Die Grundleistung und charakteristische Aufgabe der Institution Schule – so z.B. die Bildungskommission NRW (1995, S.81f.) – besteht darin, ein Ort der gezielten Ermöglichung und Anregung sowohl individueller als auch gesellschaftlich bedeutsamer Lernprozesse zu sein. In den Richtlinien und Lehrplänen aller Schulformen, -stufen und -fächer ist ergänzend dazu festgeschrieben, dass Bildung als das Hauptziel schulischen Lernens zu gelten hat.
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, in welcher Weise der allgemeine Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule zeitgemäß zu interpretieren ist und wie ihm – aus Sicht aktueller fachdidaktischer Ansätze – im und durch Pädagogikunterricht entsprochen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leitbilder der „Schule für morgen"
- Der spezifische Auftrag des Pädagogikunterrichts
- a) Klaus Beyer
- b) Jürgen Langefeld
- c) Eckehard Knöpfel
- d) Edwin Stiller
- Folgen für die (methodische) Gestaltung des Unterrichts
- a) Innere Differenzierung
- b) Problemzentrierung und Erfahrungsbezogener Unterricht
- c) Biographisches Lernen und biografische Selbstreflexion
- d) Handlungsorientierung und fächerübergreifendes Arbeiten
- e) Erziehung zur Teamfähigkeit
- Schlussbetrachtung und Bewertung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Pädagogikunterricht und seiner Rolle in der Entwicklung der „Schule für morgen". Sie analysiert fachdidaktische Reaktionen auf die Anforderungen der Postmoderne und untersucht, wie der Pädagogikunterricht einen Beitrag zur Gestaltung der Schule für die Zukunft leisten kann. Der Fokus liegt auf den Leitbildern der „Schule für morgen" und deren Implikationen für die Gestaltung des Pädagogikunterrichts.
- Leitbilder der „Schule für morgen" (Wissensgesellschaft, Bürgergesellschaft, Schule des Kindes)
- Der spezifische Auftrag des Pädagogikunterrichts in der Postmoderne
- Fachdidaktische Ansätze von Klaus Beyer, Jürgen Langefeld, Eckehard Knöpfel und Edwin Stiller
- Methodische Prinzipien für den Pädagogikunterricht (Innere Differenzierung, Problemzentrierung, Biographisches Lernen, Handlungsorientierung, Gruppenarbeit)
- Die Rolle des Lehrers als Coach und die Bedeutung von Schüleraktivität und Kooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die drei Leitbilder der „Schule für morgen" vor, die Günter Böhmi in seinem Vortrag zum 20jährigen Bestehen des Verbandes der Pädagogiklehrerinnen und Pädagogiklehrer (VdP) beschreibt. Die Leitbilder unterscheiden sich in ihrer Schwerpunktsetzung, alle drei Konzepte haben jedoch die gemeinsame Aufgabe, zur „Zukunftsfähigkeit einer neuen Generation in einer sich rasant verändernden Welt" beizutragen. Die neuen Richtlinien und Lehrpläne in NRW greifen die zentralen Elemente aller drei Konzepte auf und betonen die Entwicklung einer mündigen und sozial verantwortlichen Persönlichkeit sowie die Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Böhm sieht im Fach Erziehungswissenschaft die Möglichkeit, einen bedeutsamen Beitrag zur konstruktiven Schulerneuerung zu leisten.
Kapitel 2 analysiert die fachdidaktischen Ansätze von Klaus Beyer, Jürgen Langefeld, Eckehard Knöpfel und Edwin Stiller. Beyer legt ein Konzept für den Pädagogikunterricht vor, welches sich an den Grundsätzen der „Schule der Bürgergesellschaft" und der „Schule des Kindes" orientiert. Er betont die Bedeutung der pädagogischen Kompetenz und deren Nutzen für Individuum und zwischenmenschliche Beziehungen. Langefeld fokussiert stärker auf das Individuum und das Ziel der „Humankompetenz", während Knöpfel den Pädagogikunterricht als Antwort auf die Anforderungen der Postmoderne begreift und die Herausforderungen der Individualisierung und Subjektivierungsprozesse in der „Risikogesellschaft" betont. Stiller versucht, die wesentlichen Elemente aller drei Leitbilder in seiner „dialogischen Fachdidaktik Pädagogik" aufzugreifen und die Bedeutung von Biographie, Interaktion, Erziehungspraxis und Erziehungstheorie zu betonen.
Kapitel 3 diskutiert die Folgen der verschiedenen Fachdidaktiken für die (methodische) Gestaltung des Unterrichts. Die Autoren plädieren für ein induktives Vorgehen, welches die Erfahrungen der Sus in den Unterricht einbezieht und biographische Lernprozesse anleitet. Die innere Differenzierung, die Problemzentrierung und der erfahrungsbezogene Unterricht, sowie das biographische Lernen und die biografische Selbstreflexion werden als wichtige methodische Prinzipien für den Pädagogikunterricht vorgestellt. Handlungsorientierung und fächerübergreifendes Arbeiten werden als notwendige Elemente eines modernen Pädagogikunterrichts betrachtet, der die Sus zu Selbständigkeit und Mündigkeit erziehen soll. Die Bedeutung von Gruppenarbeit und Teamfähigkeit wird im letzten Abschnitt dieses Kapitels diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Pädagogikunterricht, die „Schule für morgen", die Leitbilder der Wissensgesellschaft, der Bürgergesellschaft und der Schule des Kindes, die Anforderungen der Postmoderne, die Fachdidaktik, die innere Differenzierung, die Problemzentrierung, das biographische Lernen, die Handlungsorientierung, die Gruppenarbeit, die Teamfähigkeit und die Rolle des Lehrers als Coach.
- Citation du texte
- Marius Diekmann (Auteur), 2002, Pädagogikunterricht und die Entwicklung der Schule für morgen - Reaktionen der Fachdidaktik auf die Anforderungen der Postmoderne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7576
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