Als Ende der 80er Jahre das Verfahren der Digitalisierung entdeckt wurde, schien ein neues Zeitalter der Medien-Kommunikation erreicht. Durch die Übertragung einer möglichst geringen Datenmenge gelang es, weitaus größere Kapazitäten bereitzustellen als es im konventionellen, analogen Verfahren der Fall gewesen war. Enorme Zuwächse in der Programmanzahl wurden auf einen Schlag in Hörfunk und Fernsehen möglich. Rückkanäle sollten zudem aus dem passiven TV-Konsumenten einen aktiven und gar interaktiven Rezipienten machen; digitale Videotheken und virtuelle Klassenzimmer wurden in Aussicht gestellt.
Nicht nur europaweit war man sich einig, gemeinsam in ein digitales Zeitalter aufbrechen zu wollen. Entsprechende Maßnahmen wurden ergriffen – mit unterschiedlichen Erfolgen. In Frankreich und Großbritannien hat sich das digitale Fernsehen inzwischen durchgesetzt, in den USA strebt man gar eine völlige Abschaltung analoger Signale bis 2006 an.
In Deutschland soll dieser Switch Off bis zum Jahre 2010 erfolgen, doch der Weg dorthin hat sich als ein äußerst steiniger erwiesen. Leo Kirch führte das digitale Fernsehen als erster auf dem deutschen Markt ein und scheiterte. Es folgten lange Auseinandersetzungen über Decoder-Standards; außerdem sind die technischen Infrastrukturen insbesondere im Kabelnetzbereich bis heute nicht ausreichend aufgerüstet worden. Man beschloss, das „Überallfernsehen“ zunächst terrestrisch zu verbreiten und setzte vor allem im ersten Halbjahr 2004 dieses Vorhaben in die Tat um.
Spätestens an dieser Stelle, als sich viele Rezipienten scheinbar plötzlich zum Kauf eines entsprechenden Empfangsgerätes genötigt fühlten, zeigte sich ein Kommunikationsproblem. Zwar hat es vor allem seitens der Politik verschiedene Kampagnen zur Aufklärung über die neue Technologie gegeben. Noch immer zeigen aber Teile der Bevölkerung nicht nur geringe Akzeptanz gegenüber diesem Fortschritt, sondern sind auch schlichtweg nicht ausreichend informiert. Dass an dieser Stelle das größte Versäumnis bei der Einführung digitalen Fernsehens in Deutschland liegt, soll diese Arbeit herausstellen.
Es werden Antworten gesucht auf die Frage, warum digitales Fernsehen im Deutschland des Jahres 2004 noch ein Schattendasein führt und warum es sich im Ausland bereits etabliert hat. Weshalb zeigen sich die Bürger so desinteressiert an der unbestritten vorteilhaften neuen Technologie und wem sind in dieser Hinsicht welche Versäumnisse zu unterstellen?
Inhaltsverzeichnis
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
2 DEFINITION DIGITALES FERNSEHEN
3 DIE DIGITALE TECHNIK
3.1 TECHNISCHE DIENSTLEISTUNGEN
3.2 VORTEILE UND MÖGLICHKEITEN
3.3 ANGEBOTS- UND VERMARKTUNGSFORMEN
3.4 ZUSAMMENFASSUNG
4 DIGITALES FERNSEHEN IM AUSLAND
4.1 KOLLEKTIVE WEGBEREITUNG
4.2 RAHMENBEDINGUNGEN
4.3 VERMARKTUNG UND VERBREITUNG
4.4 FALLBEISPIELE
4.4.1 USA
4.4.2 FRANKREICH
4.4.3 GROßBRITANNIEN
4.5 MEDIENPOLITISCHE STRATEGIEN
4.6 ZUSAMMENFASSUNG
5 DIGITALES FERNSEHEN IN DEUTSCHLAND
5.1 ANFÄNGE UND WEGBEREITUNG
5.2 RAHMENBEDINGUNGEN
5.3 PROBLEMFELDER
5.3.1 MARKTSTRUKTUREN
5.3.2 MEDIENPOLITISCHE PROBLEME
5.3.3 SONSTIGE
5.4 KONSUMENTENINTERESSE
5.5 AKTUELLE VERBREITUNG
5.6 ZUSAMMENFASSUNG
6 KOMMUNIKATION ÜBER DIGITALES FERNSEHEN IN DEUTSCHLAND
6.1 AKTEURE UND INTERESSENGRUPPEN
6.1.1 REZIPIENTEN
6.1.1.1 Gesellschaftliche Entwicklungen
6.1.1.2 Interessen und Handlungsfähigkeit
6.1.1.3 Zugangsprobleme
6.1.2 PROGRAMMVERANSTALTER UND MEDIENWIRTSCHAFT
6.1.2.1 Interessenkonflikte
6.1.2.2 Handlungsfähigkeit und Strategien
6.1.2.3 Fehler und Versäumnisse
6.1.3 DIE ROLLE DER POLITIK
6.1.3.1 Möglichkeiten staatlichen Handelns
6.1.3.2 Aktivitäten und Initiativen
6.1.3.3 Probleme und Versäumnisse
6.1.4 SONSTIGE AKTEURE UND INITIATIVEN
6.2 ZUSAMMENFASSUNG KOMMUNIKATIONSPROZESSE
6.3 INTERNATIONALER VERGLEICH
6.4 DIE IDEALE KOMMUNIKATION
7 FAZIT
GLOSSAR
QUELLENVERZEICHNIS
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Digitales Fernsehen - Schematische Darstellung
Abbildung 2: Westeuropäischer Fernsehmarkt 1998 -
Abbildung 3: Penetration Digitalfernsehen in Europa (TV-Haushalte in Mio.)
Abbildung 4: Entwicklung des Digitalisierungsgrades in Deutschland
Abbildung 5: Abonnenten digitaler Kabeldienste (in Tausend)
Abbildung 6: Ungestützte und gestützte Erinnerung an Kommunikations- maßnahmen zum DVB-Projekt Berlin/Potsdam (in Prozent)
Abbildung 7: Ausschlaggebende Gründe für den Wechsel zu DVB-T (in Prozent)
1 Einleitung und Problemstellung
Deutschland im Jahre 2010: Eine Familie sitzt abends vor der TV-Station und sucht sich über den Bildschirm-Katalog zur gemeinsamen Abendunterhaltung eine Komödie aus. Dazu wird über das Fernsehkabel eine Pizza bestellt und per Kreditkarte bezahlt - direkt vom Wohnzimmer aus.
