Deutschland bestand vor der Wiedervereinigung 40 Jahre aus zwei verschiedenen Teilen, der Deutschen Demokratischen Republik (nachfolgend als „DDR“ bezeichnet) und der Bundesrepublik Deutschland (nachfolgend als „BRD“ bezeichnet). Die Bevölkerungen dieser beiden Teilstaaten sollten aufgrund ihrer zunehmend differierenden Lebensbedingungen bis zur politischen Wende auch getrennt aber im Vergleich zueinander betrachtet werden. Man könnte denken, dass sich dies nun nach der Wiedervereinigung geändert hat – dem ist jedoch nicht durchgängig so.
Noch heute, 17 Jahre nach der Wiedervereinigung, müssen wir die neuen Bundesländer und die alten getrennt betrachten. Die Unterschiede im Geburtenverhalten, in der Wahl der Familiengröße und in der Wahl der Lebensform sind konstituierende Teile dessen, was uns als Bevölkerungsbewegung im Nachkriegsdeutschland entgegentritt.
Inwiefern diese Faktoren Einfluss auf die Struktur der Familie haben, soll im Folgenden dargestellt werde. Vorab soll aber ein Blick auf die demographische Situation „vor“ und „nach“ der Wende geworfen werden, um die Unterschiede klarer herauszustellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Arten privater Lebensformen im vereinigten Deutschland
3.Die demographische Situation vor der Wende
4. Entwicklung der demographische Situation nach der Wende
5. Veränderung der Familiengröße
6. Abnahme von Eheschließungen und Zunahme von Scheidungen
7. Zusammenfassung und Ausblick
8. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen
9. Quellen und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Deutschland bestand vor der Wiedervereinigung 40 Jahre aus zwei verschiedenen Teilen, der Deutschen Demokratischen Republik (nachfolgend als „DDR“ bezeichnet) und der Bundesrepublik Deutschland (nachfolgend als „BRD“ bezeichnet). Die Bevölkerungen dieser beiden Teilstaaten sollten aufgrund ihrer zunehmend differierenden Lebensbedingungen bis zur politischen Wende auch getrennt aber im Vergleich zueinander betrachtet werden. Man könnte denken, dass sich dies nun nach der Wiedervereinigung geändert hat – dem ist jedoch nicht durchgängig so.
Noch heute, 17 Jahre nach der Wiedervereinigung, müssen wir die neuen Bundesländer und die alten getrennt betrachten. Die Unterschiede im Geburtenverhalten, in der Wahl der Familiengröße und in der Wahl der Lebensform sind konstituierende Teile dessen, was uns als Bevölkerungsbewegung im Nachkriegsdeutschland entgegentritt.
Inwiefern diese Faktoren Einfluss auf die Struktur der Familie haben, soll im Folgenden dargestellt werde. Vorab soll aber ein Blick auf die demographische Situation „vor“ und „nach“ der Wende geworfen werden, um die Unterschiede klarer herauszustellen.
2. Arten privater Lebensformen im vereinigten Deutschland
Im heutigen Deutschland gibt es die verschiedensten Möglichkeiten von familiären Lebensformen. Als familiäre Lebensformen bezeichne ich die verschiedensten Arten von Familie – dies ist heutzutage ein sehr dehnbarer Begriff. Es ist schwer diesen Begriff einzugenzen, da sowohl die klassische Mutter-Vater-Kind-Familie, die Gleichgeschlechtliche Partnerschaft, ein zusammen lebendes Pärchen, etc. als Familie bezeichnet und empfunden werden kann.
Noch vor sechzig Jahren war die Ehe die am häufigsten anzutreffende und die im öffentlichen Raum wohl bei weitem akzeptierteste Lebensform für Paare. Dies hat sich jedoch deutlich verändert. Im Jahr 1950 wurden nur in den alten Bundesländern (ca. 50 Millionen Einwohner) noch 750452 Ehen* geschlossen, im Jahre 2004 im wiedervereinigten Deutschland (82,5 Millionen Einwohner) jedoch nur noch 395992*, also nur noch gut die Hälfte bei einer deutlich höheren Bevölkerungsanzahl.
