Die vorliegende Arbeit soll zunächst einen kurzen Einblick in die Motivation bzw. die Lernmotivation geben, weil dieser im Lernprozess ein erheblicher Stellenwert zukommt. Wir werden uns hauptsächlich damit auseinandersetzen, wie man Motivation bei SchülerInnen erzeugen kann. Dies gelingt u. a. über einen abwechslungsreichen und gezielten Medieneinsatz. Die Medien, die im Allgemeinen für den Einsatz im Deutschunterricht geeignet sind, sollen zunächst besprochen werden. Das Internet wird dabei als ein neueres und immer wichtiger werdendes Medium etwas eingehender betrachtet. Darüber hinaus haben wir die Lehrpläne für die Berliner Schulen mit Differenzierung der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 und 2 im Hinblick auf die Medienpädagogik genauer untersucht: In wiefern spielt dieser Themenbereich hier eine Rolle und in wie weit soll er in den Deutschunterricht integriert werden? Anschließend gehen wir auf drei Themenbereiche der Medienpädagogik genauer ein. Zum einen werden die Filmanalyse im Unterricht und einige methodische Verfahrensweisen vorgestellt. Zum anderen skizzieren wir die Stellung der Kinder- und Jugendliteratur in einer multimedialen Gesellschaft und widmen uns der Leseförderung, wobei es um die Konkurrenz zwischen dem traditionellen Printmedium des Buches und dem audio-visuellen Medium Fernsehen gehen wird. Abschließend werden wir unsere Ausführungen zusammenfassend reflektieren und versuchen, Anregungen für einen zukünftigen, kompetenten Deutschunterricht zu geben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Motivation
3 Medien im Deutschunterricht
3.1 Internet im Deutschunterricht
4 Medienpädagogik im Berliner Lehrplan
4.1 Filmanalyse als Beispiel
4.2 Kinder- und Jugendliteratur in der heutigen Mediengesellschaft
4.3 Leseförderung als Beispiel
5 Abschlussbetrachtungen
6 Anhang
6.1 Zur Geschichte der Medien- Eine chronologische Übersicht
7 Literatur
1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit soll zunächst einen kurzen Einblick in die Motivation bzw. die Lernmotivation geben, weil dieser im Lernprozess ein erheblicher Stellenwert zukommt. Wir werden uns hauptsächlich damit auseinandersetzen, wie man Motivation bei SchülerInnen erzeugen kann. Dies gelingt u. a. über einen abwechslungsreichen und gezielten Medieneinsatz. Die Medien, die im Allgemeinen für den Einsatz im Deutschunterricht geeignet sind, sollen zunächst besprochen werden. Das Internet wird dabei als ein neueres und immer wichtiger werdendes Medium etwas eingehender betrachtet. Darüber hinaus haben wir die Lehrpläne für die Berliner Schulen mit Differenzierung der Primarstufe und der Sekundarstufe 1 und 2 im Hinblick auf die Medienpädagogik genauer untersucht: In wiefern spielt dieser Themenbereich hier eine Rolle und in wie weit soll er in den Deutschunterricht integriert werden? Anschließend gehen wir auf drei Themenbereiche der Medienpädagogik genauer ein. Zum einen werden der Themenbereich der Filmanalyse im Unterricht und einige methodische Verfahrensweisen vorgestellt. Zum anderen skizzieren wir die Stellung der Kinder- und Jugendliteratur in einer multimedialen Gesellschaft und widmen uns der Leseförderung, wobei es um die Konkurrenz zwischen dem traditionellen Printmedium des Buches und dem audio-visuellen Medium Fernsehen gehen wird. Abschließend werden wir unsere Ausführungen zusammenfassend reflektieren und versuchen, Anregungen für einen zukünftigen, kompetenten Deutschunterricht zu geben.
2 Motivation
Motivation ist nach Andreas Krapp ein Komplex verschiedener Organismus- und Umweltvariablen, deren Funktion in der Aktivierung und speziellen Orientierung von Erleben und Verhalten besteht[1].