So oder so ähnlich war uns die Zukunft, in der sich mediale Dienste bündeln und der Computer und der Fernseher miteinander verschmelzen, schon vor Jahren vorausgesagt worden. Und so oder so ähnlich gestaltet sich bereits heute in vielen amerikanischen und britischen Haushalten mancher Familienabend. Interaktivität ist ein Schlagwort, das für die Telekommunikation von heute und vor allem von morgen steht. Und in der Tat kristallisiert sich die Telekommunikation immer mehr als eine zukunftsweisende Schlüsselbranche heraus. In der neuen Informations- und Unterhaltungsgesellschaft, in der Urlaubsfotos übers Mobiltelefon verschickt und Spielfilme vor dem Kinostart aus dem Internet geladen werden können, scheint nichts so kurzlebig zu sein wie eine neue Technologie. Als Ende der 80er Jahre das Verfahren der Digitalisierung entdeckt wurde, schien ein neues Zeitalter der Medien-Kommunikation erreicht.1 Durch die Übertragung einer möglichst geringen Datenmenge gelang es, weitaus größere Kapazitäten bereitzustellen als es im konventionellen, analogen Verfahren der Fall gewesen war. Enorme Zuwächse in der Programmanzahl wurden auf einen Schlag in Hörfunk und Fernsehen möglich. Rückkanäle sollten zudem aus dem passiven TV- Konsumenten einen aktiven und gar interaktiven Rezipienten machen; digitale Videotheken und virtuelle Klassenzimmer wurden in Aussicht gestellt. Nicht nur europaweit war man sich einig, gemeinsam in ein digitales Zeitalter aufbrechen zu wollen. Entsprechende Maßnahmen wurden ergriffen - mit unterschiedlichen Erfolgen. In Frankreich und Großbritannien hat sich das digitale Fernsehen inzwischen durchgesetzt, in den USA strebt man gar eine völlige Abschaltung analoger Signale bis 2006 an.
In Deutschland soll dieser Switch Off bis zum Jahre 2010 erfolgen, doch der Weg dorthin hat sich als ein äußerst steiniger erwiesen. Leo Kirch führte das digitale Fernsehen als erster auf dem deutschen Markt ein und scheiterte. Es folgten lange Auseinandersetzungen über Decoder-Standards; außerdem sind die technischen Infrastrukturen insbesondere im Kabelnetzbereich bis heute nicht ausreichend aufgerüstet worden. Man beschloss, das „Überallfernsehen“ zunächst terrestrisch zu verbreiten und setzte vor allem im ersten Halbjahr 2004 dieses Vorhaben in die Tat um.
Spätestens an dieser Stelle, als sich viele Rezipienten scheinbar plötzlich zum Kauf eines entsprechenden Empfangsgerätes genötigt fühlten, zeigte sich ein Kommunikationsproblem. Zwar hat es vor allem seitens der Politik verschiedene Kampagnen zur Aufklärung über die neue Technologie gegeben. Noch immer zeigen aber Teile der Bevölkerung nicht nur geringe Akzeptanz gegenüber diesem Fortschritt, sondern sind auch schlichtweg nicht ausreichend informiert. Dass an dieser Stelle das größte Versäumnis bei der Einführung digitalen Fernsehens in Deutschland liegt, soll diese Arbeit herausstellen.
Es werden Antworten gesucht auf die Frage, warum digitales Fernsehen im Deutschland des Jahres 2004 noch ein Schattendasein führt und warum es sich im Ausland bereits etabliert hat. Weshalb zeigen sich die Bürger so desinteressiert an der unbestritten vorteilhaften neuen Technologie und wem sind in dieser Hinsicht welche Versäumnisse zu unterstellen?
Um die ganze Dimension des Umstellungsprozesses greifbar zu machen, widmet sich diese Arbeit zunächst dem Wesen des digitalen Fernsehens. Nach einer kurzen Definition in Kapitel zwei werden im dritten Abschnitt die grundlegenden Elemente der Digitalisierung sowie die Unterschiede gegenüber der analogen Technik erläutert. Vorgestellt werden die wichtigsten technischen Dienstleistungen, die auf jedem Fernsehmarkt erbracht werden müssen. Zudem werden die Vorteile herausgestellt, die sich sowohl für die Veranstalter als auch für die Rezipienten ergeben. Hier soll deutlich gemacht werden, wie sehr sich ein Fernsehmarkt durch die Umstellung von analoger auf digitale Signalübertragung verändern kann.
Kapitel vier untersucht, inwiefern die allgemeinen Erkenntnisse im Ausland umgesetzt wurden. Dabei wird deutlich, dass trotz teilweise sehr unterschiedlicher Rahmenbedingungen nahezu jedes Land den Prozess der Digitalisierung eingeleitet hat oder dies zumindest vorhat. Um konkrete Aufschlüsse für den deutschen Markt zu gewinnen, werden die Anstrengungen in den USA, Frankreich und Großbritannien genauer untersucht. Analysiert wird, wie digitales Fernsehen eingeführt wurde und welchen Zuspruch es inzwischen erfährt bzw. wie erfolgreich es ist.
Die Strukturen in Deutschland werden in Kapitel fünf untersucht. Skizziert wird zunächst die Geschichte des Digitalfernsehens in Deutschland mit all den Problemen, die es bislang mit sich brachte. Die spezifisch deutschen Rahmenbedingungen treten hier mit Wissen der Strukturen im Ausland deutlich zutage. Das Kapitel schließt mit einem Blick auf den aktuellen Stand der Digitaleinführung und in Deutschland.
Abschnitt sechs beschäftigt sich mit den Kommunikationsprozessen um digitales Fernsehen in Deutschland. Untersucht werden die wesentlichen Akteure dieser Kommunikation und ihr jeweiliger Anteil an der geringen Akzeptanz in der Bevölkerung. Dafür wird zunächst das Publikum vorgestellt, um dann die Anstrengungen der Medienwirtschaft und der Politik herauszustellen, das Produkt digitales Fernsehen dieser Zielgruppe nahe zu bringen. Es soll deutlich werden, welche Versäumnisse den einzelnen Beteiligten im Kommunikationsprozess vorgeworfen werden können. Abschließend wird dazu erneut ein internationaler Vergleich bemüht, um dann ein konkretes Bild einer idealen Kommunikation zeichnen zu können. Kapitel sieben fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen. Wegen der Aktualität des Themas wurden in erster Linie Bücher und Fachzeitschriften verwendet, die nach 2001 erschienen sind. Darüber hinaus wurden verstärkt Internetdatenbanken als Quellen herangezogen.
Um den Einstieg in den Technikteil zu erleichtern, beginnt die Arbeit mit einer allgemeinen Begriffsbestimmung.
2 Definition Digitales Fernsehen
Der Begriff digital hat seinen Ursprung im lateinischen Ausdruck digitus (Finger, Ziffer) und bedeutet soviel wie abtasten. Erklären lässt sich das Wort am besten anhand seines Gegenbegriffs analog. Denn in der Tat werden analoge Signale in der Datenverarbeitung in regelmäßigen Abständen abgetastet, und der bei jeder Abtastung resultierende Signalwert wird je nach Helligkeitswert in eine Zeichenfolge bzw. in elektrische Impulse umgewandelt. Nach der Übertragung werden diese im Fernsehgerät wieder zurückgewandelt und auf dem Bildschirm zeilenweise abgebildet, wodurch das Bild entsteht.2 So funktioniert analoge Fernsehsignalübertragung.
