Internetangebote für Kinder gibt es seit fast zehn Jahren (vgl. Rosenstock 2004, S. 7) und das Angebot wächst stetig. Doch was macht eigentlich die Qualität einer Internetseite für Kinder aus? Wie lässt sich messen, ob eine Website für Kinder ge-eignet ist oder nicht? Das florierende Angebot an Internetseiten für Kinder hat der medienpädagogischen Forschung einen Anstoß zur Überprüfung ihrer Qualität gegeben. In den letzten Jahren wurden Kataloge mit Qualitätskriterien für Kinder-Internetseiten konzipiert und ständig ergänzt. Ziel einer medienpädagogischen Be-wertung ist es, zu überprüfen, ob das jeweilige Internetangebot eine Förderung der Medien- und Internetkompetenz unterstützt. Die Nutzer einer Kinderwebsite sollen während des Surfens auf der Seite lernen, kompetent mit dem Medium Internet umgehen zu können. Allerdings unterliegt die Nutzung ebenfalls bestimmter Voraussetzungen, die eine angemessene Anwendung überhaupt erst ermöglichen.
Aufbauend auf den Beurteilungen von Kindern und den medienpädagogischen Qualitätskriterien für Kinderwebsites nach Silke Krick (2004) und dem „Erfurter Netcode“ (Fuhs 2005), lautet die zentrale Fragestellung meiner Diplomarbeit, wie die Internetseite der Sendung „Löwenzahn“ medienpädagogisch bewertet werden kann. Die Interaktionen und Bewertungen der Kinder werden mit den Qualitätskriterien in Beziehung gesetzt, woraufhin eine medienpädagogische Bewertung der Internetseite von „Löwenzahn“ erfolgt. Hierbei ist von zentraler Bedeutung, wie die Kinder mit der Struktur und den inhaltlichen Angeboten der Website zurechtkommen, und wie die User die Internetseite aus ihrer Perspektive bewerten. Die Beurteilungen der Kinder sollen im Anschluss unter dem Gesichtspunkt der Qualitätskriterien für Kinderwebsites diskutiert, und die „Löwenzahn“-Website an diesem theoretischen Hintergrund anlehnend, bewertet werden. Dabei werden auch Verbesserungsvorschläge seitens der Kinder berücksichtigt und medienpädagogische Empfehlungen für die Internetseite der Sendung „Löwenzahn“ gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Fernseh- und Internetnutzung von Kindern
- 2.1 Kinder im Internet – Stand der Forschung
- 2.2 Fernsehnutzung
- 2.3 Internetnutzung
- 3 Medien- und Internetkompetenz von Kindern
- 3.1 Medienkompetenz – Begriffserklärung
- 3.2 Internetkompetenz bei Kindern
- 3.3 Voraussetzungen für eine kompetente Internetnutzung
- 4 Qualitätskriterien für Kinderwebsites
- 4.1 Medienpädagogische Qualitätskriterien nach Krick
- 4.1.1 Inhalt und Verständlichkeit
- 4.1.2 Sicherheit und Datenschutz
- 4.1.3 Kommunikation
- 4.1.4 Interaktivität
- 4.1.5 Vernetzung
- 4.1.6 Werbung
- 4.2 Qualitätskriterien nach dem „Erfurter Netcode“
- 4.2.1 Selbstdarstellung
- 4.2.2 Jugendschutz
- 4.2.3 Medienkompetenz
- 4.2.4 Werbung und Verkauf
- 4.2.5 Datenschutz
- 4.1 Medienpädagogische Qualitätskriterien nach Krick
- 5 Medienkonvergenz
- 5.1 Begriffserklärung
- 5.1.1 Angebotsbezogene Perspektive
- 5.1.2 Nutzerbezogene Perspektive
- 5.2 Fernsehkonvergente Internetangebote
- 5.3 Bedeutung von fernsehkonvergenten Internetangeboten
- 5.1 Begriffserklärung
- 6 Die Kindersendung „Löwenzahn“
- 6.1 Sendungsaufbau
- 6.2 Das Magazin „Löwenzahn“
- 6.3 Die Rolle des Moderators
- 6.4 Das neue Format
- 7 Das Internetangebot der Sendung „Löwenzahn“
- 7.1 Layout
- 7.2 Gestaltung
- 7.3 Inhalt
- 7.4 Navigation
- 7.5 Interaktivität
- 7.6 Fernsehkonvergenz
- 8 Die empirische Untersuchung
- 8.1 Das Surfinterview
- 8.1.1 Das problemzentrierte Interview
- 8.1.2 Die teilnehmende Beobachtung
- 8.1.3 Das Screenrecording
- 8.2 Durchführung der Datenerhebung
- 8.2.1 Kontaktaufnahme
- 8.2.2 Auswahl der Probanden
- 8.2.3 Interviewzeitraum und -situation
- 8.2.4 Postskriptum
- 8.2.5 Bewertung der Methode
- 8.3 Transkription der Surfinterviews
- 8.4 Das Auswertungsverfahren
- 8.1 Das Surfinterview
