viele Angels wollen jungen Entrepreneuren quasi als „Wiedergutmachung für den eigenen Erfolg“ helfen. Altruistisch motivierte Investoren sind bestrebt, persönliche Ideale zu befriedigen.
Brettel, Jaugey und Rost stellten in ihrer Studie fest, dass „der Spaß an der Herausforderung“ (98%) und „die Unterstützung junger Unternehmen“ (92%) wichtige Motivationsquellen für Business Angels sind. Die Renditeerwartungen folgten erst an vierter Stelle.[30] Die Studie zeigt insgesamt, dass bei Privatinvestoren hedonistische Motive gegenüber altruistischen überwiegen. Dennoch legen Business Angels ihrer Investitionsentscheidung auch ein materiell dominiertes ökonomisches Kalkül zugrunde, obwohl dieses nicht so stark im Vordergrund steht wie bei institutionellen Venture Capitalists.[31] Vielmehr geben finanzielle und nicht-finanzielle Gründe in Kombination miteinander den Ausschlag für eine Investitionsentscheidung.[32] Ziel der Zusammenarbeit von Unternehmer und Investor muss es deshalb immer sein, eine „Win-Win-Situation“ zu erreichen.[33] Die Beteiligung „macht erst dann richtig Spaß“, wenn neben der Befriedigung der nicht-monetären Motive auch ein dem Risiko angemessener Gewinn erzielbar ist.[34] Für Business Angels kommen folglich nur Beteiligungsunternehmen in Frage, die beim Ausstieg aus dem Investment eine bestimmte Mindestrendite erwarten lassen. Die nicht zu vernachlässigende Bedeutung ökonomischer Faktoren lässt darauf schließen, dass private Risikokapitalgeber nicht für alle innovationswilligen KMU eine alternative, und vor allem zugängliche, Finanzierungsquelle darstellen.[35] Die Bedeutung immaterieller Motive sollte bei informellen Kapitalgebern demnach auch nicht überschätzt werden, denn Investoren mit ausschließlich uneigennützigen Zielen sind in der Praxis nur selten vorzufinden.
2.3. Business Angels als Anbieter von Eigenkapital
Das Finanzierungskonzept der Business Angels sieht generell eine Bereitstellung von EK gegen die Überlassung von Anteilen oder Beteiligungstiteln am Unternehmen vor. Wie hoch dieser Anteil ist, bestimmt sich hauptsächlich nach dem Risikoprofil der Gesellschaft und dem Investitionsbetrag.[36] Das Beteiligungskapital kann prinzipiell als offene Beteiligung, als typische oder atypische stille Beteiligung, oder in Form eines nachrangigen Darlehens in das Unternehmen eingebracht werden. Die Investitionen erfolgen dabei i.d.R. als Minderheitsbeteiligungen, damit der Unternehmer die Entscheidungsmacht und Kontrolle in seiner Firma behält und die weitere unternehmerische Motivation nicht verliert.[37] Privatinvestoren erhalten als Gegenleistung für ihr Engagement Unternehmensanteile, sowie unterschiedliche Mitsprache-, Mitbestimmungs- und Kontrollrechte im Beteiligungsunternehmen. Mit dem Ausstieg aus der Beteiligung versuchen Business Angels einen Veräußerungsgewinn zu erzielen. Da Privatinvestoren für das bereitgestellte Kapital i.d.R. keine Zinszahlungen oder Gewinnausschüttungen erhalten, stellt die Wertsteigerung der Anteile häufig ihre einzige Einnahmequelle dar.[38] Die besondere Bedeutung des informellen Beteiligungskapitals liegt in den Beteiligungspräferenzen der Business Angels, die sich von denen institutioneller VC-Geber unterscheiden:[39]
(1) Der Vorteil von Privatinvestoren gegenüber VCG aus Sicht innovativer Unternehmen liegt speziell darin, dass Angels sich gezielt in den Frühphasen engagieren, die von institutionellen Venture Capitalists traditionell eher gemieden werden.[40] Business Angels schließen die Eigenkapital- und Finanzierungslücke in der Early-Stage zwischen der Eigenfinanzierung des Gründers, bzw. dessen Freunden und Familienangehörigen einerseits und den Finanzmitteln von VCG in späteren Phasen.[41] Verfügt der Gründer über kaum oder kein frei verfügbares Privatvermögen, sind Business Angels oftmals sogar seine einzige Kapitalquelle.[42] Da sich der Einstieg in mittelständische Unternehmen für institutionelle VC-Geber erst ab einer höheren Investitionssumme lohnt und sich diese erst in späteren Finanzierungsrunden an jungen Unternehmen beteiligen, stellen Business Angels eine wichtige Überbrückung zwischen den Anfangsinvestitionen des Gründers und dem späteren Engagement institutioneller Investoren dar.[43] Private und institutionelle Investoren haben daher bei der Finanzierung junger Unternehmen hinsichtlich Kapitalbedarf und Investitionsphase eine komplementäre Funktion. Angels stehen nicht in Konkurrenz zu formellen VC-Gebern, sondern beide arbeiten in einer „Stufenfolge“.[44]
Business Angels investieren außerdem gezielt in innovative, wissens- und technologieintensive Vorhaben und Branchen,[45] in denen am ehesten die Voraussetzungen für ein rasches, überdurchschnittliches Wachstum gegeben sind. Dadurch sind sie für die Finanzierung innovativer KMU von außerordentlich hoher Bedeutung.
