Viele Jahre lang beschäftigte sich der Gewässerschutz in erster Linie mit der Verbesserung der Gewässergüte, also mit der Reinheit des Wassers. Doch obwohl das hierbei erklärte Ziel - eine durchgehende Gewässergüte der Klasse II oder besser zu bewirken - fast flächendeckend erreicht worden ist, blieben viele Gewässer artenarm (Staatliches Umweltamt Hagen 2005).
Es zeigt sich also, dass die ökologische Funktionsfähigkeit eines Gewässers nicht allein auf die Wasserbeschaffenheit zurückzuführen ist. Für die Qualität eines Fließgewässerökosystems ist neben der Gewässergüte auch die morphologische Struktur des Gewässers von entscheidender Bedeutung. Ein Maß für den strukturellen Zustand eines Gewässers bildet die Gewässerstrukturgüte. Bei der Darstellung des aktuellen morphologischen Zustandes eines Gewässers wird auf das Verfahren der Gewässerstrukturgütekartierung zurückgegriffen (RASPER 2001).
Die vorliegende Arbeit wird die Grundlagen der Gewässerstrukturgüte näher erläutern, kurz auf gesetzliche Rahmenbedingungen eingehen und die Anwendungsfelder der Gewässerstrukturbewertung darlegen. Desweiteren werden die Vorgehensweise der Klassifizierung und die Verfahrensschritte der Kartierung erläutert, wobei das Verfahren der Klassifizierung kritisch beleuchtet wird. Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Gewässerstrukturgüte
- Begriffsabgrenzung „Gewässerstrukturgüte“
- Anwendungsfelder der Strukturgütebewertung
- Klassifizierung und Kartierung der Gewässerstrukturgüte
- Leitbild
- Datenerhebung
- Klassifizierung
- Kritische Anmerkungen zur Klassenbildung
- Kartierung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grundlagen der Gewässerstrukturgüte, ein Maß für den strukturellen Zustand von Fließgewässern. Sie beleuchtet die Bedeutung der Gewässerstrukturgüte im Kontext des Gewässerschutzes, insbesondere im Hinblick auf die ökologische Funktionsfähigkeit von Gewässern. Die Arbeit beschreibt die Methoden der Klassifizierung und Kartierung der Gewässerstrukturgüte und analysiert kritisch die angewandten Verfahren.
- Begriffsdefinition und Abgrenzung der Gewässerstrukturgüte
- Anwendungsfelder der Bewertung der Gewässerstrukturgüte
- Methoden der Klassifizierung und Kartierung
- Kritische Auseinandersetzung mit der Klassenbildung
- Bedeutung der Gewässerstrukturgüte im Kontext des Gewässerschutzes
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der Gewässerstrukturgüte im Kontext des Gewässerschutzes. Sie hebt hervor, dass neben der Wasserqualität auch die morphologische Struktur eines Gewässers für dessen ökologische Funktionsfähigkeit entscheidend ist. Die Arbeit kündigt die folgenden Kapitel an und beschreibt deren inhaltlichen Schwerpunkt.
Grundlagen der Gewässerstrukturgüte: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Gewässerstrukturgüte und grenzt ihn von anderen Begriffen ab. Es beschreibt die Gewässerstruktur als alle räumlichen und materiellen Differenzierungen des Gewässerbettes und seines Umfeldes, die hydraulisch, gewässermorphologisch und hydrobiologisch wirksam sind. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Gewässerstrukturgüte als Maß für die strukturelle Qualität und ökologische Funktionsfähigkeit von Fließgewässern und ihrer Unterteilung in Güteklassen. Die jahrhundertelange anthropogene Nutzung und deren Auswirkungen auf die Gewässer werden detailliert beschrieben, ebenso wie die Entwicklung des Gewässerschutzes und die zunehmende Bedeutung der Gewässerstrukturgüte im Vergleich zur Gewässergüte. Die Bedeutung des Wasserhaushaltsgesetzes und der EU-Wasserrahmenrichtlinie wird hervorgehoben, welche die Renaturierung von Gewässern fordern und die Gewässerstrukturgüte als wichtiges Kriterium benennen.
Klassifizierung und Kartierung der Gewässerstrukturgüte: Dieses Kapitel befasst sich mit den Methoden der Klassifizierung und Kartierung der Gewässerstrukturgüte. Es beschreibt das Leitbild eines naturnahen Gewässers und die dazugehörigen Datenerhebungsmethoden. Die Klassifizierung in Güteklassen wird erläutert, und es folgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Klassenbildung und den damit verbundenen Herausforderungen und Einschränkungen. Der Prozess der Kartierung und die damit verbundenen Schritte werden ebenfalls detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Gewässerstrukturgüte, Gewässergüte, ökologische Funktionsfähigkeit, Morphologie, Klassifizierung, Kartierung, Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Wasserhaushaltsgesetz (WHG), Renaturierung, anthropogene Einflüsse, naturnaher Zustand.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Grundlagen der Gewässerstrukturgüte
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der Gewässerstrukturgüte. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Definition, Klassifizierung, Kartierung und der Bedeutung der Gewässerstrukturgüte im Kontext des Gewässerschutzes.
Was sind die zentralen Themen des Dokuments?
Die zentralen Themen sind die Definition und Abgrenzung des Begriffs „Gewässerstrukturgüte“, die Methoden der Klassifizierung und Kartierung, die kritische Auseinandersetzung mit den angewandten Verfahren und die Bedeutung der Gewässerstrukturgüte für die ökologische Funktionsfähigkeit von Fließgewässern im Kontext des Gewässerschutzes (u.a. WRRL und WHG).
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument umfasst die Kapitel „Einleitung“, „Grundlagen der Gewässerstrukturgüte“, „Klassifizierung und Kartierung der Gewässerstrukturgüte“ und „Zusammenfassung“. Die Einleitung führt in die Thematik ein und die weiteren Kapitel behandeln die Definition, die Bewertung und die Kartierung der Gewässerstrukturgüte detailliert. Die „Grundlagen“ befassen sich u.a. mit der jahrhundertelangen anthropogenen Nutzung und deren Auswirkungen.
Wie wird die Gewässerstrukturgüte klassifiziert und kartiert?
Das Dokument beschreibt die Methoden der Klassifizierung und Kartierung der Gewässerstrukturgüte. Es erläutert das Leitbild eines naturnahen Gewässers, die Datenerhebungsmethoden und den Prozess der Klassifizierung in Güteklassen. Es beinhaltet auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Einschränkungen der Klassenbildung und eine detaillierte Darstellung der Kartierungsschritte.
Welche Bedeutung hat die Gewässerstrukturgüte für den Gewässerschutz?
Die Gewässerstrukturgüte ist ein wichtiges Kriterium für die ökologische Funktionsfähigkeit von Fließgewässern. Das Dokument betont die Bedeutung der Gewässerstrukturgüte im Kontext des Gewässerschutzes, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG), die die Renaturierung von Gewässern fordern.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Dokument behandelt?
Schlüsselbegriffe sind: Gewässerstrukturgüte, Gewässergüte, ökologische Funktionsfähigkeit, Morphologie, Klassifizierung, Kartierung, Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Wasserhaushaltsgesetz (WHG), Renaturierung, anthropogene Einflüsse, naturnaher Zustand.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Wissenschaftler, Studenten, Behördenmitarbeiter und alle, die sich mit dem Thema Gewässerschutz und der ökologischen Funktionsfähigkeit von Fließgewässern befassen.
- Citation du texte
- Brigitta Arend (Auteur), 2005, Gewässerstrukturgüte - Zustandsklassen, ökomorphologischer Zustand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74931