Lernmotivation bezeichnet die Strukturen und Prozesse, die das Zustandekommen und die Effekte des Lernens erklären. Nach Krapp unterteilt sich die Lernmotivation in fünf Forschungsperspektiven: die eigenschaftstheoretische, lerntheoretische, kognitive, die am Konzept der Selbstbestimmung orientierte und die interessensthematische Perspektive. Die eigenschaftstheoretische Perspektive erklärt die Lernmotivation durch Persönlichkeitseigenschaften. Die lerntheoretische durch äußeres Beeinflussen und Steuern und die kognitive als Folge von Kalkulationen.[2]
Im Idealfall versucht man die Schüler zu einem Flow-Erlebnis zu führen. Dabei erreicht die Person einen sehr motivierten Zustand. Man fühlt sich trotz hoher Anforderung optimal beansprucht, muss sich nicht willentlich konzentrieren und die Handlung wird als glatt und fließend erlebt. In der Schule versucht man stets Motivation zu erzeugen. Ein Flow-Erlebnis kann man z.B. durch attraktive Aufgabenstellungen mit persönlichem Bezug erreichen und indem man klare Rahmenbedingungen zur Vermittlung von Sicherheit und zur Orientierung vorgibt.[3]
3 Medien im Deutschunterricht
Im Deutschunterricht gelten Medien als „Aufhänger und Mittler für fachspezifische Themenbereiche“[4] und sind gleichzeitig auch Gegenstand des Unterrichts. Medien werden nach Schulmeister nach dem Grad der Interaktivität, den sie erlauben, unterschieden[5]. Im Folgenden gehen wir von den traditionellen Medien zu den modernen vor. Schulmeister unterscheidet mit Bezug auf Jaspers zwischen linearen Medien, Feedback-Medien sowie adaptiven und kommunikativen Medien. Er gibt an, dass Medien statisch oder dynamisch sein können. Texte, Zahlen und Graphiken sind dementsprechend statisch, während Animationen, Lautsprache, Musik und Videos hingegen, zu den dynamischen Medien gehören.[6]
Das wichtigste Medium im Deutschunterricht ist der Lehrer und seine Kreativität. Ein weiteres wichtiges traditionelles Medium, die Tafel, ist durch die Möglichkeit das Geschriebene abzuwischen, recht flexibel einsetzbar. Dazu gehört zum Beispiel auch die Magnettafel. Das Schulbuch zählt auch zu den traditionellen Medien. Es wird wegen seiner flexiblen Einsetzbarkeit nie als überholt gelten. Der Lehrer kann auch den OH-Projektor im Unterricht einsetzen, wobei sich im Fach Deutsch im Bereich der Grammatik z.B. ein Lückentext anbieten würde. Darüber hinaus bieten Bilder und Poster sowie Fotos oder Dias die Möglichkeit, den Unterricht anschaulicher zu gestalten. Bei einer Exkursion lässt sich beispielsweise ein Fotoapparat als Medium einsetzen, in dem man dort vorhandene Sehenswürdigkeiten oder Gegenstände, die mit dem Unterricht in Verbindung stehen fotografieren lässt. Ein klassisches Medium ist der Kassettenrekorder, durch den man z.B. von Autoren vorgetragene Texte oder Interviews präsentieren kann.
Der Fernseher in Verbindung mit dem Videorekorder bzw. DVD-Player gehört zu den neueren einsetzbaren Medien. Hier würde sich ein themenspezifischer Videodreh oder dergleichen anbieten, was man mit Gruppenarbeit verbinden könnte. Ein weiteres neues Medium ist der Computer, zu dem mittlerweile auch die Internet- und Emailnutzung gehört. Hier würde sich beispielsweise ein Vergleich zwischen einer E-mail und einem klassischen Brief anbieten. Im Internet können die Lerner eigenständig recherchieren oder das Verfassen von Texten per Tastatur üben. Dadurch bereiten sie sich auf künftige Anforderungen, wie beispielsweise das Schreiben einer Bewerbung vor. Eine solche Vorbereitung ist mit Sicherheit in jedem Unterricht sinnvoll, da der Umgang mit dem Computer heutzutage in fast jedem Beruf erwartet wird. Durch den Computer sind weitere Medien, wie z.B. Lernsoftwares CD-und Roms einsetzbar.
Die Lernsoftware wurde einerseits als Hilfestellung für den Lehrer im Hinblick auf die Unterrichtsplanung oder die Entwicklung von Klassenarbeiten konzipiert, andererseits auch als unterrichtsbegleitendes Lernmedium für den Schüler. Hier gibt es im Deutschunterricht z.B. Grammatiksoftwares sowie digitale Nachschlagewerke. Zu den neueren Medien gehört auch die Power-Point-Präsentation mit dem Beamer, die vielfach z.B. bei Referaten verwendbar ist, aber auch den Lehrervortrag anschaulicher macht und sich dazu flexibel einsetzen lässt. Erwähnenswert wäre auch noch der Laserpointer, mit dem man den Schülern z. B. auf Landkarten präzise Städte zeigen kann.