(2) Innovative mittelständische Unternehmen benötigen für ihre Geschäftsvorhaben im Vergleich zu Großunternehmen verhältnismäßig geringe Finanzierungsbeträge. Die Beteiligungshöhe von Business Angels ist ebenfalls relativ niedrig und liegt i.d.R. deutlich unter der von institutionellen VC-Investoren.[46] Beteiligen sich VCG an der Finanzierung von mittelständischen Engagements, sind die Kosten der Beteiligungsprüfung und –abwicklung auf eine vergleichsweise geringe Finanzierungssumme umzulegen.[47] Des Weiteren sind die Kosten für die Prüfung und Beurteilung des Unternehmens und für den Vertragsabschluss im Verhältnis zur Beteiligungssumme und zum möglichen Gewinn der Investition relativ hoch und somit die mögliche absolute Rendite vergleichsweise klein.[48] Bei diesen geringen Beteiligungshöhen muss sich das eingesetzte Kapital aus Sicht institutioneller Investoren demnach wesentlich höher verzinsen, um zumindest die administrativen Kosten zu decken. Ein fondsgebundener VC-Geber muss viele Beteiligungsunternehmen gewinnen, um sein Fondsvolumen nahezu vollständig einzusetzen.[49] Hierbei entstehen der Beteiligungsgesellschaft wiederum hohe Betreuungs- und Verwaltungskosten.
Institutionelle Kapitalgeber meiden ferner i.d.R. auch Innovationsfinanzierungen im Mittelstand, da die Risiken und die Prüfungs- und Überwachungskosten im Vergleich zu den Renditen unverhältnismäßig hoch sind. Da Privatinvestoren ihre Beteiligung direkt bereitstellen, können sie kleinere Summen investieren, ohne dass (wie bei institutionellen Investoren) hohe Transaktionskosten für Prüfung und Überwachung anfallen.[50] Außerdem führen viele Business Angels im Vergleich zu VCG weniger aufwendige Prüfungen der potentiellen Beteiligungsobjekte durch. Sie verlassen sich mehr auf ihre Erfahrung und Intuition,[51] oder arbeiten bei der Beteiligungsprüfung bewusst schneller, oberflächlicher und unbürokratischer, um die Transaktionskosten gezielt zu minimieren.[52] Als Argument hierfür führen sie an, dass bei Innovationen das Marktpotential und die Erfolgsaussichten ohnehin noch nicht hinreichend evaluiert werden können und das Geschäftsmodell häufig noch nicht erprobt ist, oder nur aus einer Idee besteht.[53]
(3) Da für Business Angels bei ihren Investments auch nicht-ökonomische Motive eine entscheidende Rolle spielen, bewegen sich ihre Renditeerwartungen häufig unter denen von professionellen VC-Gebern.[54] Dies ist aus Sicht des Mittelstandes ein äußerst positiver Aspekt, da bei Innovationsfinanzierungen die mögliche Rendite häufig zunächst relativ niedrig angesetzt, oder erst gar nicht quantifiziert wird. Angels sind außerdem bereit, im Vergleich zu institutionellen Venture Capitalists ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen.[55]
Für viele Business Angels haben die Zusammensetzung und die Kompetenz der Geschäftsführung eine höhere Bedeutung als das Geschäftskonzept selbst.[56] Die Persönlichkeit und das Kompetenzprofil der Unternehmer sind entscheidende Kriterien bei der Beteiligungsprüfung.[57] Für sie steht nicht nur das Fachwissen im Vordergrund, sondern vielmehr wechselseitiges Verständnis, Sympathie, Vertrauenswürdigkeit und eine konfliktfreie Zusammenarbeit.[58] Für die Meinungsbildung privater Investoren ist daher der erste Eindruck aufgrund der eingereichten Unterlagen und des ersten persönlichen Kontakts von außerordentlich hoher Bedeutung.[59]
Die starke Gewichtung qualitativer „weicher Faktoren“ durch Privatinvestoren ist aus Sicht mittelständischer Unternehmen von besonders großer Bedeutung, da bei ihnen diese Faktoren überwiegen. Andererseits sind natürlich auch das Wachstumspotential und die Einzigartigkeit der Geschäftsidee für die Investmententscheidung ausschlaggebend.[60]
Business Angels präferieren regionale Engagements, um mit der Unternehmensleitung in regelmäßigem Kontakt stehen und die Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens besser beaufsichtigen zu können.[61] Dieser Aspekt unterstreicht in gewisser Weise die Verbundenheit der Privatinvestoren mit ihrer Region und dem dort ansässigen Mittelstand.
Die Finanzierung erfolgt häufig in gestaffelter Form.[62] Dabei wird dem Unternehmen in mehreren Finanzierungsrunden jeweils nur soviel Kapital zugeführt, wie es bis zur Erreichung eines vorab definierten „Meilensteines“ benötigt. Eine weitere Finanzierung wird nur dann gewährt, wenn die Entwicklung bis dahin positiv verlaufen ist.