- 9 Die Internetseite von „Löwenzahn“ aus der Sicht von Kindern – vier Einzelfälle
- 9.1 Stefanie, die Wissensdurstige
- 9.2 Tim, der Fußball-Fan
- 9.3 Franziska, der Lesemuffel
- 9.4 Paul, der Internet-Neuling
- 9.5 Quantitative Bewertung der „Löwenzahn“-Internetseite
- 10 Auswertung und Interpretation
- 10.1 Internetkompetenz
- 10.2 Bekanntheit der Internetseite von „Löwenzahn“
- 10.3 Erwartungen an die Internetseite von „Löwenzahn“
- 10.4 Interaktion auf der Internetseite von „Löwenzahn“
- 10.5 Bewertung der Internetseite von „Löwenzahn“
- 10.5.1 Rubrik „Löwenzahn“
- 10.5.2 Rubrik „Sendung“
- 10.5.3 Rubrik „Spiele“
- 10.5.4 Rubrik „Löwenzahn-Welt“
- 10.5.5 Rubrik „Themen“
- 10.5.6 „Löwenzahn“-Internetseite allgemein
- 11 Medienpädagogische Bewertung der Internetseite von „Löwenzahn“
- 11.1 Inhalt und Verständlichkeit
- 11.2 Sicherheit und Datenschutz
- 11.3 Kommunikation
- 11.4 Interaktivität
- 11.5 Medienkompetenz
- 12 Empfehlungen für die „Löwenzahn“-Website
- 13 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die medienpädagogische Bewertung der Internetseite von „Löwenzahn“. Ziel ist es, die Website sowohl aus der Perspektive der Kinder (9-10 Jahre) als auch aus medienpädagogischer Sicht zu analysieren und Verbesserungsvorschläge zu formulieren. Die Studie nutzt qualitative Methoden wie Surfinterviews, um das Nutzungsverhalten und die subjektiven Bewertungen der Kinder zu erfassen.
- Mediennutzung von Kindern (Fernsehen und Internet)
- Medien- und Internetkompetenz im Kindesalter
- Qualitätskriterien für Kinderwebsites
- Medienkonvergenz zwischen Fernsehen und Internet
- Qualitative Bewertung der „Löwenzahn“-Website
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die medienpädagogische Qualität der „Löwenzahn“-Website vor dem Hintergrund des zunehmenden Internetkonsums von Kindern und der Notwendigkeit, Medienkompetenz zu fördern. Die Studie verwendet eine qualitative Herangehensweise, da quantitative Daten die Interaktionen der Kinder auf der Website nicht ausreichend erfassen.
2 Fernseh- und Internetnutzung von Kindern: Dieses Kapitel beleuchtet die Mediennutzung von Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren, basierend auf der KIM-Studie 2005. Es analysiert den aktuellen Forschungsstand zur Internetnutzung von Kindern und vergleicht die Nutzung von Fernsehen und Internet, wobei die zunehmende Bedeutung des Internets hervorgehoben wird.
3 Medien- und Internetkompetenz von Kindern: Das Kapitel definiert Medienkompetenz nach Baacke und erläutert ihre vier Dimensionen: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Es untersucht die spezifischen Voraussetzungen für eine kompetente Internetnutzung bei Kindern, insbesondere die Rolle von Lesekompetenz und der Verständnis der nicht-linearen Hypertextstruktur des Internets.
4 Qualitätskriterien für Kinderwebsites: Hier werden die medienpädagogischen Qualitätskriterien von Silke Krick und dem „Erfurter Netcode“ vorgestellt und erläutert. Diese Kriterien dienen als Grundlage für die Bewertung der „Löwenzahn“-Website. Sie umfassen Aspekte wie Inhalt und Verständlichkeit, Sicherheit und Datenschutz, Kommunikation, Interaktivität, Vernetzung und Werbung.
5 Medienkonvergenz: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Medienkonvergenz aus angebots- und nutzerbezogener Perspektive. Es konzentriert sich auf die Konvergenz zwischen Fernsehen und Internet und analysiert die Bedeutung von fernsehkonvergenten Internetangeboten für Kinder, insbesondere die Rolle des Fernsehens als „Zugmedium“ für Internetangebote.
6 Die Kindersendung „Löwenzahn“: Das Kapitel beschreibt die Kindersendung „Löwenzahn“, ihren Sendungsaufbau, ihre Magazinform, die Rolle des Moderators Peter Lustig und das neue Format mit Fritz Fuchs. Es hebt die Bedeutung von „Löwenzahn“ als erfolgreiches Wissensmagazin im deutschen Kinderfernsehen hervor.