Digitalisierung dagegen beschreibt eine Vereinheitlichung der technischen Sprache. Im digitalen Verfahren werden die Signale, wie etwa Fernsehbilder, nicht mehr in Zeichen, sondern in so genannte binäre Codes, also die Zustände 1 und 0 umgerechnet. Dieses Verfahren ist schon seit Jahren Grundlage der Computersprache. Dabei ergeben sich technische Möglichkeiten, die unter anderem enorme Kapazitätsgewinne ermöglichen.
Digitalisiert wurde also lediglich der Übertragungsweg, nicht aber das Fernsehen an sich. Das erkannte auch der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma, als er in einem Interview erklärte: „Ein Joghurt, der auf einem Elektrokarren transportiert wird, wird ja auch kein elektrischer Joghurt.“3
3 Die digitale Technik
Ein analoges Programm legt einen relativ kurzen Weg zurück, bevor es vom Studio des Veranstalters auf den Bildschirm des Zuschauers gelangt. „Es wird zunächst in analoger Form produziert, dann direkt vom Veranstalter ausgestrahlt und schließlich vom Endgerät des Rezipienten bzw. von einer Kabel- oder Satellitenkopfstation unmittelbar empfangen.“4 Digitales Fernsehen hingegen ist trotz der reduzierten Datenmenge in der Bandbreite seiner Produktion aufwändiger. Dabei fällt nicht nur die eigentliche Digitalisierung ins Gewicht, sondern auch die Bereitstellung eines Navigators, der es dem Zuschauer erleichtern soll, mit dem deutlich größeren Programmspektrum zurechtzukommen. Zudem wird digitales Fernsehen nicht selten als Pay-TV, also nur gegen Entgelt angeboten. Das erfordert die Entwicklung einer Verschlüsselungstechnik und damit auch die Möglichkeit eines Abrechnungssystems.
Im Vergleich zur analogen Technik wird beim digitalen Fernsehen die Dienstleistungskette vom Veranstalter zum Empfänger deutlich länger. Das folgende Kapitel zeichnet den Weg vom analogen Ursprungs- zum digitalen Endsignal nach und stellt die wesentlichen Elemente der Vermarktung vor.
3.1 Technische Dienstleistungen
Die analoge Datenübertragung ermöglichte bisher eine Trennung der Sektoren Telekommunikation und Rundfunk. Im Gegensatz dazu gilt die Digitalisierung als ein symbolisches Schlagwort für eine Entwicklung, die man Konvergenz nennt: Bislang getrennte Technologien wachsen zusammen.
In diesem Sinne werden in der digitalen Technik einheitliche Übertragungsformen für die Abwicklung sämtlicher Telekommunikationsdienste verwendet. Alle Arten von Informationen (Texte, Grafiken, Bilder, Töne) werden im so genannten Signalbearbeitungsprozess auf das binäre Format übertragen; sie werden auf zwei Werte (1 und 0) reduziert. So findet eine Bündelung zu „Datencontainern“ statt, die dann digital verbreitet werden (vgl. Abbildung 1).
Abbildung 1 : Digitales Fernsehen - Schematische Darstellung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Schrape 1995, S.10.
Die zu übertragende Datenmenge wird dabei im Verhältnis zum analogen Verfahren deutlich reduziert, „indem aus dem gesamten Datenstrom nur diejenigen Anteile herausgefiltert werden, die der Mensch aufgrund seiner psychoakustischen und psychooptischen Voraussetzungen erkennen und verarbeiten kann.“5 Konkret bedeutet das, dass etwa Geräusche, die außerhalb der Hörfrequenz liegen, nicht übertragen werden. Zudem werden bei Bewegtbildern die konstanten Bildpunkte, die sich bei der Einzelbildübertragung nicht verändern, weggelassen. Der Datenstrom wird somit ausgedünnt, ohne dass für die menschliche Wahrnehmung relevante Informationen verloren gehen.6 Durch dieses Verfahren entsteht ein derart großer Kapazitätsgewinn, dass in einem TV-Kanal, statt bisher einem analogen Programm, je nach Bildqualität sechs bis zehn digitale Programme übertragen werden können.7
Sofern der Anbieter sein Programm codieren möchte, kann er anhand der Conditional Access (CA)-Technik entsprechende Daten in den Signalstrom einstreuen (vgl. Abbildung 1). Die Entschlüsselungscodes werden dann mittels eines Chips, der in das Empfangsgerät geschoben wird, an den Endkunden weitergegeben.8 Außerdem beschreibt der Begriff Conditional Access Dienstleistungen beim digitalen Fernsehen wie etwa die Bearbeitung von Abonnement-Wünschen oder die individuelle Abrechnung. Denn „anders als im werbefinanzierten Fernsehen bedarf es im digitalen Bezahlfernsehen einer speziellen Kundenbeziehung zwischen Programmanbieter und Rezipienten. Für die Etablierung digitaler Pay-TV-Sender spielen diese administrativen Dienstleistungen eine nicht unerhebliche Rolle.“9 Insofern setzt jede Form von Pay-TV ein Conditional Access-System voraus.
Die zu erwartende Programmfülle erfordert die Bereitstellung eines Navigators. Dafür sammelt der Betreiber einzelne Programmdaten wie die Ablaufpläne, aber auch redaktionelle Hintergrundinformationen, und übermittelt diese als Teil des Datencontainers an das Endgerät. Die Empfangssoftware lässt dann auf dem Bildschirm ein Menü erscheinen, das dem althergebrachten Teletext ähnelt.10 Für den Veranstalter ist dieser Elektronische Programmführer (EPG) eine enorm wichtige Brücke, die er über die Programmflut hin zum Rezipienten schlägt, um ihn mit der neuen Technik vertraut zu machen und ihn dafür zu begeistern. „Der Zuschauer erlebt das digitale Fernsehen eher spielerisch und lernt intuitiv den Umgang mit den neuen Möglichkeiten (...).“11
Schließlich werden die verschiedenen Datenströme durch das so genannte Multiplex-Verfahren zu einem kontinuierlichen Transport-Datenstrom vereinigt und über die Verbreitungswege (insbesondere Kabel, Satellit und Terrestrik) zum Endkunden geleitet (vgl. Abbildung 1). Im Signalaufbereitungsprozess wird dort (bis auf die Datenreduktion) der Signalbearbeitungsprozess wieder rückwärts durchlaufen; der Rezipient muss das digitalisierte Multiplexsignal allerdings in ein analoges zurückverwandeln, solange sein TV-Gerät mit analoger Technik ausgestattet ist.12 Dafür benötigt er einen Decoder.
Das gängigste Empfangsgerät für digitales Fernsehen ist die Set-Top-Box, die aus drei wesentlichen Komponenten besteht. Zunächst verfügt sie über einen Empfänger, der die digitalen Signale in analoge zurückverwandelt. Der zweite Bestandteil ist die so genannte API-Schnittstelle (Application Programming Interface). „Diese Schnittstelle ist die Basis, auf der Anbieter ihre Zusatzdienste programmieren müssen, um sie auf der Set-Top-Box funktionsfähig anbieten zu können.“13 Beispiel eines solchen Zusatzdienstes ist der o.g. elektronische Programmführer (EPG). Schließlich muss die Box noch über ein Conditional Access-System verfügen, um die Möglichkeit des Empfangs verschlüsselter Programme bereitzustellen.
