Die folgende Arbeit wird sich mit „Generationsbeziehungen und Generationskonflikten“ beschäftigen:
Nachdem wesentliche Begrifflichkeiten geklärt werden, wird ein Problemaufriss der „Generationskonflikte“ gegeben.
Auf die „Generationsbeziehungen“ sowie auf die „Bedeutung der Großeltern“ wird in dieser Arbeit ebenfalls näher Bezug genommen. Gerade die Beziehung zwischen Großeltern und Enkelkinder erscheint als eine wesentlich zu bearbeitende Thematik, da es heute außer dieser Beziehung wenig Begegnungsfelder zwischen „Jung“ und Alt“ gibt.Da die Auflösung des „Mehrgenerationenhaushaltes“ verschiedene Ursachen hat, möchte ich ein Kapitel mit einem „praktischen Beispiel“ einer 81- Jährigen Frau versehen, um aufzuzeigen, dass ein Zusammenleben von Jung und Alt auch heute noch möglich ist........
Inhaltsverzeichnis
1.) Einleitung
2.) Definition „Generation“
3.) Problemstellung: Generationskonflikte
4.) Generationsdynamik
5.) Generationsbeziehungen
6.) Beispiel eines funktionierenden Dreigenerationenhaushaltes
7.) Zur Entstehung von Generationskonflikten
7.1 Altersbilder
7.2 Die Bedeutung der Großeltern für die Enkelkinder
8.) Schlusswort
9.) Literaturverzeichnis
1.) Einleitung
Die folgende Arbeit wird sich mit „Generationsbeziehungen und Generations-konflikten“ beschäftigen: Nachdem wesentliche Begrifflichkeiten geklärt werden, wird ein Problemaufriss der „Generationskonflikte“ gegeben.
Auf die „Generationsbeziehungen“ sowie auf die „Bedeutung der Großeltern“ wird in dieser Arbeit ebenfalls näher Bezug genommen. Gerade die Beziehung zwischen Großeltern und Enkelkinder erscheint als eine wesentlich zu bearbeitende Thematik, da es heute außer dieser Beziehung wenig Begegnungsfelder zwischen „Jung“ und Alt“ gibt.
Da die Auflösung des „Mehrgenerationenhaushaltes“ verschiedene Ursachen hat, möchte ich ein Kapitel mit einem „praktischen Beispiel“ einer 81-jährigen Frau versehen, um aufzuzeigen, dass ein Zusammenleben von Jung und Alt auch heute noch möglich ist – sofern bestimmte Punkte, welche hier aufgezeigt werden, bedacht werden.
Vorerst jedoch möchte ich mich der Klärung zentraler Begriffe widmen:
2.) Definition „Generation“
Der Begriff „Generation“ hat mehre Bedeutungen und kann nicht in einem Merksatz erklärt werden. Daher möchte ich im folgenden Kapitel einige Ansätze des Begriffes erläutern:
Böhnisch und Blanc beschreiben den Begriff „Generation“ im Buch „Die Generationenfalle“ wie folgt:“ Generationen sind die Zeitbahnen der Lebensalter. In ihnen erleben wir uns in der gesellschaftlichen Zeit, aus ihnen heraus verhalten wir uns anderen gegenüber als den in einer anderen Zeit Aufgewachsenen. Die Anderen sind die Jüngeren und Älteren, mit denen wir die Gegenwart teilen, die aber diese Gegenwart anders erleben als wir. (ebd., 1989, S. 7)
Rosenmayr erkennt im Begriff „Generation“ drei wesentliche Sinngehalte:
- Eine Generation ist davon gekennzeichnet, dass eine Gesamtheit von Menschen, zu einer bestimmten Zeit aufwachsen und leben. Aus diesem Grund erfahren diese Menschen auch die gleichen einwirkenden Erfahrungen im Leben. (vgl. Rosenmayr zit. nach Dilthey (1875); 1993; S. 11)
- Im zweiten Punkt beschreibt der Autor eine Generation als eine „Abstammung in Sippe und Familie“, was aus der lateinischen Wurzel – wo die „generatio“ als Hervorbringung übersetzt wird, entstammt. Daher spricht man in diesem Zusammenhang von einer „Abstammungsgeneration“. (vgl. Rosenmayr, 1993, S. 12) Die Definition „generatio“ verweist aber auch auf die Zeugungsfähigkeit und auf die Geschlechterfolge:“ Leben werde immer neu gezeugt und dem einzelnen eine Position im geschichtlichen Ablauf zugewiesen. (…)“ (Lüscher, 1993, S. 18)
- Zuletzt wird die Generation bei ihm als „Polarisierung von Interessen altersmäßiger Großgruppen“ beschrieben, „die politische Diskussionen über Pensionsgerechtigkeit führen und einander wechselseitig die Ressourcen absprechen möchten.“ (ebd., 1993, S. 12) Dieser Typus wird als „Interessenskonstituierte Altersgruppierung bzw. Alterszuweisung“ (ebd.) deklariert.