2.4. Business Angels als Anbieter unternehmerischer Unterstützung
Privatinvestoren unterstützen die Entwicklung und Innovationsvermarktung junger mittelständischer Unternehmen nicht bloß rein finanziell, sondern zusätzlich durch ein aktives Beteiligungsmanagement. Sie stellen neben ihrem Vermögen auch wertzuführende Leistungen, sog. Added Values bereit. Als Added Values bezeichnet man Leistungen, welche einen nachhaltigen Mehrwert im Beteiligungsunternehmen gegenüber einer „gewöhnlichen“ Finanzierungsform schaffen.[63] Dieser Mehrwert entsteht durch das zusätzliche Engagement des Investors – aufgrund seiner beruflichen Qualifikation und Erfahrung – über die bloße Kapitalbeteiligung hinaus und kann den Unternehmenswert nachhaltig steigern. Die eingebrachten und unterstützenden Added Value-Leistungen können eine große Bandbreite annehmen und sich im Zeitablauf teilweise verändern.[64] Informelle Privatinvestoren
„.. offer added value in several ways: recruiting key management; understanding the industry/markets to be served (a network of contacts); serving as a sounding board; devising inventive team-oriented systems; displaying the patience and courage to go the distance; recruiting customers; and, finally, showing the patience, fortitude, and calmness in the face of the emotional roller-coaster ride inherent in start-ups.“[65]
Die wertzuführende Unterstützung kann in Form von beratenden oder funktionalen Tätigkeiten erfolgen. Sie umfasst die strategische Beratung und die spezielle Gründungsberatung, die Hilfestellung bei Marketing- und Vertriebsaktivitäten, den Support bei der Personalsuche und Mitarbeiterführung, die Beratung in Finanzierungsfragen und beim organisatorischen Unternehmensaufbau, das Coaching in strategischen Entscheidungen, sowie die Bereitstellung spezieller Sachmittel und Infrastrukturleistungen.[66]
Business Angels verfügen des Weiteren über ein ausgeprägtes Kontaktnetzwerk, das sie während ihrer bisherigen unternehmerischen Tätigkeit aufgebaut haben.[67] Durch ihre langjährige berufliche Tätigkeit konnten sie zahlreiche Kontakte aufbauen, bspw. zu Lieferanten, Kunden, anderen Unternehmen oder Beratern. Diese bestehenden Netzwerkbeziehungen bringen sie im Rahmen der Beteiligung gezielt in das finanzierte Unternehmen ein und helfen beim Aufbau unternehmenseigener Kontakte. Verfügt der Investor darüber hinaus über gute Beziehungen zu Banken oder anderen Kapitalgebern, kann er u.U. in weiteren Finanzierungsrunden die Gesamtfinanzierung der Gesellschaft sichern.
Viele Business Angels spielen eine besondere Rolle bei der Strategieentwicklung und
-umsetzung und können so betriebswirtschaftliche Defizite in KMU verringern. Durch ihren Erfahrungsschatz und ihr Wissen über Märkte und externe Umweltbedingungen können Privatinvestoren wertvolle Beratungsleistungen bei der Formulierung der Unternehmensstrategie, im Zuge des Gründungsprozesses, sowie bei der Innovationsentwicklung und -vermarktung erbringen.
Entrepreneure sehen im Business Angel oftmals auch eine Person, mit der sie die „psychische Last“ der Unternehmensführung teilen können.[68] Sie reflektieren gemeinsam bereits getroffene Entscheidungen und besprechen Probleme im Unternehmen. Diese emotionale Unterstützung ist für viele Geschäftsführer sogar noch wichtiger als die finanzielle.
Business Angels arbeiten oftmals auch auf operativer Ebene in der Firma mit und üben dabei eine Tätigkeit vorwiegend in dem Bereich aus, in dem sie erfahren sind.[69] Dabei bringen sie zum Teil ihr eigenes Personal ein und sind direkt in den Entscheidungsprozess eingebunden. Ihre Rolle geht dann über die eines „gewöhnlichen Unternehmensberaters“ weit hinaus.
In einigen Fällen sind Angels sogar die Initiatoren einer Gründung oder Innovationsdurchsetzung[70], denn einige Entrepreneure verlieren erst durch die Beteiligung eines Privatinvestors die Scheu vor wichtigen unternehmerischen Schritten. Das Investment des Business Angels kann der entscheidende Auslöser für eine positive Entscheidung zur Vermarktung einer Innovation sein.
2.5. Ineffizienzen des informellen Venture Capital-Marktes
Trotz der Attraktivität des informellen Beteiligungskapitals als Finanzierungsalternative innovativer mittelständischer Unternehmen, weist der entsprechende Markt jedoch auch Ineffizienzen auf, die eine optimale Zusammenführung von Investoren und Kapitalnehmern behindern. Nachfolgend werden die zwei wesentlichen Ineffizienzen des informellen VC-Marktes,[71] die fehlende Markttransparenz und die vorvertragliche Informationsasymmetrie, näher erläutert.
