Überdurchschnittliche Renditen zu erzielen ist wohl das Ziel aller Investoren. Damit solche Überrenditen aber realisiert werden können, müssen die zukünftigen Aktienkursverläufe vor-hergesagt werden. Dazu versuchen seit mehr als einem halben Jahrhundert zahlreiche Wissen-schaftler und Ökonomen das Verhalten an der Börse zu antizipieren.
Verfechter der traditionellen Kapitalmarkttheorie beharren darauf, dass der Kapitalmarkt effi-zient ist und sich deshalb alle relevanten Informationen in den Wertpapierpreisen widerspiegeln. Damit ist es den Anlegern nicht möglich, den Markt zu schlagen und Überrenditen zu erzielen. Im Gegensatz zu dieser Sichtweise stellen einige Autoren Strategien vor, mit denen es ihnen gelungen ist, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Die Erzielung von Überrenditen beruht auf der Ausnutzung bestimmter immer wiederkehrender Effekte, die auch als Anomalien be-zeichnet werden. Aufgrund dieser Kapitalmarktanomalien wurde ersichtlich, dass das Verhalten an der Börse vom rationalen Gesichtspunkt her nicht einfach zu verstehen ist. Die Profitabilität aller Strategien, die sich aus den Kapitalmarktanomalien ergeben haben, baut auf den psycholo-gischen Faktoren im Verhalten der Anleger auf. Mit diesen psychologischen Faktoren beschäf-tigt sich die verhaltenswissenschaftliche Forschung (Behavioral Finance) ausführlicher.
Die Seminararbeit ist wie folgt gegliedert: In Kapitel 2 werden wir eine Auswahl von Kapital-marktanomalien und Event Studien vorstellen. Dieses Kapitel bildet daraufhin das Fundament für die Einführung in Kapitel 3. In diesem Kapitel sollen dem Leser ein rationales Modell sowie ein verhaltensbasiertes Modell erläutert werden.
Ziel ist es, dem Leser zu vermitteln, wie die Behavioral Finance versucht, den Kapitalmarkt anhand von Modellen zu begreifen und zu erklären. Des Weiteren soll dargestellt werden, wo diese Modelle Schwachstellen haben und ihre Aussagekraft verlieren. Ein kurzes Fazit soll die Ergebnisse der Arbeit zusammenfassen und einen kleinen Ausblick liefern.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einführung
2 Kapitalmarktanomalien und Event Studien
2.1 Kapitalmarktanomalien
Size-Effect
Long-Term reversals
The predictive power of scaled-price ratios
Momentum
2.2 Die Event Studien
Event Studies of earnings announcements
Event Studies of dividend initiations and omissions
Event Studies of stock repurchases
Event Studies of primary and secondary offerings
3 Erklärungsversuche
3.1 Rationaler Erklärungsansatz
3.2 Belief-based models
3.3 Belief-based models with institutional frictions
3.4 Preference-based models
4 Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Darstellung 1: Kumulative durchschnittliche Residuen für Gewinner- und Verliererportfolios
Darstellung 2: Earnings anouncement drift
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beta- versus Kapitalisierungseffekt für US Aktien
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abstract: To reach above average rates of returns is the primary goal of all Investors. To do so, many rational and belief-based models have been developed to anticipate how Investors conduct on the stock market. The Behavioral finance argues that some financial phenomena can plausibly be understood using models in which some agents are not fully rational. In this Study we present some anomalies and some Event Studies to figure out, what paradoxes could arise on the stock market. After mention those we present a rational model and the behavioral finance applications to the cross-section of average returns and give a short outlook about the future course.
1 Einführung
Überdurchschnittliche Renditen zu erzielen ist wohl das Ziel aller Investoren. Damit solche Überrenditen aber realisiert werden können, müssen die zukünftigen Aktienkursverläufe vorhergesagt werden. Dazu versuchen seit mehr als einem halben Jahrhundert zahlreiche Wissenschaftler und Ökonomen das Verhalten an der Börse zu antizipieren.
Verfechter der traditionellen Kapitalmarkttheorie beharren darauf, dass der Kapitalmarkt effizient ist und sich deshalb alle relevanten Informationen in den Wertpapierpreisen widerspiegeln. Damit ist es den Anlegern nicht möglich, den Markt zu schlagen und Überrenditen zu erzielen. Im Gegensatz zu dieser Sichtweise stellen einige Autoren Strategien vor, mit denen es ihnen gelungen ist, überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Die Erzielung von Überrenditen beruht auf der Ausnutzung bestimmter immer wiederkehrender Effekte, die auch als Anomalien bezeichnet werden. Aufgrund dieser Kapitalmarktanomalien wurde ersichtlich, dass das Verhalten an der Börse vom rationalen Gesichtspunkt her nicht einfach zu verstehen ist. Die Profitabilität aller Strategien, die sich aus den Kapitalmarktanomalien ergeben haben, baut auf den psychologischen Faktoren im Verhalten der Anleger auf. Mit diesen psychologischen Faktoren beschäftigt sich die verhaltenswissenschaftliche Forschung (Behavioral Finance) ausführlicher.