Wenn man im Alltag den Begriff „Generation“ ausspricht, werden zumeist jüngere und ältere Menschen gemeint die entweder zur gleichen Familie, oder aber auch zur selben Gesellschaft oder Organisation gehören, jedoch aufgrund des unterschiedlichen Alters andere Aufgaben, Pflichten und Rechte übernehmen. (vgl. Lüscher, 1993, S. 18)
Francois Höpflinger führt an, dass es von Bedeutung wäre, zwischen „Generationsbeziehungen“ einerseits und „Generationsverhältnissen“ andererseits zu unterscheiden:“ Der Begriff Generationsbeziehungen wird dabei auf die beobachtbaren Folgen sozialer Interaktionen zwischen Angehörigen verschiedener, in der Regel familial definierter Generationen beschränkt. Der Begriff Generationsverhältnisse soll dagegen die für die Beteiligten nicht unmittelbar erfahrbaren, im wesentlichen durch Institutionen des Sozialstaats vermittelten Zusammenhänge zwischen den Lebenslagen und kollektiven Schicksalen unterschiedlicher Altersklassen oder Kohorten bezeichnen.“ (Höpflinger zit. nach Kaufmann (1993), 1997, S. 9)
Da mit dieser kurzen Einführung der Begriff verständlich wirken sollte, möchte ich mich dem nächsten Kapitel zuwenden, welches einen Problemaufriss über die Generationskonflikte bieten sollte.
3.) Problemstellung: Generationskonflikte
Wo ist die Welt geblieben, in der die Jungen den Alten im Lebensalltag behilflich zur Seite stehen?
Es macht heute – im 21. Jahrhundert den Anschein, dass sich dieses Miteinander schon längst aufgelöst hat. Anstatt gegenseitiger Unterstützung kann man häufig verschärfte Fronten, die eine große Anzahl von Vorurteilen verinnerlicht haben, festhalten.
„Der Begriff des Generationskonfliktes wird besonders häufig gebraucht, um zu sagen, dass sich die Jungen gegen die Alten auflehnen und deren Anspruch in Frage stellen, die gegenseitigen Beziehungen zu dominieren und hieraus das Zusammenleben kraft ihres Alters und damit erworbener Positionen zu bestimmen. Es handelt sich um ein geradezu klassisches Thema der Jugendsoziologie.“ (Lüscher, 1993, S. 20f)
Generationskonflikte treten immer dort auf, „wo gesellschaftliche Umbrüche entstehen, welche die ordnungs- und Verhaltensregulierenden Muster in Frage stellen.“ (Böhnisch/Blanc, 1989, S. 15)
Eine US- Kampagne hat schon vor einigen Jahren eine „Anti- Senioren- Kampagne erstellt, welche folgende Argumente beinhaltete (vgl. Rosenmayr, 1993, S 14f)
1.) Alte Menschen wären ein wachsendes graues Heer von „Abgabensaugern“. Sie würden an einem großen Stück Kuchen essen, an dem sie selber nicht mehr mitbacken.
2.) Alte Menschen sind in der Demokratie als Wähler in ihrer Anzahl zu groß: Ökonomische Lasten wären von den Jungen zu tragen. Alte Menschen sollten nicht an der Schaffung und Mitbestimmung von Gesetzen beteiligt sein.