Abhängig von ihrer technischen Ausgestaltung sind Set-Top-Boxen in offene und geschlossene Systeme unterteilbar. Letztere verfügen lediglich über solche Hard- und Softwarekomponenten, die von einem Gerätehersteller für einen einzigen Veranstalter produziert werden. „Alle Bestandteile des Decoders sind dabei zu einem Verbundsystem verknüpft mit der Folge, daß das System auf die Bedürfnisse eines einzelnen Veranstalters zugeschnitten ist, aber nicht genügend Flexibilität aufweist, um auch die Bedürfnisse anderer Veranstalter abzudecken.“14 Universaldecoder mit offenen Systemen verfügen hingegen über ein so genanntes Common Interface (CI), das die Trennung von Hardware und CA-Modul und damit das Nebeneinander verschiedener Verschlüsselungstechniken ermöglicht. Die Standardisierung solcher offener Systeme hat in der Vergangenheit in Deutschland zu einem Kräfte zehrenden Streit geführt, der die Entwicklung der Decodertechnik zutiefst erschwerte (siehe Kapitel 5.3.1).
Merkmal für die Hochwertigkeit einer Set-Top-Box ist außerdem die Speicherkapazität. Die Bandbreite reicht von einfachen „Zapping“-Boxen, die ohne jegliche Zusatzdienste auskommen und vor allem im Satellitenempfang Einsatz finden, bis zu Set-Top-Boxen, die „zusätzlich eine Festplatte beinhalten, mit der TV-Sendungen aufgezeichnet und später oder sogar während der laufenden Sendung verlustfrei wiedergegeben werden können.“15
3.2 Vorteile und Möglichkeiten
Die digitale Technik ist kein Feld von einzelnen Meinungen und Überzeugungen; die Vorteile für alle Beteiligten sind offenkundig. Die Datenübertragung erfolgt präziser, schneller und deutlich weniger störanfällig. Die Vereinheitlichung der technischen Sprache führt zu einer effizienteren Nutzung der verfügbaren Übertragungskapazitäten und öffnet alternative Übertragungswege. Bisher getrennte Medien wachsen zusammen. „Das Fernsehen konvergiert in vielen Endgeräten mit der Telekommunikation und dem PC zum so genannten Multimedia-Terminal (...).“16
Im Bereich des Fernsehens eröffnen sich viele technische Möglichkeiten. Der Rezipient hat bei gezielten zeitversetzten Wiederholungen einzelner Sendungen die Möglichkeit, seine individuellen Nutzungszeiten zu entfalten und kann zwischen verschiedenen Kameraeinstellungen (z.B. beim Sport) oder gar unterschiedlichen Handlungsverläufen (etwa bei Spielfilmen) wählen.17
Der Zuschauer wird so zum eigenen Programmdirektor. An dieser Stelle, da er in irgendeiner Form Einfluss nimmt oder auf das Gesehene reagiert, ist zwischen digitalem und interaktivem Fernsehen zu unterscheiden. Letzteres ist als Fortentwicklung und Zusatzdienst der Digitalisierung zu verstehen und gleichzeitig davon zu unterscheiden. „Interaktives Fernsehen kann als Ergebnis eines Konvergenzprozesses zwischen Fernsehen und neuen interaktiven Technologien gesehen werden.“18
Interaktivität ist der größte Mehrwert, den das digitale Fernsehen zu leisten imstande ist. In der Geschichte des Fernsehens hat es durchaus bereits Versuche gegeben, interaktive Dienste anzubieten, die heute auch nicht mehr wegzudenken sind. „Beispiele hierfür sind telefonische Abstimmungen über TED (Teledialog)- Systeme in Unterhaltungsshows und Hitparaden sowie Spielshows, in denen Zuschauer über Richtungskommandos den Spielverlauf beeinflussen können.“19 Interaktivität im Zeichen der digitalen Technologie allerdings hat eine andere Qualität. Sie erstreckt sich über alle denkbaren Nutzungsmöglichkeiten und ähnelt dabei immer mehr der heutigen Computertechnologie, insbesondere dem Internet. „Abrufbar werden Daten, Informationen und Computersoftware, der schnelle, flexible Zugriff auf Datenbanken und Nachschlagewerke, die Erledigung von Bankgeschäften, Bestellungen von Pizza bis Theaterkarten oder Flugreservierungen werden via Fernbedienung von zuhause aus möglich.“20
Zudem hat der Nutzer den (vermeintlichen) Vorteil der enormen und schier unbegrenzten Programmfülle. Es können Spartenprogramme gesendet werden, die sich an kleinste Minderheiten der Bevölkerung richten, wie etwa ein Angler- und Jägerkanal oder ein Handarbeitensender, ohne dass die traditionellen Vollprogramme aber zu senden aufhören würden.
Auf eine Formel gebracht lautet der Zweck des digitalen Fernsehens: Reduktion der Produktionskosten und Angebotsvervielfachung. Und in der Tat: „Mit der Digitalisierung der Programmdistribution kann die Energieversorgung der Sender um 98 Prozent reduziert werden.“21 So entsteht Platz für neue Vertriebsformen, für die im analogen Übertragungsbereich keine Kapazitäten zur Verfügung standen.