Die Seminararbeit ist wie folgt gegliedert: In Kapitel 2 werden wir eine Auswahl von Kapitalmarktanomalien und Event Studien vorstellen. Dieses Kapitel bildet daraufhin das Fundament für die Einführung in Kapitel 3. In diesem Kapitel sollen dem Leser ein rationales Modell sowie ein verhaltensbasiertes Modell erläutert werden.
Ziel ist es, dem Leser zu vermitteln, wie die Behavioral Finance versucht, den Kapitalmarkt anhand von Modellen zu begreifen und zu erklären. Des Weiteren soll dargestellt werden, wo diese Modelle Schwachstellen haben und ihre Aussagekraft verlieren. Ein kurzes Fazit soll die Ergebnisse der Arbeit zusammenfassen und einen kleinen Ausblick liefern.
2 Kapitalmarktanomalien und Event Studien
Kapitalmarktanomalien sind in erster Linie empirisch beobachtbare Effekte, welche gegen die Hypothese sprechen, dass sich der Kapitalmarkt im Gleichgewicht befindet.[1]
Ein Großteil der hier vorgestellten Anomalien ergibt sich aus dem Querschnitt der Durchschnittsrenditen: Diese dokumentieren, dass eine gewisse Gruppe von Aktien höhere Durchschnittsrenditen erzielen als eine andere.[2]
Für die einzelnen Kapitalmarktanomalien, die in ihrer Art und Weise sehr unterschiedlich sein können, gibt es verschiedene theoretische Erklärungsansätze. In unserer Seminararbeit wollen wir Studien ausgewählter Wissenschaftler hinzuziehen, um die Beobachtung dieser Anomalien empirisch zu stützen. Ähnliches werden wir bei den Event Studien vorgehen. Event Studien sind empirische Studien, die die Aktienrenditen meist nach wichtigen Firmenankündigungen überprüfen.[3]
Da wir in unserer Arbeit nur einzelne Anomalien, Studien und Modelle kurz vorstellen, um ein allgemeines Verständnis zu generieren, wird somit kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
2.1 Kapitalmarktanomalien
Size-Effect
Der Size-Effect wurde erstmals von Banz im Jahre 1981 beobachtet und dokumentiert.[4] In der Finanzmarktliteratur wird dieses Phänomen auch oft “The size Premium“, “Small firm Effect“ oder “Small caps“ genannt. Der Size Effekt bezeichnet, allgemein gesagt, die Differenz zwischen der Rendite eines Portfolios aus Small Caps und einem aus Large Caps.[5] Die Beobachtung, die Banz im Jahre 1981 machte war, dass Small Caps im Durchschnitt eine höhere Rendite als Large Caps aufwiesen. Im Laufe der Zeit gab es eine Vielzahl von Erklärungsversuchungen für den Size-Effekt, wovon jedoch keine vollständig zufrieden stellend war. Wir beziehen uns in unserer Seminararbeit auf die Studie von Fama und French aus dem Jahre 1992.[6]
Für die Jahre 1963 bis 1990 teilten Fama und French über 1000 US Aktien auf monatlicher Basis aufgrund ihrer Betas, dass heißt ihres Risikomaßes, (horizontal) und aufgrund ihrer Börsenkapitalisierung (vertikal) in je 10 Kategorien ein. Daraus entstanden 100 Portfolios mit ihren monatlichen Durchschnittsrenditen (s. Tabelle 1).
[...]
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalmarktanomalie.
[2] Vgl. Barberis N.; Thaler R., A survey of behavioral finance, 2003, S. 1085.
[3] Vgl. Barberis N.; Thaler R., A survey of behavioral finance, 2003, S. 1087.
[4] Vgl. Banz, R., “The relation between return and market value of common stocks”, 1981, S. 3−18.
[5] Anmerkung: Small Caps: Anlagestrategie bei denen Aktien von Firmen mit geringer Marktkapitalisierung im Portfolio gehalten werden. Large Caps: Anlagestrategie bei denen Aktien von Firmen mit großer Marktkapitalisierung im Portfolio gehalten werden.
[6] Vgl. Fama E.; French K.; The cross-section of expected stock returns, 1992, S. 427-465.
- Quote paper
- Dominik Meyer (Author), 2006, A survey of behavioral finance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74918
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