2.5.1. Fehlende Markttransparenz
Im Unterschied zum formellen VC-Markt weist der informelle Markt einen geringen Organisationsgrad auf und ist relativ intransparent. Die Akteure sind untereinander kaum bekannt, da keine oder nur wenige allgemein zugängliche oder systematische Verzeichnisse
von potentiellen Investoren oder kapitalsuchenden Entrepreneuren existieren.[72]
Während Unternehmern nicht alle möglichen Kapitalgeber bekannt sind, können auf der anderen Seite Business Angels durch individuelle Informationsgewinnung nicht die Gesamtheit aller Kapital suchenden KMU überblicken.[73] Das Kapital für Investitionen in junge innovative Unternehmen ist zwar oftmals verfügbar, es fehlen jedoch Informationskanäle, die ein effizientes Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage ermöglichen. Die Quantität und Qualität von Kooperationen zwischen Business Angels und Unternehmern hängen jedoch sehr stark von der Markttransparenz und vom gegenseitigen Austausch von Informationen der Marktteilnehmer zu den jeweiligen Präferenzen und Erwartungen ab.[74] Ohne organisierte Informations- und Vermittlungsbemühungen erfolgt „das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage […] ineffizient, weitgehend zufällig und in geringem Umfang.“[75]
Nach Brettel et al. zeichnet sich der informelle VC-Markt durch eine (zumindest teilweise) Allokationsineffizienz aus, da es zu keiner vollständigen Markträumung kommt, d.h. nicht alle Nachfrager und Anbieter von Beteiligungskapital bedient werden. Als Grund hierfür wird die erhebliche Heterogenität und Intransparenz dieses Segments angeführt.[76]
Ein wesentlicher Grund für diese fehlende Markttransparenz liegt in dem Wunsch der Business Angels nach Anonymität und der Scheu vor der Offenlegung ihrer Vermögensverhältnisse. Insbesondere deutsche Angels wollen anonym bleiben, um nicht übermäßig mit unseriösen Beteiligungsangeboten konfrontiert zu werden.[77] Für Unternehmer besteht die einzige Kontaktchance entweder darin, in das private Kontaktnetzwerk des Angels vorzudringen, oder von diesem (zufällig) entdeckt zu werden. Die gezielte individuelle Suche nach geeigneten Investoren, bzw. Investitionsobjekten ist ein kostenintensiver, zeitaufwendiger und komplexer Vorgang, der durch persönliche Präferenzen beeinflusst wird.[78] Die meisten Kontakte zwischen investitionswilligen Business Angels und mittelständischen Unternehmen kommen deshalb in erster Linie über informelle Hinweise Dritter zustande – bspw. über Freunde oder Geschäftspartner.[79]
Der deutsche informelle VC-Markt weist im Vergleich zu vielen anderen Ländern einen niedrigen Entwicklungsstand auf.[80] Die Mobilisierung möglicher Business Angels ist hier bisher nur zum Teil gelungen und ein großer Teil der Akteure ist bisher noch nicht aktiviert.[81] In Ländern wie den USA oder GB, in denen der informelle Markt weiter entwickelt ist und einen höheren Stellenwert hat, finden sich bereits ansatzweise formalisierte Strukturen und Organisationsformen. Diese ermöglichen eine organisierte Kontaktaufnahme und führen zu einer gesteigerten Transparenz und Effizienz des gesamten Marktes.[82] Folglich erscheinen in Deutschland die Verbesserung des Informationsstandes auf Anbieter- und Nachfragerseite über die Funktionsweise und Vorteilhaftigkeit von informellem VC, die dauerhafte Etablierung organisierter Kontaktmärkte, sowie die Effizienzsteigerung von Such-, Auswahl- und Vermittlungsprozessen als notwendig.[83]
2.5.2. Vorvertragliche Informationsasymmetrien
Eine weitere Ineffizienz des informellen Marktes stellt die asymmetrische Informationsverteilung zwischen Business Angels und Beteiligungsunternehmen vor Vertragsabschluss dar.[84] Bei den Marktakteuren besteht eine extreme Ungleichverteilung von Informationen über die Güte potentieller Investitionsprojekte, bzw. über die Qualifikation des Business Angels. Dieses Problem der sog. „Hidden Characteristics“ tritt auf, wenn beide Vertragsparteien die Eigenschaften, bzw. offerierten Leistungen wechselseitig nicht hinreichend genau kennen und Gefahr laufen, ungeeignete Vertragspartner auszuwählen (sog. „Adverse Selection“).[85]
Der unerfahrene Unternehmer wird mit dem Problem der Hidden Characteristcs konfrontiert, wenn er die Eigenschaften und Leistungen potentieller Finanzierungs- und Beratungspartner ex-ante, d.h. vor Vertragsabschluss, nicht kennt. Daraus resultiert die Gefahr, dass der Entrepreneur ungeeignete Investoren auswählt. Aufgrund der schlechten Informationslage ist für den Entrepreneur bspw. nicht ersichtlich, ob der Investor über notwendige Kompetenzen, Fach- bzw. Spezialwissen, oder wichtige erforderliche Netzwerkkontakte verfügt.