Abschließend ist festzuhalten, dass der Lehrer die Medien abwechslungsreich einsetzen sollte, damit keine Eintönigkeit entsteht und alle Lerntypen erreicht werden. Ferner sind stets Alternativen einzuplanen, falls ein Medium aus technischen Gründen versagen sollte. Man muss traditionelle wie neuere Medien gleichermaßen berücksichtigen, denn das Schulbuch ist für den Schüler schon allein aus praktischen und finanziellen Gründen wesentlich einfacher und flexibler zu konsultieren als ein Computer, der trotzdem auch erhebliche Vorteile bietet.
Im nächsten Abschnitt gehen wir auf das Medium Internet genauer ein, weil diesbezüglich es so vielseitig und daher umstritten ist.
3.1 Internet im Deutschunterricht
Das Internet ist nach Bayer aus kommunikativer und medialer Perspektive sehr komplex: „Es umfasst und transportiert nahezu alle anderen bekannten Medien und Kommunikationsformen wie Brief, Telefon, Fax, Rundfunk, Fernsehen, Audio und Video und deren multimediale Verknüpfungen.“[7] Bayer schildert in „Thesen zum Verhältnis von Deutschunterricht und Internet“ die Vor- und Nachteile der Netzkommunikation allgemein und geht anschließend auf die Chancen und Risiken für den Deutschunterricht ein. Zu den Chancen zählt er beispielsweise den raschen Zugriff auf literarische Texte und Sekundärliteratur. Darüber hinaus können beispielsweise Hypertexte des WWW wie Emails, Newsgroups und Chats im Unterricht behandelt werden und kritisch mit traditionellen Kommunikationsformen verglichen werden. Problematisch ist die Überfülle belangloser und schlecht strukturierter Informationen und die Tatsache, dass man durch Werbelinks zum ziellosen Surfen verführt wird. Deshalb muss im Deutschunterricht ein verantwortlicher Umgang mit dem Internet vermittelt werden. Bayer betont auch, dass die Ausstattungen der Schulen mit Computern noch unzureichend sind, dass erhebliche Kosten entstehen und dass Lehrer und Schüler noch nicht über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit dem Computer verfügen. Darüber hinaus beansprucht die Arbeit mit dem Computer viel Zeit, wenn z.B. technische Störungen auftreten. Unter den Lehrern gibt es Technikkritiker und Technikbegeisterte, wobei Bayer vor beiden polaren Positionen warnt. In Zukunft wird es im Deutschunterricht in jedem Fall um die Integration dieses Mediums in einen neuen Deutschunterricht gehen: „Ziele des Deutschunterrichts wären dann nicht mehr nur sprachliche und literarische Kompetenzen, sondern eine umfassende Fähigkeit zum Kommunikationsdesign, etwa zur Entwicklung von audio-visuellen Präsentationen, Multimedia und Netzdarstellungen.“[8] Durch den Einsatz des Internets ist eine Verringerung der traditionellen Bedeutung der Literatur zu erwarten. Schule und Hochschule müssen den schnellen Wandel der neuen Medien aufmerksamer zur Kenntnis nehmen, um angemessener reagieren zu können. Es ist anzustreben, dass die Schüler neuere Medien nicht als Ersatz für Bücher betrachten, sondern als eine parallel nutzbare Alternative und Ergänzung. Medienkompetenz im zukünftigen Deutschunterricht bedeutet: Souveränität sowohl gegenüber der Technik als auch gegenüber der Informationsfülle gewinnen, kritische Urteilsfähigkeit ausbilden und kreativ Verwendbares von Belanglosem unterscheiden können.[9] Bisher gibt es noch keine Schulbücher, die den Einsatz neuer Medien im Deutschunterricht konsequent berücksichtigen und keine ausgearbeitete Internet-Didaktik für den Deutschunterricht, sondern nur einzelne Beiträge, Erfahrungen und Projekte.[10]
[...]
[1] Vgl. Krapp, 1993: 189.
[2] Vgl. ebd.: 191-196.
[3] Vgl. Rheinberg, 2004: 154-163.
[4] Eschenauer, 1989: 124.
[5] Vgl. Schulmeister, 1997: 29.
[6] Vgl. ebd., 29.
[7] Bayer, 2000: 11.
[8] Ebd.: 20.
[9] http://www.linse.uni-essen.de/linse/publikationen/schule_netz.html, 24.8.06.
[10] Ebd.
- Arbeit zitieren
- Angelina Kalden (Autor:in), Julia Kirst (Autor:in), 2006, Deutschunterricht - Motivation - Medien - Methoden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75521
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