Der Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz muss derzeit eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, da Erziehung eine zentrale, alltägliche Aufgabe der Familie darstellt, diese aber von immer weniger Eltern verantwortungsvoll ausgeübt werden kann.
Mütter und Väter fühlen sich unsicher, überfordert, hilflos, alleingelassen .... !
Dem eigenen Anspruch und der gesellschaftlichen Forderung gerecht zu werden, Kinder zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu erziehen, stellt für Eltern eine schwierige Aufgabe dar und fordert Kompetenzen, die mittlerweile nicht als „naturgegeben“ anzunehmen sind. Demzufolge stellt sich die Frage, wie die Förderung und Unterstützung von Eltern aussehen könnte, damit diese ihre Erziehungsaufgaben wahrnehmen und zu „autonomen Veränderungen ihres Verhaltens angeregt“ werden könnten.
Seit im Juli 2000 das Gesetz zur gewaltfreien Erziehung (§ 1631 Absatz 2 BGB) verabschiedet wurde, werden verstärkt flankierende Maßnahmen zur Gesetzgebung angeboten. Eltern sollen durch Informationsveranstaltungen und Präventionsmaßnahmen in ihrem Erziehungsalltag stärker als bisher unterstützt werden. Unter diesen vielfältigen Angeboten zu dieser Unterstützung nehmen ELTERNKURSE eine herausragende Stellung ein.
Zentraler Gegenstand dieser Arbeit ist die Vorstellung des STEP-Elterntrainings und dessen Wirkung auf Eltern und Kinder. Die Darstellung dieses Konzepts soll einen umfassenden Überblick verschaffen und eine mögliche Antwort auf die Frage darstellen, ob das STEP-Programm eine Hilfe bieten kann, den Anforderungen einer zeitgemäßen Erziehung gerecht zu werden. Dazu stellen sich Fragen wie, welche Ziele verfolgt werden, welche wissenschaftstheoretische Überzeugung dem Konzept zugrunde liegt, welche Sicht vom Kind vermittelt wird, welche Hauptschwerpunkte verfolgt werden und auf welche Forschungsergebnisse verwiesen werden kann.
Die Frage was eine zeitgemäße und „gute“ Erziehung von einer unzeitgemäßen und „schlechten“ Erziehung unterscheidet, ist so alt wie die Frage nach Erziehung überhaupt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. STEP-Elterntraining – eine Übersicht
2.1 Ursprung und Entstehungsgeschichte
2.2 Ziele
2.2.1 Zielgruppen
2.3 Vorgehensweise
2.4 Inhalte des STEP-Elterntrainings
3. Die einzelnen Inhalte und ihre Auswirkungen und Ziele
3.1 Erstes Kapitel
3.2 Zweites Kapitel
3.2.1 Fazit
3.3 Drittes Kapitel
3.3.1 Fazit
3.4 Viertes Kapitel
3.4.1 Fazit
3.5. Fünftes Kapitel
3.5.1 Fazit
3.6 Sechstes Kapitel
3.6.1 Fazit
3.7 Siebtes Kapitel
3.7.1 Fazit
4. Studien und Evaluation zum STEP-Elterntraining
5. Abschließende Auswertung
6. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Der Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz muss derzeit eine besondere Aufmerksamkeit zukommen, da Erziehung eine zentrale, alltägliche Aufgabe der Familie darstellt, diese aber von immer weniger Eltern verantwortungsvoll ausgeübt werden kann.
Mütter und Väter fühlen sich unsicher, überfordert, hilflos, alleingelassen !
Dem eigenen Anspruch und der gesellschaftlichen Forderung gerecht zu werden, Kinder zu selbstbewussten und verantwortungsvollen Persönlichkeiten zu erziehen, stellt für Eltern eine schwierige Aufgabe dar und fordert Kompetenzen, die mittlerweile nicht als „naturgegeben“ anzunehmen sind.
Demzufolge stellt sich die Frage, wie die Förderung und Unterstützung von Eltern aussehen könnte, damit diese ihre Erziehungsaufgaben wahrnehmen und zu „autonomen Veränderungen ihres Verhaltens angeregt“[1] werden könnten.
Seit im Juli 2000 das Gesetz zur gewaltfreien Erziehung (§ 1631 Absatz 2 BGB) verabschiedet wurde, werden verstärkt flankierende Maßnahmen zur Gesetzgebung angeboten. Eltern sollen durch Informationsveranstaltungen und Präventionsmaßnahmen in ihrem Erziehungsalltag stärker als bisher unterstützt werden. Unter diesen vielfältigen Angeboten zu dieser Unterstützung nehmen ELTERNKURSE eine herausragende Stellung ein.