3.3 Angebots- und Vermarktungsformen
Zum größten Teil werden digitale Fernsehprogramme in gebündelter Form, also in Programmpaketen (Bouquets) vermarktet. Der Grund dafür ist, dass die einzelnen Programme lediglich individuellen Interessen dienen sollen und nicht den Charakter eines Vollprogramms haben. Man verabschiedet sich damit endgültig von der Vorstellung, dass der Nutzer sich von einem einzigen Vollprogramm vom Morgenmagazin über das Nachmittags- bis ins Abendprogramm leiten lässt. Im Anbieten vielseitiger Bouquets hält sich der Programmveranstalter so die Möglichkeit offen, der Interessenvielfalt des Zuschauers gerecht zu werden, ohne ihn unbedingt an einen anderen Sender zu verlieren. Das Bouquet kompensiert daher Nachteile des Vollprogramms.22
Allerdings muss ein Bouquet nicht ausschließlich Programme desselben Rundfunkveranstalters enthalten. Es kann durchaus auch aus Angeboten verschiedener Anbieter oder Senderfamilien zusammengestellt sein. Über die herkömmlichen Voll- und Spartenprogramme hinaus ist je nach Kapazität die Einrichtung von Zusatzkanälen, etwa für multiperspektive Sportübertragungen oder auch interaktive Dienste, möglich.23
Für viele dieser Angebote und auch für ganze Pakete muss der Kunde womöglich über die Set-Top-Box hinaus nichts zahlen. Veranstalter, die exklusive Sportveranstaltungen oder aktuelle Kinofilme anbieten, vermarkten ihr Angebot aber oft als Pay-TV. Für den Abonnenten fallen dann nicht nur die Kosten für die Umrüstung von der analogen auf die digitale Technik an, sondern auch die meist monatliche Mietgebühr zur Entschlüsselung des entsprechenden Programms. Inzwischen haben sich verschiedene Formen des Pay-TV entwickelt. Eine mögliche und gleichzeitig die am weitesten verbreitete Ausprägung ist das Pay-per-Channel. Hierbei entrichtet der Kunde einen pauschalen Betrag für die Freischaltung eines Programms oder eines Programmbouquets. Die tatsächliche Nutzung einzelner Bestandteile ist dabei irrelevant. Anders verhält es sich beim Pay-per-View. Bei dieser Form des Pay-TV wird dem Nutzer lediglich die Nutzung einer bestimmten Sendung, etwa eines Spielfilms, in Rechnung gestellt. Der Kunde teilt dem Programmveranstalter seinen Wunsch mit und lässt sich das Programm über die Smart-Card frei schalten.24
Ähnlich funktioniert eine modernere, Rückkanäle erfordernde Variante. Mit Video- on-Demand wird das individuelle und zeitunabhängige Abrufen von Fernsehinhalten bezeichnet. Auch dabei gibt es zwei Ausprägungen. Beim True- Video-on-Demand kann der Zuschauer die Filme von einem zentralen Server abrufen und in Echtzeit vor- und zurückspulen. Das Enhanced-Video-on-Demand, das eine Weiterentwicklung des oben beschriebenen Video-on-Demand darstellt, ermöglicht die Übertragung des gesamten angeforderten Programms auf einen Speicher, wobei der Zuschauer entscheiden kann, wie oft er das Programm ansehen und ob er es endgültig auf einem eigenen Speichermedium abspeichern möchte.25 Zuzüglich dieser klassischen Ausprägungen des Pay-TV fallen unter Umständen weitere Kosten an, etwa für kleinere Dienstleistungen (z.B. eine Buchungsgebühr) oder auch für das Herstellen einer Internetverbindung, sofern auf bestimmte interaktive Dienste zugegriffen wird.26 Solche „versteckten Kosten“ kommen gegebenenfalls auch auf Nutzer jener Bouquets zu, die offiziell als Free-TV deklariert sind.
Die Erfolgsaussichten solcher Bezahlmodelle und damit der Einnahmequellen für die Veranstalter sind international verschieden und nicht zuletzt von der Struktur der Fernsehlandschaft abhängig. Angesichts konstant sinkender Werbeerlöse auf dem europäischen Markt ist allerdings generell innovatives Denken gefordert. „Die jüngsten Einbrüche im Werbemarkt und die wirtschaftlichen Probleme der kommerziellen Sender zeigen die Wachstumsgrenzen auf und machen neue Finanzierungsmodelle notwendig.“27
Öffentlich-rechtliche Sender bestreiten auch im digitalen Zeitalter das Gros ihrer Einnahmen weiterhin über die Rundfunkgebühren. Bei privaten Veranstaltern ergeben sich zusätzlich zu sämtlichen Formen des Pay-TV sowie sonstigen Transaktionsgebühren verschiedene Möglichkeiten der Refinanzierung. Der klassische Werbespot wird im digitalen Fernsehen um die Möglichkeit angereichert, mit dem Zuschauer interaktiv in Kontakt zu treten, so zum Beispiel per E-Mail oder auch durch eine Buchung oder Reservierung seitens des Kunden. „Die Minimierung von Streuverlusten zur Erreichung der Zielgruppen stellen dabei entscheidende Vorteile dar.“28 Durch diesen direkten Kontakt oder auch durch sein Nutzungsverhalten beim Video-on-Demand gibt der Zuschauer seine Interessensgebiete Preis und eröffnet den Veranstaltern die Möglichkeit zur zielgerichteten Werbung. Entsprechende Unternehmen können dann etwa am Anfang und Ende einer bestimmten Sendung ihr Logo präsentieren - ein Modell, das schon aus der klassischen TV-Werbung bekannt ist. Eine weitere Konsequenz wäre das so genannte Placement. Hier können die Produkte virtuell ins Bild eingesetzt werden. Angedacht ist gar eine technische Weiterentwicklung, die es dem Zuschauer erlaubt, das Werbebanner zu berühren und weitere Informationen zu erhalten. „In Zukunft werden damit völlig neue Werbeformen möglich sein. Bei Schauspielern kann die Kleidung angeklickt werden, um direkt die Klamotten oder Schuhe zu bestellen.“29 Deutlich wird hier, dass digitales Fernsehen auch und vor allem für die Industrie gewinnbringend sein kann.
Die angekündigte digitale Revolution findet also nicht im inhaltlichen, sondern vielmehr im technischen Bereich statt, mit neuen Vertriebs- und Vermarktungswegen und der Vernetzung und Bildung neuer Allianzen durch Fernsehprogrammanbieter.30
3.4 Zusammenfassung
Bei der Digitalisierung wird die technische Sprache auf binäre Codes reduziert. Daraus resultieren enorme Kapazitätsgewinne, da von einem Bild auf das andere nur diejenigen Bildpunkte übertragen werden, die sich wahrnehmbar verändern. Vereinheitlicht werden nicht nur Bilder, sondern auch alle anderen Arten von Informationen wie Töne oder Grafiken. Diese werden alle zu einem Datenstrom gebündelt, der dann über die Wege Kabel, Satellit und Terrestrik zum Endkunden transportiert wird.
Dem Rezipienten entstehen durch eine Umstellung von analogem auf digitales Fernsehen zahlreiche Vorteile wie eine Programmvermehrung und das Angebot zusätzlicher Dienste. Langfristig wird die Möglichkeit der Interaktivität eine Rolle spielen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Einrichtung von Rückkanälen - ein Zustand, der momentan in den meisten Ländern noch in der Zukunft liegt. Möglich ist all dies den Veranstaltern aufgrund der immensen Kostenersparnis, die aus dem Datenreduktionsverfahren resultiert. Nichtsdestotrotz besteht der Bedarf nach innovativen Modellen zu Refinanzierung, zumal der europäische Werbemarkt seit Mitte der 90er Jahre als nahezu erschöpft gilt.31 Die Vermarktung eines Programms oder Programmpakets als Pay-TV ist daher nahe liegend. Da aber nicht jeder Fernsehmarkt strukturell dafür geeignet ist, werden auch andere Einnahmequellen wie interaktive Werbung oder verstärkte Transaktionsgebühren erschlossen.
Welche Wege international beschritten wurden und werden, und welche Entwicklung digitales Fernsehen bislang in Deutschland genommen hat, sollen die nachfolgenden Kapitel 4 und 5 erläutern.
