Wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist eine differenzierte Betrachtungsweise der möglichen Mangan-Effekte. Es soll verdeutlicht werden, dass Mangan auf der einen Seite schädlich sein kann, es aber auf der anderen Seite nicht zwingend sein muss. Es gibt in Deutschland strenge Vorgaben, was die Konzentrationen von Mangan am Arbeitsplatz oder z. B. im Trinkwasser angeht.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
2. Vorkommen und Gewinnung
3. Chemische und physikalische Eigenschaften
4. Verwendung
5. Mangan im menschlichen Stoffwechsel
5.1. Biochemische Grundlagen
5.2. Bedarf
5.3 Mangan- Mangel
5.3.1 Mensch
5.3.2 Tier
5.4 Mangan- Quellen
5.5 Bioverfügbarkeit und Resorption
5.5.1 Resorption im Dünndarm
5.5.2 Pulmonale Resorption
5.5.3 Dermale Resorption
5.6 Mangankonzentrationen im Blut
5.7 Elimination
5.7.1 Biliäre Ausscheidung
5.7.2 Ausscheidung über Körpersekrete
5.8 Mangan- Überversorgung und Toxizität
5.8.1 Akute Vergiftungen
5.8.2 Chronische Vergiftungen
6. Gesundheitsrisiken und toxische Effekte
6.1 BAT- Wert
6.2 MAK- Wert
6.3 Berufskrankheit „Manganismus
6.3.1 Beschreibung der Krankheit
6.3.2 Verlauf der Krankheit
6.3.3 Therapie
6.3.4 Prävalenz
7. Heidelberger Mangan- Studie
7.1 Einführung und Ziele
7.2 Kollektive
7.2.1 Teilkollektiv I
7.2.2 Teilkollektiv II
7.2.3 Teilkollektiv III
7.3 Körperliche und psychische Untersuchungen
7.3.1 Anamnese
7.3.2 Luft- und Biomonitoring
7.3.2.1 Luftmonitoring
7.3.2.2 Biomonitoring
7.3.3 Körperliche Untersuchung
7.3.3.1 Parkinson- Symptomatik
7.3.3.2 Herz
7.3.3.3 Blutkreislauf
7.3.3.4 Atemwege
7.3.3.5 Allgemeiner Gesundheitszustand
7.3.4 Klinisch- chemische Untersuchung
7.3.4.1 Leber
7.3.4.2 Blut
7.3.4.3 Niere
7.3.5 Neuropsychologische und psychomotorische Testverfahren
7.3.5.1 Fragebögen
7.3.5.2 Neuropsychologisch- kognitive Verfahren
7.3.5.3 Psychomotorische Test
7.3.6 Neurophysiologische Untersuchung
7.3.7 MRT
7.4 Schlussfolgerungen
8. Trinkwasserverordnung
9. Schlusswort
10. Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichni
Tabelle 1: Farben der Mn- Verbindungen
Tabelle 2: Schätzwerte für die angemessene Zufuhr
Tabelle 3: Mangan- Konzentration einiger ausgewählter Lebensmittel (mg/100g)
Tabelle 4: Toxische Effekte durch Mangan- Exposition
Tabelle 5: Ergebnisse der Luftmessungen
Tabelle 6: Ergebnisse des Biomonitorings (Trockenzellbatterieherstellung)
Tabelle 7: WRS- Gesamt- Summenpunktwerte (Mittelwert und Bereich)
Tabelle 8: Ergebnisse der körperlichen Untersuchungen im Bereich der Atemwege
Tabelle 9: Relative Häufigkeiten der vom ärztlichen Untersucher vorgenommenen Einschätzung des Gesundheitszustandes nach der klinisch- körperlichen Untersuchung
Tabelle 10: Ergebnisse der Subskalen der EWL (Mittelwert und Bereiche)
Tabelle 11: Neurologisch- kognitive Verfahren und ihre zugrundeliegenden Konstrukte
Tabelle 12: Übersicht der angewandten psychomotorischen Verfahren
Tabelle 13: Ergebnisse der MLS
Vorwort
Mangan ist ein essentielles Spurenelement für den menschlichen Organismus. Durch hohe Dosen und/oder durch chronische Exposition kann es jedoch zu nachhaltigen gesundheitlichen Schäden kommen.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Problem der Mangan- Effekte, insbesondere der neurotoxischen Effekte, auf den menschlichen Organismus.