Der Venture Capitalist steht ebenfalls vor einem Hidden Characteristics-Problem, da auch er zunächst nur über unzureichende Informationen hinsichtlich des Unternehmens und dessen Geschäftsidee verfügt. Bezüglich des Risikos des zu finanzierenden Projektes besteht insofern aufgrund des Informationsgefälles zwischen Kapitalgeber und –nehmer eine Informationsasymmetrie.[86] Verlässliche Informationen über die Qualität der Geschäftsidee oder über die Fähigkeiten der Unternehmer können aufgrund fehlender vergangener Leistungen nur selten abgeleitet werden. Junge Unternehmen können i.d.R. noch keine verlässlichen Vergangenheitsdaten in Form von Jahresabschlüssen oder Gewinn- und Verlustrechnungen vorlegen, um den Informationsstand der Kapitalgeber zu verbessern, ihr Vertrauen zu stärken und dadurch die Informationsasymmetrie abzubauen.[87] Viele Entrepreneure scheuen es außerdem, ihre Innovation dem Kapitalgeber transparent zu machen, da sie befürchten, dass diese publik gemacht und imitiert wird.[88] Hinzu kommt die gezielte oder auch unbeabsichtigte Versorgung des Investors mit Falschinformationen durch den Unternehmer, bspw. in Form unrealistischer Business- und Finanzpläne, übertriebener Umsatzprognosen oder der Selbstüberschätzung eigener Fähigkeiten. Dadurch tritt wiederum das ex-ante Problem der adversen Selektion auf: Business Angels können bei der Auswahl der zu finanzierenden Start-ups häufig nicht zwischen guten und schlechten Projekten unterscheiden und müssen mit dem ständigen Ausnutzen von Informationsvorsprüngen durch das Beteiligungsunternehmen rechnen,[89] so dass Entrepreneure mit Erfolg versprechenden Ideen möglicherweise aus dem Markt gedrängt werden.[90] Dieses Informationsgefälle ist in den meisten Fällen so groß, dass es ohne dessen Verringerung zu keinen Vertragsabschlüssen, und im Extremfall sogar zum Zusammenbruch des Marktes kommen würde.[91] Sowohl der Abbau der Informationsasymmetrie, als auch das Ausnutzen dieser, verursachen erhebliche Kosten für beide Vertragsparteien.
Als Maßnahmen zur Beseitigung der Informationsasymmetrien bieten sich (1) Signaling, (2) Screening oder (3) Self-Selection an.
(1) Beim Signaling geht die Initiative vom besser informierten Vertragspartner aus. Ein Business Angel kann der ungleichen Informationsverteilung entgegenwirken, indem er dem Unternehmen seine Kompetenzen und die Güte seiner unternehmerischen Unterstützung offenbart, bspw. durch Informationen über bisher betreute Referenzkunden oder erfolgreich abgeschlossene Deals. Auf der anderen Seite kann der Entrepreneur die Qualität seiner Leistungen und Geschäftsideen durch ein positives Image, bspw. in Form eines etablierten Markennamens, über einen fundierten Business Plan, Gutachten oder Garantien signalisieren.[92] Ein positives Qualitätssignal geht außerdem von der Bereitschaft des Unternehmers aus, große Teile seines privaten Eigentums in das Projekt zu investieren.[93]
(2) Durch Screening bemüht sich die Seite mit dem größeren Informationsdefizit, Informationen über den Vertragspartner zu gewinnen. Der Entrepreneur kann über den intensiven Austausch mit bereits finanzierten Unternehmen ein realistisches Bild über den Kapitalgeber erhalten, oder anhand eigener Kriterien geeignete Angels suchen. Business Angels hingegen werden das Unternehmen einer gründlichen Prüfung („Due Diligence“)[94] unterziehen.
(3) Bei Self-Selection-Verträgen werden dem Business Angel bzw. dem Unternehmer unterschiedliche Vertragsvarianten angeboten, die so ausgestaltet sind, dass die Vertragsparteien durch die Wahl einer Variante eventuell verborgene Eigenschaften preisgeben.
Die oben genannten Maßnahmen tragen zwar zur Reduzierung der Informationsasymmetrien zwischen Kapitalgeber und –nehmer bei, sie verursachen aber ihrerseits hohe Kosten.[95] Für Business Angels fallen Such- und Beratungskosten einer Bonitäts- und Projektprüfung an, der Unternehmer wiederum muss die Seriosität und Objektivität seiner Informationen glaubhaft machen. Informationsasymmetrien sind folglich selten unüberwindbar, für die notwendige Informationsbeschaffung fallen jedoch hohe finanzielle Aufwendungen an.
Eine geeignete Möglichkeit zum Abbau des Informationsgefälles und der oben dargestellten fehlenden Markttransparenz auf dem informellen Beteiligungskapitalmarkt, bei gleichzeitiger Kostensenkung, bietet die Einschaltung von Business Angels-Netzwerken. Dieser Institution widmet sich Kapitel vier. Zunächst werden jedoch innovative KMU näher betrachtet.
3. Innovative mittelständische Unternehmen
3.1. Charakteristika und volkswirtschaftliche Bedeutung
In der vorliegenden Arbeit werden innovative mittelständische Unternehmen betrachtet, die sich entweder in der Gründungsphase, d.h. am Beginn ihrer unternehmerischen Entwicklung befinden, oder die Generierung und Vermarktung einer Innovation finanzieren möchten.