4 Digitales Fernsehen im Ausland
Die Digitalisierung der TV-Landschaften ist weltweit und vor allem in Europa allgegenwärtig. Jüngstes Beispiel ist Irland, das im März 2004 das Lizensierungsverfahren für die terrestrische Übertragung digitalen Fernsehens eingeleitet hat. Spanien bereitet sich auf die Abschaltung analoger Signale bis Ende 2011 vor und hat kürzlich ein Internetforum eingerichtet, in dem sich verschiedene am Übergang beteiligte Interessengruppen austauschen sollen, um die Entwicklung voranzutreiben.32 Eiliger hat es Norwegen, das mit der stufenweisen Abschaltung und Umrüstung im Jahre 2006 starten möchte und den 1. Januar 2008 bereits als Stichtag zur vollständigen Abschaltung der analogen Rundfunkübertragung festgelegt hat.33 Außerdem verkündete China im August 2004, bis zum Jahr 2018 alle 380 Millionen Fernsehhaushalte des Landes auf digitalen Empfang umrüsten zu wollen.34
Es wird deutlich, dass die Durchführbarkeit der Umstellung in den jeweiligen Ländern von gewissen strukturellen Rahmenbedingungen abhängig ist. Dabei sind nicht nur die Größe des Landes und die daraus resultierende Offenheit des Fernsehmarktes relevant, sondern auch die Fragmentierung des Marktes sowie die Stellung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
In Europa verzeichnen bislang Frankreich und Großbritannien die höchste Penetration des digitalen Fernsehens. Weltweit haben allerdings die USA eine Pionierrolle bei der Einführung digitaler Fernsehsignale eingenommen; bereits 1994 wurde hier der erste digitale Sendebetrieb aufgenommen.
Allen Märkten gemein ist die Dominanz des Satelliten als Verbreitungsweg und Türöffner der digitalen Übertragung. Mehr als drei Viertel der digitalen TV- Haushalte in Europa empfangen ihre Fernsehsender derzeit über eine Parabolantenne.
Wegen der internationalen Stellung in diesem Sektor sollen die Vereinigten Staaten sowie Frankreich und Großbritannien als Fallbeispiele für die Einführung digitalen Fernsehens näher untersucht werden. Berücksichtigt werden dabei auch medienpolitische Strategien und die Kommunikation zwischen den einzelnen Interessengruppen.
4.1 Kollektive Wegbereitung
Im Zuge der politischen Annäherungen zur Europäischen Gemeinschaft (EG) kam es in den 60er Jahren auch in der Medienpolitik zu Rechtsangleichungen und gemeinsamen Richtlinien in Europa. Ausgangspunkt für eine kollektive europäische Medienpolitik war dann aber erst der grenzüberschreitende Rundfunk mit seinen neuen Verbreitungsmöglichkeiten Kabel und Satellit in den 80er Jahren. „Gleichzeitig brachen die europäischen Staaten die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkmonopole auf, schufen das duale System und verhalfen den neuen Technologien so zum Durchbruch.“35 Es wurde ein Medienmarkt geschaffen, der die Hindernisse für grenzüberschreitendes Fernsehen nach und nach hinter sich ließ. Insbesondere im Satellitenfernsehen wurde kulturpolitisches Potenzial erkannt, das dem Prozess der europäischen Integration förderlich werden sollte. Die 1989 vorgelegte (und 1997 sowie 2003 aktualisierte) Richtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“ ist bis heute die Grundlage für grenzüberschreitende Ausstrahlungen über Satellit und Kabel in Europa.36
Mit einer flächendeckenden digitalen Verbreitung von Fernsehsignalen in Europa beschäftigte man sich erstmals 1991. Die Technische Kommission der Europäischen Rundfunkanstalten (EBU) setzte eine Expertengruppe ein, die in Zusammenarbeit mit Entwicklungslabors und der unterhaltungselektronischen Industrie ein europäisches Entwicklungsprogramm für digitales Fernsehen ausarbeiten sollte. Anschließende Gespräche mit der Industrie, der EU und den einzelnen nationalen Administrationen führten zur Bildung der so genannten European Launching Group. „Es war das Ziel dieser noch sehr kleinen Gruppe - zu Beginn waren in ihr neben den Rundfunkanstalten aus Deutschland, England und Frankreich, die EBU, Unternehmen der Unterhaltungselektronik, die EU- Kommission und Administrationen aus Deutschland, England und Frankreich vertreten - eine Breite Basis für ein europäisches Entwicklungsprogramm zu schaffen.“37 Bereits 1993 waren dieser Gruppe über 80 Mitglieder diverser Bereiche aus ganz Europa beigetreten; und es war ein Kollektiv entstanden, das die gemeinsame Entwicklung und Verbreitung digitalen Fernsehens unter der Dachmarke Digital Video Broadcasting (DVB) in Europa zum Ziel hatte.
Inzwischen hat das DVB-Konsortium diverse Normen, vor allem in Bezug auf die Übertragungswege, verabschiedet und in marktreife Produkte umgesetzt, so dass im Jahre 2002 über 50 Millionen Menschen auf Basis von DVB digitale Fernsehsignale empfangen konnten.38 Eine besonders bedeutende Norm wurde 2000 verabschiedet und ist unter dem Begriff Multimedia Home Platform (MHP) bekannt geworden. MHP betrifft die Middleware im Empfangsgerät und soll dem Nutzer Geräte- und Hersteller übergreifend einen technisch offenen Zugang zu den unterschiedlichen Multimedia- und Zusatzangeboten garantieren. „Es sichert damit die Existenz eines freien Kaufmarkts für digitale Endgeräte, ein Merkmal wie wir es von der analogen Fernsehwelt her kennen und wie es Grundvoraussetzung für den Erhalt eines offenen Medienmarkts auch im digitalen Zeitalter ist.“39
Nachdrückliche Betonung findet seitens der Europäischen Gemeinschaft fortwährend die Bedeutung der Fernsehtechnologie als Kulturgut und integrativer Faktor in der Informationsgesellschaft. „Als Beleg für diese Schlüsselrolle mag der Hinweis darauf genügen, dass heute in nahezu 98% aller europäischen Haushalte ein Fernsehgerät steht.“40
Neben den Übertragungswegen Kabel (DVB-C) und Satellit (DVB-S) hat daher auch die Terrestrik (DVB-T) in den letzten Jahren einen Entwicklungsschub bekommen. In den meisten europäischen Ländern ist die Einführung von DVB-T inzwischen beschlossen; vielerorts, insbesondere in Ländern mit hohem Versorgungsgrad in diesem Bereich, sind aber technische und finanzielle Schwierigkeiten zu verzeichnen, welche die Umstellung behindern. So soll etwa in Italien der analoge Switch-Off, der ursprünglich für 2006 vorgesehen war, verschoben werden.41
4.2 Rahmenbedingungen
Eine landesweite Umstellung von analoger auf digitale Fernsehübertragung innerhalb weniger Jahre ist nicht problemlos zu bewerkstelligen. Der Aufwand und vor allem die Kosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung zur politischen Steuerung des Rundfunks in zehn Ländern hat Patrick Donges drei wesentliche Merkmale von Fernsehmärkten herausgestellt, anhand deren Summe auf den Grad der Durchführbarkeit einer solchen Reform geschlossen werden kann.42
Demnach ist die grundlegende Stellgröße die Bevölkerungsdichte eines Landes. Donges unterscheidet zwischen großen Nationen mit mehr als 30 Millionen Einwohnern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien), mittelgroßen Ländern mit zehn bis 30 Millionen (Australien, Kanada) und kleinen Ländern mit weniger als zehn Millionen Einwohnern. Wichtig ist dieses Kriterium insbesondere für das unternehmerische Kalkül etwaiger Investoren wie Rundfunkanbietern und der Werbewirtschaft; resultierend aus der Größe ergibt sich zudem auch die Offenheit eines Fernsehmarktes gegenüber ausländischen Sendern. Deutschland, Frankreich und Großbritannien etwa verfügen über relativ geschlossene Märkte, während Kanada und die Schweiz aufgrund ihrer Multilingualität ausländischen Rundfunkangeboten offener gegenüberstehen.43
Die Stellung des öffentlichen Rundfunks ist nach Donges die zweite Stellgröße für Fernsehmärkte. Von den untersuchten Ländern ist etwa in Großbritannien, aber auch kleinen Ländern wie der Schweiz ein starker öffentlicher Rundfunk festzustellen, weil der Zuschaueranteil gemessen an den inländischen Programmangeboten bei über 50 Prozent liegt. Nicht der Fall ist dies zum Beispiel in Australien, Kanada und den USA.44
Drittes Kriterium ist die Fragmentierung bzw. Konzentration von Fernsehmärkten.45 Haben die vier führenden Kanäle einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent, kann von einer geringen Fragmentierung der Rundfunklandschaft dieses Landes gesprochen werden. Zutreffend ist das etwa für Großbritannien, Frankreich und vor allem Italien;46 begründet ist dies im relativ hohen Versorgungsgrad des terrestrischen Fernsehens.