Zentraler Gegenstand dieser Arbeit ist die Vorstellung des STEP-Elterntrainings und dessen Wirkung auf Eltern und Kinder. Die Darstellung dieses Konzepts soll einen umfassenden Überblick verschaffen und eine mögliche Antwort auf die Frage darstellen, ob das STEP-Programm eine Hilfe bieten kann, den Anforderungen einer zeitgemäßen Erziehung gerecht zu werden.
Dazu stellen sich Fragen wie, welche Ziele verfolgt werden, welche wissenschaftstheoretische Überzeugung dem Konzept zugrunde liegt, welche Sicht vom Kind vermittelt wird, welche Hauptschwerpunkte verfolgt werden und auf welche Forschungsergebnisse verwiesen werden kann. Die Frage was eine zeitgemäße und „gute“ Erziehung von einer unzeitgemäßen und „schlechten“ Erziehung unterscheidet, ist so alt wie die Frage nach Erziehung überhaupt. Viele Klassiker und Klassikerinnen der Pädagogik verweisen hierzu auf spezifische Dimensionen des Erziehungsverhaltens bzw. auf Grundhaltungen der Erzieher, die sich als entwicklungsfördernd und persönlichkeitsunterstützend für das Kind auswirken.
Eltern, die ihrem Kind entwicklungsfördernde Unterstützung geben, fühlen sich zuständig und bejahen sowohl ihr Kind wie die Aufgaben, die mit der Erziehung und Beziehung verbunden sind.
Entwicklungshemmendes Verhalten zeigt sich nun in einem Zuviel oder Zuwenig an emotionaler Wärme, Förderung, Schutz, Sicherheit, Struktur und Distanz.
Durch den Aufbau der Arbeit werde ich nun versuchen, einen Einblick in und einen Hintergrund über das STEP-Elterntraining zu geben und seine Ziele sowie die Wirkungen herauszuarbeiten, um schlussfolgernd eine Antwort auf die Fragestellung dieser Arbeit geben zu können.
2. STEP-Elterntraining – eine Übersicht
STEP ist die Abkürzung für Systematic Training for Effective Parenting.
Es ist ein strukturiertes, systematisches Elterntraining, das auf demokratischen Erziehungsprinzipien aufbaut. Es soll Eltern helfen, ein kooperatives, stressfreieres Zusammenleben in der Familie zu erreichen und eine erfüllende, tragfähige Beziehung mit ihren Kindern aufzubauen. STEP ist für Eltern von Kindern aller Altersklassen geeignet und dies sowohl präventiv als auch bei größeren Erziehungsproblemen.
Die Grundideen des Konzepts sind folgende:
Die Gleichwertigkeit der Eltern und Kinder als würdige Menschen bewusst zu machen, herzustellen und zu erhalten; das Recht und die Pflicht aller zu gegenseitigem Respekt hervorzuheben, eine guten Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen; die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern; die Erziehungskompetenz zu erhöhen; den Eltern zu mehr Sicherheit verhelfen, indem sie lernen, wann und wie sie Grenzen setzen können und die Unterstützung der Eltern bei der Erziehung der Kinder zu respektvollen, selbstbewussten, verantwortungsbewussten, kooperationsbereiten und glücklichen Menschen.
2.1 Ursprung und Entstehungsgeschichte
Die theoretische Grundlage des Konzepts bildet die Individualpsychologie, die auf Alfred Adler (1870-1936) und Rudolf Dreikurs (1897-1972) zurückzuführen ist.
„Der tragende Gedanke Adlers ist die Erkenntnis von der Bedeutung der menschlichen Gemeinschaft für die Entwicklung des Charakters, für jede Handlung und Gefühlsregung des Menschen.“[2] Das Kind braucht als soziales Wesen die Gemeinschaft anderer, ohne die es nicht existieren könnte. Fehlt das Gemeinschaftsgefühl, versucht es durch negative Verhaltensweisen seine Zugehörigkeit wiederherzustellen.[3] Rudolf Dreikurs hat dann in langer Forschungsarbeit mit Familien vier Ziele des Fehlverhaltens entwickelt: Aufmerksamkeit, Macht, Rache oder Beweis der Unfähigkeit. Im STEP-Elterntraining findet ebenso der personenzentrierte Ansatz nach Carl R. Rogers (1902-1987) Bedeutung. Die Grundlage hier ist eine wertschätzende und kooperative Gestaltung von Beziehungen, in denen Autonomie und Ressourcen einen hohen Wert haben.[4] Durch den Einfluss dieses Ansatzes finden wir im STEP-Elterntraining eine zugewandte, respektvolle Kommunikation.