Zunächst werden allgemeine Eigenschaften des Mangans aufgezeigt.
Im Anschluss daran folgt eine Beschreibung der möglichen Gesundheitsrisiken und - schäden, die Mangan hervorrufen kann.
Wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist eine differenzierte Betrachtungsweise der möglichen Mangan- Effekte. Es soll verdeutlicht werden, dass Mangan auf der einen Seite schädlich sein kann, es aber auf der anderen Seite nicht zwingend sein muss. Es gibt in Deutschland strenge Vorgaben, was die Konzentrationen von Mangan am Arbeitsplatz oder z. B. im Trinkwasser angeht.
1. Einleitung
Mangan ist ein in geringer Konzentration ubiquitär vorkommendes Element in der Natur und ist seit langer Zeit bekannt. Schon die Römer, unter ihnen vor allem die Glasmacher, haben die Eigenschaft des Mangans, Glas zu entfärben, geschätzt. Sie nannten es Manganstein (lapis manganensis) oder Glasseife (sapo vitri).
Mangan ist allgemein als Braunstein bekannt.
Der Name des Mangans leitet sich aus dem Griechischen (manganizein= ich reinige wirklich) ab.
1931 wurde erstmals nachgewiesen, dass das Spurenelement Mangan essentiell für den tierischen Organismus ist. Es dient als Cofaktor bei Enzymreaktionen der Aktivierung der Enzyme und in dieser Form hat es eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei der Fortpflanzung und im Wachstum.
2. Vorkommen und Gewinnung
Die Erdrinde/-kruste enthält Mangan nach Eisen als zweit häufigstes Element.
Die Konzentrationen sind in der Literatur unterschiedlich angegeben. Im Durchschnitt beträgt die Konzentration 0,1%. Sie schwankt zwischen 0,064 und 0,9%.
Im Boden findet man Konzentrationen von durchschnittlich 560mg/kg.
Mangan kommt in der Natur nicht elementar vor, sondern in Form von oxidierten Erzen.
Insgesamt gibt es über 100 Manganmineralien. Zu den wichtigsten zählen folgende:
Braunstein (MnO2)
Braunit (Mn2O3)
Bixbyit (MnFeIII)2O3
Manganit (Mn2O3xH2O)
Hausmannit (Mn3O4)
Schwarzer Glaskopf (Braunstein verunreinigt mit Kalium, Natrium und Barium)
Manganspat (MnCO2, Himbeerspat)
Rhodonit (MnSiO3)
Grosse Manganerz- Lagerstätten findet man im Schwarzen Meer, Indien, China, Brasilien, Südafrika und Russland. In den genannten Gebieten liegt der Mangan- Gehalt bei 40 bis 50%.
Eine Besonderheit sind die sog. „Manganknollen“ der Tiefsee (Nordostpazifik). Hier hat sich das Mangan zusammen mit anderen Metalloxiden auf dem Meeresboden abgelagert.
Die Manganerze werden im Tagebau gewonnen. Jährlich werden zwischen 20 und 30 Mio. t Mangan gefördert.
3. Chemische und physikalische Eigenschaften
Mangan ist ein helles silbergraues, hartes und sprödes Metall. Es steht im Periodensystem der Elemente in der 7. Nebengruppe, zusammen mit anderen Schwermetallen. In dieser Gruppe ist es das 1. Element. Mangan hat die Ordnungszahl/Protonenzahl 25. Die relative Atommasse beträgt 54,94g. Der Schmelzpunkt liegt bei 1247°C, der Siedepunkt bei 2090°C. In Säure ist Mangan unbeständig.
