Die Ära McCarthy war eine Epoche in der neueren U.S.- amerikanischen Geschichte, welche stärker im gesellschaftlichen Gedächtnis dieses Landes verankert geblieben ist, als kaum eine andere Epoche davor oder danach. In Zahlen und Fakten ausgedrückt, fällt diese Staatskrise, die kaum als solche bezeichnet werden kann, in ihrer Vehemenz deutlich hinter vergleichbare Krisen andere Systeme zurück. Aber gerade weil die vor über zweihundert Jahren verabschiedete Verfassung der U.S.A. eine der ersten gewesen ist, die in Zeiten des zusammenbrechenden Absolutismus die elementarsten Menschenrechte zu ihrem Hauptinhalt machte und die U.S.A. damit bis heute zum gelobten Land für viele politisch Verfolgte wurde, gewinnt diese Problematik eine andere Qualität.
Die Verfolgung der amerikanischen Kommunisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit ihrem Höhepunkt in den 50er Jahren, hatte ihre Wurzeln in einer Massenhysterie gleichenden Angst vor der kommunistischen Revolution im eigenen Landes. Es galt die Werte der eigenen liberal-demokratischen Gesellschaft, gegen sich im Lande befindliche subversive Kräfte aufrecht zu erhalten und zu verteidigen. Der Kommunist war der stärkste innere Feind dieser Zeit, der unter Verdacht stand, mit dem stärksten äußeren Feind in Verbindung zu stehen und von ihm kontrolliert zu werden. Dass die zu schützenden Menschenrechte und Werte im Kampf gegen dessen vermeintliche Feinde selbst grob verletzt wurden, spiegelt den zentralen Gewissenskonflikt dieser Zeit wieder. In dieser Arbeit soll geklärt werden, wer genau dieser Feind gewesen ist, was ihn auszeichnete und wer ihn dazu machte.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- DER ANTI-KOMMUNISMUS IN DEN U.S.A.
- ANTIKOMMUNISMUS IN DER ÄRA MCCARTHY
- Demokraten vs. Republikaner
- Die Nachkriegszeit in den U.S.A. – Eine Rückkehr zu alten Werten
- Joseph McCarthy – Medienstar und Großinquisitor
- FEINDBILDER IN DER THEORIE
- Der „Fremde“ und der „Andere“
- Das politische Feindbild
- DIE BESTIMMUNG DES FEINDBILDS DES KOMMUNISTEN
- FAZIT
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Entstehung und Ausformung des antikommunistischen Feindbildes in den USA während der McCarthy-Ära zu analysieren und mithilfe theoretischer Konzepte zu erklären. Dabei wird untersucht, wie dieses Feindbild aus historischen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen hervorging und welche Merkmale es aufweist.
- Die Entstehung des Antikommunismus in den USA
- Die Rolle von Joseph McCarthy und der „McCarthy-Ära“
- Die theoretische Analyse des Feindbildes
- Die spezifischen Merkmale des antikommunistischen Feindbildes in den USA
- Der Vergleich mit anderen Feindbildern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt den theoretischen Rahmen der Arbeit fest und stellt die Bedeutung der Feindbildanalyse dar. Es wird die Notwendigkeit einer adäquaten Theorie für die Analyse des Antikommunismus in den USA hervorgehoben und die Herausforderung der unzureichenden Definition des Freund-Feind-Begriffs in der wissenschaftlichen Literatur angesprochen.
Das zweite Kapitel beleuchtet den Antikommunismus in den USA und seine historischen Wurzeln. Dabei wird die Entwicklung des Antikommunismus über einen Zeitraum von 50 Jahren thematisiert und auf die gesellschaftlichen, politischen und historischen Faktoren eingegangen, die die Form, Ursachen und Wirkungen des Antikommunismus beeinflusst haben.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die McCarthy-Ära, die als Höhepunkt der Kommunistenverfolgung in den USA gilt. In diesem Kapitel werden die politischen Kontroversen zwischen Demokraten und Republikanern, die Rückkehr zu traditionellen Werten in der Nachkriegszeit und die Rolle von Joseph McCarthy als Medienstar und „Großinquisitor“ analysiert.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der theoretischen Analyse von Feindbildern. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition des „Fremden“, des „Anderen“ und des politischen Feindbildes vorgestellt und diskutiert.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Bestimmung des Feindbildes des Kommunisten in den USA. Es wird untersucht, wie dieses Feindbild aus den theoretischen Konzepten des „Fremden“, des „Anderen“ und des politischen Feindbildes abgeleitet werden kann und welche spezifischen Merkmale es aufweist.
Schlüsselwörter
Antikommunismus, Feindbild, McCarthy-Ära, USA, „Fremde“, „Andere“, politische Feindbilder, Kommunismus, Nachkriegszeit, Medien, Ideologie, Propaganda, Verfolgung, Menschenrechte, Freiheit, Demokratie.
- Citar trabajo
- BA Christian Wenske (Autor), 2007, "Red Scare" und "McCarthyism" - Eine Feindbildanalyse des Antikommunismus in den U.S.A., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75381