Genau dies hat sich als ideale Voraussetzung für die Einführung digitalen Fernsehens erwiesen. Länder, in denen die Übertragungswege Kabel und Satellit im analogen Bereich keine große Rolle spielen, ermöglichen den Zuschauern oft nur den freien Empfang von vier oder fünf terrestrischen Programmen. Grund für ein derart geringes quantitatives Angebot können zum Beispiel schlecht ausgebaute Kabelnetze sein, was zudem eine betriebswirtschaftlich schlechte Ausgangslage für private Fernsehanbieter zur Folge hat. Aus Sicht der Rezipienten stellt nun jegliche Form eines quantitativen Programmzuwachses, sei es in Form von analogem Pay- TV oder eines digitalen Zusatzangebots, einen weit größeren Mehrwert dar als in Ländern, die den Empfang einer merklich höheren Zahl analoger Programme unentgeltlich ermöglichen.
Die Summe der aufgeführten Kriterien deutet an, wie unterschiedlich die Voraussetzungen für einen Umstieg von analoger auf digitale Fernsehübertragung in den einzelnen Staaten sein können. Hinzu kommen oft bürokratische Hürden, vor allem in Ländern föderalistischer Systeme, in denen Streitigkeiten um Kompetenzen zu Verzögerungen führen können. Außerdem ergeben sich aus der medientechnischen Entwicklung vielerorts rechtliche Unklarheiten, insbesondere im Hinblick auf die Schaffung freier Wettbewerbsstrukturen.47
Sofern die Bereitstellung der nötigen Infrastrukturen erfolgt, haben also Länder mit niedriger programmlicher Quantität weniger Probleme bei der Schaffung von Nachfrage für digitales Fernsehen. Welche Rahmenbedingungen im Einzelnen vorherrschen und wie verbreitet digitales Fernsehen in Europa und dem Rest der Welt derzeit ist, soll das nächste Kapitel herausstellen.
4.3 Vermarktung und Verbreitung
In vielen Ländern hat sich das Pay-TV als Zugpferd des digitalen Fernsehens erwiesen. „Die wichtigste Voraussetzung dafür, dass sich Zuschauer für ein digitales Pay-TV-Angebot interessieren, ist der Anspruch, einen Mehrwert bzw. eine komplementäre Ergänzung zum bestehenden Free-TV-Angebot zu erhalten. Dieser Mehrwert verleiht dem Pay-TV ein Alleinstellungsmerkmal.“48 Dort, wo dieser Zusatznutzen am größten ist, haben Veranstalter von Bezahlfernsehen leichtes Spiel. Zutreffend ist diese Behauptung insbesondere für die Märkte in Großbritannien und Frankreich, wo sich Pay-TV mit steigender Zahl von Abonnenten und wachsenden Umsätzen problemlos etablieren konnte (vgl.
Kapitel 4.4.2 und 4.4.3). „Entsprechend euphorisch waren über mehrere Jahre hinweg die Prognosen zu dem wirtschaftlichen Potenzial der Branche Pay-TV in Europa insgesamt, (...). In den Jahren 1995 bis 2000 stieg die Zahl der Pay-TV- Haushalte in Europa von knapp 14 Millionen auf über 26 Millionen. Zwischen 1996 und 2000 wuchs außerdem die Zahl der digitalen Fernsehhaushalte von 274.000 auf über 15 Millionen, die weit überwiegende Mehrheit davon mit digitalem Pay-TV.“49
In ganz Europa zeigte sich zuletzt allerdings eine große Krise des Pay-TV. Der im November 1998 gestartete britische Anbieter ITV Digital etwa konnte sich gegenüber dem großen Konkurrenten der British Sky Broadcasting Group (BSkyB) nicht behaupten und meldete im Mai 2002 Insolvenz an50 (vgl. Kapitel 4.3.3). „In Italien vereinbarten die bisherigen Pay-TV-Konkurrenten Stream und Telepiú eine Fusion, um im bisher defizitären Geschäft gemeinsam Gewinne erzielen zu können.“51 Und auch in Spanien hat sich bislang nur eine Pay-TV-Plattform etabliert. Nach verlustbringendem Konkurrenzkampf schlossen sich die Sender Canal Satélite und Via Digital zusammen. Der Anbieter Quiero blieb dabei ganz auf der Strecke.52 Insofern „sind es in vielen Ländern Europas meistens monopolähnliche Premium-Pay-TV-Anbieter, die den Umstieg auf das digitale Fernsehen bestimmt haben. Diese Firmen investieren hohe Summen vor allem in die Implementierung der digitalen Technik und die Werbung für die eigenen Angebote.“53
Insgesamt aber ist das Pay-TV absolut prägend für den europäischen digitalen Fernsehmarkt. „Es ist unstrittig, dass die Pay-TV-Betreiber weltweit das Geld in die Hand genommen haben, um digitales Fernsehen überhaupt zu schaffen.“54 Das Londoner Medienforschungsinstitut Screen Digest veröffentlichte im Dezember 2002 eine Studie über die Entwicklung des digitalen Pay-TV in Westeuropa bis 2006. Demnach soll die Zahl der Abonnenten analog verbreiteten Pay-TVs von 52,3 Mio. im Jahre 2002 auf 42 Mio. in 2006 zurückgehen, während sich die Zahl der Kunden digitalen Pay-TVs im gleichen Zeitraum fast verdoppeln soll.55 Über die prozentualen Veränderungen gibt die nachstehende Tabelle Auskunft.
Abbildung 2: Westeuropäischer Fernsehmarkt 1998 - 2006
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Screen Digest 2002, S.373.