3.) Die Familie, in der Generationen miteinander leben sei aufgelöst: Die sozialen Rollen der Großeltern wären aufgelöst und unter der Definition „Senioren“ verschwunden.
4.) Aufgrund des Mangels an Pflegekräften komme es zu einer Automatisierung des Pflegebereichs von der „Fütterungsmaschine bis zur Waschstraße“. (ebd., 1993, S. 15)
Natürlich gibt es eine große Anzahl mehr an Vorurteilen. Zunächst möchte ich jedoch auf die oben genannten näher eingehen:
Zu 1) Rosenmayr führt an, dass es zwar richtig sei, dass sich die Schwere zwischen den geleisteten Beiträgen zur Pensionskasse und den Auszahlungen erweitert, jedoch kann der Zahlungstransfer zwischen Jung und Alt durch den Wohlfahrtsstaat gestützt werden. Es ist zudem von Nöten, dass sich die Einstellungen zur Selbstsorge und den Eigenressourcen verändern. Außerdem darf die eben genannte Schere nicht von der Anzahl der jungen und der alten Menschen bestimmt werden. Entscheidend wären die Werte, welche die Bevölkerung „volkswirtschaftlich produziert“ und die dann zur Umweltverteilung herangezogen werden. (vgl. Rosenmayr, 1993, S. 15f)
Wenn ich zu diesem Punkt auch mein eigenes Statement abgeben darf, empfinde ich es als eine Katastrophe, dass man alte Menschen als ein „eigenes Volk“ sieht, die der Bevölkerung keinen Nutzen mehr – dafür aber finanzielle Einbußen bringt: Denn erstens spricht man mit dieser Kritik den alten Menschen beinahe die „Daseins- Berechtigung“ ab und schafft damit gleichzeitig das Vorurteil, dass Menschen im Alter keine Leistungen mehr erbringen. Dabei vergisst man anscheinend auch, dass die alten Menschen auch in einem Alter waren, wo sie gearbeitet – und für diesen Kreislauf „mitgezahlt“ haben – auch für die Jüngeren. Außerdem gibt es eine große Anzahl von alten Menschen, die auch im Alter – oft unentgeltlich Dienstleistungen erbringen, die der gesamten Gesellschaft „nützlich“ sind, wenngleich ich mich gegen die Definitionen „Nutzen“ und „Nutzlosigkeit“ wehre, wenn man in einem Kontext diskutiert, bei dem es sich um das Lebewesen Mensch handelt.
Diese Kritik bringt meines Erachtens nach ein weiteres Phänomen zum Vorschein, die ich in einer Fragestellung welche in Ironie gefasst ist, aufstellen möchte:“ Werden jene Menschen, die eine solche Kritik an alten Menschen aufstellen denn selber niemals alt?“
Mit dieser Überlegung möchte ich den nächsten Diskussionspunkt einleiten:
Zu 2) Studien über die so genannte „senior power“ zeigen auf, dass die politische Anteilnahme von alten Menschen weit unter dem Bevölkerungsanteil liegen. (vgl. Rosenmayr, 1993, S. 16)
Somit wäre die Kritik unberechtigt und es würde viel mehr um die Frage gehen, weshalb sich alte Menschen weniger am politischen Geschehen beteiligen, um einer Änderung dieser Problematik entgegen zu steuern.
Zu 3) Auch die Kritik, welche die „Auflösung der Familie“, in der die Großeltern keine bedeutende Rolle mehr spielen, ist von der Hand zu weisen: Rosenmayr schreibt, dass die Konstituierung eine Andere ist, welche sich selbst gewählter gestaltet. „Es handelt sich bei dieser Neukonstellierung teils um tatsächlich neue, auf begrenzte Bedingungen und Zeit „vereinbarte“ Paar- und Gruppenkonstellationen, die selbst gegenüber der europäischen Moderne, nicht nur der traditionellen Hochkultur europäisch-mittelalterlicher Prägung, historisch neu sind. Die neuen Formen können vielleicht mit der paradoxen Formel der „postfamiliären Familie“ angesprochen werden. (ebd., 1993, S. 17)
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- Simone Strasser (Autor), 2007, Generationsbeziehungen und Generationskonflikte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76326
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