* Statistisches Bundesamt
Bis heute sind viele neue Lebensformen entstanden. Eine sehr weit verbreitete ist die Lebenspartnerschaft: ein unverheiratetes Paar mit oder ohne Kind und mit gemeinsamem Wohnsitz. Auch die gleichgeschlechtliche Partnerschaft hat seit Mitte der Neunziger Jahre immer mehr Akzeptanz erfahren.
Durch die hohe Scheidungsrate, die seit 1995 drastisch angestiegen ist, heute wird fast jede zweite Ehe geschieden (213691 im Jahr 2004*), ist die Familie des Alleinerziehenden hinzugekommen.
In Deutschland lebten 2003 rund 3,9 Millionen** Alleinerziehende, was wiederum nicht bedeutet, dass die Familie des Alleinerziehenden nur ein erwachsenes Mitglied haben muss. Viele Alleinerziehende haben neue Lebenspartner oder sind sogar wieder verheiratet, sie gelten jedoch erst nach einer neuen Heirat nicht mehr als Alleinerziehend. Wenn diese neuen Lebenspartner selbst Kinder mit in die Beziehung bringen, bezeichnet man dies heute als Patchwork-Familie.
* Statistisches Bundesamt
** Bundeszentrale für politische Bildung
In Deutschland gibt es somit auch viele verschiedene Haushaltstypen. Ein Haushalt ist in Deutschland nicht mit einer Familie gleichzusetzen, da ein Haushalt auch aus einer Wohngemeinschaft bestehen kann. Als Mehrgenerationenhaushalt bezeichnet man Haushalte, in denen mehr als eine Generation lebt, z.B. eine Frau, die ihre kranke Mutter bei sich aufgenommen hat und pflegt, aber auch eine ganz klassische Mutter-Vater-Kind-Familie bildet einen Mehrgenerationenhaushalt. Mehrgenerationenhaushalte lassen sich weiter in Zwei- Drei- oder mehr als drei Generationenhaushalte untergliedern. Haushalte mit mehr als drei Generationen machen in Deutschland knapp 1% (282000 Menschen*) aller Haushalte aus. Das am weitesten verbreitete Modell ist der Zweigenerationenhaushalt, bestehend aus Eltern und Kindern.
* Statistisches Bundesamt
In Deutschland sind rund 24% der Haushalte Ein-Generationenhaushalte, in denen Paare ohne Kinder leben (Abb. 2)und in rund 17,4% der deutschen Haushalte lebt nur eine Person, 1973 lag diese Zahl in den alten Bundesländern noch bei 9,8%, über die DDR gibt es zu diesem Zeitabschnitt keine Statistiken. (Abb 1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1
Laut Mikrozensus 2000 des Statistischen Bundesamtes leben 64,8% der 18-24 jährigen noch im elterlichen Haushalt. Ab dem 25ten Lebensjahr differenzieren sich die unterschiedlichen Lebensformen deutlicher heraus. Im Alter von 35 – 44 Jahren ist die Lebensform „verheiratet mit Kind“ mit 59,5% die am meisten verbreitete. Im Lebensabschnitt von 55 – 64 Jahren ist es dann allerdings „verheiratet ohne Kind/er“ mit 59,4%, da diese zu dieser Zeit meist einen eigenen Haushalt gegründet haben. Ab einem Alter von 80 Jahren steigt die Prozentzahl der „nicht ledig / allein stehenden“ auf 56,6%, dies liegt zum Großteil daran, dass Partner oder Partnerin verstorben sind (siehe Abbildung 2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2
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- Citar trabajo
- Katarina Hoberg (Autor), 2006, Der Strukturwandel der Familie mit dem Blickpunkt auf die politische Wende 1989, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75940
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