Unter Innovation verstehen wir im Ergebnis qualitativ neuartige Produkte, Dienstleistungen oder unternehmensinterne Problemlösungen, die sich gegenüber dem vorangegangen Zustand merklich unterscheiden. Sie zeichnen sich durch Neuartigkeit und Verwertungsbezug aus.[96]
Der Begriff Mittelstand wird in der praxisrelevanten betriebswirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Diskussion oft unreflektiert verwendet und seine Abgrenzung ist in der Literatur uneinheitlich und nicht unumstritten.[97]
Die Begriffe Kleinst- und Mittelunternehmen (KMU), Mittelbetrieb, Start-up und Mittelstand werden im Folgenden deshalb weitgehend synonym verwendet. Für ihre Abgrenzung wollen wir uns zunächst der KMU-Definition der EU-Kommission[98] anschließen, die auf quantitative Kriterien abstellt und verstehen darunter Unternehmen mit
- weniger als 250 Mitarbeitern und entweder
- einem Umsatz von weniger als 50 Mio. €, oder
- einer Bilanzsumme von weniger als 43 Mio. €.
Jenseits dieser Größenkriterien umfasst der Mittelstand auch die selbständigen und freien Berufe. Zur Mittelstandesdefinition gehören darüber hinaus qualitative und sozioökonomische Bestimmungsfaktoren.[99] So definiert sich der Mittelstand vor allem über die persönliche Beziehung zwischen Mitarbeitern und Führung, die sich z.B. auf die Art der Organisation und der Marktstrategien der Unternehmen auswirken. Kennzeichnend für mittelständische Betriebe sind die Einheit von Eigentum und Kontrolle, d.h. die enge Verzahnung von wirtschaftlicher Existenz des Eigentümers und seines Unternehmens, sowie die Verantwortung dieser Führungsperson für alle unternehmensrelevanten Entscheidungen und Vorgänge. Ein weiteres Klassifikationsmerkmal stellt die rechtliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit dar.
Lange Zeit wurden die Triebkräfte für Innovationen, wirtschaftliches Wachstum und sozialen Wohlstand vor allem in Großunternehmen gesehen.[100] Seit den 80er Jahren führte jedoch eine Reihe von Studien zu der Erkenntnis, dass insbesondere innovative mittelständische Unternehmen eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft spielen, da sie verstärkt dazu neigen Innovationen zu generieren und dadurch Wachstums- und Beschäftigungsimpulse auslösen.[101] Die Bedeutung des Mittelstandes als „Wachstumsmotor“ der Bundesrepublik Deutschland lässt sich anhand folgender Statistiken skizzieren:[102]
[...]
[1] Diese und ähnliche Formulierungen werden in nahezu allen aktuellen politischen Diskussionen über den deutschen Mittelstand angeführt. Bereits Ludwig Erhard beschrieb den Mittelstand als „Herz und Rückgrat der sozialen Marktwirtschaft“.
[2] Vgl. bspw. Niederöcker (2002), S. 3ff; Baltzer (2000), S. 14 oder Lessat et al. 1999, S. 24ff.
[3] Siehe Bergmann (2003); S. 57 sowie Just (2000), S. 1 und die dort angegebenen Quellen.
[4] Vgl. Sohl (1999), S. 109f.
[5] Als Entrepreneure verstehen wir im Folgenden Unternehmer, die innovative Vorhaben durchsetzen.
[6] Siehe www.google.de. Stand der Abfragen: November 2006.
[7] Sofern keine anders lautenden Quellen angegeben sind, basieren die Überlegungen und Ausführungen in dieser Arbeit auf mit Interviewpartnern geführtren Fachgesprächen.
[8] Unterscheidung in Anlehnung an Bell (1998), S. 30 und Brettel et al. (2004), S. 432.
[9] Quelle: Eigene Klassifizierung in Anlehnung an Hisrich et al. (2005), S. 356; Weitnauer (2001), S. 8ff. und Brunsch (2000), S. 570. Eine allgemein anerkannte Klassifizierung des informellen VC-Marktes existiert jedoch bislang noch nicht. Vgl. hierzu Brettel (2004), S. 14f.
[10] Vgl. Prowse (1998), S. 787.
[11] Zitiert nach Bandulet (2005), S. 47.
[12] Vgl. Bell (1998), S. 301.
[13] Vgl. Just (2000), S. 6f. und Brettel (2004), S. 13f. Eine tiefergehende, fundierte Differenzierung der informellen VC-Investoren nach Coveney und Moore enthält Anhang III.
[14] Vgl. Nittka (2000b), S. 253.
[15] Definition in Anlehnung an Just (2000), S. 1; Mittendorfer (2001), S. 47 und Heckner (2004), S. 41.
[16] Vgl. Kelly/Hay (1996), S. 161.
[17] Vgl. Maula et al. (2005), S. 472 und Brettel et al. (2005), S. 51.
[18] Röpke (2002), S. 61.
[19] Vgl. hier und für die nachfolgenden Begründungen Schneck (2006), S. 405.
[20] Quelle: Eigene Zusammenstellung der Forschungsergebnisse des Fraunhofer Instituts, der Fachhochschule Hannover, der Europäischen Kommission sowie der Studie von Brettel/Jaugey/Rost. Werte teilweise gerundet, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Entnommen aus: Just (2000), Stedler/Peters (2002), Europäische Kommission (2002), Brettel et al. (2000) und Brettel (2004).
[21] „The financial return on any particular investment made by a business angel does not necessarily capture their full return“ (Mason/Harrison (2002b), S. 220).
[22] Vgl. Sullivan/Miller (1996), S. 25 ff. und Westphal (2005), S. 58.