Hauptverbreitungsweg digitalen Fernsehens zumindest in Europa bleibt vorerst der Satellit, da insbesondere die Realisierung von DVB-C hoher technischer und finanzieller Aufwendungen bedarf. „Die Kabelindustrie leidet europaweit unter fehlender Kundenakzeptanz, dem Entzug von Finanzmitteln durch die UMTSLizenzversteigerungen und den Auswirkungen der Börsen-Euphorie, so dass finanzkräftige Investoren fehlen.“56
Insbesondere die Satelliten des Typs Astra haben durch das Prinzip der Co- Positionierung (d.h. alle Satelliten befinden sich am gleichen geostationären Standort und können mit einem einzigen Parabolspiegel empfangen werden) zu einer enormen Verbreitung von privaten und gemeinschaftlichen Satellitenempfangsanlagen in Europa geführt. Die Umstellung von analoger auf digitale Übertragung geschah fließend und nahezu geräuschlos, indem schon Mitte der 90er Jahre die ersten Satelliten zur digitalen Übertragung ins All befördert wurden. Digitales Satellitenfernsehen wurde zunächst alternativ zum analogen angeboten und etablierte sich nach und nach.57 Die gute Akzeptanz von analoger Satellitenübertragung war dabei äußerst förderlich; vor allem aber bietet der Satellitenempfang den Vorteil einmaliger Anschaffungskosten. „Die psychologische Schwelle des zusätzlichen Empfangsgeräts entfällt beim ‚Satelliten- Zuschauer‘, da digitale Satellitenempfangsgeräte gleichzeitig digitale Decoder sind.
Der Umstellungsprozess auf einen digitalen Empfänger ist damit einfacher als beim Kabelempfang, da sowieso ein Empfangsgerät benötigt wird.“58 Aktuell empfangen knapp 15 Prozent der Haushalte in Europa digitales Fernsehen (mehr als 32 Millionen), davon mehr als 70 Prozent über Satellit.59
Abbildung 3: Penetration Digitalfernsehen in Europa (TV-Haushalte in Mio.)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 verdeutlicht, dass die neue Übertragungstechnik sich europaweit in den letzten Jahren stetig verbreitet hat. Trotzdem, so hat das Marktforschungsinstitut Forrester Research ermittelt, soll im Jahr 2009 lediglich die Hälfte aller europäischen Haushalte digital fernsehen.60 Eine vielerorts anvisierte Abschaltung der analogen Signale 2010 wird also nicht möglich sein. Die USA verfügen weltweit über die größte Erfahrung mit digitalem Fernsehen; doch auch dort gab es große Probleme bei der Aufrüstung der Kabelnetze, so dass digitales Fernsehen praktisch synonym mit Satellitenempfang ist (vgl. Kapitel 4.4.1).
[...]
1 Bereits Anfang der 80er Jahre war die Digitalisierung in verschiedene Bereiche der Telekommunikation eingezogen. Markanter Zeitpunkt in Deutschland war aber die offizielle Aufschaltung des neue Dienste integrierenden digitalen Netzes ISDN im Frühjahr 1989. Italien und Frankreich waren bereits auf Augenhöhe; die erste volldigitale Ausstrahlung von Fernsehsignalen stellten aber 1990 die USA mit ihrem Projekt „DigiCypher“ in Aussicht, vgl. Ziemer 2003, S.1.
2 Vgl. Mäusl 1981, S.9f..
3 Vgl. Schäfer 1998, S.157.
4 Schulz/Seufert/Holznagel 1999, S.75.
5 Kibele 2001, S.17.
6 Vgl. auch Messmer 2002, S.21f..
7 Vgl. ebd., S.22f..
8 Vgl. Schrape 1995, S.22.
9 Kibele 2001, S.150.
10 Vgl. Schulz/Seufert/Holznagel, S.81.
11 Krüger 2000, S.43.
12 Vgl. Schrape 1995, S.9.
13 Hesse 2000, S.52.
14 Ebd., S.53.
15 Ziemer 2003, S.246.
16 Ebd., S.4.
17 Vgl. etwa Pitzer 2000, S.20ff...
18 Vgl. Pagani 1999, S.25.
19 Beckert 2002, S.61.
20 Gourd 2002, S.90.
21 Hickethier 1998, S.522.
22 Vgl. Emmelius/Johns 2000, S.31.
23 Vgl. Schrape 1995, S.30ff..
24 Vgl. ebd., S.27.
25 Vgl. ebd., S.36.
26 Vgl. Messmer 2002, S.57.
27 Scheithauer 2002, S.23.
28 Wagner 2002, S.108.
29 Ebd., S.109.
30 Vgl. Posewang 1994, S.32.
31 Vgl. Wehmeier 1998, S.152ff..
32 Vgl. DocuWatch 2/2004, S.15.
33 Vgl. DocuWatch 1/2004, S.17.
34 Vgl. DocuWatch 3/2004, S.17.
35 Pack 2000, S.152.
36 Die EG-Richtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“ garantiert die freie Verbreitung audiovisueller Programme unter Einhaltung gemeinsamer Mindestregeln und unter Berücksichtigung kulturpolitischer Ziele innerhalb der Europäischen Gemeinschaft. Verankert sind u.a. die Förderung, Verbreitung und Herstellung europäischer Fernsehprogramme sowie Beschränkungen hinsichtlich Werbung und Jugendschutz, vgl. Auswärtiges Amt 2004 sowie Europäische Union 2004.
37 Ziemer 2003, S.2.
38 Vgl. ebd..
39 Ebd..
40 Laitenberger 2000, S.33.
41 Vgl. DocuWatch 3/2002, S.14.
42 Um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen, wurden gezielt Länder westlicher Demokratien ausgewählt, in deren Rundfunksystemen sowohl öffentliche als auch private Rundfunkanbieter etabliert sind, vgl. Donges 2002, S.190ff..
43 Vgl. ebd., S.191.
44 Vgl. ebd., S.192.
45 Vgl. auch Lange 2000/2001, S.96ff..
46 Vgl. Donges 2002, S.192.
47 Vgl. Beckert 2002, S.104.
48 Vgl. Stein, zitiert in: Zervos 2003, S.65. 18
49 Vgl. Woldt 2002, S.536.
50 Vgl. ebd., S.537.
51 Zervos 2003, S.79f..
52 Vgl. Woldt 2002, S.538.
53 Messmer 2002, S.170.
54 Stein, zitiert in: Zervos 2003, S.169.
55 Vgl. auch DocuWatch 1/2003, S.6.
56 Zervos 2003, S.43.
57 1995 startete ASTRA 1E, der erste Satellit zur digitalen Fernsehverbreitung in Europa, ausgestattet mit 18 digitalen Transpondern, in die Erdumlaufbahn. ASTRA 1F bis 1H folgten in den Folgejahren, vgl. Messmer 2002, S.45.
58 Vgl. Hege, zitiert in: Zervos, 2003, S.44.
59 Vgl. http://www.ses-astra.com/corporate/market-research/digital.shtml, Zugriff am 03.01.2005.
60 Vgl. IBusiness-News vom 21.06.2004.
- Arbeit zitieren
- Maik Großmann (Autor:in), 2005, Kommunikation über Digitales Fernsehen in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/75011
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