7 Das Internetangebot der Sendung „Löwenzahn“: Hier wird das Internetangebot von „Löwenzahn“ als sendungskonvergentes Angebot beschrieben. Es analysiert das Layout, die Gestaltung, die Inhalte der verschiedenen Rubriken („Löwenzahn“, „Sendung“, „Spiele“, „Löwenzahn-Welt“, „Themen“) und die Navigation der Website. Die konvergente Beziehung zwischen der Fernsehsendung und der Website wird hervorgehoben.
8 Die empirische Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die qualitative Forschungsmethode der Studie. Es erläutert das Surfinterview, das problemzentrierte Interview, die teilnehmende Beobachtung und das Screenrecording als verwendete Methoden und geht auf die Durchführung der Datenerhebung, die Auswahl der Probanden und die Bewertung der Methode ein.
9 Die Internetseite von „Löwenzahn“ aus der Sicht von Kindern – vier Einzelfälle: Dieses Kapitel präsentiert vier detaillierte Fallstudien von Kindern (9-10 Jahre), die an den Surfinterviews teilgenommen haben. Es beschreibt deren Mediennutzung, ihre Erwartungen an die Website und ihre Interaktionen und Bewertungen der verschiedenen Rubriken.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Medienpädagogische Bewertung der Internetseite von „Löwenzahn“
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die medienpädagogische Qualität der Internetseite der Kindersendung „Löwenzahn“. Sie analysiert die Website sowohl aus der Perspektive von Kindern (9-10 Jahre) als auch aus medienpädagogischer Sicht und formuliert Verbesserungsvorschläge.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Studie verwendet qualitative Methoden, insbesondere Surfinterviews, um das Nutzungsverhalten und die subjektiven Bewertungen der Kinder zu erfassen. Zusätzlich wurden teilnehmende Beobachtung und Screenrecordings eingesetzt.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die „Löwenzahn“-Website auf ihre medienpädagogische Qualität zu prüfen und Handlungsempfehlungen für eine Optimierung zu geben. Dabei wird der Fokus auf die Bedürfnisse und das Nutzungsverhalten von Kindern gelegt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Mediennutzung von Kindern (Fernsehen und Internet), Medien- und Internetkompetenz im Kindesalter, Qualitätskriterien für Kinderwebsites, Medienkonvergenz zwischen Fernsehen und Internet und die qualitative Bewertung der „Löwenzahn“-Website.
Welche Qualitätskriterien wurden angewendet?
Die Bewertung der „Löwenzahn“-Website basiert auf den medienpädagogischen Qualitätskriterien von Silke Krick und dem „Erfurter Netcode“. Diese Kriterien umfassen Aspekte wie Inhalt und Verständlichkeit, Sicherheit und Datenschutz, Kommunikation, Interaktivität, Vernetzung und Werbung.
Wie wurde die Datenerhebung durchgeführt?
Die Datenerhebung erfolgte mittels Surfinterviews mit Kindern im Alter von 9-10 Jahren. Dabei wurden die Kinder bei der Nutzung der „Löwenzahn“-Website beobachtet und befragt. Die Interviews wurden transkribiert und ausgewertet.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Studie basieren auf vier detaillierten Fallstudien von Kindern und einer quantitativen Bewertung der „Löwenzahn“-Website. Die Auswertung analysiert die Internetkompetenz der Kinder, ihre Erwartungen an die Website, ihre Interaktionen und ihre Bewertungen der verschiedenen Rubriken.
Welche Empfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit gibt Empfehlungen zur Verbesserung der „Löwenzahn“-Website aus medienpädagogischer Sicht. Diese basieren auf den Ergebnissen der qualitativen Analyse und berücksichtigen die Bedürfnisse und das Nutzungsverhalten der Kinder.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in verschiedene Kapitel gegliedert, die von der Einleitung über die theoretischen Grundlagen (Mediennutzung, Medienkompetenz, Qualitätskriterien, Medienkonvergenz) zur Beschreibung der Kindersendung „Löwenzahn“ und deren Internetangebot führen. Ein zentrales Kapitel beschreibt die empirische Untersuchung mit den Surfinterviews und deren Auswertung. Die Arbeit schließt mit einer medienpädagogischen Bewertung und konkreten Empfehlungen.
Welche Bedeutung hat die Medienkonvergenz in dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Medienkonvergenz zwischen Fernsehen und Internet am Beispiel von „Löwenzahn“. Sie analysiert, wie die Fernsehsendung und die dazugehörige Website miteinander verzahnt sind und welche Rolle dies für Kinder spielt. Das Fernsehen wird hier als „Zugmedium“ für das Internetangebot betrachtet.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Pädagogin Friederike Vogt (Autor:in), 2006, Raus aus dem Fernseher, rein ins Netz - Eine empirische Studie zur medienpädagogischen Bewertung der Internetseiten von "Löwenzahn", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74980