[23] „Though they invest principally for financial gain these angels are also attracted by the fun and satisfaction of making informal investments” (Coveney/Moore (1998), S. 9). Eine ausführliche Evaluation der nicht-ökonomischen Gründe aus Sicht der Motivationspsychologie wird vorgenommen in Ehmanns (2004), S. 148ff.
[24] Vgl. Hemer (2003), S. 333.
[25] Vgl. Freear et al. (1995), S. 91.
[26] Siehe Kokalj et al. (2003), S. 46.
[27] Siehe Just (2000), S. 43 und Nittka (2000a), S. 85. Unter Hedonismus versteht man in der Ethik das Streben nach einem Glückszustand der Seele als höchstes Ziel menschlichen Verhaltens.
[28] Vgl. Mason/Harrison (2002a), S. 275f. und Sullivan/Miller (1996), S. 25f. Altruismus bezeichnet ein stets auf das Wohl der Mitmenschen bedachtes Verhalten.
[29] Vgl. hier und im Folgenden Nittka (2000a), S. 85.
[30] Vgl. Brettel et al. (2000), S. 144ff. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Stedler/Peters (2002), S. 111.
[31] Siehe Bigus (2003), S. 34f.
[32] Vgl. Mason/Harrison (2002a), S. 275f. und Schneck (2006), S. 406.
[33] Siehe Rogowski (2006), S. 2.
[34] Siehe Kokalj et al. (2003), S. 46.
[35] Dies kommt bspw. in der hohen Ablehnungsquote der Angels von rd. 84%, sowie „Defiziten in der Geschäftsidee“ und „zu hohem Risiko“ als den häufigsten genannten Ablehnungsgründen zum Tragen. Vgl. hierzu die Studienergebnisse in Stedler/Peters (2002), S. 59 und S. 110.
[36] Vgl. Dowling/Drumm (2003), S. 122.
[37] Siehe Baums/Möller (2002), S. 396.
[38] Vgl. Schneck (2006), S. 409.
[39] Vgl. Just (2000), S. 31.
[40] Vgl. Aernoudt (2005), S 277f.; Mason/Harrison (1997), S. 112 und Mason/Harrison (1995), S. 2. In 2005 investierten rd. 31% der Beteiligungsgesellschaften in der Expansionsphase, in der Seed- und Start-up-Phase hingegen nur insgesamt 10% (BVK (2005), S. 7).
[41] Vgl. Månsson/Landström (2006), S. 2; Lessat et al. (1999), S. 183f. und Aernoudt (2005), S. 273f.
[42] Siehe Ehmanns (2004), S. 111.
[43] Vgl. Erler (2004), S. 4. In 2005 wurden in der seed-Phase rd. 100 Mio. € durch Privatinvestoren bereitgestellt, aber nur rd. 6 Mio. € von VCG (Statistiken von BAND und BVK).
[44] Vgl. Bell (1999), S. 374f., sowie die Studienergebnisse von Freear et al. (1995), S. 88f.
[45] Rund die Hälfte aller Investments der von Brettel et al. Befragten Business Angels fielen in High-Tech-Bereiche und ein Viertel in den Bereich Biotechnologie/Health-Care (Brettel et al. (2000), S. 175f.). Die Präferenz technologieintensiver Vorhaben bestätigen auch Peters/Stedler (2002), S. 82.
[46] Vgl. Bergmann (2003), S.29 und Engelmann et al. (2000), S. 91. Die durchschnittliche Beteiligungshöhe deutscher Angels liegt i.d.R. unter 500.000 €, während VCG im Schnitt die siebenfache Summe investieren (Stedler/Peters (2002), S. 81 und BVK (2005), S. 4).
[47] Siehe hier und im Folgenden Bandulet (2005), S. 52.
[48] Vgl. Lerner (1998), S 777f.; Mayer (2003), S. 123f. und Westphal (2005), S. 32.
[49] Siehe hier und im Folgenden Bandulet (2005), S. 52.
[50] Vgl. Nittka (2000a), S. 93.
[51] Vgl. Van Osnabrugge/Robinson (2000), S. 164.
[52] Vgl. Kollman/Kuckertz (2003), S. 85 und Westphal (2005), S. 67f.
[53] Siehe Erler (2004), S. 6.
[54] Vgl. De Clercq et al. (2006), S. 94; Gerke/Burrak (2004), S. 478 und Heckner (2004), S. 49.
[55] Studien belegen, dass alle Investments im VC-Bereich überdurchschnittlich risikoreich sind (Göd (2005), S. 54 und Westphal (2005), S. 43f). Für eine Übersicht möglicher Risken von frühen VC-Investments vgl. Weber (2002), S. 37ff.
[56] Vgl. Maula et al. (2005), S. 469ff. und Westphal (2005), S. 39f.
[57] Bsp.: Auf die Frage vor dem amerikanischen Kongress ob „commercial credit (was) based pimarily upon money or property?“ antwortete der junge Privatfinanzier und spätere Bankier J. P. Morgan ohne zu zögern: „No, Sir; the first thing is character.“ Zitiert nach Röpke (2002), S. 59.
[58] Siehe Röpke (2002), S. 60. Studienergebnisse haben gezeigt, dass Zweifel an den Unternehmern ein wesentlicher Ablehnungsgrund der Angels sind (vgl. Van Osnabrugge/Robinson (2000), S. 140).