Weitere Aspekte, die sich im STEP-Elterntraining wiederfinden ist das von Thomas Gordon (1918-2002) entwickelte Familientraining (Familienkonferenz), bei dem die Kommunikation und Kooperation im Mittelpunkt stehen. Diese Einflüsse und Prinzipien wurden 1976 von den STEP-Autoren Don Dinkmeyer Sr., Gary D. McKay und Don Dinkmeyer Jr. in den USA zu einem systematisch strukturiertem Konzept zusammengestellt. STEP versucht also aus der Erkenntnis heraus, dass weder die autoritäre noch die antiautoritäre Kindererziehung den Anforderungen der heutigen Gesellschaft gerecht wird, die Vermittlung der Prinzipien einer demokratischen Kindererziehung in einem systematischen Programm als Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit zu bieten.
2.2 Ziele
„Ziel des STEP Elternkurses ist ein Stärkung zeitgemäßer Erziehungskompetenz, die einher geht mit dem Mut, dem Willen und der Fähigkeit der Eltern, die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder (wieder) zu übernehmen.“[5] Der Kurs gibt Eltern Struktur und einen Leitfaden in den wichtigsten Erziehungsfragen an die Hand. Die Teilnehmer sollen dazu befähigt werden, theoretische Inhalte in die Praxis umzusetzen und ein neues Verständnis in bezug auf das Fehlverhalten ihrer Kinder zu entwickeln, damit sie angemessener reagieren können. So können sie lernen, ihre Kinder zu ermutigen. Ziel des Kurses ist daher weitgehend auch die Selbstreflexion und die kritische und bewusste Wahrnehmung von sich selbst und anderen. Ein wesentlicher Bestandteil des Kurses ist die Arbeit an der Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit der Eltern. Den Eltern soll zu mehr Sicherheit verholfen werden, indem sie u.a. lernen, wann und wie sie Grenzen setzen können und den Kindern so Selbstdisziplin vermitteln.
2.2.1 Zielgruppen
„Grundsätzlich ist STEP ein Programm, das allen Eltern bzw. Erziehenden nützt.“[6]
Die STEP-Elternkurse sind für Eltern von Kindern aller Altersgruppen und für alle Familienstrukturen. Dazu gibt es speziell zugeschnittene Programme für Fachkräfte in pädagogischen Berufen.
STEP soll Eltern und Fachkräfte unterstützen, die sich präventiv weiterbilden wollen, um den Anforderungen der Kindererziehung besser gerecht zu werden.
Das Trainingsprogramm soll ebenso Eltern und Fachkräften mit größeren Erziehungsproblemen unterstützen. Diese können breit gefächert sein – von Geschwisterstreitigkeiten, Problemen mit einem geregelten Tagesablauf bis hin zu Gewalttätigkeit, Schulversagen und auch AD(H)S etc.
2.3 Vorgehensweise
STEP-Elterntrainingskurse finden an 9-10 Terminen à 2 Stunden einmal in der Woche statt. Die STEP-Methoden sind im Elternkurs, im Elternhandbuch und / oder im Elternvideo zu erlernen. Die Themen, Inhalte und Methoden darin sind identisch. Zu Beginn des Elterntrainings werden verschiedene Erziehungsstile vorgestellt.
Anschließend gibt es themenspezifische Übungen, Rollenspiele, Gruppendiskussionen und einen Erfahrungsaustausch aus dem eigenen Alltag mit den Kindern. Zu jedem Thema wird eine Wochenaufgabe gestellt, die als Anregung für Übungen im Alltag dient. Den jeweils einzelnen Grundlagen folgen die „STEP-Ermutigungen“, die Möglichkeiten aufzeigen, Kindern Zuspruch zu geben. Dann folgt jeweils ein Abschnitt „Für Ihre Familie“, Teil und der Teil „Nur für Sie“.
[...]
[1] S. Tschöpe-Scheffler: Elternkurse auf dem Prüfstand – wie Erziehung wieder Freude macht, Opladen 2003, S.13
[2] R. Dreikurs: Grundbegriffe der Individualpsychologie, Stuttgart 1969, S.16
[3] Vgl. R. Dreikurs, V. Soltz: Kinder fordern uns heraus. Wie erziehen wir zeitgemäß?, Stuttgart 1966, S. 59
[4] Vgl. Sigrid Tschöpe-Scheffler: Konzepte der Elternbildung - eine kritische Übersicht, Opladen 2005, S.68
[5] S. Tschöpe-Scheffler: Konzepte der Elternbildung - eine kritische Übersicht, Opladen 2005, S.72
[6] S. Tschöpe-Scheffler: Konzepte der Elternbildung - eine kritische Übersicht, Opladen 2005, S.69
- Arbeit zitieren
- Julia Broll (Autor:in), 2005, Das STEP-Elterntraining. Unterstützung bei der Kindererziehung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74478
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