Mangan kommt in den Oxidationsstufen -III bis +VII vor. In Salzen findet man Mangan in der Oxidationsstufe +II vor. Die stabilste Oxidationsstufe ist bei +IV gegeben, in Form des Braunsteins (MnO2). Je nach Oxidationsstufe, verändert sich die Farbe der Mangan- Ionen:
Tabelle 1: Farben der Mn- Verbindungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: dtv- Atlas zur Chemie, Band 1, 1994
Mangan(II)-oxid ist stark oxidierend. Noch stärker jedoch oxidiert das Permanganat- Ion (Mn4-). In saurer Lösung wird es unter Wasserstoff- Entwicklung zu farblosen Mn2+- Ionen reduziert. In alkalischer und neutraler Lösung wird es zu braunem Mangan(IV)-oxid reduziert.
Eine weitere wichtige Manganverbindung neben dem Braunstein ist das Kaliumpermanganat (KMnO4). Es kristallisiert in schwarzen, metallischen Kristallen. Seine Lösung ist tiefviolett. Kaliumpermanganat wird eingesetzt als Oxidations- und Desinfektionsmittel.
4. Verwendung
Mangan wird zu 90% für Eisen- Mangan- Legierungen verwendet, die in der Stahlindustrie zum Einsatz kommen. Beispiele hierfür sind das Stahleisen mit 2-5% Mangan, Spiegeleisen mit 5-30% Mangan oder das Ferromangan mit einem Anteil an Mangan von 30-80%.
Weitere Manganlegierungen werden mit Aluminium, Kupfer und Magnesium hergestellt.
Eine weitere Verwendung findet Mangan in Form von Braunstein (MnO2) in Trockenbatterien. Hier wird es als Depolarisator eingesetzt.
Eine wichtige Mangan- Verbindung ist das Kaliumpermanganat (KMnO4). Kaliumpermanganat ist ein starkes Oxidationsmittel und wird für technische Oxidationen, als Bleichmittel, Holzbeize und zum Entfärben von Ölen verwendet. Organische Mangan- Verbindungen kommen in Pestiziden und Antiklopfmitteln (Kraftstoffzusatz) vor.
5. Mangan im menschlichen Stoffwechsel
5.1. Biochemische Grundlagen
Metalloenzyme haben in ihrem aktiven Zentrum Metalle, die als Cofaktoren bei Enzymreaktionen dienen. Mangan ist eines dieser Metalle. Es kommt in vielen Metalloenzymen vor, aktiviert hier jedoch meist nur unspezifisch die Enzyme.
Wichtige Mangan- Metalloenzyme sind die Pyruvatcarboxylase, Arginase, Glutaminsynthetase und die mitochondriale Superoxiddismutase. Mangan greift also in die Gluconeogenese, den Aminosäure- Stoffwechsel, den Harnstoffzyklus, den Bindegewebsstoffwechsel und den Lipidmetabolismus ein.
Als Bestandteil der Superoxiddismutase kommt Mangan im weiteren Sinne die Funktion eines Antioxidans zu.
5.2. Bedarf
Laut DGE beträgt der durchschnittliche Mangangehalt im menschlichen Körper 10- 40mg. Eine besonders hohe Konzentration kann in den menschlichen Knochen nachgewiesen werden, ebenso- als Bestandteil mitochondrialer Enzyme- im mitochondrialen Gewebe (Leber, Pankreas, Niere).
Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung beläuft sich auf 2-5mg Mangan pro Tag für Erwachsene. Dieser Wert ist als Schätzwert angegeben, da man sich noch nicht einig ist, wie viel der Körper genau benötigt. Der Wert von 2-5 mg Mangan/Tag beschreibt den Wert, bei dem es weder zu einem Mangel noch zu einer Überdosierung kommen kann.