[59] Vgl. Westphal (2005), S. 69 und die Ergebnisse von Brettel et al. (2005), S. 66.
[60] Business Angels sind äußerst kritisch. Die Ablehnungsquote der Finanzierungsanfragen beträgt bei ihnen bis zu 91% (vgl.Schneck (2006), S.54 und die Studienergebnisse von Brettel et al. (2005)).
[61] Vgl. Shepherd/Douglas (1999), S. 12 und Europäische Kommission (2002), S. 8.
[62] Ausführlich dazu: Baums/Möller (2002), S. 398ff.
[63] Vgl. Schneck (2006), S. 407.
[64] Ausführlich dazu: Mugler/Fath (2004), S.3ff.
[65] Benjamin/Margulis (1996), S. 84.
[66] Zusammenstellung in Anlehnung an Fischer (2004), S. 61 und Kleinhückelskoten (2002), S. 18f.
[67] Vgl. hier und im Folgenden Schneck (2006), S. 407.
[68] Siehe hier und für die folgenden Ausführungen Mugler/Fath (204), S. 5f.
[69] Vgl. hier und im Folgenden Coveney/Moore (1998), S. 27ff.
[70] Zur ausführlichen Begründung vgl. Schneck (2006), S. 407 und Mugler/Fath (2004), S. 5.
[71] Siehe Gullandar/Napier (2003), S. 5.
[72] Vgl. Mason/Harrison (2002a), S. 273.
[73] Vgl. Mason/Harrison (1997), S. 112. In englischsprachigen Studien wird in diesem Zusammenhang häufig der Begriff „Information Gap“ verwendet (Sohl (1999), S. 109f.).
[74] Vgl. Klandt et al. (2001), S. 137.
[75] Just (2000), S. 57.
[76] Vgl. Brettel et al. (2000), S. 138f. Ihrer Untersuchung zur Folge wäre rd. ein Drittel der befragten Angels zu mehr Investitionen bereit gewesen, wenn ihnen mehr geeignete Beteiligungsgelegenheiten bekannt wären. Zu ähnlichen Ergebnissen in GB kamen Mason/Harrison (2002a), S. 272.
[77] Siehe Vinnen (2001), S. 80. Weitere Gründe für die Anonymität: Engelmann et. al (2000), S. 95.
[78] Siehe Mason/Harrison (2002a), S. 272.
[79] Siehe Hill/Power (2002), S. 171f.
[80] Siehe Westphal (2005), S. 50: Das Volumen des informellen Marktes in Deutschland liegt im Vergleich zum BSP (0,55%) weit unter dem Durchschnitt führender Industrienationen (1,13%) und sogar einiger Schwellenländer (z.B. Mexiko: 0,63%).
[81] Vgl. Bell (1998), S. 303.
[82] Siehe Kokalj et al. (2003), S. 15.
[83] In einer Studie des Fraunhofer Instituts gaben 88% der Business Angels an, Unterstützung bei der Identifikation von Beteiligungsangeboten zu benötigen (Just (2000), S. 89).
[84] Vgl. Niederöcker (2002), S. 262ff.
[85] Das klassische Beispiel für adverse Selektion ist der Gebrauchtwagenmarkt. Vgl. Akerlof (1970).
[86] Vgl. Tilleßen (2004), S. 32 und Boehm-Bezing (1998), S. 186ff..
[87] Vgl. Tepper (2002), S. 30.
[88] Gleicher Auffassung: Shane/Cable (2002), S. 365 und Kaufmann (1996), S. 349.
[89] Vgl. Güllmann (2000), S. 57 und Grichnik/Schwärzel (2002), S. 5.
[90] Siehe Tilleßen (2004), S. 33.
[91] Vgl. Akerlof (1970), S. 488f.
[92] Vgl. Tykvová (2000), S. 8f. und Grichnik/Kraschon (2002), S. 41.
[93] Eine ausführliche Begründung hierzu liefert Vincenti (2002), S. 65.
[94] Zum Begriff der Due Diligence, sowie deren Merkmale und Anlässe vgl. Ottersbach (2003), S. 23ff.
[95] Siehe Schulz (2000), S. 85. Eine mathematische Fundierung der Kosten von Informationsasymmetrien im VC-Markt liefern Hyytinen/Toivanen (2003).
[96] Definition in Anlehnung an Hauschildt (1997), S. 6f. und Pleschak/Sabisch (1996), S. 1f.
[97] Vgl. Scherer (2003), S. 144f.
[98] Vgl. http://europa.eu/eur-lex/pri/de/oj/dat/2003/l_124/l_12420030520de00360041.pdf.
[99] Vgl. im Folgeden Ahrweiler/Börner (2003a), S. 7f. und Reinemann (1999), S. 661f.
[100] Siehe Just (2000), S. 14.
[101] Vgl. Tepper (2002), S. 4; Betsch et al. (2000), S. 11 und Baltzer (2000), S. 41ff.
[102] Daten zusammengestellt aus IfM Bonn (2006) und IfM Mannheim (2006). Werte gerundet.
- Citar trabajo
- Dipl.-Kfm. Thomas Kasner (Autor), 2006, Business Angels-Netzwerke: Funktionen, Bedeutung und Potential für innovative mittelständische Unternehmen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76410
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