Tabelle 2: Schätzwerte für die angemessene Zufuhr
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Referenzwerte der Nährstoffzufuhr, 2001
5.3 Mangan- Mangel
5.3.1 Mensch
Ein Mangan- Mangel beim Menschen kommt unter normalen Bedingungen kaum vor. Einigen Wissenschaftler ist es gelungen, unter experimentellen Bedingungen einen Mangan- Mangel auszulösen (Friedmann et al.). Sie beobachteten Hypocholesterinämie, Dermatitis und erhöhte Serumwerte für Calcium, Phosphat und alkalische Phosphatase. Daraus leitet sich der Schluss ab, dass Mangan in einer Mangelsituation ebenso wie z. B. Calcium aus dem Knochen mobilisiert wurde, um die Homöostase im Blut zu gewährleisten.
5.3.2 Tier
Meist wurden Mangelerscheinungen in Tierexperimenten untersucht, in welchen die Tiere einer Mangan- Mangeldiät unterzogen wurden. Es traten Mangelerscheinungen auf wie Wachstumsstörungen, Skelett- und Knorpelveränderungen und Fertilitätsstörungen mit Degeneration der Sexualorgane.
5.4 Mangan- Quellen
Grundsätzlich gilt bei Mangan, dass Lebensmittel pflanzlicher Herkunft einen höheren Gehalt aufweisen als jene tierischer Herkunft. Getreideprodukte wie z. B. Haferflocken, Reis, Weizenkeime und Sojamehl enthalten viel Mangan. Zu Mangan- reichen Gemüsen zählen Knoblauch, Sojabohnen, weiße Bohnen, Lauch und Spinat. Auch beim Obst findet man einige bedeutende Manganlieferanten wie Ananas, Heidelbeeren und Himbeersaft. Auch Tee enthält nennenswerte Mengen des Spurenelements, ebenso wie Nüsse.
Tierische Produkte und Meerestiere sind dagegen sehr arm an Mangan.
Tabelle 3: Mangan- Konzentration einiger ausgewählter Lebensmittel (mg/100g)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5.5 Bioverfügbarkeit und Resorption
5.5.1 Resorption im Dünndarm
Die Mangan- Resorption findet im proximalen Dünndarm statt. Mangan wird über einen saturablen Absorptionsprozess in die Mucosazelle aufgenommen und dann aus der Zelle ausgeschleust in den Darm. Die gastrointestinale Resorption wird mit 3% bei Erwachsenen beschrieben. Bei Frühgeborenen beträgt sie bis zu 16%, bei Neugeborenen 8%.
Die Mangan- Resorption ist abhängig von mehreren Komponenten. Hemmend auf die Mangan- Resorption wirken sich zweiwertige Ionen wie Fe2+ und Ca2+ aus. Dies deutet auf einen gemeinsamen Transportweg hin bzw. auf eine wechselseitige Resorptionshemmung.
Ebenso hemmend wirken Phytat und Cellulose.
Obwohl Tee z. B. einen relativ hohen Mangan- Gehalt hat, verhindert das ebenfalls enthaltene Tannin die Resorption sehr stark und zählt daher auch zu den Inhibitoren der Mangan- Resorption.
Auch Proteine in Pflanzen mit einem hohen Mangan- Gehalt können das Mangan binden und so die Bioverfügbarkeit drastisch herabsetzen.
Eine fördernde Wirkung ist vorhanden, wenn der Körper sich im Eisenmangel befindet. In diesem Fall steigt die Mangan- Resorption um das 2- bis 3- fache an. Ethanol wirkt sich ebenso positiv auf die Resorptionsrate aus.
5.5.2 Pulmonale Resorption
Durch Inhalation von Mangan- Staub und – Rauch können bei exponierten Arbeitern akute sowie chronische Gesundheitsschäden auftreten, auf die in Kapitel 5, 6 und 7 noch näher eingegangen wird.
5.5.3 Dermale Resorption
Mangan wird auch über die Haut aufgenommen, jedoch in Mengen, die effektiv keine Bedeutung haben.
[...]
- Arbeit zitieren
- Verena Thurnes (Autor:in), 2006, Essentielle und toxische Effekte von Mangan beim Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76231
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